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Zunge und alte Völker

Von Neichsleiter AlfredRofenberg

NSK. Im Vollbewutztsein der Tatsache, daß mit der na­tionalsozialistischen Revolution ein altes Zeitalter ab­geschlossen und ein neues begonnen hat, sprechen wir vom deutschen Volk als von einem jungen Volk. Wir sehen, wie die deutsche Nation eine ungeheure Arbeits­leistung auf allen Gebieten des Lebens vollzieht, wie eine innere Energie jeden Einzelnen zur höchstmöglichen Leistung vorwärtstreibt, und deshalb ist es richtig, wenn gerade diese Jugendkraft der Revolution und der junge Wille der nationalsozialistischen Wiedergeburt betont wird. Aber diese Frage hat auch noch eine andere Seite.

- Im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland yaben Engländer und Franzosen öfters betont, sie, als die alten Kulturmächte Europas", seien doch eigentlich allein legitimiert, diese europäische Kultur zu vertreten. Das hätten sie jahrhundertelang getan. Deutschland aber sei in diese Aufwärtsentwicklung zur Humanität mit bru­taler preußischer Faust und heute mit der Nazibarbarei her­eingebrochen. Deutschland sei eben ein Emporkömmling, der erst wieder zur Vernunft gezwungen werden müsse, um seine eventuell vorhandenen kulturellen Leistungen unter dem po­litischen Schutz und Schirm der alten Westmächte wieder aufzunehmen. Und gegen diese Thesen müssen wir National­sozialisten, die wir die Jugendkraft des deutschen Volkes und unserer Bewegung betonen, eine entscheidende Richtig­stellung vollziehen.

Deutschland ist nicht nur heute ein wiedererwachtes junges Volk, es ist zugleich auch e i n a l t e s R e r ch. Es ist für uns Nationalsozialisten selbstverständlich, die Geschichte nicht nur von einem Punkt zu beginnen, der einen furchtbaren Zu­sammenbruch darstellt, nämlich vom Dreißigjährigen Krieg. Nicht nur von Brandenburg als Anfang beginnt die Ge­schichte, sondern sie beginnt politisch ganz bewußt mit der ersten Sammlung der germanischen Stämme unter Her­mann, vorbereitet durch eine noch weit ferner zurückliegende biologische und charakterliche Auslese, wenn diese auch nicht unmittelbar politisch erkennbar erscheint.

Nach den stürmischen Zeilen der Völkerwanderung, da gerade die germanischen Stämme die Grundlagen für die später sich gestaltenden europäischen Nationen legten, entstand nach dem Fränkischen Eroßreich die bewußte Neu« fammlung der deutschen Stämme unter den großen Kaiser­geschlechtern der Sachsen, der Salier und der Hohenstaufen. Damals entstand das später Abendland genannte Gebilde, und der berufene Sprecher dieses Abendlandes ist jahr­hundertelang niemand anders als der deutsche Kaiser ge­wesen.

England und Frankreich waren damals Randstaaten Europas und spielten jahrhundertelang in den Entscheidun­gen um das geistige und politische Gesicht des Abendlandes nur eine Nebenrolle. Wie immer man die Gründe des spä­teren Zerfalls auch beurteilen mag. es bleibt die Tatsache bestehen, daß eben ein deutsches Kaiserreich schon für ganz Europa sprach, als es noch kein England und keine englische Sprache gab. Diese Tatsache darf das deutsche Volk nicht ver­gessen, sondern hat sich gerade heute mit besonders tiefem Verständnis an sie zu erinnern. Denn was sich jetzt vollzieht, ist die Liquidierung dieser Zwischenzeit, die zum Teil durch inneren Hader, zum Teil durch Entdeckungen auf dem Erdball und die dadurch hervorgerufene Verlage­rung der Wirtschaftskräfte mitbestimmt worden war. Diese Zwischenzeit ermöglichte es anderen Mächten, in die Haupt- vertretung Europas einzurücken.

Unter dem französischen Königtum des 17. und 18. Jahr­hunderts ist die französische Lösung der europäischen Kon- tinenialpolitik versucht worden. In diesem Zeichen der fran­zösischen Vorherrschaft standen die blutigsten Kriege; diese französische Lösung, die schließlich im größten Maßstab noch einmal von Napoleon den Völkern Europas aufgezwungen werden sollte, ist zusammengebrochen. Sie war rein kon­struktiv machtpolitisch, hinter ihr stand am Ende des 18. Jahrhunderts auch nicht mehr jenes biologische, für Frankreich günstige Kräfteverhältnis, das noch im 17. Jahr­hundert vorhanden war. »

Das 19. Jahrhundert rückte den britischen Lösungs­versuch in den Vordergrund, wonach Europa eigentlich nur ein Mittel für Ueberseepolitik werden sollte, in Schach ge­halten durch die künstlich immer wieder von England ge­schürten Zwistigkeiten der großen Kontinenalmächte. Der

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

englische Krieg von 1939 sollte die letzte Herabwürdigung Europas zu einem nur noch nebensächlichen Subjekt britisch­jüdischer Weltpolitik bedeuten.

- Heute nun vollzieht die immer wieder neu geborene Ju­gendkraft des Deutschen Reiches die Korrektur dieser beiden europäischen Lösungsversuche. Durch preußische Kraft vor­bereitet, ist das Bismarck-Reich als erster bewußter Protest gegen die französisch-englischen Lösungen entstanden. Das Deutsche Reich Adolf Hitlers tritt nunmehr sowohl das Erbe Preußens, als auch das Erbe des früheren mittelalterlichen deutschen Kaisertums an; nicht in dem Sinne, die anderen Völker Europas in ihren völkischen Substanzen zu schädi-

' gen oder gar vernichten zu wollen, wohl aber in dem Be­wußtsein. daß, da nunmehr die Stunde der Ent­scheidunggeschlagen hat, nach den mißglückten frühe­ren Experimenten wieder die deutsche Lösung das Schicksal Zentraleuropas und der anschließenden Räume bestimmen muß! In dem Kampf um diese Ordnung, die allein inen wirklich dauerhaften, langen Frieden zu gewährleisten ver­mag. steht heute Deutschland nicht mehr allein, sondern der ganze europäische Kontinent ist vor die Frage seines Schick­sals gestellt worden, und wir zweifeln nicht, wie diese Ant­wort ausfallcn wird. ^

Europa soll nicht mehr ein Mittel für überseeische im­perialistische Bankierpolitik werden, sondern soll wieder bewußt im Zentrum aller Ileberlegungen allerEuropäer stehen und eine Kolonial- und Ueber­seepolitik kann hier, umgekehrt, nur ein Mittel sein, die Sicherung jenen Menschentums zu gewährleisten, von dem aus schließlich ja doch so viele Erfindungen, Entdeckungen und geistige Großtaten für die Völker des Erdballs aus­gegangen sind. Das WortEuropäertum", das im Munde der Völkerbundsleute und so vieler Großstadtliteraten einen verwaschenen und zum Schluß etwas anrüchigen Begriff bezeichnete, wird heute damit eine konkrete Aufgabe für uns alle, eine Aufgabe, die gestaltet werden muß, soll nicht der alte ehrwürdige Kontinent zerrissen und ein auszubeu­tendes Subjekt für die an Europa und seinen Menschen überhaupt nicht interessierten Weltbankiers, Weltjuden und ihre Verbündeten werden.

So wie einst in einer vergangenen Form die deutschen Kaiser sich als Träger einer großen Mission fühlten, so wissen wir Nationalsozialisten, daß aus uns und unserem Reich ebenfalls die Verpflichtung einer solchen neuen, an­dersartigen, aber doch europäischen Mission liegt. Diese zu erfassen, dieser Mission zu dienen ist jene neue Aufgabe, die aus dem innerpolittschen Sinn unserer Revolution und aus dem Zusammenbruch der perversen Versailler Unord­nung geboren wurde. Dem deutschen Volke heute dienen und für seine Größe wirken, erscheint damit zusammengeflochten mit dem Willen, auch unserem alten Kontinent nach so langer Zerrissenheit und Atomisierung wieder zu einer über­schaubaren Einheit und zu einer selbstbewußten Kraft zu verhelfen.

(PBZ., Zander-M.-K.)

Der Stand der UdSSR, auf der Frühjahrsmesse in Leipzig

Donnerstag, de« 8. März 1»41

Ueber verschneites Hochgebirge

Deutsche Flak marschiert durch Bulgarien

Von Kriegsberichter Egon Kiefer

Duc« ..... 24. März. (PK) Ein kalter Nordwest fegte liker die kahlen Höhenzüge, als am x-Kanal die Vortrupps unserer Flakregiments mit dem Regimentskommandeur an der Spitze den Einmarsch deutscher Truppen zum Schutze Bulgariens er- ösfneten. In der Morgenstunde hatte sich die Bevölkerung der Erenzstädtchens in großen Gruppen auf dem Marktplatz und an der Marschstraße eingesunden, allen voran die bulgarische Schul­jugend in ihrer militärisch wirkenden blauen Uniform. Immer wieder hoben sie die Rechte zum Gruß und riefen uns Begrü­ßungsworte zu, aus denen wir ein mühsam zusammengesuchtr» Willkommen oder aar Heil Hitler verstehen können.

Mehrere Zentimeter hoch springen die Geschütze auf ihren An­hängern, wenn es mit unverminderter Geschwindigkeit durch die gefrorenen, tief ausgefahrenen Rillen oder gar Schlaglöcher geht. Es g'bt kein langes Verweilen Die Rasten sind für alle mar­schierenden Einheiten genau vorgesehen. Sie reichen gerade aus, um einen Schluck aus der Feldflasche zu nehmen oder sich ein Kochgeschirr voll warmer Erbsensuppe aus der Feldküche zu holen. Aber das findet nur einmal am Tage statt, dann werden gleichzeitig die Fahrzeuge überprüft, getankt und schon nach einer guten Stunde geht es weiter, denn hinter uns warten die ande­ren Einheiten. Da darf es keine Stockungen geben. So mancher Wagen und vor allen Dingen Motorräder bleiben mit gebro­chenen Achsen oder Motorpannen am Wege liegen. Besonder» ausgerüstete Trupps werden sich um sie kümmern. Die Batterie.

Abteilung, das Regiment marschieren weiter.

Mit kochenden Motoren schleppen sich die schweren Dieselsahr­zeuge über die Steigungen, und wir frieren, daß uns die Zähne klappern und wir unsere Füße und Hände kaum noch spüren, trotz der strahlenden Sonne, die über den glitzernden weißen Schnee- feldern liegt. Und dann kommt die erste Nachtrast. Frostklar stehen die Sternbilder über uns. An den Fahrzeugen hängen dicke Eiszapfen. Unsere Batterie hat am Fuße des Hoch­gebirges in einer bulgarischen Kaserne Quartier gefunden. Die Männer der nachfolgenden Einheiten schlafen in einer zurück­liegenden <7tadt. So mancher verbringt diese Nacht auf Teppichen in einer Moschee. Mit größter Bereitwilligkeit und Gastfreund­schaft haben die Lehrer dieses Ortes noch zu später Stunde in Schulen Mastenquartiere Herrichten lasten. In den Kasernen schließen die meisten vor Kälte nachts kein Auge. Die Krad­fahrer sind nach den Leistungen des ersten Tages, da jeder ein­zelne von ihnen mehrmals stürzte, in einen kurzen und ruhigen Schlaf gesunken.

In der Frühe geht es schon wieder los. Stunden verstreichen, bis alle Fahrzeuge flott sind, aber endlich im Morgengrauen winden wir uns zu den schmalen Serpentinen empor. Zuweilen ist die Straße höchstens 12 Meter breit. Rechts gähnen die meist völlig unbewaldeten, steil abfallenden Schluchten und zur Lin­ken türmen sich die schneeverwehten Felsmassive. Langsam, un­endlich langsam, kriechen wir mit unseren Zugkraftwagen und den "eingehängten schweren Geschützen die Steigungen empor. Jede unbedachte Bewegung des Fahrers kann den Absturz bringen, aber sicher greifen die Ketten der Zugmaschinen Meter für Meter weiter. Nur die schmalen Brücken, die die einzelnen Schluchten Überdrücken, sind Maßarbeit. Hier zeigt es sich, was die Fahrer der Flakartillerie in den vergangenen Feldzügen gelernt haben. Nur keine Stockungen auf diesen Steigungen, das ist der Wunsch von allen, aber die Stockungen bleiben nicht aus. So mancher Lastkraftwagen wird trotz Schneeketten aus eigener Kraft nicht flott. Schnell ist die Mannschaft abgesprungen und zieht das Fahrzeug an. An den Ausweichstellen aber stehen die bulgarischen Bauern mit ihren heubeladenen Ochsengespannen und staunen darüber, daß wir mit unseren Geschützen auf dieser engen, ver­eisten Straße vorankommen.

' Endlich nach fünf Stunden haben wir die Batterie hinüber­geschafft. Die Fahrt ins Tal beginnt. Und zur Belohnung für diese Leistung werden wir gleich im nächsten Dorf mit echter Freude und Begeisterung von der Bevölkerung begrüßt. Die ersten Schneeglöckchen fliegen uns in den Wagen. Ueberall in den Städten und Dörfern, die wir nun durchfahren, dringt uns die gleiche Freude entgegen. Bei jeder Rast scharen sich die Bul­garen, hauptsächlich auch die Soldaten, um uns und können sich nicht sattsehen an unseren Fahrzeugen und Waffen. Und wäh­rend wir verstaubt, durchfroren und mit sonnenverbrannten Ge­sichtern an unserem befohlenen Ziel angekommen sind, steht in den Straßen dieser beflaggten Stadt die sonntäglich gekleidete Levölkeruna und bewundert die durchziehenden deutschen Sol­daten.

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Dann hält er plötzlich scheinbar mitten in der Wildnis mit ziemlichem Ruck und dreht sich nach Sabine um:

Wohin wollen S' denn da in Seeheim?"

Ich? Zum Fichtenhaus, das dem Hauptmann Holt­hausen gehört."

Dem Herrn Hauptmann? O mei, wie geht's denn dem? Der ist doch sicher lang im Krieg. Ja, wenn S' dahin wollen, dann müssen S' hier aussteigen uyd da den Weg grad nauf, eine Viertelstunde ist net weit. San S' denn angemeldet?"

Nein!"

Sabine weiß nicht recht, was sie sagen soll, aber der Mann fragt sie so harmlos aus, als sei das hier Sitte, daß der Fahrer über den Lebenswandel und die Absichten eines jeden Fahrgastes genau Bescheid weiß.

Eaneren großen Koffer, den lassen S' nur da stehn, im Wartehäusel-, es nimmt ihn niemand weg. Tragen können S' den doch nicht. Der Alois kann ihn holen, wenn er mag. S' Gott!" verabschiedet er Sabine, die mittlerweile auf der Straße neben dem Wagen gelandet ist, und unter betäu­bendem Gehupe fährt er davonl >

So da steht Sabine nun im neuen Leben. Vorerst sieht es allerdings nur finster rings um sie herum aus. besonders seit die strahlenden Scheinwerfer des Postwagens um die nächste Kurve verschwunden sind. Aber bald gewöh­nen sich die Augen an die Nacht. Sabine sieht das Band der Straße, erkennt die hohen Bäume an beiden Seiten und ein noch dunkleres Viereck grade gegenüber, das muß das Wartehäusel sein.

Ob sie wirklich ihren Koffer hier einfach so stehen las­

sen kann, ganz allein? Aber ihn mitsamt den beiden ande­ren kleineren den Berg Heraufschleppen, das kann sie erst recht nicht, das muß sie schon einsehen.

Wenigstens schiebt sie den Koffer so dicht wie möglich in eine Ecke des offenen Häusels, das eigentlich nur ein Wetterdach mit einer Rück- und zwei halben Seilenwänden ist, und macht sich dann tapfer auf den Weg.

Den Berg hinan, hat der Fahrer getagt, also stapft Sabine den Berg hinan. Leider hat die Straße, die aber nur mehr ein Pfad ist, ihre Tücken. Da gibt es Löcher und Buckel und viele, viele Steine. Und es ist dunkel und Sabine hat ihre guten schwarzen winzigen Eidechsschuhe an. Wie werden die armen Dinger nachher aussehenl Die Füße tuen ihr wenigstens schon gehörig weh, so oft stößt sie sich an heimtückischen Hindernissen.

Und der Pfad nimmt und nimmt kein Ende, zwischen Wiesen, über denen die Sterne leuchten, windet er sich immer höher hinauf. Ob sie hier jemals irgendwohin kommt? Die Koffer, die doch nicht groß sind, ziehen wie Blei an ihren Armen, immer wieder muß sie stehen bleiben und sich ausruhen.

Doch sie gibt nicht nach. Der Trotz kommt über sie! Christof hat ihr dies eingebrockt; sie will es durchkämpfen. Grade! Und dann ertönt auch im richtigen Augenblick, als sie doch anfangen will, zu verzweifeln, dumpfes Hunde­gebell an ihr Ohr. Sind das Christof Holthausens Hunde? Um derentwillen er sie geheiratet hat? Auf jeden Fall wer­den sie bei einer menschlichen Behausung sein, von wo sie weitersinden kann. Wenn sie sehr scharf in die Finsternis späht, kann sie nun auch weiter vorn einen großen dunk­len Komplex gegen den Himmel erkennen. Licht sieht sie nirgends, aber je näher sie kommt, je lauter erklingt das Gebell.

Da jetzt läuft der Pfad um die Ecke eines hohen Zaunes, hinter dem eine Fichtenhecke ein unheimliches Da­sein führt. Und hinter der Hecke toben die Hunde.

Das Haus kann Sabine nicht erkennen, nur einen großen schwarzen Würfel mit lauter spitzen hohen Zacken

dahinter. Das müssen die Wipfel der Fichten sein, nach

denen das Haus seinen Namen hat, besinnt sie sich.

Schön und hier ist nun auch endlich ein Tor. Ein großes Tor aus rauhen Latten. Aufatmend bleibt Sabine stehen, fährt aber sofort erschreckt zurück, mit solcher Gewalt wirst sich von innen ein großer Hund dagegen. Sabine er­kennt seine glühenden Augen. Doch sie fürchtet sich nicht, sie hat sich nur erschreckt. Hunde, die Christof Holthausen lieben, können doch keine mordgierigen Bestien sein.

Pan Silvus seid doch still. Ich komme ja vom Herrchen!" lockt sie leise, mit dem Erfolg, daß die Hunde jetzt böse zu knurren beginnen, und dann erneut tobend gegen das Gitter rasen.

Pan Silvus-", aber es nützt nichts.

Ist denn da nirgends eine Klingel? Doch, aus dem Mauerpfosten ragt ein Messingknopf, eben zu erkennen im Licht der Sterne. Etwas zaghaft zieht Sabine daran, sie muß sehr dicht an das Tor treten dazu. Ein aufreizendes Geschepper und Geklingel erhebt sich und erstirbt langsam wieder, ohne etwas anderes als eine noch gesteigerte Wut der Hunde zum Erfolg zu haben. Aber nun wird Sabine hartnäckig. Sie will gehört werden. Unten auf der Straße steht ihr kostbarer Koffer, allen möglichen Unbillen aus- gesetzt, und sie ist müde."

Also reißt sie an der Schelle, daß die sich fast über­schlägt. Und siehe da. nach einiger Zeit regt sich etwas.

Ein trübes Licht glimmt auf und zeigt den Spalt einer Haustür, eine dunkle Stimme brummt:

Silvus daher gib a Ruh, Pan, Mistviecher alle- mitanand, a Ruh gebts, sog i."

Und dann in die plötzlich einsetzende Stille hinein die Hunde sind verstummt fragt es unwillig: »Wos ii. denn?" ,

Ich bin's, Frau Holthausen. Machen Sie bitte aus.

Doch der Türspalt verändert sich nicht und es erg>o- sich auch sonst nichts. Nur Pan schlägt wieder an, beruhig sich aber gleich wieder. Er scheint Zutrauen zu Sabines Stimme zu haben.

- ' (Fortsetzung folgt.)