4 . «eite Nr. 157
Nagold« r Tagblatt .Der Gesellschafter
Mittwoch, den 8 . Juli 1942
nen und Spannen spurt, soll die Haut sofort bedeckt werden. Wird diese Vorsicht nicht beachtet, so stellen sich die gefürchteten Rötungen und Verbrennungserscheinungen ein, die manchmal sogar ein längeres Krankenlager nach sich ziehen können. Durch übermäßige Sonnenbestrahlung des Kopfes setzt man sich auch der Gefahr des Sonnenstiches aus. Er führt zu schweren Ohnmächten und kann sogar den Tod zur Folge haben.
Gerade in der heutigen Zeit, im Zeichen des allgemeinen höchsten Kräfteeinsatzes für die Kriegsaufgaben, muß jedoch alles vermieden werden, was zu Erkrankungen und Arbeitsunfähigkeit führen kann. Aus diesem Grunde ist es doppelt leichtfertig gehandelt — einmal gegenüber unserer Gesundheit, zum anderen gegenüber unserem Aufgabenkreis —, wenn wir unseren Körper übertrieben lange der heißen Sonne aussetzen. Wir sollen zwar in unseren freien Stunden bei Licht und Sonne Erholung und Entspannung suchen, aber nicht etwa mit schwerem Kopf und lchmerzenden Gliedern an die Arbeitsstätte zurückkehren. Und wo für jeden einzelnen die Grenze zwischen Zuträglichem und Schädlichem liegt, wird sicherlich jeder von selbst wissen.
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Kamcradschaftsappell
Nohrdors. Bei dem am Sonntaq im „Hirsch" bei Kamerad Schuh abgeyaltenen vierteljährigen Pflichtappell der Kriegerkameradschaft hielt Kameradschaftsführer Reichte, nachdem die zuletzt gefallenen Helden unserer Gemeinde: Iohs. Braun, Karl Leutze, Erwin Mergenthaler und Friedrich Bäuerle in verdienter Weise geehrt worden waren, einen Vortrag über Aegypten und den Suezkanal, die jetzt im Vordergrund des politischen Interesses stehen. Aus dem Vortrag fassen wir folgendes zusammen: Den Plan zum Suezkanal entwarf ein Deutscher, .ein Ostmärker. Nach dessen Tod griff der Franzose Lesseps diesen genialen Gedanken auf. Obwohl England sich gegen das Projekt sträubte, setzte der Franzose mit Unterstützung Napoleons III. seine Absichten durch, die 1858 zur Gründung einer Kanalgesellschaft führten. 1859 wurde der erste Spatenstich vollzogen. Das Aktienkapital belief sich auf 200 Millionen Franken. Nun aber setzte Englands Intrigenspiel in Aegypten und in der Türkei ein. wodurch es ihm gelang, sich die ägyptische Regierung tributpflichtig zu machen und in Aegypten die englische Finanzhoheit zu erreichen, die in der Einsetzung eines englischen Finanzministers in Aegypten gipfelte. Das führte 1882 zu Unruhen, die mit der Beschießung Alexandrias endigten. Damit aber nicht genug, wurde von den Engländern auch der Sudan aufgewühlt, bis die Sudanesen unter die britische Oberhoheit gezwungen waren. 1888 legte man in Konstantinopel die völkerrechtliche Stellung des Suezkanals fest nach welcher von allen Nationen in Krieg oder Frieden der Suezkanal befahren werden kann. 1022 erreichte Aegypten seine Selbständigkeit wieder. 1930 kam ein neuer Vertrag zustande, nach welchem Aegypten den Kanal selbst verteidigen soll. Das dauerte aber nur bis 1039. wo Aegypten zum englischen Protektorat erklärt wurde. Der Suezkanal ist ein Blutegel für die Völker, wenn man erfährt, daß die Kanalgesellschaft ungewöhnlich hohe Dividenden - - bis zu 44 Prozent — ausschütten konnte,,die zum weitaus größten Teil in englische Taschen fließen. Die leere Netto-Reg.-Tonne hat Frachtsätze von 6 13 RM. Der Suezkanal verbindet Mittelländisches und Rotes Meer und kürzt den Weg von Europa nach Ostindien um Afrika herum wesentlich ab. Er ist etwa 170 Klm. lang und ohUe Schleusen. - Zu dem Vortrag selbst wurden noch aus der Kameradschaft heraus sehr aufschlußreiche, sachliche Aufklärungen über Ueberseeverkehr usw. gegeben. Die Kameraden verabschiedeten sich recht befriedigt von dem Gehörten.
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Württemberg
Die Geliebte ermordet — Todesurteil Stuttgart. Das Sondergericht Stuttgart verurteilte den 20 Jahre alten ledigen Ukrainer Peter Tschurowski als Mörder und Gewaltverbrecher zum Tode. Der Angeklagte war im Frühjahr dieses Jahres mit seiner Geliebten, einer 19 Jahre alten Landsmännin, zur Arbeit nach Deutschland gekommen, wo beide bei einem Bauern im Hohenloheschen Beschäftigung fanden. Als er dort bald darauf erkrankte und eine Heilanstalt aufsuchen mußte, knüpfte seine Geliebte Beziehungen zu anderen ukrainischen Landarbeitern und auch zu einem Polen an. An seine Arbeitsstelle zurückgekehrt, machte der Angeklagte dem Mädchen wegen ihrer Untreue heftige Vorwürfe, wobei er mit Erstechen bedrohte. Am nächsten Morgen begab er sich, mit einem Handbeil versehen, auf das Zimmer des Mädchens, um den Streit fort- zusetzen. Obgleich die Bedrohte es nunmehr für geraten fand, ihm wegen ihres Verhaltens Abbitte zu leisten, entging sie der Rache des Eifersüchtigen nicht. Dieser streckte sie durch einen Schlag mit dem stumpfen Teil des Veils auf den Kopf zu Voüen und versetzte ihr dann noch weitere Beilhiebe über den Kopf, um sie, wie er zugcch, zu töten. Seine ursprüngliche Absicht, mit ihr zu sterben, führte er nicht aus, weil das Mädchen dies „nicht wert" gewesen sei. Am Morgen nach der Tat starb die Schwerverletzte infolge der erlittenen Schädelzertrümmerung im Krankenhaus.
Gestorbene: Hermann Haisch. Müllermeister, Bad Liebenzell: Julius Brobeil. 67 Jahre, Weitingen.
Besuch der württembergischen Hochschulen
Im SomWerhalbjahr 1942 beträgt die Zahl der Studierenden lim ganzen an der Universität Tübingen 1759, an der Technischen Hochschule Stuttgart 989, an der Landwirtschaftlichen Hochschule (Hohenheim 41, darunter 787 weibliche. Von den Studierenden istnd Württemberger 689, Nichtwürttemberger 1070, 711, 20; dar- runter nichtwürttembergische Reichsangehörige 1032, 593 24; »Volksdeutsche 20, 21 , 2; Ausländer 18, 97, 3.
Rach den Studienfächern verteilen sich die Studierenden an der Universität: Mathematik und Naturwissenschaften 88; sChemie 70; Pharmazie 26; Medizin 1110; Zahnheilkunde 25; ^Rechtswissenschaft 55; Wirtschaftswissenschaft 63; Philosophie, i Philologie, Geschichte, Kunst 263; evangelische Theologie 48; katholische Theologie 11. An der Technischen Hochschule: Physik 21; Mathematik 10; Chemie 94; Biologie 12; nichtnaturwissenschaft- liche Ergänzungsfächer 16; Architektur 118; Bauingeneur- wesen 169; Vermessungswesen 22; Maschineningeneurwesen 395; Elektrotechnik 114; Luftfahrttechnik 18.
nsg. Stuttgart. (365 000 RM. gespendet.) Die dritte Haussammlung für das Deutsche Rote Kreuz am 7. Juni 1942 hatte im Kreis Stuttgart das schöne Ergebnis von 365 000 RM. Ebenso war die erste Straßensammlung am 27. und 28. Juni, welche durch die DAF., das Deutsche Rote Kreuz und die NSV.- Walter durchgeführt wurde, ein voller Erfolg. Sie erbrachte 267 000 RM.
Wendlingen, Kr. Nürtingen. (Kind ertrunken.) Ein vier Jahre altes Kind aus Köngen, das mit anderen Kindern, die im Neckar baden wollten, dorthin gegangen war, fiel in einem unbewachten Augenblick ins Wasser und ertrank.
Hatgerloch. (Tödlich verunglückt.) Als eine 28 Jahre alte Frau aus Haigerloch auf den schon in Fahrt befindlichen -Hechinger Frllhzug springen wollte, glitt sie aus und geriet unter die Räder. Die Frau war sofort tot. Ihr Mann steht im Felde. Außerdem hinterläßt sie ein drei Jahre altes Kind
Auggen be? Müllheim. (Tödlich verunglückt.) Als ein Mann mit seinem sechsjährigen Enkel auf' dem Wagen aufs Feld fahren wollte, scheuten plötzlich die Kühe. Der Junge kam beim Abspringen zu Fall und erlitt tödliche Verletzungen.
Kadelburg bei Waldshut. (Im Rhein ertrunken.) Der Asechs Jahre alte Sohn des Einwohners Linsin fiel beim Spielen mit anderen Kindern in den Rhein und ertrank. Die Leiche nmrde bei Albdruck geländet
Aandel und Vevkehv
Marktbericht der Stadt Nagold vom 6. Juli 1942
Mehmarkt.
Gattung:
Zufudr Stck.
Verkauft Stck.
Kühe
5
2
Kalbinnen
3
2
Rinder
2
2
Schmalvieh
6
5
Viehzufuhr sehr schwach. Marktbesnch
Schweinemarkt
Preis p. Stck.
440-550 RM 662-700 .. 180—320 „ 160-240 .. gering
Preis p. Paar
Läuferschweine 2lO 160 100—134jRM
Milchschweine 117 68 75—100 „
Zufuhr gut, Handel gedrückt. Marktbesuch schwach.
Truck u. BeUag des„Äslellschafters": G.W.Zager,Inh. Karl Zattsr, zugl. Anzstaen- letter. Verantwort!. Schriftleiter: Art? Schlang, Nagold. Zzt. ist Preisliste Nr. 8 giU-ip
Die heutige Nummer umsaßt 4 Seiten
Nagold, Tachos, den 6. Juli 1942
Todes-Auzeige
Allen Freunden, Bekannten und Verwandten die traurige Mitteilung, daß meine liebe Frau, unsere gute Schwester, Schwägerin und Schwiegertochter
ükklä ged. 8vdsvdillger
unerwartet uns entrissen wurde.
Namens der trauernden Hinterbliebenen der Gatte: Fritz Kayser, Landwirt.
Beerdigung Donnerstag 9. Juli, nachm. 1 Uhr vom Kreiskrankenhaus aus.
Nörringvn, 6en s. ^uli id ;2 kür ckie vielen beweise lierrlicker
unseres lieben knrsäil-ikenen LuslUSl lKugivSlLNÜ ent- Zegennsbmen üurkren. ssßen wir tierTlicben Osisk. bls-
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.Gesellschafter' haben immer besten Erfolg!
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Liegen blieb am Dienstag abend auf einer Bank am Klebweg (NäheSchwimmbad)
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(Zeiß-Ikon) in brauner Lederhülle mit Tragriemen. Abzugeben geg. Belohnung auf derPolizeiwache od. i. „Löwen"
2 Pförtner Wie. 83 Wachmänner
zum möglichst baldigen Eintritt gesucht. Geeignet für Männer, die durch die Kriegsoerhältnisse ihre Tätigkeit verändern müssen. Frühere Soldaten, oder SA-Männer bevorzugt.
Schriftl. Bewerbungen und persönl. Vorstellung an Samstagen erbittet:
MMN. WZcllllMMl'iK
isimljiiie d. cm.
Gesucht
Gipse«
auch Alleinmeister, für dringende Arbeiten nach Metz. Quartier und Essen auf Baustelle (Krankenhäuser). August Enderle, Gipsermeister Nagold, Kronenstr. 3 z. Zt. Metz (Lothringen).
JuMvreh-Abiatzvevarrsiattung irr Aevverrbevg
Am Samstag, den 11. Juli 1942 findet in der Tierzuchthalle in Herrenherg eine Zuchtvieh - Absatzveranstaltung statt. Angemeldet sind
135 Surren, sowie eine Anzahl Me und Kalbinnen.
Sonderköruiw der Fanen: Freiing, 10. Juli I94L, 13.00 Uhr. Versteigerung: Samsiag, 11. Juli 1949, 9.30 Uhr.
Personen aus Sperr- und Beobachtungsgebieten ist der Besuch der Veranstaltung verboten. Sämtliche Besucher haben Personalausweis mitzuführen.
Württ. Sleckviehzuchtverband EleLviehzuchlverband des württ. für den Sülchgau. Herrenberg Unterlandes, Ludwigsburg Dem Reichsnährstand angegliedert
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