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Nagolder TagblattDer Gesellschafter«

Württemberg

Stuttgart. (8 0. Geburtstag.) Der Schöpfer des früheren sTttirgartens Doggenburg, Adolf Nill, feiert am 22. Februar ßü»e» 80. Geburtstag. Der Altersjubilar erfreut sich voller kör- Lkellcher und geistiger Frische. Adolf Nill ist weithin als vorzüg- Hchrr Tierzüchter bekannt und hat auf diesem Gebiet einzigartige kHolge erzielt. Oberbürgermeister Dr. Strölin berief Adolf Nill im Jahr 1935 in die städtischen Beiräte für Tierparkfragen.

Der neue Studenten führe r. Am Mittwoch verabschied dete sich der seitherige Studentenführer der Technischen Hoch-^ schuse Stuttgart, Pg. Herzer, in einer Vollversammlung von der Studentenschaft. Eaustudcntensührer Pg. Dr. Tritt dankte dem scheidenden Kameraden für seine Einsatzbereitschaft im Kriege, die besondere Anerkennung verdient. Er stellte den neuen Stu-" sdentensiihrer der Technischen Hochschule Stuttgart, Pg. Dipl/ iAng. Frik vor, der hierauf Ausführungen über die Ausgaben des «Studenten im Kriege machte. Der Prorektor der Technischen ^Hochschule Stuttgart, Professor Dr. Hetz, wies auf die besondere ^Leistungssteigerung hin, die die Kriegstrimester erfordern. Hier­auf wurden die neueingetretenen Studenten immatrikuliert.

Sindelfinge«, Kr. Böblingen. (KurseanderWebschule.) der Webschüle Sindelfingen beginnt am 16. April ein Mei- fiterkurs für Handweber und Handweberinnen. Der fünfmonatige fistvrs wird mit der Meisterprüfung abgeschlossen.

7 Freudrnstadt. (Glänzendes Sammelergebnis.) In Eifrigstem und freudigstem Zusammenwirken von Sammlern ümd Spendern flössen in Freudenstadt amTag der deutschen (Polizei" S857 RM. zugunsten des Kriegswinterhilfswerks in die sroten Sammelbüchsen. Da bei der Sammlung der Polizei im ivcrgangenen Jahr 2833 RM. zusammengekommen waren, bedeu- itct das Ergebnis des letzten Sonntags eine Steigerung auf das fZrveieinhalbfache dieses Betrages.

> Schussenried, Kr. Biberach. (N aturschutzgebiet.) Kult- iMinister Mergenthaler verordnete unterm 10. Februar, datz das srund 3 Kilometer nordöstlich von Schussenried liegendeNatur­schutzgebiet Riedschachen" in der Gemarkung Kleinwinnaden in das Reichsnaturschutzbuch eingetragen ist. Das neue Naturschutz­gebiet hat eine Grütze von >l,08 Hektar.

Reutlingen. (Vom Zug überfahren.) Auf dem Vahn- lübergang beim Gaswerk wurde am Dienstag nachmittag ein 187 Jahre alter Mann aus Reutlingen vom Zug erfatzt und ge­tötet. Anscheinend hatte der Getötete die nötige Vorsicht nutzer Acht gelassen.

Karlsruhe. (Unterschlagen.) Die Karlsruher Straskam- mer verurteilte den 21 Jahre alten Heinrich Klein aus Karls­dorf bei Bruchsal wegen schwerer Amtsunterschlagung, Urkunden­fälschung, Untreue und Urkundenvernichtung zu einem 2ahr sechs Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte als Zusteller bei der Poststelle Karlsdorf im Sommer letzten Jahres in sieben Fällen Post- und Zahlungsanweisungen im Betrag von zusam­men 252 RM. nicht ausbezahlt, sondern das Geld für sich be­halten.

Wertheim. (10 0. Geburtstag.) In Dörlesberg feierte der Landwirt Anton Väth bei ausgezeichneter Gesundheit seinen ISO. Geburtstag.

Lauda. (Tödlicher Betriebsunfall.) In der Schlak- k«igrubenanlage des hiesigen Reichsbahnbetriebswerkes verun­glückte der Lokomotivheizer Karl Jmhoff beim Reinigen einer Lokomotive tödlich. Jmhoff erlitt Knochenbrüche und schwere in­nere Verletzungen, die seinen Tod zur Folge hatten.

Wiesloch. (Tödlicher Motorradunfall.) Der Werk- zcugmacherlehrling Oskar Heinrich Rötzler erlitt bei einem Mo­torradunfall so schwere Verletzungen, datz er kurz nach seiner ' kinlieferung in die Heidelberger Klinik starb.

Acher«. (Unfall mit Tod es folge.) Der 61 Jahre alte -Stratzenarbeiter Karl Welle geriet unter einen Lastkraftwagen lund zog sich tödliche Verletzungen zu.

Ueberprüfung der Entjudungs-Eewinne

NDZ Zur Durchführung der Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan über die Nachprüfung von Entjudungs- geschäften hat im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers sowie den beteiligten Reichsstellen der Reichswirtschafts- nnnister eine Anordnung erlassen. Die Verordnung erweitert die Möglichkeit der Erheb ungvon Ausgleichszahlungen zugunsten des Reiches bei Entjndungsgewinnen irgendwelcher Art. Der zeitliche Rahmen der nachprüfbaren Entjudungsgeschäfte wird auf alleEeschäfteer st reck t, dieseitdem 30. Ja­nuar abgeschlossen worden sind oder künftig abge­schlossen werden. Zweck der neuen Vorschriften ist es, in den Fällen einen Ausgleich ungerechtfertigter Entjudungsgewinn« zugunsten des Reiches herbeizuführen, in denen es der Erwerber verstanden hat, unter Ausnutzung der politischen Verhältnisse einen Gewerbebetrieb, ein Grundstück oder einen sonstigen Ver­mögensteil unter seinem wahren Verkehrswert von einem Juden zu übernehmen, ohne datz der entstandene Entjudungsgewinn ourch eine entsprechende Ausgleichszahlung für das Reich und damit für die Allgemeinheit erfaßt worden ist. Namentlich in der ersten Zeit der Entjudung sind mehrere Fälle bekannt geworden, in denen von einem wesentlich zu niedrig angesetzten allgemein- nen Verkehrswert ausgegangen wurde. Es handelt sich dabei teilweise um Betriebe von erheblichem Wert. In solchen Fällen ist es aus staatspolitischen Gründen wie auch im Interesse der Billigkeit und gleichmäßigen Behandlung aller Uebernehmer jüdischer Betriebe oder Vermögenswerte notwendig, nachträglich eine Ausgleichszahlung zugunsten des Reiches festzusetzen. Dabei ist keineswegs beabsichtigt, die ordnungsgemäß ^abgeschlossenen Entjudungsverfahren etwa in ihrer Gesamtheit oder in großem Umfange nochmals aufzurollen. Die Nachprüfung wird sich viel­mehr auf Sonderfülle beschränken. Der Aufschwung, den etwa ein Gewerbebetrieb auf Grund persönlicher Tüchtigkeit des Uebernchmers in der Zwischenzeit genommen hat, kann nicht als unangemessener Entjudungsgewinn angesehen werden. Anderer­seits ist eine wesentliche Wertminderung, die infolge der allge­meinen wirtschafftlichen Entwicklung, zum Beispiel durch die Umstellung auf die Kriegswirtschaft, eingetreten ist, zugunsten des Erwerbers zu berücksichtigen. Bei Uebernahme jüdischer Hypotheken und sonstiger Forderungen soll grundsätzlich der volle Unterschiedsbetrag zwischen Kaufpreis und Verkaufswert als Ausgleichszahlung zugunsten des Reiches bestimmt werden. Auch Vermittler können zu Ausgleichszahlungen herangezogen wer­den. Die örtlich zuständige Gauleitung wird bei der Entschei­dung eingeschaltet. Eine Schiedsstelle wird beim Reichswirt­schaftsgericht errichtet.

Fleisch- und Wurstdiebstähle vor dem Sondergericht

Stuttgart. In der Zeit von Juli bis August letzten Jahres verübten zwei Angestellte einer Stuttgarter Wurstsabrik, der 26jährige ledige Hans K. und der gleichaltrige verheiratete Ger­hard Sch. fortgesetzt Warendiebstähle zum Nachteil ihres Arbeit­gebers Die gestohlenen Waren es handelt sich um insgesamt mindestens 115 Pfund Schweine- und Rauchfleisch, 25 Kilogramm Schweineschmalz, 30 Pfund Speck und große Wurstmengen setz­ten sie weit unter dem Realwert markenfrei an Gastwirte und Privatpersonen ab. Der Erlös wurde geteilt. Da die Diebstähle zugleich ein fortgesetztes Verbrechen gegen die Kriegswirtschafts­und die Berbrauchsrcgelungsverordnungen darstellten, wurden die beiden dem Sondergericht zur Aburteilung überwiesen. Mit ihnen saßen nenn ihrer Abnehmer zum Teil wegen Hehlerei in Verbindung mit Verstößen gegen die Kriegsverordnungen auf der Anklagebank. Das Sondergericht verurteilte Hans K. zu 1z--; Jahren und Gerhard Sch. zu 1 Jahr Gefängnis. Der Mit­angeklagte Hans A. und Ludwig K. in Stuttgart erhielten je 6 Monate Gefängnis, Gustav V. 4 und Robert E. 1 Monat Ge­fängnis. Die übrigen 5 Angeklagten kamen mit Geldstrafen zwi­schen 200 und 330 RM. davon.

Freitag, den 21. Februar 1841

Einem Schwarzschlächter das Handwerk gelegt

Stuttgart. Der 40jährige Max Sch. aus Bietigheim wurde vom Sondergericht wegen Verbrechens gegen die Kriegswirtschafts- Verordnung und wegen Steuerhinterziehung zu 8 Monaten Ge­fängnis, 300 RM. Geldstrafe und 1000 RM. Wertersatz verur­teilt. Er hatte als Metzger und Wirt in Bietigheim während des Krieges 13 Schweine, 8 Kälber und 1 Kuh schwarz geschlach- tei und dasFleisch 1600 Kilogramm ohne Marken ab­gegeben.

Handel und Verkehr

Berliner Börse vom 20. Febr. Die Eeschäftslosigkeit hält weiter an. Die Tendenz war meist etwas schwächer. Schon bei ganz kleinen Umsätzen Uetze» verschiedene Papiere um 1 v. H. uns mehr nach. Jin Börsenverlauf änderte sich nur wenig, die An­fangskurse wurden aber meist noch etwas unterschritten.

Deutsch-französische Zusammenarbeit in der Rohstossbewirtschas- tnng. Vom 20. bis 22. Februar findet in Paris eine gemeinsame Tagung der Reichsstellen für die Rohstoffbewirtschastung und die Verteilung von Rohstoffen statt, die der Zusammenarbeit zwischen der deutschen und französischen Organisation der Rohstoffbewirt­schastung gelten wird. Vorgesehen ist die Bildung verschiedener Arbeitsausschüsse wie z. V. für Kohle, Metalle, Textilien, Papier usw., in denen die einschlägigen Fragen gemeinsam beraten wer­den sollen.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 20. Februar

Preise für Kilogramm Lebendgewicht in Pfg.:

Ochsen: a) 44,515.5, b), c) 31;

Bullen: a) 4143,5, b> 3839,5, c) 32:

Kühe: a) 41,5 -43,5, b) 36,5-39,5, c) 26-33,5. d) 16-23:

Färsen: a) 4244,5, b) 38,540,5, c) 32:

Kälber: a) 55, b) 5759, c) 4550, d) 3340:

Schweine: a) und bl) 57, b2) 56, e) 54, d) 51, e und f) 49, gl) 57.

Marktvcrlauf: alles zugeteilt, Lämmer, Hammel und Schafe nicht notiert.

Stutgarier Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 20. Febr. Ochsenfleisch 1. 80; Bullensleisch 1. 77; Kuhsleisch 1. 77, 2. 65: Färsensleisch 1. 7780, 2. 69: Kalbfleisch ohne Fell 1. 97, 2. 80: Kalbfleisch im Fell 1. 9091, 2. 77: Hammelfleisch 1. 9296: Schweinefleisch 1 76. Marktverkauf: alles lebhaft.

Balinger Vieh- und Schweinemarkt. Zufuhr: 4 Ochsen, 27 Kühe. 54 Kalbinnen, 46 St. Jungvieh, 14 Milchschweine. Preise: Kühe 400650, Kalbinnen 285660, Jungvieh 175 236, Milchschweine 32-35 RM.

Ellwangcr Vieh- und Schweinemarkt. Zusuhr: 5 Farren, 122 Ochsen und Stiere, 117 Kühe und Kalbeln, 67 Stück Jungvieh, 12 Kälber, 171 Milchschweine, 12 Läufer. Preise: Ochsen 1270 bis 1560, Stiere 710960 je Paar, trächtige Kalbeln 560600, eine Kuh mit Kalb 560, trächtige Kühe 600620, Jungvieh 160260, Kälber 5056 RM. je Zentner, Milchschweine 4060, Läufer 120160 RM.

Altensteiger Biehmarkt

Dem Vieh- und Schweinemarkt am Mittwoch waren zugs­führt: 2 Paar Ochsen: Preis pro Paar 135«'- i460 Mk., 6 Kalbinnen, Preis pro Stück 540--650 Mk., 2 Kühe. Preis pr» Stück 480 640 Mk., 19 Stück Jungvieh, Preis pro Stück 100 bis 360 Mark, 91 Paar Milchschweine, Preis pro Paar 55 bis 84 Mark und 13 Läufer, Preis pro Stück 53 bis 72 Mk. Beim Rindvieh wurde wenig gehandelt. Bei den Schweinen war der Handel lebhafter, verkauft wurden zwei Drittel der angelieferten Tiere.

Gestorbene: Eva Beilharz geb. Kübler, 73 Jahre, Unter- iflingen; Katharine Reule geb. Müller, 67 Jahre alt. Huzenbach; Andreas Graf, 68 Jahre, Rodt.

Druck u.Berlag desBssellfchastorS":G.W.Zatser, Znh. Karl Zaiser.zugl. Anzeigen lettor, verantworiltch.Tchristle tsi: Fri? Schlang, Nagold. Zzt. tst Preisliste Nr.8 st.

Die heutige Nummer umfatzt 6 Seiten

Nagold, den 20. Febr. 1941

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