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Die Verluste der Tschungking-Truppe» im Burma-Fel-,,ug
DNB. Tokio. 8. Juli. Wie aus einer am Dienstag in Tokio veröffentlichten Statistik herooryeht, verloren die britischen und Tschungking-Truppen in Burma Feldzug vom 8. Dezember vorigen Jahres bis Ende Mai dieses Jahres - insgesamt 24 008 Tote. Demgegenüber betragen -ie iapynischen Verluste 128» Hesayene und 3 ISO Verwundete, Diese Angghen schließen die japanischen Operationen iu der Provinz Ynennay «in. Die Japaner machten ferner 4 288 Gefangene und crbegte- ten 420 Geschütze. 418 Tanks und zahlreiches anderes Kriegsmaterial.
Wahres Wort in» Neuyorker Sender. Edward Thoinluisoii, der Politiker des Neuyorker Senders, erklärte: „Die U-Boot-Blockade bedeutet das größte Mißgeschick und die größte Gefahr für uns. Wenn es so weitergeht, daß das Kupfer aus Ehile und Peru, Las Aluminium aus Hollllndisch-Euayana, das Manganerz und weitere Erzeugnisse aus Brasilien auf dem Meeresboden lausen anstatt unseren Industrien zngesührt werden zu können, ist es leicht möglich, daß wir den Krieg verlieren."
Brasilianisches Postslugzeug abgestürzt. „Jnformaciones" mel- L.t aus Rio de Janeiro, dag das staatliche Postflugzeug über dem Orte Sao Eoycalo im Sraate Rio abstürzte, wohei alle Insassen getötet wurden.
Britischer Industrieller in Aegypten ermordet. Der britische Direktor der ägyptischen Zuckerindustrie von Abu Kerkas in Oüerägypten, Demulling, ist vor kurzem ermordet worden. In dem von den Briten ausgesaugten Aegypten herrscht schon seit Wochen eine große Zuckernot und man bringt den Anschlag gegen Demulling hiermit in Zusammenhang.
Illegale kommunistische Organisation in Bulgarien vor Gericht. Vor dem Sofioter Kriegsgericht begann der Prozeß gegen 62 Mitglieder einer illegalen kommunistischen Organisation. Die Entdeckung der kommunistischen O^anisation gelang'im Anschluß an die Verhaftung der inzwischen abgeune'.llen und Hingerichteten Sowjetqgenten. Der Staatsanwalt ha: gegen alle ti2 die Todesstrafe beantragt.
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Der italienische AußenhandelsWinister Raffaels Riccardi trifft am Mittwoch zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Er wird der East des Reichswirtschaftsministers und Präsidenten der Deutschen Reichsbank Dr. h. c. Walther Funk sein.
Felmarschall Rommel begab sich, wie Stefani aus dem Operationsgebiet meldet, in eine vorgeschoben« Stellung an der Front, um Oberst Mancinelli, Chef des Eeneralstabes der in ren letzten Wochen so erfolgreichen Panzerarmeen, persönlich das Eiserne Krmn 'u überreichen.
Führende Inder verhaftet. Aus Bombay meldet die englische Zeitung „Evening Standard", daß Pandit Biswanath Das, der frühere Premierminister der indischen Provinz Orrisa, unter dem Verdacht des Landesverrates von den britischen Behörden ver- bastet worden ist. Diese Verhaftung sei die erste dieser Art seit Freilassung der politischen Gefangenen im Februar dieses Jahres. Pandit Das habe gelegentlich des Cripps-Besuches in Indien zu den elf indischen Provinz-Premierministern gehört, die von Eripps empfangen wurden.
Das Tschuugking-Kanoncnsutter. Winston Churchill richtete anläßlich des 5. Jahrestages des Lhinakonflikts eine „Botschaft an das chinesische Volk", in der er das Tschungking-Kanonen- sutter zu weiterem sinnlosem Widerstand zu ermutigen versucht. Einleitend stellt er wehmütig fest, daß England und China jetzt erfahren hätten, was es heißt, allein gegen eine „Aggression" itandzuhalten, und fährt dann fort: „Wir find entschlossen, dem .yinesischen Volk, soweit es in unserer Macht, steht, jede materielle, moralische und geistige Hilfe zu keilten".
Leichtsinn vernichtet Menschenleben. In r-em kleinen Fischerdorf Chiclana de la Frontera ereignete sich ein Unglücksfall, der das Leben von acht Personen kostete. Ein Mann hatte auf dem Heimwegelvom Fußballplatz ein Mörsergeschotz gefunden,' bas er aufhob und mitnahm. Im Hofe seines Hauses versuchte er. ohne etwas von Munition zu verstehen, das Geschoß in Anwesenheit von Bekannten und Freunden zu entladen. Es kam :ur Expldsion, wobei der Leichtsinnige und sieben der Hcrum- stehenden getötet und weitere zwei Personen verletzt wurden.
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Jeder Weg zur Erfüllung unserer Sendung, auch der langsame und verwirrte, ist Segen. Gerhard.
8. Juli: 1838 Ferdinand Graf v, Zeppelin geb.
Dienstnachrichten
Ernannt wurde zum Lehrer an Volksschulen der außerplanmäßige Lehrer Otto Baisch in Haiterbach.
Uebertragen wurde die Pfarrei Hönau, Del. Reutlingen, dem Stadtpfarrer Simpfendörfer in Alten steig.
Aus de« SysarMairsrie« dse Vavksi
Mädelgruppe 24/481
Heute 18.50 Uhr antreten der gesamten Mädelgruppe <mit BdM.-Werks zum Pflichtdienst am Heim. Die Vannmädelsüh- rerin kommt. Ende des Dienstes gegen 22 Uhr.
An die Aagswee Asrausri!
Morgen flicken wir Soldatenwäsche und zwar nachmittags ab 2 Uhr und abends ab 8 Uhr in der Gewerbeschule. Jede Frau wird es gewiß als Ehrenpflicht empfinden, sich zu dieser Arbeit bereitwilligst einzufinden, zumal sie ja in keinem Verhältnis zu dem steht, was unsere Wehrmacht für uns tut. — Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß am heutigen Abend um 8 Uhr Zelle 4 in der Gewerbeschule für die Ferienkinder flickt.
Eheringe« des Obersten v. Audlev
anläßlich des SV. Geburtstages
Unser geschätzter Mitbürger, Oberst a. D. v. Andler verbrachte das seltene Fest des 90. Geburtstages bei guter Gesundheit am besonders reich gedeckten Gabentisch, den sehr zahlreiche Gratulationsschreiben zierten. So hatte der Befehlshaber im Wehrkreis V und im Elsaß. General der Infanterie, Oßwald, ein persönliches Glückwunschschreiben übermittelt. Eine außerordentlich große Freude bereitete dem Jubilar Seine Exzellenz General der Artillerie von Maur mit seinem persönlichen Erscheinen. Im Namen der Reichskriegerführung überbrachte Exz. v. Maur ein persönliches Schreiben und gratulierte für
den Gauverband Südwest des NS.-Reichskriegerbuirdes unter Ueberreichung einer schönen Blumenspende. Für die Offizierskameradschaft des Jnf.-Regts. „Kaiser Friedrich" war Oberst Wirth erschienen. Im Auftrag Seiner Exzellenz des Generals Freiherr v. Soden überreichte er dem Jubilar ebenfalls unter herzlichen Glückwünschen zwei prachtvolle Gemälde des Mitkämpfers von 1870-71 und Champiqnymalers Wirth. Gleichzeitig sprach Oberst Wirth unter Ueberreichung eines Blumengeschenks die besten Wiznsche der Offizierskameradschaft des Jnf.- Regiments „Alt-Württemberg" aus. Oberstleutnant Wiest beglückwünschte den ehemaligen Chef im Aüftrag der Versor- gungsabteilung des früheren württ. Kriegsministeriums und überreichte gleichfalls eine Blumenspende. Ferner gratulierte dem angesehenen Naqolder Bürger unter Ueberreichung eines Geschenks Bürgermeister Maier. Zur Gratulation erschien auch Ortsgruppenleiter Rai sch und beglückwünschte den Jubilar namens der Partei. Als Gratulanten stellten sich u. a. weiter Major Birk für die Offizierskameradschaft Nagold und Kameradschaftsführer Wilh. Theurerfür die Kriegerkameradschaft Nagold ein. Möge dem verdienten Offizier vergönnt sein, in einem Jahrzehnt den 100. Geburtstag feiern zu können.
»Das ftbSne Rheinland"
Farbbilderabend im Reservelazarett Nagold
Nachdem kürzlich der Kernschwabe Carl Lachenmann den aus allen deutschen Gauen in Nagold weilenden verwundeten und kranken Soldaten die kernige Schönheit des Schwabenlandes vor Augen geführt hatte, sprach am gestrigen Abend vor unseren Lazarettsoldaten ein Rheinländer aus dem Gau Essen über das schöne Rheinland: Karl Stein krauß. An Hand schöner, farbiger Bilder führte der Redner uns durch alle rheinischen Bezirke und wußte jeweils die Vielgestaltigkeit der Landschaft mit den großen und kleinen Zeugen einer zweitausendjährigen ruhmreichen Geschichte recht anziehend zu schildern. Aber nicht nur die heroische Schönheit des rheinischen Landschastsbildes und die Erinnerungen an Großtaten der rheinischen Geschichte, Kunst und Kultur schilderte Karl Steinkrauß begeistert, sondern auch echte rheinische Lebensart und die nur am Rhein in ihrer Eigenart zu findende Lebensfreude. Mit Genugtuung fanden die unter den Zuhörern bzw. Zu-
Weit ist derWeg zum D lück
Doman aus den Bergen von Dans Trust
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Schon sind schlagartig all seine Gedanken bei Veronika. Das fremde Mädchen Gisela ist vergessen. Nur der eigenartig dunkle Klang ihrer Stimme scheint ihm irgendwo noch in der Luft zu hängen.
Gisela Heydenreich steht an dem kleinen Fenster ihres Stübchens, die Stirn an die Scheibe gelehnt, wie in einen Traum versunken. Sie denkt an das seltsame Bekanntsein und Vertrautsein mit dem jungen Jäger auf den ersten Blick. Das liegt nicht nur allein in der Dankbarkeit begründet, daß er sie aus Bergnot gerettet hat. Hat sie sich jemals schon einem Menschen so voll anvertraut?
Sie merkt plötzlich, und zwar merkt sie es mit einem leisen Erschrecken —, daß sie zum erstenmal in ihrem Leben verliebt ist. So verliebt, wie sie andere Mädchen darum schon oft belächelt hat. Heiß und jäh stürzt diese Gewißheit über sie herein. Sie sieht ihn draußen auf- und abwandern, sieht den leuchtenden Stern über den dunklen Himmel sausen und wünscht sich heiß, jetzt neben ihm herzuwandern da draußen, an seiner Seite zu gehen, irgendwohin in diesem Lande der Berge, auf verschwiegenen Wegen, die ebenso alt sind wie das Einssein von Mann und Weib, auf Wegen des Geheimnisses, des Sichverbergens vor fremden Augen.
Sie hört ihn dann in die Hütte gehen und die Tür oer- Mießen. Wenn sie-nur wüßte, was er von ihr denkt. Sie spricht ganz leise seinen Namen vor sich hin. „Franz Achleitner ..." Und nach einer Weile noch leiser: „Gisela Achleitner ..."
Das ist fast zu schön zu denken. Hastig wendet sie sich vom Fenster ab. Wie sie nur auf so verrückte Gedanken kommt? Hlch Gott, das wird sich alles wieder vergessen, wenn sie wieder daheim ist. Wenn man auf einem Gut lebt mit nahezu 2000 Morgen Land, da gibt es zu rechnen und
zu arbeiten genug, wenn das gewaltige Räderwerk der Arbeit nicht stillestehen will. Der Inspektor ist schon alt und kann der Sache nicht mehr so nachgehen. Aber er hat ihren Eltern schon treu gedient und deshalb ist er immer noch auf dem Gut und wird auch die Verwaltung noch so lange durchführen, bis der Bruder sein Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Bonn-Poppelsheim ganz abgelegt hat und dann das Gut in seine Hand nimmt. Bis dahin aber muß Gisela nach dem Rechten sehen, in Haus und Küche und auch draußen auf den Feldern. Auch später wird der Bruder sie nicht gleich entbehren können, denn er muß erst eine Frau finden, die dem großen Gut vorstehen kann. Bis jetzt hat er noch nicht viel Zeit gehabt, stillzustehen und auf die Liebe zu warten, obwohl er doch auch schon 26 Jahre ist.
„Also, vernünftig sein, Gisela", spricht sie sich zu. „Du bist nur durch eine öaune des Schicksals hierhergekommen und darfst davon dein zukünftiges Leben nicht abhängig machen. Vielleicht ist es gar nicht die große Liebe, die dir jetzt ins Herz gefallen ist. Du bist ein wenig verliebt, weiter nichts. Wenn du wieder droben bist bei deinem Meer, hast du bald wieder alles vergessen. Darum sei auch du ruhig, du kleines Herz, denn es ist nicht der letzte Sinn dabei in diesem Verliebtjein."
Mit diesem Gedanken tröstet sie sich und schläft ein.
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Ja, mach' nur einem Herzen etwas weis. Es läßt sich nicht so leicht mit Gründen der Vernunft abspeisen. Am andern Morgen, als Gisela aufsteht und die Jagdhütte leer findet, empfindet sie Sehnsucht. Auch das ist ihr fremd, denn sie hat bisher nur Sehnsucht empfunden nach den Bergen vielleicht oder nach fernen Dingen, die sich nicht erfassen lassen. Diesmal aber konzentriert sich dieses Sehnen einzig und allein um einen Menschen. Sie weiß absolut nichts anzufangen mit diesem Alleinsein, fühlt zum ersten Male in ihrem Leben eine große und traurige Verlassenheit. Und weil sie nun nichts anzufangen weiß mit der Zeit, bringt sie die Hütte in Ordnung, schüttet den Strohsack des Jägers aus und
Mittwoch, -eu 8. Juli 1842
schauern sich befindenden Rheinländer immer neue Bilder, die ihnen nicht geläufig waren und die in ihrer Schönheit ihren Stolz aus ihre rheinische Heimat erhöhten. — Stabs- und Ehefarzt Dr. Langebeckmann sprach dem Redner den Dank aller Anwesenden und die Erwartung aus. daß das Band, das uns als deutsche Volksgenossen alle umschlingt, durch diese Vorträge noch enger geknüpft werden möge.
Mjip sehe« im Sttnr:
„Krach im Vorderhaus"
Berlin, wie es der Fremde nicht kennt, erleben wir in dem Tobis-Film „Krach im Vorderhaus", einer Fortsetzung des so erfolgreichen „Krachs im Hinterhaus". Nicht der Westen mit dem Kurfürstendamm und seinen eleganten Geschäftsstraßen bildet den Hintergrund für die heitere Handlung, sondern der Norden. Hier spricht man zwar nicht das feinste Hochdeutsch, sondern gut berlinisch, aber der Wortschatz ist sehr viel reichhaltiger als irgendwo anders. So groß aber die Berliner Schnauze auch sein mag, sie kann nicht den Schlag des Herzens übertönen. Der Berliner hat allen Verleumdungen Uebelwollender zum Trotz sehr viel Gemüt, er kann es nur nicht so äußern und will es auch wohl nicht. Der bekannte Berliner Witz ist viel mehr in
Berlin N als im Westen zu Hause. Darum ist es gut wenn
der Film einmal das Berlin zeigt, das der Fremde im allge
meinen nicht sieht.
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* Höchste Ausnutzung der Giiterwageu. Nach der bisherigen Regelung durften Reichsbahngllterwagen bis zu einer Tonne über die am Wagen ungeschriebene Tragfähigkeit hinaus beladen werden. Um die weitestgehende Ausnutzung des vorhandenen Eüterwagenraunzs zu ermöglichen, hat der Reichsverkehrsminister zugelassen, daß die Reichsbahngllterwagen im Jn- landsverkehr bis auf weiteres noch um eine Tonne mehr beladen werden dürfen, also 2000 Kilogramm über die angeschriebene Tragfähigkeit. ^
Lernt schwimmen! Jahr für Jahr ertrinken in Deutschland! rund 3500 Menschen. Diese Ziffer wäre noch höher, wenn nichti jedes Jahr gegen 5000 Menschen dem nassen Tod entrissen wür-' den. Trotzdem ist jeder siebente tödlich verlaufende UnglücksfalT in Deutschland auf Ertrinken zurückzuführen. Die meisten dieser! Todesfälle ereignen sich natürlich beim Baden, wenn des Schwimmens Unkundige sich zu weit hinauswagen und plötzlich den Halt verlieren. Doch auch Schwimmer, die ihre eigenen Kräfte überschätzen, sind schon oft durch Ermüdung, durch Herzschlag, heimtückischen Sog oder starken Wellengang Opfer des nassen Todes geworden. Wieder andere Todesfälle sind durch Eindringen von Wasser in den inneren Eehörgang hervorgerufen worden. Besonders vorsichtig müssen Schwimmer mit Mittel- ohrerkrankungen, fehlenden oder durchlöchertem Trommelfell sein, sie sollten unbedingt im Wasser völlig dicht haltende Wattepfropfen .in den Ohren tragen. Ein weiterer Hauptanteil der Todesfälle durch Ertrinken entfällt auf kenternde Wassersportler. Den wohl größten Anteil stellen aber Kinder. Dieser Verlust an wertvollen Menschenleben fordert dringend durchgreifende Abwehrmaßnahmen., Dazu ist nötig, daß jeder Volkse genösse schwimmen lernt und möglichst jeder Schwimmer sich weiter ausbilden läßt im Rettungsschwimmen durch die Deutsch» Lebensrettungsgesellschaft.
Vorsicht beim Sonnenbaden!
V.A. Stadtmenschen haben oft den Ehrgeiz, ihren Körper recht oft von der Sonne bestrahlen zu lassen. Erstens wissen sie» daß die Sonnenstrahlen einen wichtigen Heilsaktor darstellen, zum anderen sieht ein sonnengebräuntes Gesicht und eine bronze- farbige Haut auch immer recht gut aus. Diese Eitelkeit aber bewirkt oftmals, daß wir die segenspendende Kraft der Sonnenstrahlen durch eigene Unvernunft ins genaue Gegenteil verkehren. Da möchte so mancher an einem Nachmittag mit Gewalt nachholen, was ein anderer durch viele Sonnenbäder bereits an Bräune voraus hat. Er setzt seinen Körper dann stundenlang der prallen Sonne aus und erreicht damit doch nur einen Sonnenbrand, der ihm tagelang erhebliche Schmerzen bereitet. Dazu kommt noch, daß — je nach Beschaffenheit der Haut — nicht alle Menschen eine intensive Sonnenbestrahlung gleich gut vertragen können.
Daher ist besonders bei den ersten Sonnenbädern des Jahres Vorsicht geboten. Beim erstenmal darf man den Körper unbedeckt nie länger als 5 bis 10 Minuten der Sonne aussetzen. Das Sonnenbad kann dann von einem zum andern Mal allmählich etwas verlängert werden. Das Luftbad kann im Gegensatz dazu länger ausgedehnt werden. Gegen Sonnenbrand find die Stellen der Saut am.meisten empfindlich, die sonst bedeckt und an Luft und Sonne nicht gewöhnt, sind, vor allem also der Nacken und die Schultern, Rücken und Oberarme. Sobald man auf der Haut unter dem Einfluß der Sonne ein leichtes Bren-
breitet die Decken darüber. Sie empfindet es zwar sehr kindisch, daß sie ihre Wange eine Weile an das Kopfkissen schmiegt, auf dem der Jäger geruht, allein sie kann sich nicht anders helfen, sie muß es einfach tun aus einem unerklärlichen Zärtlichkeitsbedürfnis heraus.
Sie bereitet ein Mittagessen. Ganz daheim ist sie schon in Speisekammer und Keller. Sie deckt den Tisch wieder vor der Hütte, und als Franz am Mittag wieder zurückkommt, empfängt sie ihn unter der Türe stehend mit so frohen, glänzenden Augen, daß es Franz zumute ist, als kenne er sie schon jahrelang und sei gut Freund mit ihr. Gisela bewirtet ihn voll lebendiger Heiterkeit, und er sonnt sich an ihr und lacht mit ihr, als seien sie schon seit ihrer Kindheit miteinander innig vertraut.
Während sie noch beim Essen sind, kommt der Westler Xaver den Steig herauf. Der macht zwar verwunderte Augen, als er das fremde Mädchen bei seinem Kameraden sitzen sieht, nickt aber dann nur, als ihm Franz schnell erzählt, wie er zu der „Wirtschafterin" gekommen ist.
„Wissen S' was, Gisela", lacht Franz. „Am besten ist. Sie bleib'n den ganzen Sommer da bei uns, dann hab'n wir wenigstens unsere Ordnung und brauch'n uns net erst ums Essen kümmern, wenn wir heimkommen von der Jagd."
„Wirklich?" fragt Gisela, und ihr Blick ruht voll und warm auf ihm. „Und gestern haben Sie gesagt, ich müßt' gleich wieder weiter."
„Ja, gestern, da Hab' ich Sie noch net so kennt. Wissen S', jetzt fühl' ich mich schon so behaglich bei Ihnen, als wenn ich bei meiner Mutter daheim wäre."
Sie faßt schnell nach seiner Hand.
„Für dieses Wort muß ich Ihnen danken, Franzl."
Da kommt der Kestler, der seinen Rucksack in die Hütte gebracht hatte, wieder heraus und Franz fragt ihn, ob der Vater nichts angeschafft hätte.
„Der Oberförster ist gestern verreist", ankyortet der IqgdgMfe.
„Verreist? Wohin denn?"
(Fortfetz««,