er Oefellfctiatter
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Nr. 105
Amtsblatt
des Ivettes Lalw füe Llagold und Umgebung
Nagoläer Hagblatt / Segrünäel 1827
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Mittwoch, äen 7. Mai 1941
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115. Jahrgang
Gestern 12 Abschüsse
und zwar bei LuftLämpfen über dem Kanal 7, an der Küste der besetzten Gebiete 2 und über Malta 3 britische Flugzeuge
Berlin, 6. Rai. Rach Leim Oberkommando der Wehrmacht mNtegenden Meldungen wurde« im Laufe des Dienstags ius- Mmt 18 britisch« Flugzeuge ohne eigen« Verluste abgeschossen.
Bei Luftkämpfen über dem Kanal verlor der Feind sechs Spit- sire jowie eine Hurricane, an der Küste des besetzten Gebietes Pvei Bristol-Blenheim-Kampfflugzeuge und über Malta wurden drei weitere Hurricane-Jagdflugzeuge abgeschossen.
Sperrbrecher schaffen feindliches Flugzeug ab
ZNV. Berlin, 6. Mai. Sicherungsstreitkräste schossen am K. Mai in -er Nordsee bei einem Angriff von zwei feindlichen Flugzeuge» rin Flugzeug ab.
Durch unmenschliches Verfahren sucht England seiner < Schiffsraumnötc Herr zu werden.
Die deutsche Handelsschiffahrt handelt nach Ehre und Recht
DRV. Berlin, 6. Mai. Der britische Rundfunk richtete am 3. Mai an alle Kapitäne der englandfeindlichen Schiffe die Warnung, das englische Signal HBA. strengstens zu befolgen.
Diese an alle Schiffe gegebene Warnung der britischen Admiralität soll bedeuten: „Halt! keine Rettungsboote aussetzen! Bersenken Sre nicht selbst Ihre Schiffe! Geben Sie keine drahtlosen Nachrichten! Im Nichtbefolgungsfall wird geschossen!"
Die Warnung ist zunächst als Drohung und Einschüchterung »ufzufassen und soll den Briten die Kaperung fremder Handelsschifftonnage erleichtern. Die Durchführung dieser Warnung stellt »der ein unmenschliches Verfahren dar, da es unsererseits als selbstverständliche nationale Pflicht angesehen wird, der Vermehrung der feindlichen Hcndelsschiffstonnage durch Selbst- »ersenkung zu begegnen. Die deutsche Handelsschiffahrt wird sich auch durch diese britische Drohung nicht abhalten lauen, das zu tun. was Ehre und Recht ihr gebieten.
Der deutsche Wehrmachtsdericht
Re«e Schläge gegen kriegswichtige Ziele in Nordengland Glasgow und der Firth os Clyde unter dem Bombenhagel «chrerer hundert deutscher Kampfflugzeuge — Wirksame Tiefangriffe auf Flugplätze in Siidost-England — Britischer Gegenangriff bei Tobruk und ein Vorstotz bei Sollum gescheitert — Mytilene und Chios im Aegiiischen Meer be- scht — Bombenvolltreffer auf britischem Kreuzer in der Suda-Bucht
SNB. Berlin, 6. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Luftwaffe führte in der letzten Nacht mit mehrere« hundert Kampfflugzeugen schwere Schläge gegen kriegswichtige Ziele in Glasgow und am Firth of Clyde, sowie gegen andere englische Häfen. In Werften und Rü- swngsbetrieben entstanden starke Zerstörungen. Industriell«- Dockanlagen sowie Bersorgungsbelriebe gerieten in Brand.
In Südost-England schossen Kampfflugzeuge am Mstrigen Tag bei Tiefangriffen gegen zwei Flugplätze vier Jagdflugzeuge vom Muster Hurricane in Brand und beschädigten eine grötzere Zahl am Boden abgestellter Flugzeuge. Während der Nacht wurden auf einem Flugplatz zwei Flugzeuge am Boden zerstört und Bombenvolltreffer i» Hallen erzielt.
2m Seegebiet um England versenkte die Luftwaffe ein grotzes Borpostenboot sowie ein kleineres Handelsschiff und beschädigte zwei Schiffe durch Bombenwurf.
2n Nordafrika scheiterte ein erneuter Gegenangriff oer Briten bei Tobruk unter schwersten feindlichen Beruhten an der tapferen Haltung der deutschen und italienischen Truppen. Ein Vorstob britischer Panzer aufSollum wurde abgewiesen. Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen wirksam in den Erdkampf um Tobruk ein. Deutsche und nalienische Kampffliegerverbände bombardierten den Hafen >w« Tobruk. Erfolgreiche Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich autzerdem gegen Marsa Matruk.
, 2« Aegiiischen Meer nahmen Verbände des deut- !ch«n Heeres die Inseln Mytilene und Chios. Deutsche Kampfflugzeuge erzielten in der S u d a - B « ch t aus Kreta «uen Bombenvolltreffer auf einem britischen Kreuzer» verhütten einen grotzen Tanker und beschädigten ein weiteres Tankschiff schwer.
Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwächeren Kräf- "« eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben an verschiedenen Orten Siidwestdeutschlands. Militä- rMer Schaden entstand nicht. Unter der Zivilbevölkerung ka>b es einige Opfer an Toten und Verletzten.
.^rrfeldwebel Hahn errang in der Nacht zum 5. Mai als Nachtjäger seinen 1V. Luftfieg.
Erfolgreiche Einzelaktionen unserer Kampfflugzeuge
Berlin, 8. Mai. Wie Tag für Tag in den letzten ^»chen führten deutsche Kampfflugzeuge auch im Laufe des
5. Mai vormittags erfolgreiche Cinzclaktionen gegen kriegswichtige Ziele in Großbritannien durch. So griff ein Kampsfliegerverband den Flughafen Ma »ston, der erst am Sonntag, 4. Mai, in einem Tagesangrisf wirksam mit Bomben belegt war, im kühnen Tiesslng mit hervorragender Wirkung an. Trotz heftiger englischer Abwehr gingen die deutschen Kampsmaschinen bis auf 48 Meter herunter «nd erzielten eine Reihe Volltreffer auf abgestellte englische Kamps- und Jagdflugzeuge sowie Hallen und Werkstätten. In den Anlagen des Flugplatzes brachen mehrere größere Brände aus.
Bei den Tageseinslügen der deutschen Luftwaffe in Großbritannien am S. Mai gelang einigen deutschen Kampfflugzeuge« ein überfallartiger Angriff auf den südenglischen Flugplatz Lympne. Außer dem Abwurf einer Anzahl Spreng- und Brandbomben, die mehrere am Boden befindliche Jagdmaschinen vernichteten und Treibstofflager zur Entzündung brachte», griffen die deutschen Kampfflieger die Unterkünfte des Flugplatzes im Tiefflug mit MG.-Feuer an.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Italiener besetzten Zykladen-Jnseln — Durchbrnchsversuch bei Tobruk und britische Vorstöße bei Sollum gescheitert Tapferer Widerstand in Ostafrika
DNB. Nom, 6. Mai. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
In der Cyrenaika ist ein weiterer englischer Versuch, die Umklammerung von Tobruk zu durchbrechen, dank der sofortigen
Abwehr der tapferen italienischen und deutschen Truppen gescheitert, die dem Feind schwerste Verluste zusügten.
An der Front von Sollum sind Vorstöße seiudlicher Panzerwagen zuriickgeschlagen worden. Verbände der italienische« und deutschen Luftwaffe haben wiederholt die Stellungen und den Hasen von Tobruk bombardiert, wobei ein Schiff größerer Tonnage getroffen wurde.
Der Feind führte Einflüge auf einige Ortschaften der Lyre- naika durch, wobei einige Schäden entstanden.
2m Aegiiischen Meer haben wir die Inseln Amorgos, Auaphe, Jos, Thera, Naxos und Paros der Zykladen- Gruppe besetzt.
2n Ostafrika geht im Abschnitt von Amba Alagi der Druck des Feindes weiter, dem unsere Truppen tapfer widerstehen.
Kreta unter britischer Vorherrschaft
Stockholm, 6. Mai. Für die katastrophale Niederlage in Griechenland wollen sich die Briten jetzt an Kreta schadlos halten. Nach einer von Reuter verbreiteten Meldung wurden nämlich „die verbündeten Streitkräjte in Kreta unter das Kommando des neuseeländischen Generalmajors Kreybcrg gestellt". Der englandhörige griechische Verräterkönig unterstützt diesen britischen Versuch der Abtrennung Kretas vom Mutterlande durch die Veröffentlichung eines Beschlusses „seiner Regierung", wonach dieses neue Verbrechen Englands gutgeheißen wird. Generalmajor Freyberg — so fügt Reuter hinzu — sei damit zum Ober- lommandanten aller auf der Insel vorhandenen Streitkräfte ernannt worden. Kreta ist somit praktisch völlig unter die britische Vorherrschaft gestellt worden.
Die mttttavische Lase im Seak
Flughafen von Habbaniyah für die Luftwaffe unbrauchbar gemacht 3VV0 englische und australische Soldaten eingeschloffen
DRV. Beirut, 6. Mai. Zur militärischen Lage im Irak erfährt man, daß etwa 3000 englische und australische Soldaten ans dem Flugplatz von Habbaniyah eingeschlossen find. Der Flugplatz selbst ist für die Luftwaffe unbrauchbar gemacht worden.
In Basra haben die Engländer den Bahnhof und den Hafen militärisch besetzt. Bisher ist es aber noch zu keinen ernstlichen Kampfhandlungen gekommen.
Die irakische Bevölkerung hat de« Entschluß der Regierung, sich gegen die englischen lluterdriiüungsmaßnahmen zu wehren, mit Begeisterung anfgenommen. Die Verdunkelung von Bagdad ist ausgezeichnet und überall herrscht Ruhe und Ordnung. Einige Engländer, die versucht hatten, aus Bagdad zu fliehen, wurden von der Bevölkerung der Polizei übergeben.
England plant eine irakische Emigrantenregierung
DNB. Veireut, 6. Mai. Nach Berichten aus Amman plant die britische Diplomatie, am Hofe Emir Abdullahs von Transjordanien eine irakische Emigrantenregierung zu bilden. Bespre chnngen (mit entsprechenden Entschädigungsvorschlägen) darüber hätten am Montag mit dem geflohenen Regenten des Irak, Abdullah, und dem früheren irakischen Ministerpräsidenten Nnri Said, sowie einigen anderen mit dem Regenten geflohenen Persönlichkeiten stattgefunden. Nuri Said soll das Präsidium der irakischen Eegenregierung übernehmen, die ihren Sitz in Amman haben wird. Emir Abdullah von Transjorda- nien bemüht sich inzwischen um die Bildung einer arabischen Armee zur Wiedereroberung des Irak, hat aber von allen Seiten Ablagen erhalten.
Englische Bomben auf Bagdad
Bukarest, 6. Mai. Wie der Beiruter Kurzwellensender in seiner Sendung vom Montagnachmrttag mitteilte, hat die englische Luftwaffe Bagdad überflogen und Flugzettel abgeworfen. Sie droht darin, daß sie Bagdad bombardieren werde, falls die feindlichen Kampfhandlungen nicht eingestellt werden. Der Sender Ankara brachte eine Meldung aus Bagdad, wonach auf Anordnung des Regierungschefs vom Irak die Produktionstätigkeit in den irakischen Oelfeldern eingestellt wurde. Es sollen nur einige Sonden im Betrieb bleiben, die den Bedarf der Armee und des Landes decken sollen. Der gleiche Sender meldet ans Bagdad, daß d ie Stadt von den Engländern bombardiert wurde. Auf eine Moschee ist eine Bombe gefallen. Mehrere Tote und Verletzte sind zu beklagen.
Stockholm, 6. Mai. Wie Reuter aus London meldet, hat das britische Schatzamt am Montag eine Verordnung veröffentlicht, durch die der Irak aus dem Sterling-Block ausgeschlossen wird.
Juda rüstet sich zum Kampf gegen die Jrakiften
Renyork, 6. Mai. „Overseas News Agency" meldet aus Jerusalem, daß dort die Rekrutierung aller Juden im Al
ter von 20 bis 30 Jahren angeordnet wurde, um gegen die Irak eingesetzt zu werden. Angeblich sollen bereits 8000 Palä- stinajudrn in der britischen Armee dienen.
Der Erotzmufti von Jerusalem ruft zu den Waffen
Beirut, 6. Mai. Der Erohmufti von Jerusalem, der mit seinen Freunden in Bagdad im Exil lebt, richtet von dort aus an die palästinensischen Araber einen Aufruf, in dem diese aufgefordcrt werden, zu den Waffen zu greifen. Die irakischen Ulemas — die muselmanischen Geistlichen — erließen ebenfalls eine Botschaft an die indischen Mohammedaner. Darin stellen sie fest, daß nach Ausrufung des heiligen Krieges kein Mohammedaner mehr auf der Seite Großbritanniens kämpfen dürfe, ohne sich gegen die Interessen des Islam zu versündigen. Der Aufruf wurde wiederholt im irakischen Rundfunk verbreitet.
Wie aus Amman, der Hauptstadt Transjordaniens, berichtet wird, haben Hunderte von Arabern trotz der britischen Ueber- wachungsmaßnahmen die irakische Grenze überschritten, um stchj der irakischen Regierung zur Verfügung zu Pellen. Auch aus Syrien werden zahlreiche Grenzübertritte nach dem Irak gemeldet.
Verhaftung englischer Agenten im Erdölgebiet
Ankara, 6. Mai. Bei englischen Agenten, die von den irakischen Behörden auf den Oelfeldern von Kerkuk und Mossul verhaftet wurden, fand man vorbereitetes Sprengmaterial, wie aus Bagdad berichtet wird. Die Agenten beabsichtigten, Sabotageakte an den Förderanlagen durchzuführen und Brände anzulegen. Vier ehemals in diesen Gebieten beschäftigten englischen Ingenieuren gelang es jedoch, an einigen Tankanlagen Sprengungen vorzunehmen.
„Daily Mail" und „News Chronicle" fordern dringend die Zerstörung der irakischen Oelquellen und meinen, es sei besser, sie zu vernichten, als sie in Feinheshand fallen zu lassen. Nach Ansicht des „Daily Herald" wäre der Verlust des irakischen Oels für England zu verschmerzen, für Deutschland sei die Benutzuna der Oelquellen jedoch von großer Bedeutung.
Wie bereits bekannt, überflogen britische Flugzeuge Bagdad und warfen Flugzettel ab, in denen die Bombardierung der öffentlichen Gebäude angedroht wurde, wenn der Widerstand der irakischen Truppen fortgesetzt werden sollte. Dazu wird ergänzend aus Bagdad gemeldet, daß die irakische Regierung die britische Drohung dahin beantworte, daß sie entschlossen sei, die Wohnviertel der britischen Untertanen-zu bombardieren, wenn Bagdad mit Bomben belegt werden sollte.
In Damaskus kam es zu neuen grotzen Sympathiekundgcbuii- gen für den Irak. Ungefähr 50 000 Mensche» zogen mit Fahnen durch die Straßen. Größere Trupps arabischer Nationalisten gingen zum Angriff gegen das englische Konsulat über. Bevor die Polizei Herr der Lage werden konnte, waren mehrere Dienst- räume des Konsulats zerstört.