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Ra,older TagblattDer «esellschaster-

Donnerstag, den K. Marz 1941

(SS.-PK. Franz Roth, Zander-M.-K.)

5000 Buchenlanddeutsche eingebürgert

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Zn einer feierlichen Kundgebung zur Heimkehr der Volksdeutschen ins Reich, symbolhaft für alle Volksdeutschen Umsiedler, wurden 50 Buchenlanddeutschen vom Reichsführer ^ Himmler in der Breslauer Jahrhunderthalle die Reichsbürgerbriefe überreicht.

(Heinke, Zanüer-M)

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Der erste Schachzug

> Das deutsche Volk erlebt den Einmarsch seiner Truppen in das befreundete Bulgarim mit einer Anteilnahme, die von unbedingter Siegesgewißheit getragen wird. Die Be­richte und Bilder vermitteln Eindrücke von der Präzision des Geschehens und von der freundschaftlichen Haltung der bulgarischen Bevölkerung, die jedem Deutschen eine Vor­stellung von dem wirklichen Ablauf des Einmarsches ins Herz prägen, So blicken viele Millionen in diesen Stunden zu den beschneiten Höhen der bulgarischen Gebirge empor, auf deren vereisten Straßen unsere motorisierten Kolonnen nach Süden fahren Auch die Blumenwelt des bulgarischen Frühlings, seine Veilchen und Schneerosen, grüßen zu uns herüber. Trotzdem wissen wir alle, daß die rasche Sicherung des Landes von unseren tapferen Soldaten nicht nur auf einer leichten Spazierfahrt erreicht wird. Die Strapazen und Anstrengungen, von denen berichtet wird, find enorm. An die Mannschaften werden nicht weniger hohe Anforde­rungen als an die Maschinen der Fahrzeuge, an die Protzen der Geschütze und die Motoren der Tanks gestellt. Aber die germanische Technik", die jetzt auch die Bulgaren mit staunender Bewunderung und lebhafter Anerkennung kennenlernen, überwindet alle Stockungen und Schwierig­keiten. Vor allem sind unsere Truppen selbst über das Ende der langen Winterruhe froh. Ihre Herzen sind glücklich über den frischen militärischen und politischen Windhauch, der sie wieder vorwärtsträgt. Sie fühlen sich am Beginn kommender Entscheidungen. Und wer heute noch an anderen stillen Fronten Dienst tut, denkt fast mit etwas Neid an die glücklicheren Kameraden auf dem Balkan, die als erste in diesem Jahr auf dem europäischen Festlande in großen Verbänden den hohen Stand ihrer Ausbildung beweisen dürsen.

Die Engländer haben es dieser Demonstration der deut­schen Schlagkraft gegenüber schwer, ihre neue Niederlage und Enttäuschung vor der Welt und sich selbst zu bemän­teln, Trotzdem lassen sie nichts unversucht, um mit Lügen­meldungen und trügerischen Hoffnungen ihren Rückzug aus dem Balkan und darüber hinaus mehr oder weniger aus dem ganzen vorderen Orient in gefärbtem Licht erscheinen M lassen. Wo nur irgendwo eine Stimme auftaucht, die an den Balkan-Geschehnissen Kritik übt oder sich zur Ver­drehung ihres wirklichen Sinnes eignet, wird sie herangezo­gen. Sämtliche alten Ereuelplatten von angeblicher Völker­vergewaltigung und anderenBarbarismen" werden wie­der in reichlich abgespieltem Zustande aus der Versenkung hervorgeholt. Weder die Türken noch die anderen Nationen des Orients, die Sowjetunion und Griechenland bleiben bei dieser künstlichen Stimmungsmache unberücksichtigt. Aber das kann keinen Vernünftigen darüber hinwegtäuschen, daß me englische Widerstandsfront auf neuer Linie, die jetzt mobilisiert werden mutz, außerordentlich schwach ist. Selbst Athen ist Mr. Eden unter Zurücklassung einer Ver­lautbarung geschieden, deren Wortlaut entscheidende Diffe­renzen mit den Griechen gerade in den wichtigsten Punkten "'.Een läßt. Die Begleitmusik der deutschen Fliegerangriffe ans Las englische Mutterland aber kann keineswegs als «ne Entlastung der sonstigen verwundbaren Positionen des ,Mmes von Winston Churchill angesehen werden. Im Gegenteil, auch hier verschärft sich der deutsche b *" « bei Besserung der Wetterlage. Auch hier rückt er entscheidende Frühlingstermin der harten Auseinander- mNMen immer näher, und die Engländer haben einige

einzugestehen, für welche Front sie im Augenblick uz besitzen, für Nordafrika, Abessinien, das öst-

bch-Mittelmeer oder die eigene Insel.

i- ^> englischen Bluff-Versuche auch weiterhin zu

-b^baftigkeit verurteilt, die schon bisher für sie an war. Die deutscheAktivität aber hält

ii- nn wie es Neichsaußenminister von Ribben-

unu-v^drückte,zum Sprung berei t", der über die

^ Entschlossenheit der deutschen Kriegführung zur ,j 'Wung des englischen Widerstandswillens nicht den ge- osin > Zweifel läßt. Die deutsche Wehrmacht hat alles "w sich auf jede Anforderung, die dieses Jahr, sie vEe, an unsere Soldaten heranträgt, mit den, ^r Entschlossenheit und Kraft vorzubereiten. In heit O^wußtsein dieser deutschen Stärke und Ueberlegen- beltin,^, die kommenden Probleme in genau vorher- bemick?.. und bei völlig freier Initiative der

ist d e r'« angepackt. Der Einmarsch in Bulgarien

Kültino» e Echachzug in diesem Kampf um den end- solaei,r-A Frieden. Weitere Schachzüge werden 8e Im,'»?. ohne Ueberhastung und genau zu dem

heit He richtig und notwendig sind. Diese Eewiß-

tz-n unb n ^ durch alle Erlebnisse unserer gro-

Gegenwart hindurch

Cardiff im Bombenhagel

Es hat mächtig gerümpft.'' Englands bedeutender Ein­fuhrhafen für Lebensmittel bekam die harten Schläge der deutschen Luftwaffe zu spüren.

Von Kriegsberichter Erich Wenzel

DRV..., 5. März. (PK.) Es hat wieder mal mächtigge­rümpft" über England. Und diesmal war Cardiff an der Reihe. Maschine nach Maschine kehrt in der späten Nacht zum Dienstag in den Flughafen in Nordfrankreich zurück. Der zu­nehmende Mond bricht zuweilen durch die Wolkenbänke hindurch, als die ersten Besatzungen beim Kommandeur ihre Gefechts­berichte durchgeben. Für die in vielen Einsätzen erprobten Eng­landflieger war dieser Flug im Grunde nichts Neues. Sie haben es gelernt, jede Wetterlage auszunutzen und die Taktik der feind­lichen Abwehr zu durchkreuzen. Erfahrene Flieger, deren jugend- arische Gesichter im Kampf auf Leben und Tod ernst und hart geworden sind. Trotzdem, ein Leuchten erhellt die Züge, als einer nach dem andern vor die Zielkarte tritt und Lage und Wirkung seines Bombenwürfes meldet.

Die erste Besatzung hat einen kleinen Brand beobachtet, den sie mit ihrer Ladung an Spreng- und Brandbomben beträchtlich er­weiterte. Die Nachfolgenden, die vor die Zielkarte treten, bestä­tigen diese Angaben. Einwandfrei sicher warfen sie wiederum mitten ins Ziel. Die Flak hat geschossen, was die Rohre ver­trugen, aber trotzdem hat sie den Anflug nicht verhindern können. Das Flammenmeer vermehrte sich, wuchs und wuchs nach jeder Maschine und dickrauchige Rauchschwaden wälzten sich über die englische Hafenstadt.

Ich beobachtete", so erklärte ein Hauptmann,eine gewaltige Explosion, die von einem Gasometer oder Tank herrühren mutzte, der in die Luft flog. Von beiden Seiten schotz schwere Flak, deren Geschosse teils unter mir und teils über mir krepierten. Änd auch sonst noch wollte der Engländer uns irritieren. Aber das Ziel war klar zu erkennen, denn schon aus weiter Entfernung war Cardiff durch zahlreiche Brandherde bestimmt und sicher aus- znmachen. Zudem schien die Sichel des Mondes uns gerade ent­gegen und verwandelte den Bristol-Kanal zu einem matt schim­mernden Spiegelbild, lieber dem Hafen ging ich noch herunter und dann heraus mit den Bomben, deren Aufschlag und Wir­kung wir auch genau sahen."

Soweit die dienstliche Meldung des Hauptmanns und Staffel­kapitäns. Dann aber an die Kommandanten der anderen Ma­schinen gewandt:Das war ein Einsatz wie schon lange nicht mehr. Na, der Tommy wird gemerkt haben, wer wir sind."

Das war der Schlag gegen Cardiff", ein voller Sieg, so be­merkte ganz kurz und abschließend unser Eruppenkommandeur. Die da drüben werden wieder mal eine Nacht nicht zur Ruhe gekommen sein. Denn das Vombengewitter hielt an, wurde noch fortgesetzt, nachdem unsere letzten Maschinen schon wieder in ihren Boxen standen. Andere Geschwader erschienen über dem Hafen und zahlten in harter Münze heim, was man uns an­drohte: Die Vernichtung.

«SA.-Journalist über den letzten deutschen Nachtangriff.

^ Nenyork, 8. März. Der Londoner Korrespondent derNeuyork Sun" nennt den Nachtangriff auf Cardiff den schwersten, den die Stadt bisher erlebt hat. Leuchtbomben und Hunderte von Brandbomben, so schreibt er, eröffneten den Angriff. Es war eine Nacht des Schreckens. Während Feuerwächter ver­zweifelnd versuchten, der Brände Herr zu werden, diente das brennende Eeschäftsviertel als Wegweiser für die immer wieder herankommenden deutschen Flugzeuge. Der Polizeichef von Cardiff, James Watson, stellt in Frage, ob auf irgend eine aydere englische Stadt so viel Brandbomben abge- worfen wurden wie auf Cardiff. Ein anderer städtischer Beam­ter bezeichnete den Angriff als den größten Feueran­griff s e i t Kriegsausbruch. Der Nachtangriff auf Car­diff zeige, wie der Korrespondent unter dem Zwang der briti­schen Zensur vorsichtig bemerkt, daß England mindestens nur teilweise den Nachthimmel kontrolliere.

r Nene Niesengewinne für die englischen Eisenvahnaltionäre.

Nach Darlegungen desDaily Expreß" gewannen die eng­lischen Eisenbahnaktionäre, d. h. also die prominentesten Mitglieder der Plutokratenklique, infolge überraschender Dividendenerhöhungen einiger Gesellschaftenin ein paar Minuten" 50 Millionen Mark. Im Verlaufe der Börse stei­gerte sich der Kursgewinn auf eine Viertelmilliarde. Gleich­zeitig erklärt das Blatt, daß an eine Heraufsetzung der Eisen­sbahnexlöhne nicht zu denken sei, denn sie würde sofort auf allen erdenklichen Umwegen auf die Bevölkerung abgewälzt s werden, weiter lebensverteuernd wirken und neue Forde­rungen auslösen. Treffender als in diesen wenigen Zeilen iläßt sich die Schmutzigkeit des britischen Systemes kaum daH utellen.-"'

Geographisches Gesicht Bulgariens

Landschaft, Bevölkerung und Städte unseres Verbündeten im Südosten

Die Donau grenzt Bulgarien im Norden gegen Rumänien ab; im Westen liegt Jugoslawien; die südliche Grenze geht über den unter griechischer Herrschaft stehenden Teil Mazedoniens bis zur Landschaft Thrazien, die teils griechisch und teils türkisch ist; die Ostgrenze ist das Schwarze Meer. Zwischen dielen vier Haupt­linien liegt Bulgarien wie ein großes Rechteck im Balkanraum. Durch die Mitte dieses Rechtecks ziehen sich in der ganzen Längen- o.usdehnung die Gebirgszüge des Hohen Balkan und des Klernen Balkan, und dadurch wird das Land hart in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Im Norden senkt sich der Bal­kan sanft zur Donau ab und bildet das fruchtbare, von vielen Ecbirgsfliissen durchzogene nordbulgarischc Becken. Im Süden geht der Balkan unvermittelt in die weiten Talfenken von Sofia und Ostrumelicn über. In diesen Ebenen haben die Flußsysteme der Struma und der Maritza ihre besondere wirt­schaftliche Bedeutung Im Süden dieser Flüsse steigt das mächtige Rhodope-Gcbirge auf, das sich über die Grenze bis nach Griechenland fortsetzt.

Die Eesamtgrötze des bulgarischen Ramnes wird auf etwa 103 00g Quadratkilometer beziffert. Durch die Rückkehr der süd­lichen Dobrudscha ist der Besitz um rund 8000 Quadratkilometer erweitert worden. Bulgarien ist ein rein bäuerliches Land. Ueber 80 Prozent der 6 .Millionen Einwohner wohnen in den weit ver­streuten Dörfern des Landes Daher kommt es auch, daß die Zahl der Städte verhältnismäßig gering sit. 2n Nordbulgarien ist die Liste der großen Städte bereits erschöpft, wenn man Plewna mit 30 000, Rusts ch u k an der Donau mit 80 000 und Warna am Schwarzen Meer mit 60 000 Einwohnern genannt hat. Im Zuge der Donau sind dann noch die kleineren Häfen Widin, Lompalanka, Nikopol, Orechowo, Swischtow und Somowit zu er­wähnen, ferner in der weiten Landschaft des nordbulgarischen Beckens die Orte Wratza, Plewen, Sevlievo, Popowo, Pirnowo, Schumen, Basardschik und Baltschik. Wehrpolltisch sind un­ter den nordbulgarischen Städten vor allem Widin, Silistria, Schumen, Basardschik und Warna bemerkenswert, weil sie mit militärischen Befestigungswerken versehen sind.

2m südlichen Raum Bulgariens stechen außer Sofia mit 315 000 Einwohnern die Städte Philippopel oder Plov- div mit 95 000 und Burgas mit 35000 Einwohnern hervor. 2m 2nnern der ostrumelischen Senke haben die Orte Pazardzik, Assenow, Chaskowo, Nowa-Zagora, 2ambol, Karnobat, Svilegrat und Carcvo ihre landschaftliche Bedeutung als Sitz der Bezirks­behörden, als Eisenbahnstaiicn und Sammelbecken der landwirt­schaftlichen Produkte.

Von den 6 Millionen Einwohnern sind der Sprache und der Nationalität nach etwa 85 Prozent Bulgaren. Dann folgen 10 Prozent Türken, und der Rest von 5 Prozent setzt sich aus Zi­geunern, Rumänen, 2uden, Griechen, Armeniern und Russen zu­sammen. Auch in den Konfessionen sind die Verhältniszahlen ähnlich gegliedert. Etwa 85 Prozent aller Einwohner sind grie­chisch-orthodoxe Christen, dann gibt es 10 Prozent Mohammeda­ner, und der Rest verteilt sich auf 2sraeliten, römische Katholiken und armenische Gregorianer.

Das bulgarische Eisenbahnverkehrsnetz durchzieht in der Haupt­sache die flachen Nord- und Südgebiete in der West-Ost-Richtung und endet im nördlichen Teil des Landes bei Warna am Schwar­zen Meer. Die Eesamtstreckc hat eine Länge von etwa 7000 Kilo­meter. Der Post- und Telegraphenverkehr ist mit einer Leitungs­länge von 7000 Kilometer in etwa 600 Aemtern zusammengefaßt. Der Warentransport stützt sich nur zu einem verhältnismäßig geringen Teil auf die Eisenbahnen; der Hauptverkehrs­weg ist die Donxru und das Meer. Aus Finanz- und Taris- gründen wird der Seeweg bevorzugt, so daß die Häfen Warna und Burgas im Warenumsatz die Hauptrolle spielen. Unter den Bahnen, soweit sie nicht dre Donau- und Schwarzmeer-Häfen mit­einander verbinden, steht die Orientlinie BelgradSofiaKon­stantinopel an erster Stelle.

Bei einem Vergleich der wichtigsten Ein- und Ausfuhrgüter er­gibt sich auf den ersten Blick der agrarische Charakter des Lan­des. Der Export beschränkt sich auf Tabak, Getreide, Eier, Vieh, Textilrohstoffe, Felle und Rosenöl, während in großem Umfange Metalle, Metallwaren, Maschinen, Oele, Fette, Kolonialwaren, Kautschuk und Papierwarcn eingeführt werden. Wegen der aus­gedehnten Gebirgszüge sind nur etwa 30 Prozent des bulgarischen Gebietes landwirtschaftlich nutzbar. Auf den Quadratkilometer kommen durchschnittlich 120 Menschen; diese außerordentlich dichte Besiedlung bringt es mit sich, daß auf den einzelnen Bauern im Durchschnitt nur ein Achtel Hektar Land entfällt. Diese kleinen Flächen müssen aber ausreichen, um eine ganze Familie zu er­nähren. Es sind also harte Bedingungen, die das Leben an die bulgarischen Bauern stellt.

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