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Nr. 139

vienslag, äen 17. Juni 1941

115. Jahrgang

Gestern IS Keiridstugzeuge vernichtet

Englischer Einflugsversuch mit schweren feindlichen Verlusten abgeschlagen

Berlin, 16. Juni. Nachdem beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen wurde Montagnach­mittag ? ein unter starkem Jagdschutz erfolgter Einflug­oersuch einzelner britischer Kampfflugzeuge an der Kanal­küste mit schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen.

Bei den sich entwickelnden Luftkiimpfen schossen deutsche Jäger dreizehn englische Jagdflugzeuge und ein Kampfflug­zeug vom Muster Vlenheim ab. Ein weiteres feindliches Flugzeug wurde durch Flakartillerie zum Absturz aebracht» so dag sich die Eesamtverluste auf 15 Flugzeuge erhöhen. .

Englischer Postdampfer im St. Georg-Kanal versenkt

DRV. Genf, 16. Juni. Der Postdampfer, der den Dienst über den St. Georg-Kanal nach Irland versah, wurde, wie Reuter meldet, von deutschen Sturzkampfflugzeugen versenkt.

Der klitsche Wehrmachtsbericht

Britischer Kreuzer im östlichen Mittelmeer durch Bomben­volltreffer versenkt

Der neue Schlag der Luftwaffe gegen die britische Versor­gungsschiffahrt. Schwere Kämpfe an der Sollumfront. Flugplätze auf Zypern wirkungsvoll bombardiert. Zahl­reiche britische Flugzeuge abgeschossen.

DNV Verlin. 16. Juni. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt war die Luftwaffe weiter erfolgreich. Im Atlantik, westlich Gi­braltar, bekämpften Kampfflugzeuge einen stark gesicherten Geleitzug und vernichteten fünf Frachter mit zu­sammen 21 ÜÜÜ VNT.

In Nordafrika griff der Feind an der Sollum- Front mit stärkeren Kräften an. Der Angriff brach im Abwehrfeuer der deutsch-italienischen Truppen im Zusam­menwirken mit der Luftwaffe zusammen. Nach bisherigen Meldungen wurden britische Panzerkraftwa- gen vernichtet. Die Kämpfe sind noch im Gange. Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen mit besonderem Er­folg starke feindliche Kolonnen und Fahrzeugansammlungen an. Deutsche Jäger schossen in schweren Luftkämpfen über dem Kampfgebiet neun britische Jagd- und zwei Kampfflugzeuge ab.

Im östlichen Mittelmeer bekämpften deutsche Kampfflug­zeuge unter Führung des Hauptmanns Kollewe mit beson­derem Erfolg einen Verband britischer Kriegs­schiffe. Sie versenkten einen leichten Kreu­zer durch vier Vombenvolltresfer schweren Kalibers und beschädigten einen schweren Kreuzer. Andere deutsche Kampf­flugzeuge griffen auf der Insel Zypern mehrere Flug­plätze wirkungsvoll mit Bomben und Bordwaffen an.

Versuche des Feindes, bei Tage in die besetzten Gebiete einzufliegen, scheiterten. Jäger schossen drei der angrsifen- den britischen Flugzeuge ab. Zwei britische Kampfflugzeuge wurden durch ein Vorposten- und ein Minenräumboot, ein weiteres durch Marineartillerie abgeschossen.

Der Feind warf in der letzten Nacht an mehreren Orten in Westdeutschland Spreng- und Brandbomben. Die

Der ehemalige Polizeipräsident von Berlin Traugott von Jagow gestorben

DNV. Berlin, 16. Juni. An den Folgen eines Schlaganfalles verstarb in der Nacht zum Sonntag im Elisabeth-Krankenhaus der ehemalige Polizeipräsident von Berlin, Traugott von Ja- gvw. Der Verstorbene gehörte einst zu den bekanntesten Per­sönlichkeiten der Berliner Polizeiverwaltung aus der Zeit vor dem Weltkriege. Er hatte vor kutzem sein 76. Lebensjahr voll­endet und lebte seit längerer Zeit in Berlin. Zu seinen be­kanntesten Worten gehört der Ausspruch:

Ich warne Neugierige". Als er in richtiger Erkenntnis der Gefahr im Weltkriegsjahr 1916 den Hetzer Karl Liebknecht ver­haften liest, wurde er auf Betreiben der Marxisten und von dem damaligen Reichskanzler Vethmann-Hollweg von seinem Posten abberufen und als Regierungspräsident nach Breslau versetzt. Im März 1920 nahm er tätigen Anteil am Kapputsch und wurde daraufhin zu einer mehrjährigen Festungshaft ver­urteilt.

General der Artillerie Leeb 60 Jahre alt

DNV. Berlin, 17. Juni. General der Artillerie Leeb, der Chef des Heereswaffenamtes im Oberkommando des Heeres, vollendet am 17. Juni sein 60. Lebensjahr. General Leeb, der aus der bayerischen Feldartillcrie hervorgegangen ist. bekleidete während seiner Laufbahn zahlreiche Generalstabsstellen, wurde 1936 Kommandeur der 15. Division in Frankfurt am Main und 1959 Kommandierender General des XI. Armeekorps in Han­nover. Im gegenwärtigen Kriege führte er sein Korps in den siegreichen Kämpfen des Polenfeldzuges und wurde im April 1940 als Nachfolger des verstorbenen Generals der Artillerie, Pwf. Dr Becker, zum Chef des Heereswaffenamts ernannt.

Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. An einigen Orten entstand unbedeutender Schaden in Wohnvierteln. Nacht­jäger schossen zwei britische Flugzeuge ab.

Bei der Abwehr feindlicher Fliegerangriffe zeichnete sich das unter dem Kommando des Oberleutnants zur See Heimberg stehende Vorpostenboot durch den Abschuß von vier feindlichen Flugzeugen besonders aus.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Englischer Vorstoß bei Sollum mit beträchtlichen Verluste» zurückgewiesen

DNV Nom, 16. Juni. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nord- afrika hat der Feind, der seit mehreren Tagen eine Offenfio- aktion vorbereitete, an der Sollum-Front am Sonntag mit star­ken Kräften angegriffen. Er wurde überall mit beträchtlichen Verlusten zurllckgewiesen. Die Schlacht geht weiter.

Italienische und deutsche Flugzeuge haben wiederholt Hafen­anlagen sowie Befestigungen und Zeltlager von Tobruk mit Bomben belegt. In Marsa Matruk hat unsere Luftwaffe Ver­sorgung-;- und Verteidigungsanlagen bombardiert. Aus Ost- osrika ist nichts von Belang zu berichten.

Smuts will Afrika an England ausliefern

Brüssel, 16. Juni. Die Rede des südafrikanischen Premier­ministers Smuts, in der er den Plan einer panafrikani- schen Union aufstellt, wird von dem Brüsseler BlattHet Laatsts Nieuwe" dahin kommentiert, dah die Absichten Smuts' sehr deutlich erkennbar seien. Er wolle mit anderen Worten ganz Afrika an England ausliefern.

Diese Handlungsweise dürfe nicht verwundern, denn Smuts sei ein Burenrenegat, der sogar vergessen habe, datz es einst einen Vurenkrieg gab, bei dem 4000 Frauen und 16 000 Kin­der hingemordet wurden. Der Plan Snüits' sei der eines poli­tischen und wirtschaftlichen Imperialismus. Es sei jedoch zweifel­haft, ob diese imperialistische Politik in Afrika auf fruchtbaren Boden fallen werde. Englandhörige vom Schlage de Eaulles oder des Kongo-Gouverneurs Rychmans würden vielleicht Ver­ständnis für diese Pläne aufbringen, aber gerade in Südafrika selbst mache sich dagegen eine scharfe Opposition bemerkbar.

Englische Flieger zum Kampf gezwungen

DNB Rom. 16. Juni. In Ergänzung zum Wehrmachtsbericht meldet ein Sonderberichterstatter der Stefani zu dem englischen Angriff auf einen italienischen Flughafen in Nordafrika, datz

Berlin, 17. Juni. Der letzte Angriff deutscher Flugzeuge aus Cypern wird vom Londoner Nachrichtendienst als schwer be­zeichnet. Unter den britischen Truppen habe es Opfer gegeben.

Sieben Bombenangriffe

auf das britische Verteidigungsdreieck im östliche« Mittelmeer

DNB Berlin, 16. Juni. Rach der Eroberung Kretas erfolgte in der Nacht zum S. Juni der erste Angriff deutscher Luststreit- träfte auf den britischen Flotttenstützpunkt Alexandria. Seit­dem haben deutsche Kampfsliegerverbände in elf Nächten insgesamt sieben Angriffe gegen die drei Eck- pseilerdervritischenStellungimöstlichenMit- telmeer, Alexandria, Haifa und Cypern, durchge- siihrt und damit in wirkungsvollster Weise den Kampf gegen die letzten britischen Flotten- und Luftstützpunkte im östliche» Mittelmeer eröffnet.

Bomben auf Haifa

Durchschlagende Wirkung des dritten Bombenangriffs. Schwerste Treffer auf die Hafenmole

DNV Berlin, 16. Juni. Der dritte Bombenangriff aus Haifa in der Nacht zum 14. Juni hatte wie die beiden vorangegau- genen Vorstöste wiederum eine durchschlagende Wirkung. Bei guter Sicht konnten die deutschen Flugzeugbesatzungeu feststelleu, dast Treffer schwersten Kalibers mitten auf der etwa 800 Meter langen Hafenmole detonierten. Unmittelbar nach den Einschla­gen wirbelten gewaltige Stein- und Zementbrocken durch die Lust, die zum Teil aus das Deck von zwei an der Mole vor An­ker liegenden Zerstörer niederprasselten. Mit erheblichen Be­schädigungen eines Zerstörers ist zu rechnen.

Neuer arabischer Staat von Englands Gnaden?

DNB Rom, 16. Juni. Aus Beirut wird gemeldet, datz der kürzlich ernannte Gesandte der neuen von den Engländern ge­dungenen Jrakregierung in Kairo, Nuri el Said Pascha, beauf-

sofort beim Erscheinen der englischen Flieger zwei deutsche Jäger auf stiegen und den Engländern den Kampf aufzwangen. Nach einigen ME.-Feuerstösten stürz­ten eine Hurricane und eine Vlenheim brennend ab, während es der italienischen Luftabwehr gelang, eine weitere Hurricane abzuschietzen, deren Pilot, ein Hauptmann, schwer verwundet auf- gesunden und sofort in ein Lazarett eingeliefert wurde.

Nero-amerikanische Zusammenarbeit

Wirtschaftsvereinbarungen zwischen Brasilien und Paraguay

DNB Rio dr Janeiro, 16. Juni. Zwischen Brasilien und Pa­raguay werden am Dienstag anläßlich des Besuches des para­guayischen Außenministers Argana in Rio de Janeiro eine Anzahl bedeutsamer Wirtschaftsvrreinbarungen unterzeichnet. Wie Argana der hiesigen Presse erklärte, regeln diese Abkommen:

1. Die Finanzierung des Bahnbaues von Concepcion bis Pedra Jan Ladaieros durch Brasilien. Die neue Linie trifft die brasi­lianische Bahnstrecke nach Eampogrande, so datz Paraguay da­mit eine Bahnverbindung zur Atlantik-Küste erhält:

2. den Kultur- und Vuchaustausch;

3. denAufkauf des Ausführungsüberschusses Ser paraguayischen Erzeugung durch Brasilien, das die Waren auf Auslandsmärk­ten unterbringen wird;

4. die Schaffung einer Filiale der Banco do Brasil in Pa­raguay:

5. die Ernennung eines gemischten Ausschusses für die Schiff­fahrtsprobleme Paraguays und Brasiliens;

6. die Kreditgewährung Brasiliens an Paraguay für den An­kauf brasilianischen Zuchtviehs;

7. die Gewährung einer Lagerzone für Paraguay in Santos zur Erleichterung seiner Ein- und Ausfuhr. Für die Schiff­soll die Schaffung einer gemeinsamen Flutzflotte stu­diert werden für den Transport paraguayischer Waren von Lo- rumba nach Montevideo.

Auster dem jetzt vereinbarten Vahnbau ist eine weitere Bah» bis zu dem brasilianischen Hasen Paranagua geplant.

Der Außenminister Paraguays, Argana, erklärte in einem Interview der brasilianischen Presse gegenüber auf die Anfrage über Paraguays außenpolitische Haltung: Paraguay sei für eine Politik absoluter Neutralität. Nur wenn von Sei­ten einer fremden Macht der amerikanische Kontinent angegrif­fen würde, müßte Paraguay die Verpflichtungen hinsichtlich der interkontinentalen Verteidigung erfüllen, die es auf dem Kon­ferenzen in Havanna und Panama übernommen habe.

tragt worden ist, den Regierungen der arabischen Länder einen englischen Vorschlag zu unterbreiten, der auf die Schaffung eines englisch-arabischen Staates hinausgeht, dem außer Syrien und dem Libanon auch Palästina und Transjordanien angehören sollen. An die Spitze dieses arabischen Staates soll der england­hörige Emir von Transjordanien, Abdullah, gestellt werden. Aegypten erhalte als Gegenleistung einen Teil der Halbinsel Sinai sowie Teile der palästinensischen Wüste.

Probleme Japans

Tokio, 16. Juni. (Ostasiendienst des DNB,) In einer Sitzung des Zentralrates der Bewegung zur Unterstützung der Politik des Tennos sprach der Vorsitzende des Zentralrates, Admiral Suetsugu, in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Fürst Ko- noye über innen- und außenpolitische Probleme Japans. Außen­politisch gesehen forderten, so führte Admiral Suetsugu aus, die China-Frage, das Südsee-Problem und die Haltung der USA. gegenüber dem Krieg in Europa von Japan wichtige Ent­scheidungen. Wie Admiral Suetsugu weiter feststellte, biete der Dreimächtepakt keinen Spielraum für Erwägungen über Vor­teile oder Nutzen. Sollten daher die USA. in den Krieg eintre- ten, so würde dies gemäß japanischer Tradition, Treue und Ehre gleichzeitig den Eintritt des japanischen Empires in den Krieg bedeuten. Auch das Südseeproblem könnte nicht stillschweigend übergangen werden, denn es bedeute für Japan einen Scheide­weg für Tod und Leben. Zur Lösung all dieser Probleme sei die größte Entschlossenheit und Bereitschaft des Volkes erforderlich.

Vernichtung von 5V Einheiten der britischen Zerstörerflotte

DNB Berlin, 16. Juni. Die britische Admiralität teilt mit, datz der Z erst ör erI e r s e y" d u r ch e i n e n M i n e n t r e f- fer versenkt worden ist. Die Besatzung erlitt Verluste an Toten und Verwundeten. Mit einer Bestätigung dieser Ver­senkung hat die britische Admiralität seit Beginn des Jahres de» Untergang von 12 Zerstörern und seit Beginn des Krieges die Vernichtung von 50 Einheiten der britischen Zerstörerslotts zugegeben. Diese von amtlicher britischer Seite bestätigten Ver­luste umfaßen nur einen Teil der tatsächlich eingetretenen Ver-

Schwerer Angriff auf Lypern

vom Londoner Nachrichtendienst zugegeben Es gab Verluste unter den britischen Truppen