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Montag, den 3. März ig<i
So stellte sich das Konsumvereinsproblem bei der Machtübernahme 1933 als eines der schwierigsten Probleme für den Nationalsozialismus dar. Auf der einen Seite sah der Arbeiter in den Konsumvereinen trotz aller ausgezeigten Schäden ein Werk, das er sich geschaffen hatte. Die arbeitende Klasse hatte in den Konsumvereinen viele Millionen Kapital investiert und ebenso viele Millionen Spargelder eingelegt. Schon allein aus diesem Grunde konnten wir Nationalsozialisten bei der Machtübernahme nicht ohne weiteres die Konsumvereine auslöschen, chne dag wir nicht eine starke Unruhe in die breite Masse hineingetragen hätten. Darüber hinaus mutzten wir feststellen, daß doch bedeutende Industriestädte und ganze Landstriche von dem Verteilerapparat der Konsumvereine abhängig waren. Es zeigte sich, datz das rheinische Industriegebiet und vor allem die Ostmark ohne den Verteilerapparat der Konsumvereine überhaupt nicht ernährt und versorgt werden konnten. Des weiteren hingen rn den Konsumvereinen so gewaltige Produktionsstätten, datz ihr Ausfall und ihre Stillegung nicht zu verantworten gewesen wären, ohne einen großen Ausfall auf dem ernährungspolitischen Sektor herbeizuführen. Und ebenso ist sicher, datz die Konsumvereine ein Preisregulativ darstellen.
Zum anderen aber stellte die Aufrechterhaltung der Konsumvereine eine nicht wegzuleugnende politische Gefahr dar; denn die Genossen, die Mitglieder, die im Altreich immerhin über 2 Millionen Haushaltungen betrugen und in der Ostmark und im Sudetenland fast eine halbe Million Haushaltungen ausmachten (d. h. wenn man den Haushalt nur zu vier Personen rechnet, immerhin 10 Millionen Menschen in der Konsumvereinsbewegung organisiert waren), waren ja alle ehemalige Gegner des Nationalsozialismus, und zwar nicht die schlechtesten Anhänger des Zentrums und des Marxismus. Ebenso war die kollektivistische Grundidee, die nun einmal in den Konsumvereinen vorhanden ist, nicht wegzuleugnen und unserem Programm, das den Persönlichkeitswert und die persönliche Initiative fördern will, unbedingt entgegengesetzt
Aus all diesen Gründen wird man verstehen, wie vorsichtig der Nationalsozialismus bei der Machtübernahme an dieses Problem heranging. Auf Befehl des Führers übernahm ich damals die Führung der Konsumvereine mit dem ausdrücklichen Ziel und Auftrag, sie allmählich zu liquidieren. Vor allen Dingen auch deshalb, weil sich bei näherem Zusehen und wirtschaftlicher Ueberpriifung herausstellte, datz doch sine große Anzahl der Konsumvereine unbedingt faul waren und schon aus wirtschaftlichen Gründen keinerlei Daseinsberechtigung haben konnten. Nachdem wir eine klare Uebersicht über das Finanzgebaren und die Größe des ganzen Projektes gewonnen hatten, schlug ich damals dem Führer vor, die Liquidation nur durch das Reich vorzunehmen, da doch mit vielen Verlusten zu rechnen sei, die nur durch das Reich getragen werden konnten. Ich gab die Konsumvereine an das Reichswirtschafts mini st erium ab, das nun vom Führer den klaren Auftrag erhielt, die Liquidation der Konsumvereine unter Wahrung der Interessen der Genossen und Mitglieder langsam und vorsichtig duchzuführen.
lieber diese Entwicklung kam nun der Krieg. Und nun zeigte sich, datz die Tatsache, datz manche Gebiete von dem Verteilerapparat der Konsumvereine — vor allem die Industriegebiete, die Ostmark u. a. — absolut abhängig waren und auch, datz die Kriegswirtschaft auf die Produktions statten der Konsumvereine nicht verzichten konnte, so beherrschend war, datz man alle anderen Bedenken dagegen zurückstellen mutzte. Man mutzte die Liquidation aushalten und stop
pen und es zeigte sich nun, daß die Konsumvereine und ihre Produktionsstätten im Kriege die Bewährungsprobe ablegten. Damit war die Entscheidung „Für oder wider die Konsumvereine" gefallen. Die Liquidation wurde nicht nur gestoppt, sondern aufgehoben. Denn was sich im Kriege bewährt, hat selbstverständlich auch im Frieden seine Berechtigung. Die Reichsregierung entschied auf Befehl des Führers, datz die nutzbringenden Einrichtungen der Verbrauchergenossenschaften erhallen bleiben sollen und daß diese Einrichtungen in die nationalsozialistsche Wirtschaft um- und eingebaut werden müssen. Damit war es auch klar, datz die Deutsche Arbeitsfront als die Betreuerin der schaffenden Menschen mit dieser Aufgabe betraut wurde. Denn die Konsumvereine und ihre Produktionsstätten waren vom deutschen Arbeiter errichtet und gebaut worden und so mutzten sie auch in jene Organisation überführt werden, die den schaffenden deutschen Marschen betreut.
Laut Gesetz gehören nun seit dieser Woche die Konsumvereine samt ihrem Vermögen und ihren Produktionsstätten der Deutschen Arbeitsfront. Sie hat die Ausgabe, das schwierige Problem zu lösen: die Verbrauchergenossenschaften zum Nutzen der Konsumenten und zum Segen des Einzelhandels und des Handwerks umzubauen und in die Wirtschaft einzubaueu.
Dje Deutsche Arbeitsfront wird diesen Auftrag nach folgenden Gesichtspunkten lösen:
1. Keiner der Genossen und Mitglieder der Konsumvereine wird einen Schaden erleiden. Die Einlagen und Spargelder werden von der Deutschen Arbeitsfront zurückgezahlt werden. Die Anteile der Genossen gehen auf die Deutsche Arbeitsfront über.
2. Damit ist die ganze Bewegung des verbrauchergenossenschaftlichen Charakters entkleidet und die Konsumvereine sind damit praktisch aufgelöst. Alle Sonderrechte der Konsumvereine fallen fort und ihre Verteilerstellen stehe« jedermann znm freien Verkauf offen.
3. Die Betriebe und Derteilerstellen der Konsumvereine werden zu Musterbetrieben ausgebaut werden und es ist mein Ziel, diese ganze Einrichtung zu einer Musterschule des Einzelhandels zu machen. Die Deutsche Arbeitsfront übernimmt die Konsumvereine nicht, um damit ein Instrument gegen das Handwerk und den Handel zu errichten, sondern sie will — das ist mein Versprechen und unabänderlicher Wille — diese ganze Institution dem Handel und dem Handwerk dien st bar machen. Es wird und muh uns gelingen, in dem Umbau der ehemaligen Konsumvereine eine Synthese zwischen Handel und Verbraucher zu finden.
4. Damit will ich ein großes national sozialsstisches Eemeinschastswerk errichten. Einmal will ich die Verteilerstellen für unsere für den Beruf befähigten Soldaten, die aus dem Kriege zurückkehren, o f f e n - u n d f r e i h a l t e n. Wer Lust und Liebe hat, ein tüchtiger Kaufmann und Handelsmann zu werden, wird von der Deutschen Arbeitsfront eine Verteilerstelle erhalten Er wird das notwendige Kapital von der Bank der Deutschen Arbeit bekommen und damit die Möglichkeit erwerben, einmal selbständiger Kaufmann in einer solchen Ver- teilcrstelle zu sein.
5. Und soll besonders der Nachwuchs des Handels in diesen Musterläden des Eemeinschaftswerkes herangebildet werden. Denn ich stehe auf dem Standpunkt, datz wir auch den Einzelhandel nach nationalsozialistischen Grundsätzen erziehen und reformieren müssen.
Ich habe bereits in meiner Münchener Rede vor dem Handel
und dem Fremdenverkehr erklärt, üatz man grunoiagiiq Dinge als Forderung ausstellen mutz: „W e r darf handeln?" und zweitens: „Was darf man handeln?" Das heißt, um ein E,. schüft zu betreiben, mutz erstens der Befähigungsnachweis erbracht werden und zum zweiten darf nur das gehandelt werden, was ein gewisses Risiko mit sich bringt. Ich sehe deshalb keine bessere Gelegenheit, um diese beiden nationalsozialistischen Grundsätze im Handel durchzusetzen, als die heutigen Konsumvereine mit ihrem Verteilerapparat und ihren Produktionsstätten zur Schulefürdiese Aufgabe zu machen.
Ich glaube, datz dann auf diesem Wege auch eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen dem Handel un> den n otw endige „ Marktordnungen in der Wirtschaft herbeigeführt werden kann. Denn es besteht kein Zweifel, datz sich z. V. die Marktord- nung im Reichsnährstand während des Krieges unbedingt bewährt hat. Wir wissen alle, daß diese Marktordnung immer wieder vom Handel angegriffen wurde und ein Stein des Anstoßes war. So wird es notwendig sein, zwischen diesen Auffassungen eins Synthese zu finden, und ich glaube, datz diese Synthese zwi- schen freiem Handel und gebundener Marktordnung nur über dem Wege des aus den Konsumvereinen aufzubauenden Gemeinschaftswerkes gefunden werden kann.
Weiter denke ich an die großen A u f b a u a r b e i t en, wie sie sich beim Bau des Westwalls und anderen großen Bauvorhaben ergeben und noch ergeben werden. Auch die Lager, betreuung von vielen Hunderttausenden, ja rn die Millionen gehenden Menschen, ist ohne dieses nationalsozialistische Eemein- schaftswerk — hervorgegangen aus den Konsumvereinen — gar nicht denkbar.
Ich konnte in diesem Aufsatz über die Geschichte, das Werden, das Wesen und den Umbau der Konsumvereine nur einige Ee- danken skizzenhaft zeichnen. Ich glaube aber und Lin felsenfest da- von überzeugt, daß sich hier ein gewaltiges, heute noch völlig un- übersichtliches Sozialwerk abzeichnet, das dem Arbeiter, dem Einzelhändler und dem Handwerk großen Segen bringen wird. Vor allem aber erinnere ich an die neu gewonnenen Gebiete im Osten und im Westen, die heute schon sehr schwer unter dem Mangel eines genügenden Verteilerapparates in der Ernäh- rungswirtkchaft und in der Versorgung der Bevölkerung leiden. Hierfür konnte ich bereits jetzt aus dem großen Apparat der Konsumvereine genügend Kräfte zur Verfügung stellen und damit den Verteilerapparat in den neu eroberten Gebieten sichern.
Es ist ganz klar, datz der in dem Gesetz vorgezeichnete Umbau mit größter Vorsicht durchgeführt wird, und es ist selbstverständlich, datz jeder Schritt nur im engsten Einvernehmen mit der politischen Führung, mit den Gauleitern der NSDAP., vollzogen wird. Es wird nichts überstürzt werden, da es sich bei unvorsichtigem Handeln um die Zerstörung unwiederbringlicher Werte handeln würde. So bin ich überzeugt, datz wir auch hier — durch die harte Schule der Tatjachen gelehrt — de» Weg gefunden haben, um das Gute der Konsumvereinsbewegung zu retten und dem Volke dienstbar zu machen, und das Schädliche für alle Zeiten auszumerzen und zu vernichten. Auch bei diesem Sozialwerk stehen für uns nicht der augenblickliche Erfolg oder gar wirtschaftliche Interessen für irgend einen Stand, Beruf oder Gruppe im Vordergrund, sondern allein die Durchsetzung unserer weltanschaulichen Grundsätze, um damit unserem deutschen Volke eine weitere Kraftquelle seine Existenz für Jahrhun- derte hinaus zu geben. Der Wille und der Befehl des Führer» sind uns auch bei diesem Werk alleinige Richtschnur unseres Handelns und Ziel unseres Wollenst
<25 x Butter, Margarine oder Schweineschmalz, 150-175 x Zucker, 2 Eier, r/r-1 Fläschchen Dr. Oetker Dock-Aroma Zitrone, 1 Päckchen Dr. Oetker Soßen- oder i/r Päckchen Puddingpulver Vanille-Geschmack, etwa r /4 Liter entrahmte Frischmilch, 500 x Weizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetker „Backin". 125 x Rosinen vnd Korinthen oder 125 x entsteintes, in Würfel geschnittenes, getrocknetes Mischobst.
Aus den aufgeführlen Zutaten stellt man nach meinem Inserat „Die richtige Teigbereikung" den Teig her. Das Sahen- oder Puddingpulver wird mit etwas Milch angerührt und vor dem Mehl-„Backin"-Gemisch zugegeben. Man füllt den Teig in eine gefettete Rapskuchen- form. Backzeit etwa 60 Minuten bei schwacher Mittelhihe.
sind für das gute Gelingen eines Gebäckes ebenso wichtig wie die Teigbereitung. Sie richten sich nach der Art des Gebäckes und sind in jedem Oetker-Rezept angegeben. Folgende vier Dackhihen sollen einen Anhalt geben und können auf Grund eigener Erfahrung abgewandelt werden:
Leichte Hitze . . . (125-150°) Schwache Mittelhitze.(150-175°j
Gute Mittelhitze (175-200°) Starke Hitze (200-225°)
Schaltung oder Flammenstellung beim Elektro- bezw. Gasherd finden Sie in dem Prospekt „Die richtige Teigbereikung". den ich Ihnen gern kostenlos zusende.
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„Hinsehen!"
Hinter ihr werden Stimmen laut. Sabine ist kerzen- grade in die Höhe gefahren. Sie kann nicht mehr — sie kann dies nicht sehen, sie muß fort.
„Bleib da, Martin, bitte — laß mich allein!"
Sie drückt den aufgesprungenen Freund in den Sitz zurück und geht an ihm vorüber: „Ich komme gleich wieder."
Nein — er darf jetzt nicht neben ihr sein.
Die Tränen laufen ihr über das Gesicht, halb blind findet sie durch die dunkel gewordenen Straßen in das Hotel.
Fast eine Stunde liegt sie quer über ihrem Bett und kann nicht denken, nichts fühlen, ist nur tief-todunglücklich.
Da schreckt die Klingel ihres Zimmertelejons sie auf.
Mühsam meldet sie sich.
Es ist Martin:
„Sabine, Mädchen, fehlt dir etwas? Ich ängstige mich so um dich — ich dachte erst wirklich, du kämest gleich wieder zurück. Was ist. Sabine?"
So viel Sorge klingt in seiner Stimme. Da weint sie auf:
„Der Krieg. Martin!", und legt dann schwer den Hörer in die Gabel zurück.
5.
Heulend sausen schwere Granaten über den Wald, zerplatzen irgendwo weiter vorn mit ohrenbetäubendem Krachen. Unablässig fegt ihr unheimliches Smgen durch die Luft und überlönt fast das nicht abreißende Geknatter bellender, abgehackten Rhythmus ausspeiender Maschinengewehre. Dazwischen peiticken kurz und hart Gewehrschüsse.
Christof Holthausen führt seine Kompanie. Born am Waldrand, der der Stadt zuliegt, kauert er unter einem Busch. Er kann im Dämmern das Gelände grade noch übersehen. Es wird Zeit zum Angriff, sonst deckt die Nacht den Feind. Die brennenden Häuser leuchten zwar wie Fackeln, aber ihr Schein ist unsicher.
Da schweigt auf einen Schlag die Artillerie, und die einsetzende Stille tut beinah körperlich weh, so haben sich die Ohren an das Getöse gewöhnt. Es fehlt etwas — es ist etwas da,' das einen aus dem Gleichgewicht bringen kann
— die Stille. Doch schon kommen die Flieger wieder — schon kommt das Zeichen: Angriff!
Christof Holthausen springt vor — drei, vier Schritt und liegt schon wieder in Deckung. Vorsichtig lugt er zurück — die Kompanie folgt. Fabelhaft, wie die Männer jede Deckung auszunützen verstehen, wie sie Vorgehen! Da — Maschinengewehre vom Feind. Er lebt noch.
Ohrenbetäubend stürzen Flieger aus dem Himmel — werfen Bomben, speien Tod und Verderben. In der Verwirrung, die ihr Erscheinen, ihr Angreifen beim Feind auswirkt. stürmt die Kompanie die ersten Stellungen. Wieder brausen die Flieger heran — Salve auf Salve legen sie wie gezirkelt Reihe vor Reihe in die Widerstandsnester. Hier und da springt ein Pole auf — hebt die Hände — gibt sich gefangen. Alles lieber, als diese neroenzerrüttenden Fliegerangriffe länger aushalten müssen!
Wieder geht die Kompanie vor. Von rechts herüber klimmen Panzer über einen Hügel, nehmen die Spitze der Truppe, sausen feuernd in den Ort. Hinter jedem geht rin Trupp Infanteristen vor, die ersten Häuser werden besetzt
— der Feind weicht oder ergibt sich.
Doch plötzlich hämmert seine Artillerie — die Schüsse liegen gut. Der Ort ist leicht zu treffen.
Hauptmann Holthausen springt hinter eine Mauer, die Schutz vor den aufwirbelnden Sprengstücken gibt. Verdammt — so schnell wie möglich müssen die Truppen durch den Ort — hier wird es unangenehm. '
„Leutnant Wissenbach Vorgehen. Raus aus der Mausefalle!" Der junge Leutnant zeigt seinem Hauptmann sein
Gesicht, auf dem eine leuchtende Freude geschrieben steht. Freude am Kampf — Freude am Sieg.
Mit ein paar großen Sprüngen ist er bei seinem Zug, der etwas rechts oorgeht. Christof Holthausen sieht ihm nach.
Ja. das ist der Geist der Truppe! Lachen können in dieser Hölle — weiter — vor!
Wumm — die Einschüsse mehren sich. Rings brennen alle Häuser. Krachend stürzen Dächer ein.
Im rasenden Galopp kommt eine Batterie durch die Straße gesaust — sie will vor dem Ort in Stellung gehen und den schießenden Feind aufs Korn nehmen, dem muß der Mund gestopft werden.
Christof Holthausen ist immer vorneweg, aber nicht mit der lachenden Kampfesfreude des Leutnants, sondern mit berechnendem Mut. Er hat die Truppe in der Hand — er will sie nicht exponieren. Siegen — ja, aber unnötige Verluste vermeiden.
Raus aus dem Ort und ihn umzingeln — abschnüren, was darin noch lebt, und die Stellung halten! ist die Parole, die er seinen Meldern gibt.
Da sind die letzten Häuser. Gewehrfeuer blitzt aus ihren Fenstern. Christof Holthausen liegt auf dem Knie hinter einem Mauerrest, scharf zielt seine Pistole. Jeder Schuß bringt einen Feind zum Schweigen Neben ihm kauern zwei oder drei seiner Leute, schnell atmend — genau feuernd wie er selber. Der Schweiß rinnt ihnen in Bächen über dre verschmutzten Gesichter. ^
„Hat ihm. Hat ihm auch. Vorsicht, Herr Hauptmann — da links schießt einer — so. hat ihm." .
Das ist der Gefreite Musmann, der wie auf dem Scheibenstand zielt und jeden Erfolg mit einem „Hat ihm begleitet. Holthausen hört sein Gemurmel durch das Getöse der Einschläge.
„Musmann — ungefähr hundert Schritt auf das freie Feld — Deckung nehmen — die Artillerie schießt verdammt gut. Sprung auf, marsch marsch."
„Befehl. Herr Hauptmann. Und grad noch so'n kleinen niedlichen!"
(Fortsetzung folgt-)