4. S«t« - Rr. S4

Württemberg

Stuttgart. Der 39jährige verwitwete Gustav Sept aus Süd- «cklaud trieb sich in den letzten Jahren als Staatenloser hausie- Mck in Deutschland herum, wobei er sich verschiedener Namen rach gefälschter Pässe bediente. 2m Oktober 1938 verübte er an 6«er Haustochter in Korntal der er sich als Sohn eines aus« laxdsdeutschen Farmbesitzers auf Sumatra vorgestellt und der er Heiratsabsichten vorgetäuscht hatte, einen Notzuchtversuch, der jedoch am verzweifelten Widerstand der jählings lleberfallenen scheiterte. 2m Sommer 1910 verabredete der Landstreicher mit dem 48jährigen ledigen Vronislav Bank aus Polen einen ge­waltsamen Ausbruch aus dem Polizeigefängnis, in dem sie in der gleichen Zelle untcrgebracht waren. Der Plan mißglückte jedoch. Die Strafkammer verurteilte Sept nun wegen eines ver­suchten Verbrechens der Notzucht und wegen eines Vergehens des Unternehmens eines gewaltsamen Ausbruchs zu der Gesamtstrafe von 2^ Jahren Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverlust. Bank, ein Mann mit 19 Vorstrafen, erhielt 1 Jahr Gefängnis.

Stuttgart. (9tord licht am Alpenrand.) Bei günstigen Verhältnissen wurde am Samstag am Alpenrand ein sehr schönes Nordlicht beobachtet. Um 8 Uhr abends zeigte sich im Norden «in eigenartiger, gelblich-rötlicher, Heller Schein, der insolge sei­ner bogenförmigen oberen Begrenzung an die Abenddämmerung erinnerte. Auch in Stuttgart wurde das Nordlicht vielfach be­obachtet, aber nicht von allen Leuten als solches erkannt. Einem fleißigen Sternbeobachter fiel schon am Nachmittag des Sams­tags das Abweichen seines Kompasses auf und seine Vermutung, daß ein Nordlicht der Anlast für diese Unregelmäßigkeit sein könnte, bestätigte sich, als er abends zwischen 20 und 21 Uhr seinen Blick wieder nach der Sternenwelt richtet und die farbigen Strahlen der bei uns seltenen Naturerscheinung entdeckte.

Stuttgart-Hedelfingen. (Beim Einbruch überrascht.) Die Bewohnerin eines alleinstehenden Hauses in Hedelfingen hatte gegen Mittag ihr Haus verlassen, um in der Stadt einige Besorgungen zu machen. Offenbar war sie dabei von einem frem­den Mann beobachtet worden, der sich gleich darauf dem Hause näherte, den Fensterladen aufbrach, die Scheiben eindrückte und in die Wohnung einstieg. Er durchwühlte sämtliche Schränke und Schubladen und packte in zwei Koffer ein, was er des Mit­nehmens für wert hielt. Bevor er jedoch mit seiner Arbeit fertig war, kam die Frau nach Hause und bemerkte gleich, daß da etwas nicht in Ordnung war. Während sie um Hilfe rief und nach einer Gartenhacke griff, um sich gegen den Einbrecher zu wehren, sprang dieser rasch durch das Fenster und konnte entkommen. Die mit Kleidern und Schuhen vollgepackten Koffer mußte er zurücklasten, doch waren mit ihm zwei goldene Uhren, ein Ring und eine Schmuckkette verschwunden.

Stammheim, Kr. Ludwigsburg. (Ein Menschenleben « u f d e m E e w i s s e n.) Als ein Personenwagen auf der Straße NeuwirtshausSchwieberdingen drei vorschriftsmäßig hinterein­ander fahrende Radfahrer überholen wollte, versuchte ein Liefer­wagen aus Virkenfeld den Personenkraftwagen zu überholen. Der Lieferwagen fuhr dabei gegen das Auto, wodurch dieses die Rad­fahrer anfuhr und verletzte. Ein Radfahrer wurde so schwer ver­letzt, daß er alsbald starb.

Heilbronn a. N. (Beim Aufspringen verletzt.) Am Sonntag nachmittag versuchte ein Mädchen auf dem Kiliansplatz auf einen fahrenden Straßenbahnwagen zu springen. Es kam jedoch zu Fall und zog sich einen Oberschenkelbruch zu.

Heilbronn. (Unverantwortlich.) An der Ecke Kreuzer­und Hans-Sachs-Straße wurde ein 78 Jahre alter Mann von einem Radfahrer angesahren und zu Boden geschleudert. Der ^Radfahrer, der ebenfalls gestürzt war, kümmerte sich nicht um ,sein Opfer, das einen Oberschenkelbruch erlitten hatte, sondern sprang auf sein Rad und suchte das Weite.

Gaildorf. (Der Aelteste.) Maurermeister Andreas Butz, >er älteste Einwohner Gaildorfs, feierte am Sonntag seinen >1. Geburtstag.

Mistlau, Kr. Crailsheim. (Von der Lagerschule Mist- ,l a u.) Eingebettet zwischen bewaldeten Höhen liegt am Ufer der jHagst die Lagerschule Mistlau des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend. 58 Führeranwärterinnen zwischen 18 und

N-golder TagblattDer Gesellschafter"

20 Jahren beherbergt zur Zeit die Schule. Die Teilnehmerinnen stammen aus allen Gauen. Sie erlernen hier alles, was sie später einmal als Gehilfin der Lagersührerin, als Verwalterin oder Mirtschaftsgehilfin in den Lagern misten müssen. Besonders gründlich werden sie in der Hauswirtschaft ausgebildet. Die Aus­bildung ist kostenlos. Zum größten Teil werden die Anwärte­rinnen nach Beendigung des Lehrganges zu Jungführerinnen befördert oder, wenn sie besonders tüchtig sind, zu Maidenunter- fiihrerinnen. Je nach Vorbildung und Bewährung besuchen sie nach 11 ^jähriger Tätigkeit die Vezirksschule, wo sie ihre Eig­nung als Lagerführerin einer Prüfung unterziehen müssen.

nsg Ulm. (Vezirksschule im NSNL.) An der national­sozialistischen Hochburg lllm, die sich auch als bewährte Pflege­stätte der deutschen Leibesübungen herausgestellt hat, wurde wie­der bahnbrechend vorgegangen. Die Reichsführung des NSRL. hat die Genehmigung zur Errichtung einer Bezirksschule für Presse und Propaganda erteilt. Damit wurde der Grundstein zu einem Werk gelegt, das in seiner Form und in den zur Anwen­dung kommenden Mitteln eine umwälzende Einrichtung auf dem Gebiet der Leibesübungen darstellt. Kürzlich fand nun die Er­öffnung dieser neuen Schule in Anwesenheit des mit der kommis­sarischen Führung des Kreises Ulm beauftragten Ortsgruppen­leiters Dinzinger, des Bezirksführers Salzmann, zahlreicher Mit­arbeiter des NSRL. und der ersten 40 Schulungsteilnehmer statt.

Trossingen. (Städtisches.) In der Ratsherrensitzung konnte Bürgermeister Kienzle u. a. Mitteilen, daß die Einwohnerschaft Trossingens seit Juni 1933 bis zur Volkszählung vom Mai 1939 um 498 auf 6408 Einwohner gestiegen ist. Die Eemeindefinanzen sind durchaus gesund. Das Wohnungsbauprogramm, das nach dem Krieg zunächst die Erstellung von 30 Kleinsiedlungen, 20 Volkswohnungen und 12 Kleineigenheimen durch die Baugenos­senschaft Donau-BaarHeuberg Vorsicht, wird bestimmt durch das gegenwärtige Vorhandensein von rund 250 Wohnungssuchen­den Ehepaaren einschließlich der Kriegsgetrauten. An größeren Projekten sieht die Stadtverwaltung vor: wirtschaftlich gesunde Bauernhöfe, ein Hallenschwimmbad, eine Kläranlage und ver­schiedene Parteibauten.

Munderkingen. (Neuer Bürgermeister.) Aus Gesund­heitsrücksichten ist nach mehr als 30jähriger Tätigkeit als Stadt­vorstand Bürgermeister Mayer in den Ruhestand getreten und als sein Nachfolger Kreisbauernsiihrer Anton Kneißle durch Landrat Bothner in sein Amt eingesetzt worden.

Ravensburg. (Zusamme nstoß.) Am Freitag abend stieß in Weingarten ein schwerer Lastzug mit einem Personenkraft­wagen zusammen. Der Anprall war so stark, daß der Personen­kraftwagen unter den Lastzug zu liegen kam. Die Insassen, Säge- -werksbesitzer Alban Schilling-Kehrenberg und zwei seiner Ar­beiter, wurden schwer verletzt und konnten erst nach mühevoller Arbeit ans dem vollständig zertrümmerten Wagen geborgen werden. Die Verletzten wurden ins Stüdt. Krankenhaus ein- geliefert.

Karlsruhe. (Im Dienst verunglückt.) Im hiesigen Eli- terbahnhof kam der Arbeiter W. Mohr aus Sulzfeld zu Fall. Dabei wurde ihm voin fahrenden Zug ein Bein abgequetscht.

Pforzheim. (Altstadtrat Kern ch) Altstadtrat Alfons Kern, Ehrenbürger der Stadt und Gründer und Leiter des Städtischen Archivs und der Städtischen Sammlungen, ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Heidelberg. (F e r n b e b e n r e g i st r i e r t.) Der Seismograph der Heidelberger Sternwarte verzeichnete in der Frühe des 1. März ein mäßig starkes Fernbeben. Der erste Einsatz erfolgte um 6 llhr 34 Sekunden. Die Bewegung erlosch etwa um 6 Uhr 11 Sommerzeit. Die Entfernung beträgt insgesamt 1400 Kilometer.

Heidelberg. (Tödlich überfahren.) Beim Ueberschreiten der Fahrbahn wurde eine ältere Einwohnerin von hier von der Zugmaschine eines Lastkraftwagens erfaßt und überfahren. Die Verletzungen der Verunglückten waren so schwer, daß deu Tod auf der Stelle eintrat.

Heidelberg. (Seltene Naturerscheinung.) In der Nacht vom Samstag auf Sonntag (22.45 Uhr bis 23.15 Uhr) wurde von der Landessternwarte, in nördlicher Richtung ein gel­bes Nordlicht gesichtet.

Mittwoch, den 5. März izzi

Straßburg. (Aus dem Musikleben.) Generalmusikdirek­tor Hans Rosbaud aus Münster i. W. ist vom Propaganda- ministerium nach Straßburg als Leiter des Musiklebens der Stadt verpflichtet worden. Er wird seine künstlerische Arbeit mit Beginn der nächsten Spielzeit aufnehmen. Damit ist Hans Rosbaud die Aufgabe gestellt, das Erbe deutscher Musikkultur das Pfitzner als Leiter des Musiklebens in Straßburg bis zun, Weltkrieg zurückgelasten, wieder aufzunehmen und emporblühen zu lasten.

Kandel und Verkehr

Berliner Börse vom 4. März. Die Stimmung der Börse war beute merklich freundlicher, das Geschäft allerdings nur auf Spe­zialgebieten etwas belebter. Immerhin ist das Interesse des Pu­blikums etwas lebhafter geworden.

Stuttgarter Börse vom 4. März. Die Börse ist weiter freund­lich. Hauptsächlich die variabel gehandelten Werte waren bis zu 3 v. H. gebessert, doch läßt das Geschäft immer noch zu wün­schen übrig.

Das Ende derDamen-Zigarette". Beim Werberat ist die Be­zeichnungDamen-Zigarette" beanstandet worden mit der Be­gründung, daß sie gegen die Richtlinien verstoße, die auf der Ta­gungVolksgesundheit und Werbung" am 25. Mai 1939 bekannt­gegeben worden sind. Wenn auch die BezeichnungDamen-Ziaa- rette" zur Kennzeichnung einer besonderen Zigarettensorte bisher handelsüblich war, so ist doch der Werberat im Einvernehmen mit der Fachuntergruppe Zigarettenindustrie der Ansicht, daß mit der BezeichnungDamen-Zigarette" offensichtlich eine sich ihrem Sinn gemäß an die Frauen wendende Werbung verbunden ist. Eine derartige Werbung ist aber nach den erwähnten Richtlinien unzulässig. Es ist also nicht mehr statthaft, eine-Zigarette als Damen-Zigarette" zu bezeichnen.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 4. Februar

Preise für Kilo Lebendgewicht kn Pfg.:

Ochjen: a) 4345,5, b) 40,5-41,5, c) 33,5-34,5;

Bullen: a) 41,5-43,5, b) 37,5-39,5;

Kühe: a) 42-43,5, b) 35,5-39,5, c) 25-33,5, d) 17-23; Färsen: a) 42-44, b) 37.540,5, c) 33, d) 25;

Kälber: a) 59, b) 56 59. c) 46- 50. d) 36-40;

Lämmer und Hammel: bl) 49, b2) 46;

S ch a f e: b) 32;

Schweine: a) und bl) 57, b2) 56, c) 54, d) 51, e) 49, f), gl) 57.

Marktverlauf: alles zugeteilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch- und Fettwaren vom 4. Mürz. Ochsenfleisch 1. 80; Bullenfleisch 1. 77; Kuhfleisch 1.77, 2 65; Färsenfleisch 1. 80; Kalbfleisch ohne Fell 1. 97, 2. 80; Kalb­fleisch im Fell 1.9294, 2.77; Hammelfleisch 1.9396; Schweine­fleisch 1. 76. Marktverlauf: alles lebhaft.

Schweinemärkte. Oehringen: Zufuhr 124 Milchschweine, 1 Läufer. Preise für Milchschweine 5880, für Läufer 51 RM. Marktverlauf lebhaft. lllm: Preise für Läufer 6065, für Milchschweine 3542 RM. das Stück. Balingen: Zufuhr 113 Milchschweine, 1 Läufer. Preise für Milchschweine 2643 NM. Handel flau, ein kleiner Rest blieb unverkauft. Crails­heim: Zufuhr 10 Läufer, 324 Milchschweine. Preise für Läufer 120140, für Milchschweine 5884 RM. Handel lebhaft. Nördlingen: Zufuhr 643 Saugschweine, 56 Läufer. Preise für Saugschweine 6075, für Läufer 100130 NM.

Navensburger Biehmarkt. Zufuhr: 5 Farren, 11 Arbeits- oder Anstellochsen, 4 trächtige Kühe, 6 hochträchtige Kalbeln, 4 fühlbar trächtige Kalbeln 450600, fühlbar trächtige Kalbeln 350448, Monate, 7 dto. 1824 Monate. Preise für Farren 240340, Ar­beits- oder Anstellochsen 450630, trächtige Kühe 470530, hoch­trächtige Kalbeln 450600, fühlbar träktige Kalbeln 350448, Anstellrinder 612 Monate 120180. dto. 1218 Monate IM bis 270, dto. 1824 Monat e 280340 RM. Handel mittel.

Gestorbene: Katharine Kalmbach geh. Traub, 68 Jahre alt, Spielberg; Marie Scheuerle geb. Bühner, 79 Jahre. Wittendors; Hermann Cstdlt, Regierungsrat a. D., 71 Jahre, Horb a. N.; Maria Maier geb. Gförer. Witwe, Rohrdorf (Horb).

Hru-k Verla« de?Sesellscha- ec?": d.W.Latt.^. J-.H. Karl Zairer, -ugl. An-echsn

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Die diesjährige

Hauptversammlung

findet am Donnerstag den 6. Mürz, .20 Uhr, im LokalTraube" (Nebenzimmer) statt, wozu hiemit die aktiv, und passiv. Mitglieder eingeladen werden. Die Vereinsleitung

Nagold

Mütterberatungsstunde

Donnerstag, den 6. März nachmittags 23 Uhr im Gesundheitsamt.

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ist ab Donnerstag, 6. März bis auf Weilers

geschlossen. Gg. Pfrommer z-P-sl

Danksagung

Oberschwandorf, den 4. März 1941.

Für alle Liebe und Teilnahme, die wir während der Krankheit und beim Tode unseres lieben Vaters und Großvaters

Gotttob LNohrhardt

tValdrrreMev

in so reichem Maße erfahren durften, herzt. Dank. Insbesondere danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers, so­wie für die ehrenden Nachrufe seitens der Gemeindeverwaltung, der Kriegerkameradschaft, der Darlehenskasse und NSKOV-, für den erhebenden Gesang des Frauenchors und die zahlreiche Begleitung von hier und auswärts.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen

Katharine Mohrhardt geb Bre mer