4. Seit« Nr. s«

Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter

Württemverg

Das Landjahr 1841 Großer Andrang in unserem Ga«

«sg Stuttgart. In diesen Tagen erhalten die Jungen und Mädchen, die vom Wiirtt. Kultministerium für das Landjahr 1841 ausgelesen wurden, ihre Einberufungsmitteilung. Die frei­willigen Meldungen waren so zahlreich eingegangen, daß einige hundert Meldungen nicht berücksichtigt werden konnten. Viele schulpflichtigen Jungen und Mädel mutzten auf das Landjahr 1942 verwiesen werden. Zum ersten Male werden in diesem Jahre nicht nur Landjahrwillige aus Städten, sondern auch solche aus Landgemeinden einberufen. Die Jungen aus Dörfern des Kreises Biberach werden zum Beispiel Land und Leute aus dem Vorschwarzwald, wo sich eines der württembergischen Lager befindet, kennen lernen. Das Lager wird sie Vorschulen für spä­tere Unterführeraufgaben in ihrem Heimatdorf.

Das Landjahr beginnt in diesem Jahre am 18. April und dauert bis 1. Dezember 1941. Trotz des Krieges werden es in Württemberg in diesem Jahre 12 Landjahrlager mit durchschnittlichen Belegschaftsstärke von 50 bis 60 Land­jahrwilligen sein. Die Bauern warten mehr denn je auf die steitzigen Hände der Vierzehnjährigen; halbtägig werden die Landjahrwilligen voll Stolz und Bereitschaft den Bauern und Bäuerinnen helfen. Die übrige Zeit gehört der Leibeserziehung, der nationalpolitischen Schulung, der Werkarbeit und bei den Mädeln besonders der Hauswirtschaft. Während der Erntezeiten ist der Einsatz bei den Bauern ganztägig, ohne dah die Bauern D»r einem Entgeld verpflichtet wären. Die eigentlichen Landjahr­kosten tragen der Staat und die Städte.

Stuttgart. (Ehrungen.) Ministerpräsident und Kultmini­ster Mergenthaler sprach in einem Handschreiben Musikschrist­steller Dr. Karl Erunsky zu seinem 70. Geburtstag die besten Glückwünsche und seinen Dank aus. Die Deutsche Bruckner-Gesell­schaft verlieh dem Jubilar die Bruckner-Medaille. Der Württ. Bruckner-Bund ehrte seinen Gründer in einer Feierstunde, in der der Vorsitzende, Professor Eisenmann-Stuttgart, und Universitäts­professor Dr. Rapp-Tübingen die Persönlichkeit und das Wirken des verdienstvollen Musikgelehrten würdigten.

Nach Berlin berufen. Der ord. Professor für Material­prüfung und Werkstoffkunde der Technischen Hochschule Stuttgart, Dr.-Jng. Erich Siebe!, wurde zum Präsidenten des Staatlichen Nkaterialprüfungsamts in Berlin-Dahlem ernannt.

Schüsse gegen eine Frau. In den Morgenstunden des 8. März hat ein von seiner Frau getrennt lebender 52 Jahre alter Mann auf der Straße in Stuttgart-Hofen seiner Frau aus­gelauert und auf diese aus Hatz und Rache zwei Schüsse abge­geben. Die Frau wurde schwer, aber anscheinend nicht lebens­gefährlich verletzt Der Täter hat sich unmittelbar nach der Tat einen Kopfschutz beigebracht, der aber nicht tödlich wirkte.

Urach. (Neues Erholungsheim.) Das Sanatorium Höchberg ist an das Erholungsheim Hotel am Berg übergegangen und wird alsHaus Hochberg" als internes Erholungsheim der Fachgruppe Nahrungs- und Eenutzmittel des Einzelhandels wei- trrgefiihrt.

. Oberndorf-N. (Mädchen überfahren.) Auf der Schram­berger Straße lief am Mittwoch abend ein achtjähriges Mädchen plötzlich in die Fahrbahn eines Omnibusses. Obwohl der Lenker stark bremste, konnte er das Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen, und der Wagen ging über den Kopf des un­glücklichen Kindes; es war auf der Stelle tot.

Ravensburg. (Tödlich verletzt.) Als der 56 Jahre alte städtische Arbeiter Xaver Verstand in den Anlagen mit Aufräu­

men abgesägter Neste beschäftigt war, wurde er von einem herab­fallenden Ast so schwer am Kopf getroffen, daß er einen Schädel« bruch erlitt. Kurz darauf erlag Vertrand seiner Verletzung.

Ravensburg. (Das nächstemalSicherungsverwah- rung.) Der 54 Jahre alte, aus Eebrazhofen (Kreis Wangen) gebürtige und zuletzt in Tepfenhardt (Kreis Ueberlingen) be­schäftigt gewesene Peter Speckle hatte vor einer Wirtschaft in Aulendorf ein Fahrrad gestohlen. Wegen dieses Fahrraddiebstahls verurteilte die Strafkammer Ravensburg Speckte, der bereits 21mal vorbestraft ist, zu einem Jahr und drei Monate» Zucht­haus.

Friedrichshasen. (Räuber fest genommen.) Ein junger Mann aus Saarbrücken, der von der dortigen Polizei wegen Raubes gesucht wurde, konnte hier festgcnommen werden. Der Verhaftete hatte einen Mann überfallen und ihm 600 RM. geraubt.

Murr, Kr. Ludwigsburg. (Storch eingetroffen.) Vater Storch traf von seiner Reise nach dem Süden hier wieder ein und bezog sofort sein Nest auf dem Kirchendach. Das Eintreffen des hohen" Gastes wurde von jung und alt freudig begrüßt.

Maulbronn. (Kloster als Filmkulisse.) Den Tobis- FilmMein Leben für Irland", der in Maulbronn gedreht wurde, ist jetzt in Berlin mit großem Erfolg uraufgeführt wor­den. In Maulbronn selbst wurde er in einer Sonderausführung gezeigt, weil der größte Teil der Außen- und Innenaufnahmen in der schönen und am besten erhaltenen Klosteranlage Deutsch­lands, in der von Maulbronn gedreht wurde. Alle Entwicklungs­stufen vom frühromanischen bis zum spätgotischen Stil, die in den Klosteranlagen Maulbronns an einzigartigen Werken ab­gelesen werden können, kommen auch in den Aufnahmen des FilmsMein Leben für Irland" .besonders zur Geltung.

Pforzheim. (T r a u e r s i tz u n g.) In Anwesenheit von Kreis­leiter Knab, des Beauftragten der NSDAP, für den Stadtkreis Pforzheim, fand im kleinen Nathaussaal eine Trauersitzung des Kemeinderats statt. Bürgermeister Mohrenstein und Kreisleiter Knab würdigten in herzlichen Nachrufen die Verdienste des ver­storbenen Oberbürgermeisters Kürz. Die Beigeordneten und Ratsherren ehrten den Verstorbenen, der ihnen Leiter unserer Stadt, vor allem auch Kamerad und Mitstreiter im Kampfe um das nationalsozialistische Deutschland war, durch stummes Geden­ken. In der Trauersitzung wurde auch das Andenken des verstor­benen Ehrenbürgers der Stadt Pforzheim, Altstadtrat Alfons Kern, geehrt. Oberbürgermeister Kürz wurde in einem Ehren­grab der Stadt beigesetzt. Die Trauerfeier fand am Donnerstag auf dem Hauptfriedhof statt. Bis zur Bestattung wurde der Oberbürgermeister an der Stätte seines Wirkens, im Lichthof des Rathauses, öffentlich aufgebahrt.

Offenburg. (Von der Backstube zur Bühne.) Willi Bächle, gebürtig von Osfenburg, ehemals Bäckerlehrling, daun Konditor, mit einer schönen Baßstimme begabt, fiel bei Kame- radschastssingen der SA. auf. Er ließ sich in Darmstadt zum Kam­mersänger ausbilden. Nachdem er zunächst in Göttingen und Würzburg engagiert worden war, hat er nunmehr einen drei­jährigen Vertrag mit dem Opernhaus Nürnberg abgeschlossen.

Waldshut. (Fahrrad ohne Eigentümer aufgefun­den.) In der Nähe der Spinnerei Tiefenstein wurde an der Brücke über den Schildbach ein Fahrrad aufgefunden. Der Be­sitzer des Fahrrades, der ledige Konrad Schäfer von Birkingen, ist vermutlich in den Schildbach gefallen und vom Wasser in die Alb abgetrieben worden. Trotz eingehender Suchd- konnte der Verunglückte noch nicht geborgen werden.

Eisenbach (Schw.) (Ein 9 0 jähriger.) Der älteste Einwoh- mr. der Uhrmacher und Altveteran Roman Jäggle, konnte noch sehr rüstig das 90. Lebensjahr vollenden.

Freitag, den 7. März IM,

Kandel und Vevkebv

Deutsch-französischer Zellwollring. Der Jnteressenkreis des Deut­schen Zellwoll-Rings ist in Verfolg der Zusammenarbeit zwischen der französischen und der deutschen Kunstfaserindustrie aus d« Kunstseidengebiet ausgedehnt worden. Die 19 frainösisthcn Kunsi- seidefabriken, die jetzt dem Deutschen Zellwoll-Ring dM Aufgabe in dem gemeinsamen Verkauf und der Werbung für dj, Produktion besteht, unter Wahrung der wirtschaftlichen llnai- hänHigkeit der einzelnen Mitgliedswerke interessenmähig,n- gegliedert wurden, sind nicht so wie die deutschen Werke direkt dem Verkausssyndikat angeschlossen, sondern haben in dem be­setzten Gebiet eine Interessengemeinschaft für sich gebildet. Eine kapitalmäßige Verflechtung zwischen den mteressenmätzig verbun. denen französischen Fabriken und den deutschen Werken besteht nicht.

Starke Beschickung der Kölner Frühjahrsmesse. Industrie, Groß­handel und Handwerk treffen bereits jetzt ihre Vorbereitungen zur Beteiligung an der bevorstehenden Kölner Frühjahrsmesse 1941 vom 30. März bis 1. April. Auch die Württembergs Wirtschaft wird ein nicht unbeträchtliches Kontingent an Aus­stellern schicken. Ebenso beteiligt sich das Handwerk mit zahl­reichen Branchen. Einen besonderen Rahmen bietet wieder di« Tcxtilmesse, die von Württembergs Textilindustrie verhältnis­mäßig stark beschickt wird. In den Abteilungen des Auslandes sinh Holland und Belgien offiziell vertreten. Auch die südost­europäischen Länder nehmen an der Messe teil.

Bei der Volksbank Balingen steigerte sich die Gesamtsumme der Spareinlagen um 0,70 aus 3,14 Millionen RM. Die Umsätze gingen um etwa 10 Millionen RM. auf rund 61 Millionen RM. zurück. Die Bilanzsumme stieg um 28 Prozent auf 5,61 Millionen RM. Aus dem Reingewinn von 27 441 RM. werden verschiedene Rückstellungen dotiert. Die Geschäftsguthaben werden mit 5 Pro­zent'verzinst.

Bei der Genosienschastsbank Tübingen, die jetzt als GmbH, fir­miert, stieg die Bilanzsumme von 315 000 auf 541000 RM. Der Gesamtumsatz ist um 14 Prozent auf 27,5 Millionen RM. ge­stiegen. Der bilanzmäßig ausgewiesene Gewinn beträgt 1402 RM. Die Geschäftsanteile werden mit 4,5 Prozent verzinst.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 6. März

Preise sür Kilogramm Lebendgewicht in Pfg.:

Ochsen: a) 43,5-45,5, b) 41;

Bullen: a) 4143,5, b) 37,5-39,5, c) 34,5; d) 21;

Kühe: a) 42-43,5, b) 35,5-39,5, c) 2533,5, d) 16-24;

Färsen: a) 41,5-44,6, b) 39,5-40,5, c) 3034;

Kälber: a) 59, b)5759, c) 47-50, d) 3240;

Schweine: a) und bl) 57, b2) 56, c) 54, d) 51, e) 4g, f) - gl) 57.

Marktverlauf: alsAs zugeteilt, Lämmer, Hammel und Schase nicht notiert.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwarcn vom

6. März. Ochsenfleisch 1. 80. 2. 69; Vullenfleisch 1. 77; Kuhfleisch 1. 77, 2. 65, 3. 54; Färsenfleisch 1. 7780; Kalbfleisch ohne Fell 1. 97, 2. 80; Kalbfleisch im Fell 1. 9294, 2. 77; Schweinefleisch 1. 76. Marktverlauf: alles lebhaft, Hammefleisch nicht notiert.

Viberacher Vieh- und Schweinemarkt. Zufuhr: 4 Farren, 11 Ochsen, 3 Kühe, 39 Kalbeln, 41 Stück Jungvieh, 2 Kälber, 2 Mut­terschweine, 226 Milchschweine, 22 Läufer. Preise für Farren 28» bis 380, Ochsen 485636, Kühe 450520, Kalbeln 520-M, Jungvieh 150310, Mutterschweine 200215, Milchschweine R bis 45, Läufer 5580 RM. das Stück.

Gestorbene: Johs. Rath, 77 Jahre, Unterwaldach' Elisa­beth Ziegler geb. Frick, 78 Jahre, Lombach; Andreas Ulrich, 52 Jahre, Altingen; Katharina Sindlinger geb. Riethmüller, 70 Jahre, Kaph; Luise Schaufler. Witwe, Herrenalb (Hotel Waldhorn).

Druck u. Verlag desGesellschafters": G.W. Zatser, Inh. Karl Kaiser, zugl. Anzeigen« leiter. v-rantmorrlich.Scbrlstle^erk^rik SÄlana.Naaolsi. Hzt. tu Preisliste Nr.8 gW-

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

Amtliche Bekanntmachung

Aeldbereiniglmg III Gültlingen

(Abt. »)

Die Schlußtagfahrt für die Feldbereirrigung III Gültlin­ien (Abt. K). umfassend die GewändeForst, Forstweg, Pfannenstiel. Haldenberg, Vordere und Hintere Halde, Fron­holz, Lerchenberg und Wartental" findet am Montag, 24. 3. 1841, vormittags g Uhr auf dem Rathaus in Gültlingen statt.

Hiezu werden sämtliche beteiligten Grundeigentümer bzw. deren Vertreter, berechtigte Dritte (Art. 52 des Feld- bereinrgnngs-Eesetzes) sowie die Grundeigentümer, die bei dem Unternehmen zwar nicht i, S. des Gesetzes (Art. 4 und 5 Feldbereinigungs-Gesetzes) beteiligt sind, deren Verhält­nisse aber in irgend einer Weise geändert werden sollen, eingeladen.

Auf der Tagsahrt, bei der der Zuteilungsplan von der Vollzugstommission erläutert wird, können Einwendungen jeder Art, ausgenommen solche, welche gegen die Beizie­hung oder Nichtbeiziehung zum Unternehmen und die Feststellung der Grenze der Vereinig ungs- slache oder gegen die Göße und den Wert der einge- «orfenen Fläche gerichtet sind, vorgebracht werden. Spä­tere Einwendungen sind ausgeschlossen.

Der Zuteilungsplan samt Tabellen und Akten wird auf dem Rathaus in Gültlingen 2 Wochen lang zur öffent­lichen Einsicht aufgelegt.

Calw, den 5. Mürz 1941.

Der Landrat.

Die neuen Mdenalben

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Freitag 20 Uhr

Samstag 20, Sonntag 14, 16.30, 20 Uhr Montag 20 Uhr

Herz ohne Heimat

Glück und Leid, seligesHoffnungen und bittere Enttäuschun­gen alleHöhen und Tiefen menschlichen Erlebens erfährt hier eine junge, schöne Frau, ehe ihr Herz seineHeimat fin­det. Ein Schicksal, lebensnah und doch nicht alltäglich, ein Erlebnis, durchfühlt und durchdacht, das sind die Hauptsaktoren dieses Films.

Hauptdarsteller: Albrecht Echoe «hals, Anne­liese Uhlig, Camilla Horn, Gustav Dießl und viele andere.

Wochenschau, Beiprogramm

DerWeg desSiegers

Für Jugendliche verboten!

Montag 18 W Sondervorsührung sürZugendl.

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