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Freitag, de» 21. Februar 1»41
Abschied von Hermann Kriebel
Staatsakt vor der Feldherrnhalle in Anwesenheit des Füh> rers — Rudolf Hetz ehrt das Andenken des alten nationalsozialistischen Kämpfers
München, 20 Febr. Der Führer und mit ihm die nationalsozialistische Bewegung hat in einem feierlichen Staatsakt von Hermann Kriebel, dem nationalsoMlistischen Kämpfer, hervorragenden Soldaten, Kraftvollen Politiker und leidenschaftlichen Revolutionär Abschied genommmen
München lag noch im nächtlichen Dunkel, als zwei Kompagnien der Waffen-^ vor der Feldherrnhalle Aufstellung nahmen und der von 14 fackeltragenden Hitlerjungen flankierte, mit Helm nnd Degen geschmückte Sarg aus dem Kaiserhof der Residenz vordie Feldherrnhalle getragen wurde. Dann hielten abwechselnd Angehörige des Stoßtrupps Adolf Hitler. Offiziere der Wehrmacht, Beamte des Auswärtigen Amtes und SA.-Führer die Ehrenwache.
Die Trauerfeier
Auf dem großen Mittelfeld des Platzes brachten um 1V Uhr die Marschierer des 9. November den riesigen weißen Blütenkranz des Führers heran. Acht Kompagnien der Kämpfer in ihren feldgrauen Windjacken und Mützen marschierten vor dem Sarge auf. 5800 politische Leiter mit Fahne standen neben den Männern in der Windjacke. Darunter die Reichsleiter Amann, Buch, General Ritter von Epp, Fiehler, Frick, Dr. Goebbels, Hierl, Himmler, Hühnlein und Rosenberg, zahlreiche Gauleiter und andere hohe Führer der Partei und ihrer Gliederungen, mehrere Reichsminister und Staatssekretäre des Reiches, von der Wehrmacht Eene- ralseldmarschall Ritter von Leeb und andere Generale und hohe Offiziere.
Während die Formationen stillstanden und die übrigen Teilnehmer des Staatsaktes die Hand zum Gruß erhoben, nahm ^-Obersturmbannführer Erimminger mit der Blutfahne auf den Stufen der Feldherrnhalle Aufstellung.
Der Führer erscheint
Mit dem Elockenschlag 11 Uhr trat der Führer, geleitet von Reichsmarschall Hermann Eöring, dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, dem Reichsaußenminister von Ribben- trop und dem Gauleiter des Traditionsgaues, Adolf Wagner, aus dem Tor der Residenz Während der Trauermarsch aus der As-Dur-Sonate von Beethoven erklang, nahm Adolf Hitler an der Seite der nächsten Angehörigen Hermann Kriebels Aufstellung.
Gedenkrede von Rudolf Heg
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, trat nun an das Podium, um im Namen des Führers und der nationalsozialistischen Bewegung von dem alten Kampfgenossen Abschied zu nehmen. Er führte u. a. aus:
Die nationalsozialistische Bewegung steht an der Bahre des Parteigenoffen SA.-Obergruppensührer Oberst Kriebel, Botschafter des Deutschen Reiches. Mit ihr ist das ganze neue Deutschland in Trauer vereint am Sarge eines Mannes, dessen Name nicht wegzudenken ist aus der Geschichte des Werdens des nationalsozialistischen Deutschlands, dessen Name für uns und für alle, die einst zurückblicken auf unsere Zeit, geschichtlichen Klang erhalten hat. Seine Liebe zu Deutschland und sein steter Kampf für Deutschland haben den Lebensweg dieses Soldaten und Revolutionärs geleitet. Für Deutschland hat er gelebt und gekämpft. Für Deutschland hat er im Rock des Offiziers lange vor dem Weltkrieg im Fernen Osten gefachten, für Deutschland sein Können eingesetzt im Eeneralstab der großen Armee des Weltkrieges, für Deutschland hat er sich dem Führer verschrieben und der nationalsozialistischen Bewegung. Persönliche Tapferkeit und Treue waren die Leitsterne seines Wesens. Der Glaube an sein Volk und die Zuversicht in dessen schicksalsmäßige Berufung die Quellen seiner Kraft. Des Führers Sieg im Innern war für ihn die Gewißheit, daß sein Lebensziel Verwirklichung finden würde.
Gerade an diesem Sarge steigt in uns die Erinnerung auf an den Opfergang zu dieser Fcldherrnhalle hier, der mit dem Tod tapferer deutscher Männer sein Ende fand, deren Blut mahnend an der Fahne vor uns haftet. Wie in nebelhafter Ferne ziehen die Ereignisse vom 8. und 9. November an uns vorüber, immer wieder erschütternd in ihrer Schicksalhaftig- keit. Neben dem Führer marschiert Kriebel, wie durch ein Wunder verschont von den Kugeln, die so viele an seiner-Seite niederstreckten. Im Feuer dieser Kugeln schien damals alles verloren. Aber aufrecht stand Kriebel, der als Befehlshaber des Kampfbundes an der Vorbereitung und Durchführung des Marsches zur Feldherrnhalle maßgebend beteiligt war, neben dem Führer. Er wich nicht von ihm, als es offensichtlich wurde, daß das erste Aufbäumen der jungen Bewegung zum Mißlingen verurteilt war, und er wich nicht von ihm, als es hier an dieser Stelle in den Tod zu gehen schien. Heute wissen wir, daß dieser Opfer- gang — der zugleich mit die Verkörperung des Geistes war, der in Männern wie Kriebel lebte —, heute wissen wir, daß dieser Tang mit seinen Opfern schicksalsmäßig vorbereitende Notwendigkeit war, die zehn Jahre später endgültig vollzogene Macht- «greifung zu ermöglichen. Denn dieser Opfergang war ein aufrüttelndes Fanal, das in der folgenden langen Zeit des Kämp- sens und Wartens den Glauben aufrechterhielt an die unbeugsame Entschlossenheit des Führers, sein einmal gefaßtes Ziel zu «reichen.
lind wieder stand Hermann Kriebel beim Führer im großen Prozeß. Die mannhaften, sich rücksichtslos zur Tat bekennenden Worte des Oberstleutnants der alten deutschen Armee verfehlten ihre Wirkung nicht und insbesondere trugen sie ihr Bekenntnis in weite Kreise des Offizierskorps von einst. Als guter Kamerad teilte der Oberstleutnant Kriebel mit dem Führer die Festungshaft in Landsberg am Lech, auch hier nie wankend und nie sich beugend. Immer und überall blieb er der Kämpfer, der er von Aatur mit Wort und Tat durch und durch war. Er ist „Alter Kämpfer" im besten Sinne gewesen.
Aus innerer Notwendigkeit mußte er einst zur nationalsozialistischen Bewegung stoßen, denn dort allein fand er jene Kraft, von der er instinktiv fühlte, daß sie die Fesseln von Versailles eines Tages sprengen würde. Diesem Kampf gegen Versailles Mte er sich um so leidenschaftlicher verschrieben, als er den tiefsten Niederbruch und die schwerste Demütigung Deutschlands mit« "leben mußte als militärisches Mitglied der deutschen Waffen- stillstandskommission 1919. Die ganze Größe seines Glaubens an Deutschland kam damals schon zum Ausdruck, als er in vpaa den Feinden Deutschlands zuricf: „Aus Wiedersehen in Danzig Jahren!" Von diesem Tage an galt sein ganzes Sinnen Md Trachten dem Wiederaufstieg. Er kämpfte gegen den äußeren Feind und gegen den inneren Feind. Er kämpfte gegen den Verrat, wo er ihn sah. Mit der persönlichen Tatkraft paarte sich in dem Sohn des Generals, die alte Tradition des deutschen r-ssflzierskorps.
t!r kämpfte für das neue Deutschland, das zu erleben ihm noch
"gönnt war. Er erlebte das nationalsozialistische, über alle Klassen- und über alle Länderinteressen geeinte Eroßdeutsche
Reich der sozialen Gemeinschaft und der Kraftentfaltung nach außen.
Dem neuen Reich vermochte er nun auf neuem Wirkungsfeld zu dienen, als der Führer ihn in den diplomatischen Dienst berief — ihn zum Gesandten und schließlich zum Botschafter ernannte. Mit ihm ist eine außergewöhnlich kraftvolle, charakterstarke, eigenwillige Persönlichkeit von uns gegangen Wer ihn kannte, wußte, daß sein tapferes Herz zugleich ein warmes Herz war, daß hinter der manchmal sich zeigenden Schroffheit große menschliche Güte wohnte.
Er konnte ruhig sterben, weil er Deutschlands Sieg erlebte: Den Sieg im Osten — den Sieg im Westen, und am Horizont bereits den Sieg über England! Er konnte ruhig sterben, weil er wußte, daß sein Leben nicht umsonst gelebt war, denn der Kampf seines Lebens hat seine Erfüllung gesunden: Die Ketten von Versailles sind gesprengt! Deutschland ist gerettet! Deutschland ist größer und stärker denn je! Sein Körper wird ruhen und vergehen in freier deutscher Erde. Sein Name und die Erinnerung an den tapferen, unbeugsamen Mann aber werden unvergänglich sein im deutschen Volk.
Parteigenosse Kriebel, Deine Mitkämpfer sind stolz darauf, daß Du einer der ihren warst. Wir grüßen Dich als unseren guten Kameraden.
Dann trat der Führer an den Katafalk, um als letzten Gruß an den Kampfgefährten, mit dem er so lange verbunden war, seinen großen Kranz niederzulegen. Salutschüsse der Wehrmacht erschütterten die Luft. Weihevoll erklang das Lied vom Guten Kameraden. Mit erhobener Rechten erwies Adolf Hitler ^em Toten die letzte Ehre.
Unter Trommelwirbel eröffneten ein Musikkorps der Wehrmacht, zwei Kompagnien Wehrmacht und eine Kompagnie Waffen-^ den Trauerzug. Hinter dem Kranz des Führers schritt ein Offizier mit dem Ordenskissen Es folgten die Vlutfahne und eine SA.-Standarte Hinter der Lafette mit dem Sarg marschierten die Männer vom 9. November, die Abordnung des Auswärtigen Amtes, je ein Ehrensturm der Parteigliederungen. Am Beginn der Reichsautobahn an der Stadtgrenze bei Ramersdorf wurde der Sarg von der Lafette genommen und in den von zwölf NSKK.-Motoradfahrern flankierten Kraftwagen gebracht. Unter den Klängen des Präsentiermarsches erfolgte seine Abfahrt nach Niederaschau im bayerischen Chiemgau, wo Hermann Kriebel zur letzten Ruhe gebettet wurde.
Sturm und Erdbeben
Ein orkanartiger Sturm richtete, wie bereits berichtet, große Verheerungen in P o r t u g a l an. In den Samstagnachmittagsstunden erreichte der Zyklon eine Geschwindigkeit von 127 Stundenkilometern, im Cintra-Eebirge sogar von 200 Kilometern in der Stunde. Die in der Tejo-Mündung einbrechende Springflut
Willy Birgel als Lord Vothwell in dem Ufa-Großsilm „Das Herz der Königin".
Tagebuchblätter einer Fernaufklärerstaffel
Mil Fernaufklärern über England
Vorkämpfer des Angriffs — Künder des Sieges — Berichte über Kampf und Einsatz von Flugzeugführer, Beobachter, Funker und Bordschütze — Eiserne Kameradschaft und stilles Heldentum
'Von Kriegsberichter Georg Hinze (PK.)
I.
NSK Im Anfang sind die Aufklärer. Ehe Kampfflieger oder Jäger die Propeller ihrer Flugzeuge zum England- Flug anwerfen. waren sie schon „drüben". Als erste Spähtrupps der Luftwaffe, hoch und einsam vor dem gewaltigen, fliegenden Heerbann wandernd stoßen sie tief in Feindesland vor. Sie sehen und photographieren englische Städte, Häfen Verteidigungsanlagen und Küsten. In ihren hochentwickelten Bildgeräten bringen sie die Unterlagen für die rollenden Nachtangriffe unsere Luftwaffe gegen die Insel mit heim.
Und am Ende stehen wieder die Aufklärer.
Wenn der Winterwind die brandigen Rauchfahnen über jüngsten englischen Ruinen verweht hat, ist ihre Stunde zum zweiten Male gekommen. Erst ihre Wirkungsbilder entscheiden dann über Erfolg und Ausmaße des Angriffs. Sie überschauen die rauchenden Trümmerfelder, die Stunden oder Tage zuvor unter der zuhämmernden Faust der deutschen Luftwaffe lagen.
Als erster und als letzter am Feind zu sein, hat das Schicksal so dem Aufklärungsflieger zur Bestimmung gesetzt. Sein Feld ist die Einsamkeit. Ganz allem in der Unendlichkeit des Raumes hat er seine Arbeit zu tun und seine Kämpfe zu bestehen. Kein Bruderflugzeug fliegt neben ihm, keinen schützenden Jäger weiß er sich zu Häupten. Gegen die massierte, vielfältige Abwehr des Gegners hat er nur die Schnelligkeit und Steigfähigkeit seines stählernen Vogels, einige wenige Maschinengewehre und viel eigene Unerschrockenheit, Kaltblütigkeit und Erfahrung ein- zusetzen.
Kaum je ein Erfolg fällt dem Aufklärer unter diesen Bedingungen mühelos in den Schoß. Jeder einzelne ist erkämpft und ertrotzt — gegen feindliche Flak und feindliche Jäger und gegen hundert Schwierigkeiten des Wetters.
Und oft muß in dem schweren Kampf auch dem Tod der bittere Tribut gezahlt werden. Jeder der tapferen Gefallenen bezeugt, daß der Aufklärer Soldat und Kämpfer bleibt, obwohl ihn die Wichtigkeit seines Auftrages oft dazu zwingen kann, den Kamps zu vermeiden. Sicher nach Hause gebrachte Zielunterlaaen und
überflutete das gesamte Hafengebiet Lissabons. 2 Dampfer, die den Passagieroerkehr zwischen Lissabon und dem südlichen Tejo-Ufer vermittelten, sind gesunken. Lissabon selbst bot schon in den frühen Nachmittagsstunden ein Bild der Verwüstung. Sämtliche Eisenbahnverbindungen waren unterbrochen. Der Lufthafen von Cabo Ruivo wurde von der Springflut heimgesucht. Hier versank ein englisches Flugzeug. Ferner mußte ein Bombenflugzeug der Engländer, das auf dem Flug nach Gibraltar war, in der Nähe von Setubal notlanden. Die elf Insassen wurden interniert. Nach am Montag war Portugal so gut wie abge- schnitten von aller Welt. Die Nachrichtenverbindung zwischen Lissabon und den Provinzorten wurde schließlich durch die Mobilisierung der Sende-Einrichtungen der „Portugiesischen Legion" in Gang gebracht. Schwerste Verwüstungen wurden auch unter dem gesamten Waldbestand des Landes angerichtet. Die Saaten sind größtenteils vernichtet. Die Regierung hat alle verfügbaren militärischen und zivilen Hilfskräfte mobilisiert, um die Telefonverbindungen wieder herzustcllcn und die Chausseen und Eisenbahnlinien von den Sperren der umgestllrzten Bäume zu befreien. Die gesamten Reserven der Republikanischen Garde, der „Portugiesischen Legion" und der Staatsjugendorganisation Mo« cidade Portugesa wurden zu Hilfs- und Aufräumungsarbeiten aufgeboten.
Wie erst jetzt bekannt wird, wurde in Vigo am Dienstagfrüh ein Erdbeben verspürt, das zwei Sekunden dauerte. Die verängstigte Bevölkerung stürzte auf die Straßen, jedoch war der Sachschaden glücklicherweise gering. Die Erdstöße wurden auch in Pentevedra und Bayona wahrgenommen. In Pentevedra wurden mehrere Häuser beschädigt. Durch den gleichzeitig immer noch herrschenden Orkan wurden in der Nähe von Bayona 5000 Pinien entwurzelt. Auch in El Ferrol de Caudillo nimmt der orkanartige Sturm weiterhin zu. In Madrid stürzte ein Gebäude ein, das während des letzten Unwetters schwer gelitten hatte. Bisher wurden zehn Tote, darunter fünf Frauen und zwei Kinder, geborgen, ferner zwei verletzte Kinder und zwei schwerverletzte Frauen.
Aus Vidschand in Ost-Iran wird ein schweres nächtliches Erdbeben gemeldet. Nach dem zweiten sehr heftigen Stoß brach eine Panik unter der Bevölkerung aus. Die Menschen verließen die Häuser und verbrachten trotz der Winterkälte die Nacht in Zelten oder unter freiem Himmel. Infolge der Kürze der Welle« des Erdbebens soll kein ernster Schaden zu verzeichnen sein.
Landesverräter hingerichtet. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 42 Jahre alte Max Schaller aus Asch ist hingerichtet worden. Der Verurteilte hat aus Gewinnsucht von 1933 bis 1938 im Aufträge fremder Nachrichtendienste eine umfangreiche Verratstätigkeit entfaltet.
Dr. Ley vor politischen Leitern. Zum Abschluß de» zweiten Tages seines Wiener Aufenthaltes sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley zu 7000 politischen Leitern des Gaues Wien, die in einer großen Halle der Ankerbrot-Werke im Süden der Stadt zum Appell angetreten waren.
Der Suezkanal vorläufig gesperrt. Die in Kairo erscheinende Zeitung „Al Ahrain" berichtet, daß es immer noch nicht gelungen ist, die angerichteten Schäden im Suczkanal zu beseitigen. Augenzeugen, die aus PortSaid in Kairo eintrafen, teilen mit, daß seit dem 5. Februar jeder Schiffsverkehr durch den Suezkanal unterbrochchen ist Seit dem 5. Februar versuchten die britischen Behörden vergeblich, die zwei versenkten Schiffe aus der Fahrrinne zu räumen.
Neichstyeaterzug in den Niederlanden. Der Reichstyeater- zug der Deutschen Arbeitsfront bereist gegenwärtig die Niederlande, um den deutschen Soldaten Freude und Entspannung zu bringen. Die Amsterdamer Veranstaltungen des Reichstheaterzuges sahen allabendlich ein überfülltes, begeistertes Haus.
Englischer Offizier von indischen Aufständischen getötet.
Nach einer Meldung des anglo-indischen Blattes „Tribüne" haben auf der Straße Kohat—Tal indische Aufständische einen Kraftwagen überfallen, in dem sich englische Offiziere befanden. Einer der Offiziere wurde getötet, ein weiterer Offizier und dessen Bursche verwundet.
Wirkungsbikder sind nun einmal ungleich wertvoller als ein noch so tapfer bestandenes Gefecht mit englischen Jägern.
Die folgenden Tagebuchblätter wurden bei einer deutschen Fernausklärerstasfel geschrieben. Sie geben nur einen bescheidenen Ausschnitt aus der langen Kette der Feindflüge. Aber in ihnen steht doch manches von der Art, dem Leben, Kampf und Sterben der einsamsten unter den Fliegern der deutschen Luftwaffe. Die Aufzeichnungen lassen außerdem die Durchführung eines Einsatzes noch einmal erstehen, dessen Erfolg auch im täglichen Wehrmachtbericht Erwähnung fand.
, Dienstag, den_1941.
Der Himmel hängt heute wieder voller Ungewißheiten...
„Ich möchte nur wissen, wann es mit V... endlich einmal klappen wird!?" knurrt einer von uns böse.
Zwei Tage lang haben schon Schneeschauer und tieftreibende Wolken, Sturmböen und undurchdringliche Nordfronten den Feindflug unmöglicki gemacht. Unwirsch und leicht gereizt hocken wir in unserem Quartier am Meer und durchpslügen den Himmel über der stürmischen See nach lichten Hossnungsstreifen.
Da klappt die Tür. ein Windstoß weht von draußen herein, und dann steht Oberleutnant Wa..., der Leiter unseres Einsatzes, ein Hüne aus Oldenburg, im Zimmer.
Die Lieblinge der Staffel
Dicht hinter ihm wirbeln zwei junge, kohlschwarze Spaniels in den Raum. „Negus", der angestammte Staffelhund, steht mit der Würde seines eben flügge gewordenen Hundcdaseins und schaut mit hängenden Barthaaren auf die putzig-kleinen Lebewesen herab, die sich, erst wenige Wochen alt, mit dem ganzen Ucbermut der Jugend in immer neue Abenteuer überpurzeln. Sie versuchen ihr spitzes, kleines Gebiß an den Pelzstiefeln des Oberleutnants, springen ohne Erfolg die niederen Hocker und Stühle an und kugeln schließlich, ineinander verbissen, als winzige schwärzliche Knäuel, knurrend und grollend am Boden. Sie scheinen vor Lust und Freude am Leben nur so zu strotzen.
„Purzel!" — „Feger!" suchen mir die ineinander Verbalgten zu trennen. Wir rufen damit nur den wie ein Stoffspielzeug wirkenden Drahthaarsox „Mausi" auf den Plan, der sich schläfrig aus der Tiefe seines Sessels windet, um Zeuge des jaulenden Kampfes zu sein.
Vier Hunde stehen im Nu im Mittelpunkt und wir sind das belustigt interessierte, in jede knurrende Regung der Tierkehlen vernarrte Auditorium.
Ja, überhaupt Hunde! Die Liebe zu ihnen ist ein unverkennbares Merkmal unserer Staffel. Da gibt es kaum einen Flugzeugführer, Beobachter oder'Funker, der nicht auch ein Hundenarr wäre. Als die kluge, aus den Trümmern einer belgischen Stadt