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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Montag, den 3. März 1341
Nagold undAmgelmny
Wer das Recht hat und Geduld, für den kommt auch die Zeit. Johann Wolfgang Goethe.
3. März: 1741 Erstürmung der Festung Glogau durch preußische Truppen.
1918 Friede von Brest-Litowsk.
«SOSlv Ovtsgruvve Nagold
Aus morgen 20 Uhr bitte ich sämtliche Zellen- und Block- lciter, sowie Amtsleiter zu einer Arbeitstagung auf das Geschäftszimmer der Ortsgruppe zu kommen. Mappe mit Block- Partei mitbringen. Der Ortsgruppenleiter.
Ghverrtafel des SlltevS
Frau Katharine Brezing, Schmiedmeisters-Witwe, wird heute 81 Jahre alt. Wir gratulieren!
Dev Hy. Lahves-Aauvtavvell dev Mviegevkanrevadsldast Nagold
der gestern in der „Traube" stattfand, war recht gut besucht. Kameradschaftsführer Wilh. Theurer eröffnete denselben mit herzlichem Willkomm, begrüßte insbesondere Major Birk mid Ortsgruppenleiter Raisch uud übermittelte die Grüße des stellv. Kreiskriegerführers Espenhain. Er gedachte dann der verstorbenen Kameraden Iohs. Wolf, Jak. Killinger, Friedrich Lehre, Chr.Strienz (Emmingen), Friedr. Conzel- manu und Hans Hagen, der bei den schweren Kämpfen im Westen den Heldentod starb. Das Andenken der Genannten wurde in der üblichen Weise geehrt. Der Kameradschafts- siihrer lenkte darauf den Blick auf die großen militärischen und politischen Ereignisse der letzten Jahre, rühmte den heldenmütigen Einsatz der jungen und alten Soldaten und sprach ihnen den Dank der Heimat aus. Die Heimat war in der Zwischenzeit nicht müßig. Den Kameraden im Felde wurden Feldpostpäckchen geschickt, und bei den Sammlungen für das Rote Kreuz bzw. das Kriegs-WHW. stellten die in der Heimat Verbliebenen voll und ganz ihren Mann. Verschöne Gedanke, die Kriegserinnerungen der Wellkriegsteilnehmer in einer Chronik festzuhalten, ist nun verwirklicht worden. Me Kriegsberichte von 50 Kameraden liegen im Konzept vor. Zu ihnen soll noch die Niederschrift des Selbsterlebten seitens der Teilnehmer am jetzigen Kriege kommen. Kameraden in Not werden jederzeit unterstützt. Ein Kamerad erhielt den Veteranen-Ehrensold, Inhaber der Gold. Tapferkeitsmedaille erhalten den Ehrensold, die Sammlungen für die Waisenhäuser des NS-Reichskriegerbundes fanden auch in Nagold entsprechende Unterstützung. Der Kameradschafts- siihrer gab abschließend der absoluten Siegesgewißheit beredten Ausdruck und brachte ein Sieg Heil auf den Führer aus, in das freudig eingestimmt wurde.
Der stellvertr. Kameradschaftsführer Sprenger gab als
^ sechs bis sieben Stück — und dahinter auf dem Platz sind etwa fünf Maschinen dicht zusammengestellt zu sehen.
Die Bomben fallen. Die erste liegt an der letzten Halle. Die anderen fallen mitten in die Flugzeuge. „Getroffen!" 2m Augenblick ist in der Eigenverständigung nichts mehr zu »erstehen. Jeder sieht im Kampfeifer den Angriff mit seinen Augen. Eine rote Feuersäule jagt mitten in den einmotorigen Maschinen hoch. Ich sehe diesen roten grellen Eck n der Explosionen. Hier mutz allesvernichtet sein. Der Funker kann bereits den schwarzen Rauch des Brandes erkennen.
And wir haben wenig Sekunden Zeit, um darüber nachzudenken. Mit den Bordwaffen wieder hinein in zahlreiche Flakstellungen, ms von unten der erste Schutz kommt, sind wir wieder in den -argen- und Nebelwolken verschwunden.
Auftrag durchgeführt!" Wir gehen im Tiefflug über die eng- nsche Landschaft. Wieder Wälder, dazwischen könen wir einen Eueren Fluß ausmachen. Im Heraustauchen aus dem Wolren- Weier sehe ich einen breiten Kahn, der langsam von einem Mann mit einer Stoßstange vorwärtsgeschoben wird.'
»Noch ein Flugplatz!" ruft der Oberfeldwebel. „Hier ltehen W e l l i n g t o n - V o m b e r. Wir haben keine Bomben lUshr. Zum Teufel." Das wäre noch ein besserer Angriffspunkt, mne Maschine steht an einer Waldecke. Ich nehme sie mir unter wein ME. Einige Garben werden wohl drin sein. „Hier hätten ^ )ioch unsere Bomben gebraucht. Diese Engländer wären dann
ohl heute nacht nicht zum Start gekommen." Gut ausgebaute walsiellungen sind zu erkennen. Wir erhalten keine Gegen- wehrim Augenblick. Auf unser Kommen waren sie in England nicht gefaßt.
Und so drehen wir Kurs ab zur Küste. Wir gehen weiter in e Wolken hinein. Richtung Kanal. Nichts auszumachen. Die , üeht dahin. Die Aufregung und Spannung des Kampfes k-« ^ Wir haben „Heimatkurs". Nichts ist unten zu er-
"F- müssen schon über dem Kanal sein — denken Flug- ""b Bombenschüße. „Bleiben wir halt noch in den molken. Das ist unser Gedanke.
tjait für den Flug über dem Kanal mutz abgelaufen sein. . ^Kotzen wieder durch und finden unter uns Festland. Ko- Msch, das kann nicht französischer Boden sein. Zum Teufel, wir und noch über englischem Boden. Der starke Sturm Ktzt Ms vom Kurs ab. Jetzt aber raus auf See. Ein kleiner See wird überflogen, eine Segelyacht kann ich im Winterhafen er- fmien, und dann kommt wirklich der Kanal. Die Wolken liegen i» m ^ siegen dicht über der See, die noch stürmischer geworden i - Bom Grünen ist langsam der größere Teil in die kochende A, verwandelt worden. Wo wir ausgeflogen sind, ist im ugenblick nicht anszumachen. -Der allgemeine Kurs gegen die ? ^öopsche Küste wird geflogen. Immer wieder naht eine Nebel- nr. Gehen wir höher, kommen wir ganz in die Wolken, und Z Sicht ist es auch vorbei. Also doch besser, über
. ? Wasser zu bleiben. Wenn die Küste kommt, dann heitzt es lpchsen, um nicht in voller Fahrt gegen die Felsen anzufliegen. IckrNt Spannung wird wieder größer, unsere Flugzeit ist über- "vb noch ist die Küste nicht in Sicht. Nichts zu machen halten am Kurs und einmal werden wir schon rankommen.
erkenn iß.es dann so weit. Das französische Festland ist zu Orient' stiegen wieder ein und jetzt können wir die letzte vornehmen. Unser Flugzeug bringt uns in direktem "urs zum Heimathafen.
Kassen- und Schriftwart erschöpfende Berichte, die mit Dank entgegengenommen wurden. Die Ämter werden in vorbildlicher Weise geführt. — Zum Fechtwart wurde Kam. Broß bestimmt. Eine von ihm durchgeführte Sammlung ergab gleich einen schönen Betrag. — Der Kameradschaftsführer berichtete dann noch über Schießangelegenheiten und konnte einem Kameraden, der sich in einer vorübergehenden Notlage befindet, eine ansehnliche Summe aushändigen.
Der Appell gestaltete sich in seinem weiteren Verlauf außerordentlich anregend. Den Abschluß bildete die Vorführung einer Bildserie, die das gewaltige Ringen um die Festung Verdun im Weltkriege zum Gegenstand hatte. Mit dem Dank nach allen Seiten konnte der Kameradschaftsführer schließlich den diesjährigen Hauptappell schließen.
Die rkouzevtaemeiirfibaft blindev Künstler ««Südwestdeuifrhland"
veranstaltet hier am Sonntag, den 23. März, ein Konzert. Eintrittskarten werden durch besondere Personen oorverkauft. Blinde Künstler wollen ihr Brot durch ihre Kunst selbst verdienen und so ergeht an alle die Bitte, die Veranstaltung zu unterstützen. Zwei gute Künstler werden genußreiche Stunden bereiten.
Der gestirnte März-Himmel Ein seltenes Schauspiel am 5. März
Auch im März wird der abendliche Sternhimmel noch durch die außerordentlich schönen, sogenannten Wintersternbilder beherrscht, die sich allerdings schon sehr nach Südwesten herabneigen.' Mitte des Monats gegen 22 Uhr sind dort zu finden der Orion und der Große Hund mit dem hell strahlenden Sirius, nicht weit entfernt der Stier mit dem rötlichen Aldebaran, etwas höher stehen die Zwillinge, der Fuhrmann und der Kleine Hund. Im Südfeld ist nun am auffälligsten der Große Löwe, tiefer im Südosten ist das Bild der Jungfrau, das außer der Hellen Spica nur schwache Sterne enthält. Der Große Bär hat in seiner täglichen Bahn um diese Zeit fast den Zenit erreicht, während im Osten der Bootes und die nördliche Krone erscheinen. Tief am nordöstlichen Horizont stehen zwei Helle Sterne, Wega und Deneb, die erst im weiteren Verlauf der Nacht höher steigen werden,' mit ihnen kommen dann die prachtvollen Milchstratzenpartien im Bereich der Sternbilds Leycr und Schwan herauf, die abends im Dunst des Horizonts verschwinden. Auch die in der Nähe von Cepheus und Cassiopeia gelegenen Milchstratzenwolken kommen kaum zur Geltung, da sie tief über dem nördlichen Horizont stehen.
Jupiter und Saturn sind jetzt nur mehr am frühen Abend zu beobachten, Ende März gehen sie schon gegen 22 Uhr unter. Die beiden trennen sich nun ziemlich rasch, denn Jupiter bewegt sich erheblich schneller als Saturn und läßt so diesen hinter sich zurück. Die große Konjunktion, die im August vorigen Jahres begonnen hatte, ist endgültig zu Ende. Von den übrigen großen Planeten ist nur Mars sichtbar und auch der erst am Morgenhimmel,' er geht Anfang des Monats gegen 5 Uhr, Ende März kurz nach 4 Uhr auf. Merkur gelangt zwar am 28. März in größte westliche Elongation von der Sonne, steht aber so viel tiefer als diese, daß er nicht beobachtbar wird.
Der Mond ist am 6. März im ersten Viertel, dann folgt am 13. März der Vollmond, das letzte Viertel am 20. und am 27. März ist Neumond. Der Mondumlauf bringt diesmal eine Reihe schöner Bedeckungserscheinungen, die freilich nur zum Teil bei uns zu sehen sind. So ist mit dem Vollmond am 13. März eine partielle Mondfinsternis verbunden, die aber nur auf der westlichen Halbkugel unserer Erde beobachtbar ist, also z. B. in Amerika; auch die bei Neumond am 27. März stcsttfindende ringförmige Sonnenfinsternis betrifft unser Gebiet nicht; sie tritt nur für sehr südliche Breiten ein, unter anderem für Neuseeland. Dafür können wir am 8. März das seltene Schauspiel der Bedeckung eines Sternes erster Größe durch den Mond, nämlich des Aldebaran, beobachten. Für Berlin verschwindet der Stern um 21.31 Uhr Sommerzeit am dunklen Mondrand und taucht um 22.48 Uhr wieder auf. Da die Mondbahn sich nur langsam im Raum verlagert, werden wir in den nächsten Monaten noch öfters eine Bedeckung dieses Sterns erleben. Eine weitere Sternbedeckung im März findet am 8. statt; es ist der Stern Eeminorum (Helligkeit 3m6), der für Berlin um 23.37 Uhr bedeckt wird.
— Eine neue Einkommensteuertabelle. Der Reichsfinanzminister hat eine neue Einkommensteuertabelle für 1940 herausgegeben, in der zur Vereinfachung der Verwaltungsarbeit bei der Veranlagung Einkommensteuer und Kriegszuschlag rechnerisch zusammengefatzt werden. Die Einkommensteuer und der Kriegszuschlag werden in der Regel nach dem gleichen Einkommen ermittelt. Sie können dann in einem Betrag aus der Tabelle abgelesen werden. Die Begrenzungen der Kriegszuschläge sind dabei berücksichtigt. Auch der Härteausgleich beim Kriegszuschlag ist in die Tabelle eingearbeitet worden. Die Härten sind dabei über die geltenden Vorschriften hinaus unter Berücksichtigung der Gesamtbelastung durch die Einkommensteuer und den Kriegszuschlag ausgeglichen worden. Der Ausgleich ist für die Einkommen von 2400 bis 2880 RM. durch Bildung von Zwischenstufen von je 80 RM. durchgeführt worden. Die Zusammenfassung in der Tabelle hat zur Folge, daß außer der tabellenmäßigen Steuer auch die anderen Steuersätze oder Ermäßigungsbeträge sich ändern.
— Einstellungen von Freiwilligen in den RAD. Auch während des Krieges werden fortlaufend Freiwillige in den Reichsarbeitsdienst eingestellt. Die Einstellung kann bei sofortiger Bewerbung jederzeit erfolgen. Jeder deutsche junge Mann zwischen dem vollendeten 17. und 19. Lebensjahr kann sich, soweit er nicht zum Heeresdienst herangezogen ist, als Freiwilliger im RAD. bewerben. Die Dienstzeit für Freiwillige beträgt ein Jahr, jedoch ist auch eine weitere Verpflichtung möglich. Nach einer Dienstzeit von einem halben Jahr, die alsÄbleistung der gesetzlichen Dienstzeit gilt, wird der Freiwillige „Längerdienender" mit dem Dienst- grad als Vormann. Er kann weiter zum Obervormann und Truppführer befördert werden. Wer nach abgeleisteter Arbeits- dicnstpflicht erneut eintritt, kann seiner Eignung entsprechend als Vormann oder Obervormann wieder eingestellt werden. Die Dienstzeit beträgt in diesem Falle sechs Monate mit der Möglichkeit weiterer Verpflichtung. Auskunft über die Einstellung erteilt jedes Polizeirevier, bei dem auch der Freiwilligenschein erhältlich ist, und außerdem jede Dienststelle des Reichsarbcits- dienstes, insbesondere die Arbeitsgauleitung XXVI, Stuttgart, Mörikestraße 22.
— nsg. B«ihilfe» beim Bezug von Maulbeerhalbstämme«. Für
die bevorstehende Pflanzzeit hat das Reich Beihilfen zum verbilligten Bezug von Maulbeerhalbstämmen zur Verfügung gestellt. Diese werden gewährt, wenn von privaten Interessenten auf Eigenland wenigstens 10 und höchstens 20 Maulbeerhatt- stämme zur Anpflanzung kommen. Die Höhe der Beihilfe beträgt 80 v. H. des Bezugspreises. Anträge auf Gewährung der Beihilfe sind an die zuständige Landesbauernschaft, Bestellungen auf Maulbeerhalbitämme an die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V., Berlin W 80, Neue Ansbacherstratze 9, zu richten.
Letzte Ltachvlchte«
Zerstörer „Exmoor" versenkt
Eingeständnis der britischen Admiralität
Berlin, 2. März. Die im deutschen Wehrmachtsüericht vom 27. Februar gemeldete Versenkung eines britischen Zerstörer« durch ein deutsches Schnellboot wird jetzt von der britisch« Admiralität zugegeben. Es handelt sich bei dem versenkten Ze» störer um die „Exmoor". Die „Exmoor" gehört einem ganz neue« Torpedo-Zerstörertyp an, die erst während des Krieges gebavt wurden.
Elf Tage nach der E e l e i t z u g k a t ast r o p h e im mittler« Atlantik gab die englische Admiralität die ersten Verluste bekannt. Sie umfaßten fünf Schiffe mit insgesamt 23 986 BRT. Mit der jetzt von der englischen Admiralität herausgegebene» Meldung, daß noch drei Dainpfer überfällig seien, wird di« Ocffentlichkeit auch auf den Ausfall dieser Dampfer vorbereitet.
10000 Griechen durch Erdbeben obdachlos Berlin, 3. März. 10 000 Einwohner der griechischen Stadt Larissa sind durch Erdbeben obdachlos geworden.
Der Führer hat dem Direktor des Aquariums des Zoolo-, gischen Gartens in Berlin, Dr. med. Oskar Heinrot^, aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres und dem Maler, Professor Ferdinand Andri, in Wien aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres die GoetHA Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
Bolksschädling hingerichtet. Am 1. März ist der 1907 in --largand geborene Karl Pfennig h-ngerich-er morden, den das Sondergericht in Stettin ais Volksschädling zum Tode! verurteilt hat. Pfennig hat v-el Feldpostpakete entwendet! und beraubt.
„Reichskrieger-Mnseum" in Kassel. Das kurhessische Hee- res-Museum in Kassel, das durch den General der Infanterie von Hülsen nach dem Kriege errichtet wurde, ist « die Hände der Stadt Kassel und des NC.-Neichskriegerbu«-- des übergegangen. Die Stadt wie auch der NS.-Reichs- kriegerbund selbst beabsichtigen, in Kassel ein „Reichskrieger-Museum" anzulegen und es auszugestalten, sobald die Naumfrage gelöst ist. Der Rejchskriegerführer bittet jetzt die für das Museum vqtz Wert sein könnten, zu sammeln schon alle Kameraden und Kamerdaschaften, Gegenstände, aufzubewahren.
Wüettemvevs
Schramberg. (30. Jahre alt.) Am 2. März vollendete i« Schramberg Generaldirektor Helmut Junghans, Betriebssichrer der Firma Gebrüder Junghans AG., sein 30. Lebensjahr. Der Lebenslauf des rüstigen Fünfzigers ist eine Kette von zähester Arbeit und reichen Erfolgen. Helmut Junghans wurde am 2. März 1891 in Schramberg als fünfter und jüngster Sohn des Fabrikanten Geheimen Kommerzienrats Dr.-Jng. h. c. Arthur Junghans geboren. 43 Ehrenämter, Anerkennungen und Auszeichnungen zählen mit zum Lebensinhalt dieses Mannes, den eine vielfach erfolgreiche Erfindergabe, gepaart mit srontsoldatischer Lebensauffassung, eine unermüdliche Nächstenliebe, großer Fleiß und ein bewährtes Organisationstalent auszeichnen. Seiner Initiative entsprang in den letzten fünfzehn Jahren der Aufbau des ganzen Eroßuhrenproduktionsapparates in modernster Weise. Die Zusammenlegung der Produktionsstätten der drei fusionierten Werke (Eebr. Junghans AE., Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik und Vereinigte Uhrenfabriken Freiburg, Schlesien), Aufnahme und Durchführung der Qualitätsatmbanduhrensabrikatio« und damit die Schaffung von Arbeit für rund weitere 1000 Volksgenossen, die technische und produktive Lösung der Schaffung des lautlosgehenden Weckers, die Gründung der Zweigfabrik Hamburg mit 3000 Mitarbeitern, die großzügigen Erweiterung« der Uhrenfabrik Arturo Junghans in Venedig, die Schaffung des prächtigen Erholungsheimes auf dem Lido bei Venedig für die Gefolgschaft, des Eemeinschaftshauses in Schramberg, ein erfolgreicher Abschluß (1936) der zielbewußt vorgenommenen weitgehenden Umstellung der Uhrenproduktion auf heimische Werkstoffe ohne jegliche Qualitätsverschlechterung und schließlich die Grundlegung des Ausbaues und der Verwendung der modernsten Meßtechnik in der Uhren-Massenproduktion sind sein Werk.
Kempten. (Jugendlicher überfahren.) Von einem Lastkraftwagen wurde in Oy der 14 Jahre alte Ernst Weber überfahren und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle ei«- trat. Dem Unglücklichen waren die Räder des Lastkraftwagens über den Kopf gegangen. Der Junge hatte das Hernanahen des Lastkraftwagens überhört, weil er neben dem Motor eines Traktors stand.
Erbach. (Gräßlicher Tod.) Bei Arbeiten in seiner Mühle wurde der 30 Jahre alte Müller Herbolz von einer Trisbwelle erfaßt und zu Tode gedrückt.
Gefälligkeit am falschen Platz
Ulm. Der verheiratete Gustav W. in Buttenhausen hatte ei«« Kaste zu verwalten, aus der er unberechtigterweise 800 RM. für private Zwecke entnommen hatte. Als die Kastenkontrolle in Eicht war, ging er den Postfacharbeiter G. in Müsingen an, er solle ihm die 800 RM. aus der Postkaste vorstrecken, bis die Kassenrevision vorüber sei. G. kam diesem Ansinnen nach. Er erhielt das Geld wieder von dem W. zurück. Wenige Wochen später kam aber W. wieder und holte wieder 300 RM. bei G., die er auch diesmal erhielt. Nun wurde aber die Postkaste unvermutet einer Revision unterzogen. Wohl sagte G. sofort, daß ihm 800 RM. fehlten, aber die Amtsunterschlagung war eben schon geschehen. W. wurde wegen Unterschlagung und Anstiftung zur Amtsunterschlagung zu zehn Monaten Gefängnis und 30 RM. Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte E. erhielt wegen Amtsunterschlagung in zwei Fällen drei Monate 18 Tage Gefängnis.