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Nagolder Tigblitt »Der Gesellschafter

Mittwoch, den 8. Juli 1812

sonstige Geländeabschnitte. Eine andere deutsche Angriffsgruppe konnte wiederum einen feindlichen Kampfverband einschließen, die Ausbruchsversuche der abgeschnittenen Bolschewisten Zurück­schlagen und einen weiteren Brückenkopf über den Don bilden. Im Verlauf der Kämpfe hatten die Bolschewisten sehr hohe Verluste an Menschen und Material.

Während der rollenden Angriffe der Kampf- und Sturz­kampfflugzeuge, die auch das Stadtgebiet, die Rüstungswerke und die Bahnhofsanlage von Woronesch immer wieder bom­bardierten, beherrschten deutsche Jäger den Luftraum über dem Kampfgebiet und vernichteten in Luftkämpsen über 100 bol­schewistische Flugzeuge. Zahlreiche weitere feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartillerie zum Absturz gebracht, die sich auch bei diesen Kämpfen an der Niederringung stark bestückter Bunker und Widerstandsnester des Feindes erneut bewährte.

Unterstützung der Heeresoperationen gegen den Don durch die Luftwaffe

Berlin, 7. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mit­teilt, unterstützte im südlichen Abschnitt der Ostfront die deutsche Luftwaffe mit starken Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerver- bänden diese Angriffsoperationen des Heeres in breiter Front gegen den Don. Besonders heftige Angriffe richteten sich wäh­rend des ganzn Tages gegen den feindlichen Eisenbahnverkehr auf der Straße SwobotaRossosch. Durch Vomentref- fer wurden 15 Züge, die mit Truppen und Material beladen in südlicher Richtung fuhren, beschädigt und zur Entgleisung gebracht. Auch die Vahnhofsanlagen der wiederholt bombar­dierten Eisenbahnstrecken am Don erhielten schwere Treffer. Die Bolschewisten, die durch zahlreiche Transportkolonnen versuch­ten, den Nachschubverkehr auf der Straße aufrecht zu erhalten, erlitten bei Tiefangriffen deutscher Kampf- und Sturzkampf­flugzeuge empfindliche Verluste. Ueber 500 Kraftfahrzeug« wur- den durch Bomben und Bordwaffenbeschuß vernichtet, während sine weitere große Zahl brennend auf den ohnehin schon stark verstopften feindlichen Rollbahnen liegen blieb. Bei Angriffen gegen feindliche Batterie st ellungen ostwärts des Don wurden zahlreiche Geschütze zerstört und mehrere Mum- lionslager in der Nähe der Artilleriestellungen zur Explosion gebracht. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge bombardierten auch am Montag die Stadr und das Bahnhofsgebäude von Woro - »esch. 2n den Zielräumen entstanden neue große Brandfelder. In heftigen Luftkämpfen, die sich am Montag über dem ganzen Frontabschnitt entwickelten, schossen deutsche Jäger 56 bolsche­wistische Flugzeuge ab. Zwei weitere feindlich« Flugzeuge wur­den eine Beute der deutschen Flakartillerie.

Erfolge des Jagdgeschwaders Mölders

48 Bolschewistenslugzeuge ohne eigene Verluste abgeschossen

DNB Berlin, 7. Juli. Das Jagdgeschwader Mölders, das sich auf sämtlichen Kriegsschauplätzen durch todesmutigen Einsatz bei der Niederringung feindlicher Luslstreitkräste hervorragend auszeichnete, erzielte am Montag im Kampf gegen die bolsche­wistische Luftwaffe einen außerordentlichen Erfolg. Die Bolsche­wisten unternahmen im mittleren Abschnitt heftige, von der Luftwaffe stark unterstützte Angriffe gegen deutsche 2n- kanteriestellungen. Zur Abwehr der feindlichen Luftstreitkräfte wurde eine Gruppe des Jagdgeschwaders Mölders unter Füh­rung des Ritterkreuzträgers Hauptmann Grasser eingesetzt. Da­bei schossen die meist nur in Rotten oder Schwärmen fliegenden Me 109 im Kampf gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind vom Morgengrauen bis zum späten Abeno insgesamt 46 feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. Der Kommandant. Ritterkreuzträger Hauptmann krasser, erzielte da­bei acht Abschüsse und errang damit seinen 54. bis 61. Luftfieg. Unteroffizier Hafner schoß bei diesen in rollenden Einsätzen ge­flogenen Angriffen sieben bolschewistische Flugzeuge ab und er­reichte seinen 48- Luftsieg. Sechs weitere bolschewistische Flug­zeuge wurden eine Beute des Oberleutnant Schnell, der damit seinen 45. bis 51. Gegner zum Absturz bringen konnte.

Stuttgarter Arzt baule Bunkerklinik

Der Happtverbanbsplatz einer württembergijch-badischen Dirstfion an der Wolchowfront

NSE. An der Rollbahn hinter der heißumkämpften Wolchom- front lag auch der Hauptverbandplatz einer württember- gisch-badischen Division. Eines Tages brach in dem altersmorschen Holzhaus ein Brand aus, der es binnen kurzer Zeit in Schutt und Asche legte. Man stand buchstäblich vor dem Nichts. Die Verwundeten und Kranken wurden in einem nahe­gelegenen Feldlazarett und auf dem vom anderen Zug der Kompanie betreuten Hauptverbandplatz untergebracht, wohin auch ein Teil der Mannschaft unseres Zuges abrückte, um dort weiter im Sanitätseinsatz zu bleiben. Die übrigen aber, und vor allem ihr Zugführer, ein Oberarzt aus Stuttgart, legten, die Hände nicht in den Schoß. Es gab nur eins: in die Erde hinein, einen Hauptverbandplatz in Unterständen! Der Ober­arzt nahm Bleistift und Papier und begann zu skizzieren, seine ihm in treuer Schicksalsgemeinschaft verbundenen Männer aber begannen zu graben und Material herbeizuschafjen.

Ein Hauptverbandplatz in Unterständen! O weh, wird man in der Heimat denken, der Kälte und Nässe ausgesetzt, ohne Licht und ohne Luft zusammengepfercht. Nein, so darf man sich das Werk unseres Oberarztes nicht vorstellen. Hier wurden gegen Lust- und 'Artillerieeinwirkung geschützte Häuser getzHlt, nür daß sie in den Boden versenkt waren. Wir bstzreten zunächst den Aufnahmeraum, der ein schmucker Bir­kenholzbau oberirdisch angelegt ist. Ein Unteroffizier erle­digt die Aufnahmeformalitäten, der Raum hat Platz für Leicht- unLLchwerverwundete. Links geht es dann in den Operations- raum. Hier herrscht Hochbetrieb. Ambulante Kranke werden statt abgefertigt. Plötzlich aber muß alles zurückstehen: ein Schwerverwundeter wird eingebracht, sofortige Operation ist nötig. Schon bemühen sich zwei Aerzte um ihn, fachgemäß unter­stützt vom Sanitätspersonal. Der Verwundete wird narkotisiert, operiert und verbunden.Unterstand Wien, Beit 7", sagt der Arzt nach einem Blick auf den Plan. Mit diesem wird erreicht, dich jeder Verwundete so zu liegen kommt, wie es für seine Heilung am zweckmäßigsten ist. Es wäre doch etwa für einen, der links an der Lende eine Wunde hat, trostlos, wenn man ihn so legen würde, daß er immer nur nach rechts an die Wand sehen kann. Die Betten der Darmverletzten wieder müssen be­sonders leicht zugänglich sein.

Wir folgen dem Verwundeten in den Unterstand. Durch einen breiten, rechts und links mit Birkenholz ausgelegten Stiegen­schacht, durch den man mit den Krankentragen ungehindert durchkommen kann, geht es zweieinhalb Meter tief in die Erde, wo uns «in freundlicher, holzgetäfelter Raum aufnimmt, der aus hohe«, in Lichtschächten eingebauten Fenstern das Tages­licht empfängt. 24 Betten, weiß überzogen und tadellos rein, je zwei übereinander, enthält jeder Unterstand. Ein großer Tisch, ein solider Ofen, auf dem man auch etwas wärmen kann, Re­gale und Bilder an den Wänden, und bei den Leichtverwunde­ten auch ein Rundfunkempfänger find die übrige Ausstattung,! Ein« eigene Kraftzentrale spendet elektrisches Licht, außerdem

ist für eine aus Akkumulatoren gespeiste Notbeleuchtung und, falls auch diese einmal versagen sollte, für eine zweite mittels Talgliichter vorgesorgt. Schließlich ist die ganze Bunkeranlage kanalisiert.

Aehnlich wie der UnterstandWien" sind auch der benach­barteMünchen" und der hinter dem Aufnahmegebäude lie­gende UnterstandStuttgart" ausgestattet. Uebrigens find die Vunkernamen nicht willkürlich gewählt.Stuttgart" deutet auf die Herkunft der Division,Wien" ist die Heimat des Divisionsarztes undMünchen" die des Generals. Der UnterstandMünchen" fällt allerdings dadurch auf, daß er ein gutes'Stück höher ist als die beiden anderen. Hier werden näm- tich--di«LVerwundeten mit Lungen- und anderen Verletzungen antergebracht, die es besonders nach freiem Atmungsvermögen «AÄmt^Jn^ einem der Unterstände sind auch Offiziersräume WAWitefrkünfteffür die Aerzte eingebaut. Insgesamt können weKulld^auf den Loichtverwundetenverbandplatz. der noch in einem Haus untergebracht ist,, 48 Mann ausgenommen werden, von denen jeden Morgen tue Transportfähigen nach rückwärts gebracht werden. An die Unterstände, in denen sich jeder Ver­wundete auch bei fchwersten Luftangriffen absolut sicher fühlen kann, schließen sich Wirtschaftsgebäude, Küche, Vorratskammer wähnte kleine Kraftzentrale, eine Schmiede und was sonst noch und Keller, die Wäfcherer, eine Entlausungsanstalt, die er­wähnte kleine Kraftzentrale,, eine Schmiede und was sonst noch der Betrieb erfordert. Und alles das ist bis ins Kleine und Kleinste wohl durchdacht und zweckmäßig angelegt. In der Küche ist''Vorsorge getroffen, daß den Verwundeten und Kranken nötigenfalls Diätkost verabfolgt werden kann.

Nahe der Anlage befindet sich ein kleiner, gepflegter Helden­friedhof. Hier ruhen sie, denen trotz aller Bemühungen nicht mehr zu helfen war.Totenraum" steht über dem Eingang zu einem schlichten Holzbau, an dessen Stirnseite im Innern das Hakenkreuz und das Eiserne Kreuz, tannengrünumrankt, zu Häupten derer leuchten, die für immer ausgekämpft haben, denen aber die höchste Weihe des Helden geworden ist. Und an dieser Stätte der Besinnlichkeit, empfindet man: was hier geschaffen wurde, erstand aus Soldatentum und Helfertum, beiden aber spendet die Kraft die heiligste Quelle, die wir kennen: das menschliche Herz.

Kriegsberichter Hanns Änderte.

Der italienische Wehrmachisdsrichl

Oertliche Gefechte im Gebiet von El Maurein DNB Rom, 7. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Im Gebiet von El Alamein örtliche Gefechte, in deren Ber- lauf einige feindliche Panzerwagen vernichtet wurden.

Die Tätigkeit der britischen Luftwaffe wurde durch die Luft­waffe der Achsenmächte, die Ansammlungen feindlicher Panzer­wagen und Truppen angriff, wirksam unterbunden. Von neun zum Absturz gebrachten englischen Flugzeugen wurden sieben in Luftkämpfen durch deutsche Jäger und zwei von der Flak ab- geschossen.

Während der Luftangriffe auf Tobruk und Vengasi, die keins nennenswerten Schäden anrichteten, verlor die britische Luft­waffe zwei weitere Flugzeuge. Aus Bengast werden zwei Tote und einige Verletzte unter der Bevölkerung gemeldet.

Unsere Luftverbände belegten erneut die Anlagen des Flug­platzes von Micabba mit Bomben. In zahlreichen Lust­kämpfen wurden 14 englische Flugzeuge von den italienischen und deutschen Begleitjägern abgeschossen, zwei weitere von einem unserer Bombenflugzeuge, das geschickt dem Angriff bri. tischer Spitfire auszuweichen verstand. Von den Tagesopera­tionen sind drei unserer Flugzeuge nicht zurückgekehrt.

Fünfter Jahrestag des Chlnakonfitkles

Tokio, 7. Juli. (Oad.) Das japanische Volk beging am Dienstag den fünften Jahrestag des Ausbruches des China- Konflikts. In Tokio und anderen Städten des Landes fanden aus diesem Anlaß zahlreich« Kundgebungen statt. Allenthalben waren Gedächtnisfeiern für die Gefallenen vorgesehen.

Zur Einleitung von Säuberungsoperationen gegen die 58. Tschungking-Armee unter General Suntun, die sich in dem dreieckigen Gebiet an der Flußkrümmung von Tschang- schutschen eingegraben hat, gingen japanische Verbände am Montag in südlicher Richtung vor, bis sie einen Punkt 35. Kilo­meter nordöstlich von Tschangschutschen erreichte». Andere japa­nische Verbände stießen von Tungjen in einer zangenförmigea Bewegung nach Westen vor, und es gelang ihnen, bereits die Hauptmasse der 58. Armee einschließlich der neuaufgestettten 10. und 11. Division zu zerschlagen. Tschangschutschen ist ein feind­licher Stützpunkt am Kan-Fluß in der zentralen Kiangst» Provinz.

Letzte «achekchter»

Sie brauchen sofort 500 Flugzeuge

DNB. Stockholm. 8. Juli. Nach einer Meldung »cs amerikanischen Nachrichtendienstes befinde sich augenblicklich eine Tfchungting-Abordnung in Washington, wo sie Verhandlungen mit de« dortigen Militärbehörden führt. General Shu--Sh>u- Meng habe erklärt, daß drei Millionen Chinesen »darauf bren­nen, die Offensive gegen die Japaner zu eröffnen". Sie brauch­ten jedoch hierzu die erforderliche sofortige Lieferung von min­destens 500 Flugzeugen.

Die Tschungkign-Leute werden ihren Tatendurst wohl oder übel aufs Eis legen müssen, da die großmäuligen Amerikaner auch diese 500 Flugzeuge ebensowenig werde» liefern können wie all das andere Kriegsmaterial, das Tschungting so oft in riesigen Mengen versprochen worden ist.

Hutchneß übernimmt Oberbefehl in Syrien

DNB. Stockholm, 8. Juli. Der britische Nachrichtendienst gab bekannt, daß der Oberbefehl über sämtliche Streitträfte in Syrien dem britischen General Hutchneß übertragen wurde. Er werde auch die Leitung des Hauptquartiers in diesem Ab­schnitt übernehmen, die bisher der frühere französische General Catroux innehatte.

Woronesch

Schwerpunkt der sowjetischen Wehrwirtschaft

DNB Berlin, 7. Juli. Im Zuge der erfolgreichen Angriffs­operationen ostwärts Kursk haben deutsche Truppen die bedeu­tende Industriestadt Woronesch, rund 250 Kilometer von Kursk entfernt, genommen. Woronesch, die Hauptstadt des gleich­namigen Gebietes, ist mit ihren rund 350 000 Einwohnern die 12. größte Stadt der Sowjetunion. Eine umfangreiche Rüstungs­industrie, vielfältige Fabrikanlagen anderer Art und die Frucht­barkeit des umliegenden Agrargebietes machen Woronesch zu einem Schwerpunkt der sowjetischen Wehrwirtschaft. Die Stadt liegt am Ufer des Don, 20 Kilometer ostwärts, am Ostufer des Flusses Woronesch, befindet sich der I n d u st r i e b a h n h o f Woronesch, an dem sich die Bahnlinie von Kie wK urfk mit der wichtigen Bahnlinie MoskauRostow trifft. Diese Bahnlinie, die jetzt unter der Einwirkung der deutschen Waffen liegt, ist eine der Schlagadern des wehrwirtschaftlichen Trans­portwesens, die letzte direkte Eisenbahnverbindung der Sowjet­union mit dem Kaukasus.und wichtigste Verbindungslinie zwi­schen dem Industriezentrum Moskaus und den Rohstoffgebieten des Südens.

Die Rüstungsindustrie in Woronesch produziert Kriegs­material aller Art. Eine große Rolle spielen in der Rüstungs­industrie von Woronesch die Flugzeuginotorenwerke sowie die auf Rüstunqsproduktion umgestellten zahlreichen Maschinen-

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fabriken der Stadt; zu den bekanntesten Werken gehört das Flugzeugwerk Worofchilow, dessen Belegschaft auf rund 12 000 Mann geschätzt wird, größere Werke sind ferner die Motorenfab.rik Stalin, die heute ebenfalls Flug- zeugmotoren herstellt und eine Belegschaft von rund 5000 Ar­beitern hat, und die Maschinenfabrik Komintern und Kuyby- schew, die Waffen, Eeschützrohlinge, Munition usw. Herstellen

Von den übrigen, nicht minder wichtigen Industrien ist vor allem ein Eummikombinat beachtenswert, dessen Belegschaft 10 000 Arbeiter betragen soll. Einen schweren Verlust für die Sowjets bedeuten weiter die hier vorhandenen Waggonfabriken und Eisenbahnwerkstätten. Wichtig sind schließlich noch Werke für die Herstellung elektrischer und Funkgeräte, sowie Azetylen­schweißereien. Zwischen Woronesch und Kursk befinden sich riesige Magneteisenlager, die Ursache für die bekannte Kursker mag­netische Anomalie.

Landwirtschaftlich gehört das Gebiet Woronesch zu den sehr fruchtbaren mittleren Schwarzerdebezirken. Angebaut werden vorwiegend Weizen und Hafer. Entsprechend der landwirtschaft­lichen Bedeutung der Umgebung ist die Lebensmittelindustrie der Stadt sehr groß. Von der für sowjetische Verhältnisse inten­siven Viehwirtfchast des Gebietes ist die Pferdezucht am be­kanntesten.

Keffelbildung im Raum von Rschew

DNB Berlin, 7. Juli. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, wurde im Raum von Rschew eine feindliche Kraftegrvppe durch umfassenden Angriff deutscher Truppe«, die von der Luftwaffe wirksam unterstützt wurden» vernichtet. In einem anderen Kampfabschnitt konnte eine deutsche Angrisfs- gruppe nach Ueberwindung zahlreicher zäh verteidigter Sperr­stellungen die Verbindung mit der ebenfalls weit vorgedrun­genen Nachbargruppe Herstellen und damit einen neuen Kes­sel um bolschewistische Truppenteile schließen. In heftigen Bunker- und Waldkämpfen und trotz unübersicht­lichen, verschlammten Geländes wurden weitere Ortschaften im Sturm, genommen. Diese Erfolge wurden dadurch erzielt, daß die hier eingesetzten deutschen Truppen in schwungvollem An­griff vorstießen, ebne die Unterstützung ihrer Artillerie abzu­warten, und ein hartnäckig verteidigtes Befestigungssystem des Feindes durchbrachen.

Die Luftwaffe unterstützte am Montag diese Vernichtungs- angriffr der deutschen Truppen durch rollende Einsätze starker Kampf- und Sturzkampfverbände. Aufklärer erkannten früh­zeitig das Heranführen feindlicher Kräfte, die mit Bomben schweren und schwersten Kalibers schon während des Anmar­sches angegriffen und zerschlagen wurden. Im Verlaus dieser Luftangriffe wurden 25 feindliche Panzer vernichtet und 19 wei­tere schwer beschädigt. Durch das Zerschlagen dieser feindlichen Panzerkräfte wurde ein drohender feindlicher Flankenangriff gegen die deutschen Stellungen schon in der Entwicklung erstickt.

Weitere erfolgreiche Kämpfe spielten sich bei der Abwehr des feindlichen Angriffs nördlich Orel ab, wo nach schwerster Artillerievorbereitung die feindliche Infanterie, von starken Panzerkräften begleitet, angegriffen hatte. Nach wechselvollen Kämpfen gelang es den deutschen Truppen, die feindlichen An­griffs unter hohen blutigen Verlusten für die Bolschewisten zurückzuweisen. Die Luftwaffe griff in diesen Abwehrkampf ein und trug durch heftige Bomenangriffe gegen feindliche Kolon­nen und Truppenansammluygen zum Erfolg der Gegenstöße bei. Deutsche Jäger, die den Luftraum über dem Kampfgebiet von Orel schützen und die Verbände des Heeres unterstützten, hatten weiter« große Erfolg«. Während die deutschen Jäger am Vor­tag« bereits den Abschuß von 50 feindlichen Flugzeugen melden konnten, gelang es ihnen, allein über diesem Kampfabschnitt am gestrigen Tage weitere 29 Flugzeuge des Feindes in hef­tigen Luftkämpfen zu vernichten. Zwei weitere bolschewistische Flugzeuge wurden durch Flakartillerie zum Absturz gebracht.