8. Sette Nr. 53

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Dienstag, de« 4. MSr, 1341

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Grotzfrachler lodern im Geleit

Konvoy auseinirndergesprengt. Zwei Ueberseedampser versenkt

Von Kriegsberichter WernerKeller

DNV_, 3. März, (PK) Kalt fegt der Morgenwind über

den matschigen Schnee. Draußen am Rollfeld sind die Besatzungen der Kampfgeschwader angetreten. Der Tagesbefehl ihres Ober­befehlshabers wird verlesen. Sie hören ihn mit Stolz. Seine Worte gelten auch ihnen, denn die hier zufammenstehen, sie waren dabei, wo immer es hieß und hart zuging im Geschehen des vergangenen Jahres und dem Feind vernichtende Schläge versetzt wurden: bei Skapa Flow und Narvik, bei Coventry und London.

Schiffswracks und ausgebrannte Trümmerstätten zeichnen die Wege, die ihre Maschinen flogen. So war es und so wird es weiter sein, bis der Endsieg errungen ist. Das steht in dieser Stunde der Anerkennung und des Dankes in all den jungen, hart entschlossenen Gesichtern geschrieben.

Und als am Abend des gleichen Tages der Sonnenball blutig­rot in den Dunstwolken über England versinkt, sind Kameraden von ihnen wieder am Feind. Ueber die sturmaufgerüttelten Flu­ten der Nordsee jagt ein Bomber gen Westen. Ein Eeleitzug ist das Wild, auf das die Pirsch heute geht. An der schottischen Ost­küste wird er ausgemacht. Eine längere Reihe von Rauchfahnen zeichnet sich schwarz am dämmrigen Horizont ab.

Angriff: Noch haben die unten den Bomber nicht entdeckt. Ruhig und nichtsahnend dampfen sie umschwärmt von Wach­booten und leichten Zerstörern ihren Kurs. Aber schon ist der fe tt e st e B r o ck e n, ein 8000-Tonner, anvisiert. Blitzschnell jagt die He auf ihn zu. Wurf: Eine Reihe geht längs'.hiff. Drei davon liegen drin. Vorschiff und Brücke haben Volltreffer erhal­ten, das Heck ist gestreift. Grelle Explosionen brechen hoch, Se­kunden später blinken über den Wassern große weiße Signal­lichter auf: Man schlägt Alarm. Schlagartig setzt ein heftiges Abwehrfeuer ein. Ununterbrochen blitzt auf allen Seiten das Mündungsfeuer leichter und schwerer Flak auf. Flimmernde Vor­hänge werden in die Lüfte gespien. Der Bombenschacht ist noch nicht leer. Also Kurve und nochmals hinein in den feurig-töd­lichen Tanz.

Erneut jagt die Kampfmaschine zum Angriff heran und auf einem zweiten Ueberseefrachter zucken dunkelrote Ex­plosionen und grell gelbe Stichflammen hoch. Auch das hat geses­sen. Ein zweiter großer Ueberseedampfer ist tödlich getroffen. Auch seine Ladung wird ihren Bestimmungsort nicht mehr er­reichen. Jetzt ist die Panik in die restlichen Pötte gekommen. Wie eine Schafherde, in die der Wolf gefahren ist, kurven sie mit höchster Kraft auseinander und suchen, zickzack fahrend, ihr Heil >n der wilden Flucht. Der Geleitzug ist gesprengt.

Inzwischen ist eine pechschwarze Nacht aufgezogen. Vlutigrot flammt und lodert das Fanal der Vernichtung auf den Fluten ln der Tiefe. Gleich zwei feurigen Eespensterschiffen brennen die getroffenen Großfrachter langsam aus. Einer von ihnen qualmt so stark, daß der scharfe Geruch bald auch in der Kanzel zu spü­ren ist. Von den fliehenden Schiffen schießen noch immer die Ab­wehrgeschütze sinnlos nach dem unsichtbaren Angreifer. Der Schein der aufblitzenden Geschosse spiegelt sich vielsältig in den Wassern unten wider. Noch eine Weile kreist der Bomber über dem buntgrausamsn Schauspiel. Dann dreht er heimwärts ab.

Kriegstrauung auch für Soldaten aus Arbeitsurlaub. Das Oberkommando der Wehrmacht hat klargestellt, daß die bis aus weiteres zur Arbeit beurlaubten Soldaten, auch wenn sie bei ihrer Arbeit Zivilkleidung tragen, die Möglichkeit haben, sich kriegs­trauen zu lasten. Voraussetzung ist, daß der Heiratserlaubnis­schein des zuständigen Truppenteils vorgelegt wird.

verschiedenes

Die Sicherheit der Luftschutzräume

(NdZ.) Die Luftschutzbereitschast der Bevölkerung muß immer vorhanden sein! Der Luftschutzraum hat sich als Grundlage des gesamten Selbstschutzes erwiesen. Nach allen Erfahrungen bietet er den größtmöglichen Schutz und ist damit das wichtigste Element des Luftschutzes der Bevölkerung überhaupt. Alle Bemühungen gehen deshalb dahin, die Sicherheit des Luftschutzraumes zu er­halten und zu verstärken. Es ist notwendig, daß überall ein aus­reichender starker Splitterschutz an den Oesfnungen vor­handen ist. Ebenso sollen die zum Teil noch nicht gemachten Brandmauerdurchbrüche durchgeführt werden. Durch Er­leichterung der nachbarlichen Hilfe und Ausweichen in die Nach­barhäuser ist der tatsächliche Schutz bedeutend erhöht. Auch längere und häufigere Fliegeraluume dürfen die Arbeitskraft und die Ge­sundheit der Volksgenossen nicht schädigen. Deshalb ist die wohnliche Ausstattung der Luftschutzräume wich­tig. Möglichst viele Volksgenosten sollten ein Bett oder eine andere Liegemöglichkeit zum Schlafen im Luftschutzraum haben. Der bisherige Lustschutzraum wird dazu nicht immer ausreichen. Es müßten daher gegebenenfalls weitere geeignete Kellerräume hinzugezogen werden. Dabei soll möglichst auch an besondere Räume für Mütter mit Kleinkindern gedacht werden.

Auch in den Frühjahrsmonaten ist die Sicherung einer richti­gen Temperatur im Luftschutzkeller von Bedeutung. Untertemperaturen, aber auch Uebertemperaturen sollen vermie­den werden. Man hat festgestellt, daß die ideale Temperatur für den Luftschutzraum bei IS Grad liegt. In den Wintermonaten haben sich vereinzelt Volksgenossen vom Aufsuchen des Luftschutz­raumes abhalten lasten, von denen mancher dann beim Luft­angriff in seiner Wohnung den Tod fand. Es handelt sich hier um eine Frage, die nicht nur für die Wintermonate Bedeutung hat. In den Kellerräumen ist es bekanntlich gerade dann noch besonders kalt, wenn es draußen schon warm ist. Wichtiges Ge­bot ist also: Im Luftschutzraum ausreichend warm angezo­gen sein und bei den Liege- oder Sitzmöglichkeiten einen ent­sprechenden Abstand von der kalten Wand wahren! Um die Kälte­ausströmung des Bodens und des Mauerwerks zu mildern, emp­fiehlt sich möglichst die Isolierung des Bodens durch alte Tep­piche oder Matten, ebenso die Isolierung der Wände mit alten Decken, Papier, Pappe oder Brettern. Auch der nötige Mund- Vorrat und warne Getränke in Thermosflaschen dürfen nicht vergessen werden! Alkohol ist ganz unzweckmäßig, weil er nur eine vorübergehende Erwärmung bringt und die Abkühlung dann um so empfindlicher ist. Außerdem wird nur die Einsatz­fähigkeit der Luftschutzgemeinschaft beeinträchtigt. Trotz aller die­ser Vorkehrungen wird man vielfach ohne eine Beheizung des Luftschutzraumes nicht auskommen. Die Beheizung kann einmal durch transportable Kachel- oder eiserne Oefen er­folgen. Für die ausreichende Herstellung solcher Oefen ist durch eine umfassende Organisation ebenso gesorgt wie für den Einbau. Die zweckmäßigste Beheizung für die Uebergangszeit bleibt jedoch die mit elektrischenHeizkörpern, wobei zunächst auf die in der Luftschutzgemeinschaft vorhandenen Heizgeräte zurückgegrif­fen werden soll. Auch hier ist für eine ausreichende Produktion gesorgt. Der Heizstrompreis für Luftschutzräume beträgt einheit­lich 6 Pfg. Die Kosten können auf alle Hausbewohner umgelegt werden. In Häusern mit Zentralheizung kann man sich häufig damit Helsen, daß man, aber nur durch den Fachmann, von den durch den Schutzraum gehenden Röhren Teile der Isolierung ent­fernt. Der Reichsluftschutzbund hat genügend Luftschutzbaubear­beiter eingesetzt, die in allen Zweifelsfragen zur Verfügung stehen. Es ist zweckmäßig, die Schutzräume auf einen Hochstand an Sicherheit und Bequemlichkeit zu bringen, damit der Luftschutz­raum der Bevölkerung eine in jeder Beziehung einwandfreie Zu­fluchtsstätte bietet und die Widerstandskraft des deutschen Volkes in keiner Weise beeinträchtigt werden kann.

nsg. Zichorienpreise erhöht. Der Verband württembergischer Zichorienpflanzer teilt den Zichorienpflanzern mit, daß, vor­behaltlich der Genehmigung des Reichspreiskommissars, die Preise für Grünwurzeln eine Erhöhung erfahren werden. Gemäß einer Vereinbarung zwischen Fachgruppe und Hauptvereinigung über die Zichorienpreise 1941 werden diese für lange Wurzeln 5 RM., für kurze Wurzeln 4.70 RM. je Doppelzentner betragen. Dazu kommen die üblichen Entschädigungen für Fuhrlohn, wie sie auch für die Zuckerrüben gewährt werden. Angesichts dieser kommenden Preiserhöhung erwartet der Verband eine namhafte Steigerung des Anbaues. Unser Ziel, das Preisverhältnts gegenüber der Zuckerrübe zu verbessern, wird dann erreicht. Wir können sogar seststellen, daß dann die Zichorie etwas besser im Preise stehen wird als die Zuckerrübe.

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Mit weitem Schwung wirft der Gefreite Musmann eine Handgranate in das Fenster eines nahestehenden Hau­ses. hinter dem es sich gerührt hat. Holthausen will in all dem Getümmel über die Ruhe des Mannes lachen, da dreht sich die Erde um ihn. Feuer stiebt auf. es kracht und pol­tert. daß er glaubt, seine Ohren sprängen. Mauern stürzen. Erde wirbelt auf. Granateinschlag in nächster Nähe Holthausen will aufspringen und kommt nicht hoch. Bren­nend fährt ein Schmerz durch seinen Körper. Ein Blick seine Leute rennen vor ihm über das Feld. Sind sie geret­tet verschont geblieben? Er sieht es nicht mehr es dröhnt in seinem Kopf, blutrote Wellen steigen auf, wir­beln durch sein Hirn zwingen ihn zu Boden. Das ist das Ende das En-d-e.

»

Erst nach Stunden schweigt die Schlacht, ist der Feind endgültig bezwungen. Die Stadt ist eingeschnürt, nichts kann aus ihr entrinnen. Wie Tropfen sickern hier und da noch einzelne Gewehrschüsse aus einem oder dem anderen Haus, die kein Ziel mehr haben. Morgen wird die eigene Artillerie mit dem Rest aufräumen. Vorerst brennt, was brennen kann.

Tiefschwarz liegt der Himmel wie ein Tuch, in das lodernde Zeichen gestickt sind, über der Erde. Heiß weht die Lohe um den Mann, der dicht neben der gestürzten Mauer liegt. Seine Hände sind um den Griff der Pistole gekrampft, stockendes Blut bedeckt einen zerrissenen Schenkel. Die Augen, die vor kurzem noch scharf über das Feld sahen,

sind geschlossen, schneeweiß ist das Gesicht, über das ein dunkler Streifen gezeichnet ist. Die Uniform ist mit Erde und Dreck und Mauerstücken besudelt.

Nun steigt im Osten ein schwacher Schimmer auf der Morgen kommt. Der Morgen nach einer gewonnenen Schlacht. Die Truppen sammeln sich auf dem Feld hinter dem Ort. den sie erstürmten. Hauptmann Holthausen fehlt! Alle Blicke suchen ihn suchen seine schlanke große Ge­stalt. die nun seit Tagen Kamerad und Führer war.

Der Gefreite Musmann hat etwas im Auge. Stramm steht er vor seinem Leutnant:

Bitte gehorsamst, Herrn Hauptmann suchen zu dürfen. Er hat doch neben uns gelegen"

Leutnant Wisfenbach sieht auf feine Armbanduhr:

Zu spät, Musmann. In zwei Minuten setzt das Zer­störungsfeuer unserer Artillerie ein das ganze Nest steckt ja voller Heckenschützen. Was danach in den Resten noch zu finden ist" Genau auf die Sekunde fällt die erste Granate in den Ort.

6 .

Der Autobus nach Seeheim? Ja mei da hats noch drei Stund' Zeit, der fahrt erst um Uhrer neune."

Da steht Sabine nun mit ihren Koffern neben dem Hauptbahnhof in München und muß drei Stunden warten. Sie ist allein, sie hat Martin Görn nicht erlauben wollen, sie noch zu begleiten. Den letzten Schritt in das neue Leben will sie allein tun, nicht umsorgt und beschützt von dem Freund.

Auf der Treppe, die vom Bahnhofseingang zu dem großen Platz herunterführt, auf dem es von Menschen und Gefährten wimmelt, hat sie plötzlich ihren Koffer abgesetzt und Martin die Hand hingestreckt:

Ich finde nun schon selber. Martin, und für dich wird's auch Zeit sein, dich bei deinem Lazarett zu melden. Du hast doch auch noch kein Zimmer. Gib mir deine Adresse

Der Reichsmarschall bei Messerschmitt

vorfriihlingszeugnisse in unserer Tier- und Pflanzenwelt

Im März hält der Frühling seinen Einzug, darum ist es kein Wunder, daß viele der ersten Blumen und Pflanzen, die ans Licht drängen, von diesem Monat ihren Namen entlehnt haben. Genau so aber sind auch Tier-, vor allem Jnsektennamen mit dem März verbunden

Zunächst sind dieMärzbecher" da, es sind verschiedene Pslan- zenarten, die diesen Namen tragen. Das Schneeglöckchen steht da­bei an erster Stelle, auch die gelbe und weiße Narzisse und die gemeine Küchenschelle, die wir meistens als Anemone bezeichnen.

Märzblume" oder Märzblümchen aber ist ein noch viel wei­terer Begriff, der rund ein Dutzend verschiedener Frühlingsblu­men umschließt, die alle im Monat März sich aus der Erde her­vorwagen. Die Kettenblume, die gelbe Narziße und das beschei­dene Gänseblümchen haben alle diesen Frühlingsnamen, auch für das Schneeglöckchen findet er wieder Verwendung. Die Trauben­hyazinthe heißt in manchen Gegendenblaue Märzblume", der eigentlicheVlaustern" aber trägt den lateinischen Namen Scilla. Als Märzblume erfreut uns der Seidelbast, auch Kellerhals ge­nannt, das Buschwindröschen und das Leberblümchen. Soweit diese Frühlingsblumen ausgesprochen glockenförmige Kelche haben, werden sie im Volksmund meistens Märzglöckchen genannt.

Zur Pflanzen-attung der Nelkenwurz, die mit rund 35 Arten über alle Erdte : verbreitet ist, gehört die Märzwurz, eine etwa einen Meter hohe Pflanze mit aufrechten, langgestielten gelben Blüten, die in Gehölzen, an Hecken undvWegen gedeiht. Sie ist auch unter dem Namen Augenwurz, Johanniskraut, Heil aller Schäden oder Teufelsabbiß bekannt.

DieMärzfliege" gehört durchaus nicht, wie man annehmen könnte, zu jenen Fliegen, die sich als erste wieder in der warmen Frühlingssonne tummeln, sondern ist vielmehr eine Mückenart, aus der Familie der Haarmücken. Es sind dies große, flicgenähn­liche Mücken mit kurzen Fühlern, kräftigen Beinen und deutlich sichtbarer Behaarung. Sie tauchen zeitig im Frühjahr, meistens schon im Laufe des Monats März, auf, die Larven gedeihen an Dünger- und Komposthaufen. Die ausgewachsenen Märzsliegen erreichen eine Länge von 11 bis 13 Millimeter und sind tief­schwarz. Sie sind besonders in den Frühlingsmonaten häufig.

Märzling" nennt sich ein kleiner Fisch, der auch unter dem Namen Hasel bekannt ist und viel als Köderfisch Verwendung findet. Er ist ein Verwandter des Döbels, des karpfenartige» Süßwasserfisches, dem sein breiter Kopf die BezeichnungDick­kopf" eingetragen hat. Der kleinere Hasel oder Märzling spielt als Körder besonders beim Forellenfang eine Rolle, er wird des­halb gelegentlich auch Angelfisch genannt.

nach Seeheim, ich lasse dann schon von mir hören. Also Martin?"

Martin Görn greift erschreckt nach ihrer Hand:

Sabine ja aber, Sabine! Das ist doch nicht dein Ernst? Du kannst mich doch jetzt nicht plötzlich versetzen. Ich werde schon"

Aber Sabine hat wieder das fremde kalte Licht in den Augen, das ihn in den letzten vierundzwanzig Stunden schon ein paarmal von ihr getrennt hat. Nicht auszukennen ist sich in dem Mädchen in dieser Sabine. Herrgott und er ist doch so wahnsinnig verliebt. Aber seit sie gestern abend aus dem Kino verschwunden ist, findet er alle Wege zu ihr verbaut irgend etwas hat sie getroffen. Der Krieg, hat sie gesagt.

Und ist still und manchmal fast abwesend gewesen wäh­rend der ganzen heutigen Fahrt. Nein er sieht ein, er muß sie erst einmal in Ruhe lassen, aber er wird schon wiederkommen. Wie gut. daß sie in der Nähe bleibt. Am ersten freien Tag fährt er bestimmt zu ihr hinaus...

Noch drei Stunden Zeit? Und etwas über eine Stunde fährt der Autobus, bis er in Seeheim ist. da kommt sie also schon im Dunkeln an. Ob es nicht besser wäre, in Mün­chen zu übernachten und erst am kommenden Morgen hin- auszufahren?

Nein Sabine mag nicht. Sabine muß weiter, darf nicht noch eine Nacht zwischen sich und ihr zukünftiges Le­ben schieben. Sie hat das Gefühl, erst in Seeheim wirk­lich geborgen zu sein, geborgen vor den Zweifeln und Ge­danken. die sich in ihr jagen. Seeheim kommt ihr wie ein rettender Hafen vor, in dem ihr nichts mehr etwas anhaben kann.

Und in München ist Martin Görn-

Sabine Holthausen schließt die Augen und atmet »in paarmal tief ein. So!

Und nun wird eben auf den Autobus gewartet.

(Fortsetzung folgt.)