6. Seite Nr. 138

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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, de» 18. Juni 1911

Das syrische Kampsgebiet

Weltbild. Gliese (M.)

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Er war ein Jorck!

Historische Skizze von Bernhard Faust

In der Nähe von Versailles, bei den letzten Kämpfen gegen Napoleon, geriet Sohr, der berühmte preußische Reiterführer, mit jeinen pommerschen Husaren in den Hinterhalt einer feindlichen llebermacht. Besonders die Spitze, geführt von dem Leutnant von Porck, einem Sohn des alten Jsegrimm, focht einen schwe­ren, verlustreichen Kampf.

Es war ein waldreiches, unübersichtliches Gelände, und der Leutnant, ein schöner herrischer Mensch, fast ein Knabe noch, ver­wickelte sich immer verzweifelter in dieses aussichtlose Gefecht, Zuletzt stob seine Schwadron auseinander, er wehrte sich allein, nur im Rücken gedeckt von seinem treuen Burschen. Eine ganze Meute französischer Dragoner umschwärmte sie, aber er hieb, schoß, stach mit zornigem Ingrimm. Man bot ihm Pardon an, doch Porck dachte an seinen Vater, den großen General.

Schon blutete der Leutnant aus einer klaffenden Wunde, aber Mut und Gewissen hießen ihn standhalten. Entsetzt sah sein Bursche, der sich mit pommerschen Flüchen einen Weg durch das Handgemenge bahnte, daß sein Herr verbissen weiterfocht und ihm nicht folgte. Ein französischer Offizier schrie dem Leutnant zu, er möge das unnütze Wüten aufgeben, seine Haft sei ehren­voll, und man belasse ihm den tapferen Degen... Zähneknir­schend warf sich der Preuße dagegen und forderte ihn heraus: »Nein, nein, vor die Klinge, Herr, ich bin ein Porck!"

Er focht weiter, und sein Degen blitzte silbern in der Hellen Sonne. Dann geschah das Unvermeidliche: Der Leutnant, aus mehreren Wunden blutend, fiel, gefüllt von dem plumpen Streich eines baumlangen französischen Wachtmeisters, der den ungebär­digen Gegner fangen wollte, entseelt zu Boden. Da senkten sich jäh dis feindlichen Säbel vor der Majestät des Todes.

Rasch verbreitete sich davon die Kunde im Heer. Der General von Porck ließ Ermittlungen anstellen, und der Adjutant, der ihm teilnahmsvoll die Meldung erstattete, tat es mit bleichem Ge­sicht. Der greise Porck, der bei Tauroggen seinen guten Namen für das Vaterland auf die Waagschale geworfen und auch seinen Kopf dreingegeben, den dafür, einen Aufsässigen, einen Rebell, die Ungnade seines Königs getroffen hatte, ertrug auch diesen Schlag. Nur um seine schmalen Lippen strich flüchtig ein bitteres Zucken.

Er ist gefallen", sagte er, und ebenso fest:Er ist tot!"

Porck sah nicht den Offizier, der vor ihm stand. Sein Blick ruhte in unbekannter Ferne:Er war noch ein Kind... Tr starb so jung, aber er hat sich mit männlichem Akut geschlagen."

Der General preßte die Hand auf den Sübelkorb. Unbewegt stand er an seinem Platz, als stände er dem geliebten Toten leibhaftig gegenüber. Endlich wich die Starre aus dem harten Ereisenangesicht, und der bittere Mund schloß sein Gespräch vor der Ewigkeit:Er war ein Porck!..."

Und verhauchend, umwoben von dem unbegreiflichen Glanz des Wortes, klang es, schwer hervorgestoßen, wie ein Gelöbnis nach:Ein Deutscher."

Buntes Allerlei

Die älteste Stadt der Welt

Persische Petroleumsucher führen auf die Spur uralter Tempel- und Stadtreste bei Ninive Menschliche Ske­lette nach 65VÜ Jahre« in den Mauern ihrer Wohnungen aufgefunden Das älteste Observatorium der Erde entdeckt

Durch persische Pctrolumsucher ist eine hochbedeut­same Ausgrabung im Irak angeregt worden, die zur Aufdeckung angeblich uralter Tempelreste in der Nähe von Ninive führte. ^

Petroleumsucher des Irak, die einzeln oder in Karawanen mit modernen Instrumenten den Irak nach neuen Petroleumquellen durchforschen, find in letzter Zeit zu Schrittmachern einer richtigen archäologischen Ausgrabung geworden. Vor kurzem fand eine kleine Karawane von persischen Petroleumsuchern, 15 Meilen von dem Ort, wo sich einst die Stadt Ninive erhob, in einer gewissen Tiefe ein Skelett und einige Gefäße von gebranntem Lehm. Das war für sie nicht von Bedeutung und die Perser entfernten sich enttäuscht. Aber die Nachricht drang auch zu im Irak tätigen Archäologen, für die diese Nachricht höchst wichtig war. Mit einem Instrument, das die Veränderung der Erdkraft an jeder Stelle nachweist, wo sich Ruinen oder Gebäude unter der Erde befinden, und sei es in 100 oder 200 Meter Tiefe, nahmen sie die Unter­suchung der Fundstelle bei Ninive auf. Sie konnten an dem Ver­halten derEtvösschen Waage", welche die gestörte Schwerkraft der Erde anzeigt, schließen, daß unter ihren Füßen unterirdische

Gebäude lagen, denn Katakomben, Tunnel, Gebäude aller Art werden von solchem Schwerkraftmcsser angezeigt.

Man begann sofort mit den Ausgrabungen und erzielte dabei einen überraschenden Erfolg. Eine der ältesten Städte der Welt trat ans Tageslicht. Durch Jahrtausende lagen ihre Ruinen unter den neueren Erdschichten verborgen. Man hat angeblich auch be­reits den Namen der Stadt feststellen können: Tepe Eawra fTepe" heißt türkischHügel", so wieTeil", auch ein Zuname mancher archäologischer Stätten, ebenfallsHügel" bedeutet). Dies ist freilich kein sehr früher Name. Doch schätzt man trotzdem das Alter der tiefsten Eebäudercste auf 6500 Jahre, d. h. sie stammen etwa aus der Zeit von 4600 v. Ehr.

Es war ein erregender Anblick, als sich den Ausgräbern 25 Meter unter der Oberfläche die ersten Häuser zeigten. In dem Keller eines sehr gut erhaltenen Hauses fand man fast unver­sehrt vier menschliche Skelette, zwei davon junge, und ferner Eisenwaffen. In der Nähe der Skelette entdeckte man dann eine Herdstätte und einen Kessel mit Resten von Tieren darin, offen­bar von einer Mahlzeit, die sich die Familie bereitete. Ferner zeigten sich Gegenstände und Geräte aus Kupfer. Die Lage der Skelette Mann, Frau und zwei Söhne ließ vermuten, daß diese Menschen plötzlichundgewaltsamgestorben find, sei es durch Erdbeben oder feindlichen Ueberfall. Man kann diese menschlichen Reste, nach den urgeschichtlichen Funden, z« den ältesten zählen, die man bisher gefunden hat.

Bei weiteren ^üacküorskbnngon des Arrbno^^-»-» Dr. A. Z. Lern! ans EMago ergab sich, daß unkör den Fundamenten der obersten Schicht sich weitere, einer älteren bereits zerstörten Otadt- anlage auf tieferem Niveau befanden. Auf den Ruinen einer alten Stadt wurde also auch hier, wie so oft, eine neue erbaut. Die unterste Stadt geht mit Sicherheit mindestens bis 4300 v. Chr. zurück, wonach sich auch das ungefähre Alter der Skelette be­stimmte. Trotz der Entdeckungen, die man in den uralten mesopo- tamischen Totenstädten gemacht hat, ist man sich über die anthro­pologische Zusammensetzung der Bevölkerung dieser Gegend noch nicht klar. An acht sorgfältig geprüften Schädeln konnte man immerhin feststellen, daß diese Bevölkerung keinerlei monoglische Züge trug, aber auch nicht er nordischen Raffe angehörte. Es handelt sich vielmehr um Menschen, die den primitiven Aegyptern ähnlich waren und der sogenanntenmediter­ranen Raffe" angehören, deren Ursprünge und Ausdehnung aber noch sehr umstritten sind.

Die Straßen der Stadt, die an das Licht trat, sind breit und nach einem regelmäßigen geometrischen Plan angelegt. In einer schönen Aprokolis, die bereits vollständig ausgegraben ist, er­hoben sich große Tempel von harmonischer Gliederung und einer Linienführung der Vogen und Säulen/die zarte Grazie und zu­gleich Würde atmet. Die Wände sind bemalt und erinnern an die pompejanischen Farben, deren Zusammensetzung bisher nicht ent­rätselt werden konnte. Die Tempel befinden sich im besten Zu­stande. Sie enthalten Statuen von Gottheiten, welche eine sehr fortgeschrittene Kunst verraten. Ob die Bewohner der ältesten Stadt schon die Schrift kannten, ließ sich nicht feststellen. In den oberen Schichten derneuen" Stadt fand man Spuren davon, die auf etwa 3000 v. Ehr. zurückaehen.

I» einem Gebäude wurde sogar ein Instrument zur Zeitmessung entdeckt, das mit einer Mittagslinie versehen ist und an unsere Sonnenuhren erinnert. An den Wänden dieses Gebäudes ist eine Himmelskuppel mit einer großen flammenden Kugel wieder­gegeben. Dieses astronomischeObservatorium" kann wohl als das älteste der Erde angesprochen werden. In anderen Gebäuden fand man ebenfalls sehr wertvolle Malereien, offenbar die Werke vorzüglicher Künstler. Sie stellen Jagdszenen, Tiere und zierliche Tänzerinnen dar.

Tepe Eawra, die älteste Stadt oder zumindest einer der ältesten Orte der bekannten Welt, ist damit nach 6500 Jahren wieder ans Licht zurückgekehrt. Man kan» gespannt darauf sein, welche Er- gebniffe die weiteren Nachforschungen der Ausgräber noch zeiti­gen werden.

Feuersbrunst verschaffte uns den Siegellack

Im Jahre 1625 brach in Paris im Hause des Drogisten Rousseau Feuer aus. Es wurde durch die leicht entzündbaren Stoffe so heftig genährt, daß der Drogist gerade noch mit seiner Familie das nackte Leben retten konnte. In einer Schublade des Laden­tisches hatte er die Kaffe verwahrt, und nun hoffte er aus den verkohlten Trümmern seines Hauses wenigstens das Metall der durch die Hitze geschmolzenen Gold- und Silbermllnzen retten zu können. In der unter der Kasse befindlichen Schublade hatte Rousseau Schellack, Harz und Zinnober aufbewahrt. Diese Stoffe waren im Feuer zu einer festen roten Masse zusammengeschmol­zen. Die Gold- und Silberstücke der verbrannten Ladenkasse waren auf diesen Klumpen gefallen und klebten darin fest. Mit Hammer und Zange versuchte Robsseau nun die Münzen aus der harten Masse zu lösen; da machte ihn sein Sohn auf den vorzüglich ge­lungenen Negativabdruck des Kopfes des Königs aufmerksam, den ein Goldstück in der roten Masse hinterlassen hatte. Rousseau kam alsbald auf den Gedanken, aus diesen Stoffen ein Mittel zur Anfertigung von Siegeln herzustcllen. Der abgebrannte Drogist war ein gemachter Mann! Schon im ersten Jahre ver­diente er mit seiner Siegellackfabrikation über 50 000 Livres viel mehr, als er durch die Fcucrsbrunst verloren hatte.

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An unserem Hauseck ist durch Anstoßen ein Stück Mörtel ausgebrochen. Unser Fritzle besteht sich zuerst ganz philosophisch die sckiadhafte Stelle. Dann ruft er auf einmal:Mutti, onser

Haus fällt bald ei, des ischt so lommelich!"

*

Minnas Bräutigam ist ihr untreu geworden.

Frau Eerstenberg meint erschrocken:Minna, die Suppe haben Sie ja total versalzen!"

Ausgeschlossen", schluchzt Minna, ich habe sie überhaupt nicht gesalzen! Das kann höchstens von meinen Tränen sein!"

Kein Wunder

Wir essen jetzt viel Rohkost", erklärt Frau, Piefke im Kaffee­kränzchen, worauf Frau Krause ihrer Nachbarin zufliistert:Weil man ihnen das Gas gesperrt hat".

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Jakob Haller kann nichts mehr antworten. Er fühlt plötzlich die ungeheure Tragik, die sich da durch die Schuld seines Schweigens zusammengeballt hat. Eine seltsame Angst schleicht ihn an vor dem, was sich einmal daraus entwickeln könnte. Und er kommt da hin, seinem Pankraz jeden Umgang mit dem Nachbarskind zu verbieten.

Dann geht er. Ohne Gruß, so wie er die Stube betreten, verläßt er sie wieder.

Monika hört mit klopfendem Herzen auf den sich ent­fernenden Schritt. Man hört ihn noch lange in der großen Nachtstille auf der harten Straße. Dann geht sie hinauf in die Kammer, beugt sich mit der brennenden Kerze über das Dettchen, in dem sich ihr Kind schon vor Stunden in den Schlaf geweint hat.

*

Nach diesem Vorfall wird das Kollerdirndlein von einem inbrünstigen Zug nach Einsamkeit erfaßt. Noch nie vorher hat die Mutter sie geschlagen. Und wenn sie sich auch jetzt alle Mühe gibt, dies durch vermehrte Liebe und Güte wieder gutzumachen, es bleibt doch ein kleiner Stachel im Herzen des Kindes zurück, weil es den Grund nicht einsehen kann, warum man sie geschlagen hat. Die Sägemüllers waren doch so gute und liebe Menschen. Oftmals läuft sie hinter das Haus und schaut sehnsüchtig hinunter. Aber auch den Pankraz kann sie nirgends mehr erblicken. Und einmal legt sie sich mitten unter die gelben Dotterblumen, versucht zu schlafen und denkt sich: Jetzt schlaf ich hundert Jahre wie das Dornröschen, dann muß der Pankraz kommen und mich wecken.

Aber es ist nur das Angorakätzchen, das nach einer Weile um ihr Gesicht streicht. Das ist das einzige, was sie noch hat, das sie erinnert an den schönen Nachmittag in der Sage­

mühle. Ihm erzählt sie des Abends im Bettchen von ihrem Leid. Sie sind unzertrennliche Kameraden, auch dann noch, als das Kätzchen schon ein ausgewachsener Kater ist und das Kind sich schon daran gewöhnt hat, daß die Mutter damals recht gehabt hat. Inzwischen hat sie nämlich das Schulgehen anfangen müssen. Und der Sägemüller-Pankraz auch. Der Pankraz aber, verzogen und verzärtelt, und nebenbei auf den Reichtum seines Vaters pochend, hat Manieren an sich, die man getrost als frech und herausfordernd bezeichnen kann. Alles soll sich seinem Willen unterordnen, sei es nun beim Spiel oder auf dem Heimweg. Vor 'seinen Fäusten haben schon manche Knaben das Ducken gelernt.

Die Koller-Vevi hat aber auch einen Trotzkopf. Sie ist vielleicht die einzige, die den Pankraz nicht fürchtet. Und als er auch ihr einmal seinen Willen aufzwingen will, zerkratzt sie ihm das Gesicht, daß man die Spuren davon eine ganze Woche lang sieht.

Pankraz sagt darauf großtuerisch:

Ich mag sie net anlangen, sonst wär sie hin."

In Wirklichkeit aber hat er ein wenig Angst bekommen vor ihren Fingernägeln, und er meidet sie von da ab fortan.

Durch die neue Straße, die die Kollerin angelegt, hat Vevi auch nicht den gleichen Weg Mit dem Pankraz, wenn sie von der Schule heimgeht. Gar oft denkt sie jetzt, wie recht doch die Mutter damals hatte, daß sie ihr den Verkehr mit der Sägemühle verbot. Jawohl, ganz recht hatte sie, denn der Pankraz ist wirklich ein frecher, eingebildeter Bub.

Auf diese Weise vergehen sechs Jahre. Vevi geht nun schon das letzte Jahr in die Werktagsschule, und niemand kann es so recht begreifen, wohin die Zeit so schnell ent­schwunden ist.

In der Hellen Sommerluft schaffen die Menschen an der Ernte. Hei, wie die Sensen blitzen in dem grellen Licht; wie Schwerter, die aus der Scheide flitzen. Aber dann rauscht es hinein in die Halme mit singendem Ton, und alles, was Sekunden vorher noch in blutvollem Leben gestanden und sich leise im Sommerwinde wiegte, sinkt zitternd nieder und liegt dann lautlos auf dem Acker, bis fle^'ge Miidchenh'nde es aufraffen und zu Garben binden.

An einem dieser schönen Hochsommertage, gerade gegen Abend, als die Menschen hinter der letzten Fuhre, betäubt von der Müdigkeit, heimwärts in die Höfe gehen, werden ihre Gemüter jäh aufgeschreckt und emporgerissen.

Einer schreit es über den Ackerrand her:

Krieg ist's!"

Nun hängen die paar Worte unerhört packend und schicksalsschwer in der Luft. Die Menschen in den Einöden befassen sich wenig mit dem, was in der Welt geschieht. Ihr Hof ist ihre Welt und ihr Königreich. Viel weiter darüber hinaus gehen ihre Gedanken nicht. Und darum begreifen sie nur dumpf die Wucht des Augenblickes.

Die jungen Burschen und die Männer, die gedient haben, die wissen freilich, wieviel es geschlagen hat. Noch weiß man nichts Genaues, aber eine Stunde später und im Laufe des Abends und der Nacht erfahren es alle, die am andern Morgen oder an einem der nächstfolgenden Tage fortmüssen. Vom Kollerhof sind auch zwei junge Knechte dabei.

Ein großes Abschiednehmen beginnt in dieser Nacht. Manch einer, der in dieser Nacht noch auf irgendeine Alm schleicht, um von seinem Schatz Abschied zu nehmen, fühll vielleicht schon dumpf, daß er den Weg zum letztenmal geht. Vom Dorf herauf klingt lautes Singen:Lieb Vaterland, magst ruhig sein ..." Und droben auf der Hochsalwand flammt ein mächtiges Feuer, weithin sichtbar das große Ereignis kündend.

Monika Noster sitzt auf der Bank hinter dem Haus. Sie hört das Singen und sieht das Flammensanal auf dem Berg. Die Nacht ist nicht mehr still wie sonst, ist aufKerissen und zersplittert von dem einen Wort: Krieg!

Erst als es Mitternacht schlägt, legen sich die Geräusche. Das Singen drunten verstummt, und nur ganz ferne hört man noch manchmal einen langgezogenen Iodelruf.

In dieser großen Stille spürt nun die junge Herrin vom Kollerhof erst das Wort Krieg so richtig. Der Segen eines Friedens spricht aus dem Schweigen laut zu ihrem Herzen, und sie kann es gar nicht fassen, daß mit dem Sonnenunter­gang ein Krieg angebrochen sei.

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