1812
3. Seite — Nr. IS«
Ragalder Tagblatt .Der Gesellschafter'
Dienstag, l«u 7. Juki 1812
ist es wo e-> Vas ist
» des >mman- nei- rjäger rrregi-
uz des Koar-
e«
süd- rschar- on der
rr 1921 'gl ge- Alter später kämpfte nterschar- " nährte unter- Vor- wurde et und dieses -Lungen iranaten und sich dehaup- aum 21- ausge-
gelang nmanvo Pan» e Ein- jlagen. mps-
tzten die che Trup- Kraft- m Kü- Senke ersuchten, ntstanden on und die sich südostdeutschen wurden >>fen wur- Spitfire,
die auf ndon den as.angedrohte, ischenfälle cke diesen Zascha bis geschlossen nterdrürkt
vorüber- rrschenden setzung zu trüge, in Papier, llt wurde, Finanzen Ausland scher Mi- englische vre natio- >es Mahdi mals als irangerte; den, Me- und die
on aber- en Krieg , womit Terror- von Fel- onten gs- m Kriege uhe eines uch nichts, erklärte, hlüsselstel- ite Welt- iro mußte erlebt als ande, den -senreiches
^ versagt geschlagen lkordafrika lt bedroht rhr immer und Siid- lmündung 'cmm zwierhebt sich peist wird Suezkanal, hen Kairo tonen «ms ihrer Brill fechten >r!
Letzte KachelAteu
Eigenes Verordnungsrecht für die Generalkommissare im Reichskommissariat Ostland
DNB. Berlin, 7. Juli. Der Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg, hat den Generalkommis'arcn im Reichskommisjariat Ostland im Rahmen ihrer Rechtjetzungsbe- sngnis ein eigenes allgemeines Verordnungsrecht verliehe», das die Möglichkeit gibt, den verschiedenartige« Verhältnissen in den Generaibezirken des Reichskommissariats Ostland gerecht z» werden.
Kommunistische Partei in Indien wieder zugelassen DNB. Ankara. 7. Juli. W»e aus Neu-Delhi berichtet wird, gah der Vizekönig. Lord Linlithgow eine Verordnung heraus, nach der die kommunistische Partei mit ihre« llnterorganisatio- nen in den elf indischen Provinzen wieder zugelassen ist. Alle lausende« Strafverfahren gegen Kommunisten sollen eingestellt und bereits verurteilte kommunistische Gefangene aus den Strafanstalten entlassen werden.
Frühjahrsbestellung in der Mitte der besetzten Ostgebiete DNB. Berlin. 7. Juli. Der mittlere Raum der besetzten Ostgebiete war zur Zeit der Bolschewistenherrschaft infolge der verhältnismäßig starken Industrialisierung und der geringeren Beschaffenheit des Bodens ernährungswirtschaftlich ein Zuschuhgebiet. Man erwartete daher nichi, das, dieses Gebiet durch Lieferungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse die europäische Ernährungswirtschaft erleichtern würde, befürchtete vielmehr, dah hier selbst ernste Ernährungsschwierigkeiten austreten könnten.
Das bisherige Ergebnis der landwirtschaftlichen Arbeiten im miltlcren Raum ist aber hinsichtlich der Erzeugung als günstig anzusprechen. Dir Tätigkeit der deutschen Landwirtschaftsführer wirkt sich außerordentlich fördernd aus und die oft üntcr schwersten Verhältnissen durchgeführten Vorarbeiten für die Bestellung habe« sich restlos bewährt.
Sächsisch-mi tteldeusche Infanterie eroberte 28 Dörfer DNB. Berlin. 7. Juli. Im mittleren Frontabschnitt führten sächsisch-mitteldeutsche Truppen im Lause der zweiten Juni- Hälfte eine Reihe örtlicher Angriffsunternehmungen zur Stellungsverbesserung durch. Immer wieder wurde der Feind, der sich in stark ausgebauten Waldstellungen erbittert zur Wehr
setzte, unter ungewöhnlichen Eeländeschwierigkeite« geworfen. Tiefgestaffelte, dunch mehrere hundert Bunker und Stützpunkte verstärkte sowie durch ausgedehnte Minenfelder gesicherte Stellungen wurden kämpfend genommen und 28 gröhere Dörfer sowie eine grohe Anzahl kleinerer Siedlungen dem Feinde entrissen. Die Bolschewisten verloren in diesen Kämpfe» zahlreiche Gefangene und eine beträchtliche Anzahl von Gefallenen. Biele schwere Waffen und sonstiges Kriegsgerät fiel in die Hand der deutschen Truppen.
Ohne neue Idee; Roosevelts Agitation der Volksverdummung
DNB. Berlin. 7. Juli. Die USA.-Agitation beschäftigt sich nach wie vor gern mit Nachkriegspläne». Offenbar glaubt man dadurch die Aufmerksamkeit der Oessentlichkeit von den verlorenen Schlachten ablenken zu können. Wieder einmal hat das als agitatorischer Wegbereiter Roosevelts berüchtigte Gallup-Institut eine Umfrage angestellt, deren Ergebnis angeblich ist. dah die Mehrheit der USA.-Bevölkerung eine neue Art von Genfer Liga, aber unter USA.-Führung. als einzigen Weg zur Erhaltung des Weltfriedens betrachte. Habe« wir nicht etwas ähnliches schon einmal gehört? Union-New-Bewegung. anglo- amerikanisches Weltreich. Atlantik-Charta oder ein «Völkerbund" unter amerikanischer Führung. Es ist immer derselbe Gedanke in »euer Aufmachung. Bemerkenswert ist nur, dah Roosevelt der Bevölkerung diese Nachkriegsillusionen ständig vorgaukeln muh. um die Kriegslust anzufachen.
Chinesische Kaufleute auf Java an Tschiangkaischek. Anläßlich des fünften Jahrestages des Chinakonfliktes haben 800 000 chine- ssiche Kaufleule auf Java an Tschiangkaischek ein Telegramm gesandt. Sie fordern ihn aus, sofort jede Verbindung mit den Amerikanern und Engländern abznbrechen und ein „China der Chinesen' zu errichten. Auch die chinesischen Kaufleute in Jndo- china wurden !n ähnlicher Weise vorstellig.
Konteradmiral Hart kaltgestellt. Roosevelt hat Konteradmiral Thomas Hart, den bisherigen Kommandeur der Ostasienflotte, Zurückgezogen und auf die Pensionsliste mit dem Rang eines Admirals gesetzt. Die Bekanntmachung kommt etwas spät, denn die Funktionen dieses amerikanischen „Helden" hatten schon längst aufgehört, nachdem er die Schlacht von Manila und Java verloren hatte.
iAayold undAmgebuny
„Allein sieht sich jeder seinem Schicksal gegenüber und hat mit seiner Persönlichkeit Antwort zu geben".
Wilhelm Raabe.
7. Juli: 1531 „Tilmann Riemenschneider gestorben. - 1872
H. H. Ehrler. Dichter, in Mergentheim geboren.
A«S de« Sesauisattpue« dev Vartet
NS.-Frauenschast - Iugcndgruppe
Morgen 8.^5 Uhr Heimabend. Treffen auf jeden Fall vor dem Haus der NSDAP.
Glu feiner Monzevtabend
des Kleinen Streichorchesters des Gaumusikzuges des Reichsarbeitsdienstes im Resrrvelazarett Nagold
Einen besonderen Genug bot am gestrigen Abend das Kleine Streichorchester des Gaumusikzuges 26 des Reichsarbeitsdienstes Stuttgart den verwundeten und kranken Kameraden der Wehrmacht, dre in Nagold untergebracht lind. Die Musiker, die zurzeit die württembergischen Lazarette besuchen, wollen den Lazarett- soldaten, die nach wachen- und monatelangen Kämpfen an den verschiedenen Fronten seelische Entspannung brauchen, Seele und Gemüt erhebende Musik bringen und damit Kraft durch Frerrde spenden. Das Programm wies eine feine Auswahl bester Musikstücke aus bekannten Operetten, gern gehörte Tonfilmmusik und darüber hinaus beliehte und doch nicht alltägliche Konzertstücke auf. die so trefflich und exakt wiedergegeben wurden, dah man seine Helle Freude daran hatte. Alles ans einem Euh! Alles technisch meisterhaft gespielt und dazu voll Charme! Ter Erfolg des Abends war nicht zuletzt dem Leiter des Orchesters. Obertruppfllhrer Paul Mannek. zu danken, den wir nicht nur als.Kapellmeister,sondern auch als einen über eine gewandte Technik und einen geschmackvollen Vortraq verfügenden Primgeiger, guten Sänger und . . . feinsinnigen Humoristen kennenlernten. Eine als sehr angenehm empfundene Auf
lockerung der Vortragsfolgs war das Auftreten der Konzertsängerin Käthe K r i st e (-Stuttgart (Sopran). Die von ihr gesungenen, teils vom Orchester begleiteten, innig-minniglichen Lieder wurden mit soviel Wärme dargeboten, dah die sympathische Künstlerin die Zuneigung der Zuhörer gewann. Sowohl die Sängerin. die besonders in den hohen Lagen gefiel, als auch die Musiker, die wir in der Beherrschung ihrer Instrumente be- wmrüerten. fanden rauschenden Beifall, der sie zu Dreingaben nötigte. Die schnell verflossenen zwei Konzertstunden boten in reichem Mähe Genuß und Erholung. Stabsarzt Dr. Römer dankte namens der Soldaten für den köstlichen Abend.
Fritz Schlang.
»ilu« feeur's mich doppelt
Fritz war auf dem Heimweg. Seinem Gesicht konnte man an- sehen. dah er durchaus nicht mit allem zufrieden war. Zuerst war er nicht vorsichtig genug beim Arbeiten an seiner Maschine gewesen, was er mit einem üblichen Hautritz bühen muhte. Dann gabs in der Kantine ein Essen, das gar Nicht nach seinem Geschmack war, und zu allem hin hatte er seinen Freund, mit dem er sich hatte treffen wollen, verfehlt.
Mißmutig schleuderte der Achtzehnjährige seines Wegs. „Na Fritz, warum machen Sie denn ein solches Gesicht?" klang eine tiefe Stimme an sein Ohr. Ach der Herr Müller! Fritz hatte noch nie als unhöflich gegolten, und so nahm er sich auch jetzt zusammen und antwortete höflich auf Herrn Müllers Fragen nach dem Woher und Wohin. Dabei erfuhr er. dah der Mann auf dem Weg zu Fritzens Mutter war. Was wollte er denn da ? Doch dann fiel ihm ein. dah Herr Müller ja der Blockwart der NSV. sei und nun wohl den Beitrag einkassieren wollte. Eigentlich wäre Fritz eine Unterhaltung über den Futzball-Län- derkampf am kommenden Sonntag lieber gewesen: aber allmählich bekam er doch Interesse für die Ausführungen des alten Herrn, der ihm von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der NSV. erzählte.
Oberst a. v. von Knäler 90 Jahre alt
Unser geschätzter Mitbürger. Oberst a. D. von Andler, der seit 8 Jahren bei seiner Tochter in Nagold wohnt, begeht heute das seltene Fest des 90. Geburtstages. Der Jubilar gehört zu den ältesten Offizieren der alten württ. Armee und machte als einer der wenigen, die noch leben, den Krieg von 1870-71 mit. Insbesondere nahm er an den denkwürdigen Gefechten von Champigny und Villers teil. Anlässlich der 70. Wiederkehr dieser heldenhaften Kämpfe, die mit besonderem Ruhm in die württ. Kriegsgeschichte eingetragen sind, war Oberst v. Andler im Jahre 1940 Gegenstand qroher Ehrungen seitens der Regie- mentskameradschaftsführunq ehemaliger „Siebener".
Der Jubilar ist am 7. 7. 1852 in Stuttgart als Sohn eines Arztes geboren. Achtzehnjährig trat er als Freiwilliger beim 7. Württ. Inf.-Regt. ein. machte den Siebzigerkrieg zunächst als Portepeefähnrich mit und wurde am 30. 12. 1870 zum Offizier- befördert. Bei den Siebenern blieb er als Leutnant und bewährte sich als Regimentsadjutant unter Oberst v. Walkern. Beim Erenadierregiment 123 machte er als Hauptmann Dienst und wurde Kompaniechef. Einige Zeit später führte er als Kommandeur ein Bataillon des Inf.-Regts. 121. 1907
mutzte er eines eingetretenen Herzleidens wegen den Dienst bei der Truppe aufgeden und wurde Stabsoffizier beim General
kommando des 13. Armeekorps. Hier hatte er vor allem die Vorsorgungsangelegenheiten zu betreuen. 1911 stellte er sich der württ. Heeresleitung wieder zur Verfügung. Er wurde Vortragender Rat und Abteilungschef im Kriegsministerium und fand hier eine arbeitsreiche, wichtige Tätigkeit. 1916 wurde er zum Obersten ernannt.
Von den Söhnen des Iublars ist einer im Weltkrieg als U-Voot-Kommandant gefallen. Ein anderer wurde wegen angeblich versuchter Spionage im besetzten Gebiet von den Franzosen 1923 in einem unerhört harten Urteil zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurteilt: bis Oktober 1924 hat er im Kerker schmachten müssen
Oberst von Andler. der als Offizier stets besonders geschätzt war. ist im württ Offizierskorps und auch bei den Mannschaften der früheren Formationen sehr gut bekannt. Seine Kameraden werden seiner heute mit den besten Grützen und Wünschen gedenken. Aber auch die Nagolder Freunde und Bekannten des Jubilars bringen dem alten, auch heute noch humorvollen Herrn in grotzer Verehrung ihre Glückwünsche dar. Wir schlietzen uns ihnen an und wünschen dem „Geburtstagskind" recht viel Sonne im Lebensherbst.
Znm 90. Geburtstag des Obersten o. Andler erhalten wir noch iolgendes Schreiben:
Bei diesem Anlaß sei es einem einstigen Untergebenen aus dem Jahre 1900 gestattet, dem verehrten Jubilar herzlichen Glück- und Segenswunsch zu übermitteln. Oberst von Andler war beim Generalkommando des 13. (K. Württ.) Armeekorps mit dem Versorgungswesen beauftragt. Dabei war ich ihm einige Zeit zugeteilt und habe ihn als sehr gewissenhaften, gerechten, leutseligen und menschenfreundlichen Vorgesetzten kennengelernt. der diese seine feine Art nicht bloß seinesgleichen gegenüber geübt hat. sondern auch seine Untergebenen durch sein Wesen in Achtung und Liebe an sich' fesselte. Deshalb lebt Oberst v. Andler jetzt nach 12 Jahren noch in angenehmster Erinnerung fort. Gerade in dem ihm beim Generalkommando zugewirsenen Geschästskreis des Versorgnngswesens konnte seine Gerechtigkeit und Menschenfreundlichkeit gegenüber seinen Untergebenen sich auswirken. Möge es ihm vergönnt sein, noch einige Jahre seines Lebensabends in dem ihm zur Heimat gewordenen Schwarzwaldstädtchen Nagold geruhsam und im Frieden nach innen und autzen .zubringen zu dürfen. H
Zu Hause angelangt, mutzte er feststellen, datz die Mutter nicht da war. Aber er tonnte den Beitrag ja auslegen, denn er hatte heute seine Lohntüte bekommen. Dabei erfuhr er, wieviel die Mutter monatlich an die NSV. abführte. Früher war es weniger gewesen, und diese Erkenntnis war es. die plötzlich ein Schamgefühl in ihm aufsteigen lietz. Da gab seine Mutter, die jeden Pfennig zweimal umdrehen und sehr sparsam sein mutzte, jeden Monat ihren Beitrag der NSV.. — und er, der wirklich für seine achtzehn Jahre gut verdiente, hatte überhaupt noch nicht an die Möglichkeit gedacht, an die NSV. etwas abzuführen. Dabei hatte er hier in der Heimat alles, was er brauchte, während seine drei Brüder drautzen im Osten und in Afrika täglich ihr Leben einsetzten.
„Freilich können Sie sich gleich anmelden". lautete die Antwort Herrn Müllers aus Fritzens Frage. Als der junge Bursche dann einige Minuten später seinen Namen unter das Anmeldeformular gesetzt hatte und seinen ersten Beitrag bezahlt hatte, da fühle er sich sehr zufrieden und der ganze Mißmut. der sich den Tag über angesammelt hatte, war wie weggeblasen. Und dieses unangenehme Gefühl wuchs noch, als er seiner Mutter später vom Beitritt zur NSV. erzählte, und darauf die Antwort bekam: „Ich wollte mit Dir in nächster Zeit über diese Frage sprechen. Nun freut's mich aber doppelt, datz DÜ von selbst drauf gekommen bist".
» Die Neuregelung des Hausschlachtungswesens. Nach den neuen Bestimmungen über die Hausschlachtungen im Wirtschaftsjahr 1912/43 werden sür nichtlandwirtschaftliche Selbstversorger Hausschlachtungen im Sommerhalbjahr 1912 grundsätzlich nicht mehr genehmigt. Sollte nach Ablauf des Sommerhalbjahres die Erlaubnis gegeben werden, so würde von den nichtlandwirt- ghaftlichen Selbstversorgern ein Nachweis darüber gefordert werden, datz sie ihr Schwein nicht mit zugekauften Futtermitteln gemästet und datz sie seir 1938/39 regelmässig Hausschlachtungen vorgenommen haben. Außerdem ist durch die Anrechnung der bei den Hausschlachtungen anfallenden Fleischmengen dafür ge- >orgt, datz der Fleischverzehr sich im gleichen Rahmen wie fiir die Normalverbraucher bewegt. Die Selbstversorgerrationen für die landwirtschaftliche Bevölkerung sind bei Fleisch und Fett auf 750 Gramm je Person festgesetzt, bei Kindern bis zu sechs Jahren auf 375 Gramm. Diese höhere Anrechnung war notwendig, um bei der Schwere der landwirtschaftlichen Arbeit einen gerechten Ausgleich zu schassen. Bekanntlich erhalten ja auch die Schwer- und Schwerstarbeiter in der Industrie und andere Gruppen der Verbraucher ebenfalls zusätzliche Rationen bei Vorliegen besonderer Umstände. Wenn also jemand glaubt, datz heute das Landvolk nüch wie vor uneingeschränkt lebe, dann ist das ein Irrtum. Der Ablieferungszwang für alle wichtigen Erzeugnisse zwingt die landwirtschaftliche Bevölkerung zu den gleichen Sparmatznahmen wie die übrigen Verbraucher. Das Prinzip der unbedingten sozialen Gerechtigkeit hat sich also auf diesem Gebiet Lurchgesetzt.
* Mantelstoffe und Mäntel erst wieder ab 15. September. Der
Neichsbeauftragte für Kleidung und verwandte Gebiete hat angeordnet, dntz Männer- und Burschen-Wintermantelstoffe sowie Mäntel daraus bis zum 15. September 1942 nicht an Verbraucher abgegeben oder von diesen bezogen werden dürfen. Auch die Annahme von Vorbestellungen ist bis zum 15. September unzulässig. In der gleichen Bekanntmachung wird bestimmt, datz Mull für Windeln, einfach gewebt, nur in Abschnitten von 1,70 Meter und doppelt gewebt von 0,85 Meter abgegeben werden darf. Gummiband (Gummilitze) darf nur in Abschnitten bis zu 0,40 Meter Länge abgegeben werden. Be» kleidungsgegensrände aus Papier- und Papiermischgeweben dürfen nicht mehr geliefert, bezogen und abgegeben werden mit folgenden Ausnahmen: a) Papierkragen, b> Arbeiterschutzschürzen (genormt), c) Arbeiterschutzhandschuhe und ci) Arbeiterschutzhandsäcke.
Kedächtnisstunde
Ebhausen. Am Sonntag gedachten wir in einer Trauerstunde des im Osten gefallenen Obergefreiten Heinrich Maier. Die grohe und vielseitige Teilnahme an derselben bewies die Beliebtheit. der sich der nun in fremder Erbe ruhende tapfere Soldat während seiner früheren Tätigkeit als Verufsmusiker und Kapellmeister des Musikvereins Ebhausen. erfreuen konnte. Seine Musikkameraden und der Kirchenchor umrahmten die ergreifende Feier mit Spiel und Lied. Pfarrer Michel legte seiner Predigt den Psalm 119 V. 92 zu Grunde. Durch den Heldentod dieses so geachteten Mannes ist in kultureller Hinsicht eine sehr große Lücke entstanden, die sich erst später im Frieden bemerkbar machen und nicht so bald zu schlietzen sein wird.
Altersjubilare
Wildberg. Den 7l. Geburtstag begeht heute Ferdinand Ri- r-in ins. Zimmermeister. während Frau Kathrine Braun. Witwe, das 74. Lebensjahr vollendet. Beide herzliche Glückwünsche zum Freudentag!
Wildbader Stadtbrand vor 2VV Jahre«
In der Geschichte Wildbads haben große Brünste wiederholt eine Rolle gespielt und den Wandel des Stadtbildes mitbestimmt. Nicht weniger als sechsmal lag die Stadt seit dem 14. Jahrhundert ganz oder zum größten Teil in Schutt und Asche. Der letzte und verheerendste aller Brände fiel mitten in die Kurzeit: Am 7. Juli 1742 ereignete sich jene „unauslöschliche Feuersbrunst", in der „die ganze Stadt biß nur an etliche Häuser totaliter in dem rauch aufgegangen und zu einem bedauerlichen Aschenhauffen gemacht worden ist" (Lagerbuch der Geistlichen Verwaltung Wildbad). Nach I. A. Gesners gleichzeitigem Bericht nahm das Feuer ..solcher Gestalten überhand, datz. weil die Einwohner mehrern Teils auf dem Felde waren, und die benachbarten Orte wegen der hohen Berge, womit Wildbad umgeben, weder Rauch noch Feuer sahen, noch das Geläute der Glocken hören konnten, der Ort schon in der Asche lag. bis Hülffe kam: also, datz weder Kirche. Herrschaft-, Rath- Haus. Bad, noch andere Gebäude konnten gerettet werden. Die Badgäste waren umso übler daran, als sie die Nacht in dem Wald bey einem starken Regen zubrinqen und die Cur ab- brechen mutzten. Der Schade war denen Einwohnern desto empfindlicher, weil sie ihre Mobilien, in Meynung. daß das Feuer nicht so weit um sich greiffen würde, in solche Hänser geflüchtet. die doch nachmahlen ebenfalls im Rauch aufgegangen seyen". Im ganzen vernichtete das Feuer 127 herrschaftliche und bürgerliche Häuser nebst 24 Scheunen, also ganz Wildbad bis aus wenige Gebäude in der unteren Vorstadt und auf die durch ihre erhöhte Lage gesicherte „äußere Kirche" die allen Bränden getrotzt hat und erst 1844 abgetragen worden ist.
Wilder Bramttweinhaudel
Freudenstadt. Vor dem Amtsgericht hatte sich ein in der Kreisstadt wohnhafter Mann zu verantworten, weil er ohne Handelserlaubnis einen Kleinhandel ausgeübt hatte. Der Angeklagte war hier in Stellung und verschaffte nebenbei Bekannten Branntwein. den er bei Landwirten aufkaufte. Da der Umsatz dieses wilden Händlers nicht groß war und er. der nur aus Gefälligkeit gehandelt haben wollte, bei dem an sich kleinen „Geschäft" nicht allzuviel verdiente, wurde gegen ihn auf eine Gefängnisstrafe von 14 Tagen und eine zusätzliche Geldbuße von 50 NM. erkannt.
Gestorbene: Christine Seeger. Witwe geh. Kalmbach, 82 Jahre, Beuren: Luise Graf. 66 Jahre. Neuhengstett: Fritz Mäder, 28 Jahre. Ehlenbogen, Thr. Scheuerle. 63 Jahre. Wittendorf.