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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Freitag, den Zl. Februar 1S11
iNayold undAmgebuny
Ich weiß ein Wort, das setzt sich über alles fort, über Raum und Zeit und Traurigkeit: Ich und die Zukunft! Richard Dehmel.
LI, Februar: 1618 Beginn des deutschen Angriffs auf Verdun, Der erste artilleristische Gaskampf mit Geschossen, die mit Gift gossen gefüllt waren, franzöfifcherseits bei Verdun.
iNSNAlv Svtssvnvve Nagold
Hitr.: Mitglieder-Appell, Verleihung von Dienstauszeichnungeil der NSDAP.
Am Montag, den 21. Febr. 1911 um 20 Uhr findet im Saal n>r ..Traube" ein Mitglieder-Appell statt. Anschließend Verleihung von Dienstauszeichnungen, An diesem Appell haben sämt- üche Parteigenossen teilzunehmen, sowie die Gliederungen der Partei. SA., jf, NSKK., NSFK., NS.-Frauensckast, HZ. und ALM., Führer des ZV., IM. Die Zellenleiter letzen ihre Pgn. ^lknweise zusammen und legen Anwesenheitslisten auf. Kein Rorfcigenolse darf fehlen. Es spricht der Kreisleiter, Pg. M u r sl e r.
Der Ortsgenflpenleiter.
Knbatt-i^gfaks« komme«!
Die NS.-Eemcinschaft „Kraft durch Freude" versieht in diesem Favre Nagold in reichem Matze mit kulturellen Veranstaltungen der verschiedensten Art. Für 9. März wurde von ihr der berühmt Kuban-Kosakenchor hierher verpflichtet. Dl? Russen warten mit Lhorgesang und einem Balalaika-Orchester auf. Der Chor singt typisch russische Lieder und zwar Volks-, Soldaten- und Kosakenlieder. Etwas Besonderes wird der kaukasische Dolchtanz „Lcsginka" sein, der durch Singen und einfaches Htmdeilatschen begleitet sein wird, in dem sich aber ganz die flammende Seele der Tscherkessen offenbart.
Das StMevseev Vauevutbeatev
kommt nach Haitcrbach, Effringen und Ncubulach
Das seit 11 Tagen im Kreis Lalw gastierende beliebte Zchlierseer Bauerntheater, das im Auftrag der NS.- eiemkinschaft „Kraft durch Freude" spielt, hat mit dein überaus heiteren Volksstück „Das Herz in der Lederhos'n" überall größte Erfolge erzielt und unbegrenzte Heiterkeit hervorge- rusc". lieber 6090 Besucher wurden in dieser kurzen Ze>t wirklich herzlich erfreut und konnten einmal wieder so recht vergnüg: lachen. Wenn nun die Schlierscer nach Haiterbach, Effringen und Neubulach kommen, so wird sie auch dort ei» begeistertes Publikum erwarten. Das vergnügte Volksstück bringt soviel heilere AbweLslung, daß man aus dem Lachen tatsächlich nicht her.iuskommt.
Beihilfen »uv ittlndevauSbildu««
für Kinderreiche und alleinstehende Frauen
Nach einem Erlaß des Reichsfinanzministers vom 5. 7. 1910 kennen für Schuljahre, Semester, Trimester und Lehrgänge, die nach dem 31. August 1910 begonnen haben, Ausbildungsbeihilfen gezahlt werden. Kinderreiche Familien, bei denen vier und mehr lebende Kinder vorhanden find, erhalten die Beihilfe. Ist eins der Kinder im jetzigen Krieg gefallen, io zählt dieses Kind mit Witwen, geschiedene oder ledige Frauen können auch dann einen Antrag stellen, wenn sie nur für ein Kind Zu sorgen haben. Es ist selbstverständlich, daß die Eltern deutschen oder artverwandten Blutes und im Besitz der deutschen Ttaatsangehörigkeit wie auch der, bürgerlichen Ehrenrechte sind. Das Kind mutz erbgesund, geistig und sportlich entwicklungsfähig sein.
Die Höhe der Ausbildungsbeihilfe richtet sich danach, ob das Kind eine mittlere, höhere, Fach-, "Berufs- oder Hochschule oder eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt besucht.
Neben einer Beihilfe für Schulgeld wird auch eine solche sür hie Kosten der Lebenshaltung des Kindes gewährt, solange ins Kind außerhalb des Haushalts des Unterhalrspflichtigen wohnt und verpflegt wird. Für die Beschaffung von Lehrmitteln ist „im Falle einer besonderen Bedürftigkeit" eine Beihilfe bis zu 30 RM. im Halbjahr vorgesehen. Der Antrag ist »om gesetzlichen Vertreter oder, wenn das Kind volljährig ist, »on diesem bei dem Leiter der Schule zu stellen.
Atvette Äusatz-^leidevkavte fttv Lugendliche
Wie bei der Einführung der zweiten Reichskleidcrkarte be- ieits bekanntgegeben worden ist, werden die Jugendlichen auch in diesem Jahr auf Antrag wieder eine Zusatzkleiderk.irt? erhalten. Während die Zusatzkleiderkarten im vorigen Jahr nur un die 11- bis 16-jährigen Jungen ausgegeben wurden, werden m diesem Jahr zwei weitere Jahrgänge erfaßt, so daß jetzt die dl bis 17-jährigen Jugendlichen zusätzliche Beschaffuugsmöglich- ^en erhalten. Die Zusatzkleiderkarten werden 50 Bezugs- abschmtte sür Knaben und 10 Bezugsabschnitte sür Mädchen Enthalten. Die erste Hälfte der Bezugsabschnitte wird sofort lallig sein während die zweite Hälfte besonders ausgerufen w>rd.
Die Zuiatzkleiderkarte wird voraussichtlich in der zweiten Marzhälfte ausgegeben werden. Der Zeitpunkt, von dem an die «"träge bei den Wirtschaftsämtern (Kartenstellen) gestellt wer- en können, wird rechtzeitig bekanntgegeben. Vorherige Anträge »no zwecklos und können keine Berücksichtigung finden.
Scho« dev Bevsuch ist ftvasbav
Polizeiverordnung über den Verkehr mit Gefangenen
luei" ^chbminister des Innern hat am 12. Februar eine Po- Dan^ -"""9 über den Verkehr mit Gefangenen berlassen. iu ÄGeldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis nimmc Dechen bestraft, wer es vorsätzlich unbefugt unter- ordnxn ^ ^nem Gefangenen oder sonst auf behördliche An- durs M J^rwahrten in Verkehr zu treten, insbesondere sich itändio» Zeichen oder auf andere Weise mit ihm zu ver- üderm^'s ^was M übermitteln, oder sich etwas von ihm "aL ikr/. ^'en. Diese Polizeiverordnung tritt eine Woche und bi-m ^Endigung für das gesamte Reichsgebiet in Kraft äber gleich Ee früheren landesrechtlichen Vorschriften een Berkebr mit Gefangenen auf.
Verdunkelungszeilen:
21. Februar: von 18.5Ü bis 8L2 Uhr
22. Februar: von 18.52 bis 8.2V Uhr
23. Februar: von 18.51 bis 8.18 Uhr
— Das Brandzeichen, die „Fabrikmarke" der Pferdezucht. Die Hebung der deutschen Gestüte und Landeszuchten, die aus ihnen hervorgegangenen Pferde durch den Hautbrand sozusagen mit einer „Fabrikmarke" zu versehen, wurde in den einzelnen Ländern verschieden gehandhabt. Auf Grund einer Anordnung des Reichsbauernführers wurde vom Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts und vom Reichsverband für Zucht und Prüfung, deutschen Kaltbluts eine einheitliche Regelung beschlossen. Für die württ. Landespferdezucht ergibt sich daraus folgendes: Die eingetragenen Stuten der Warmblutzucht werden an der linken Halsseite, die Fohlen aus eingetragenen Stuten am linken Oberschenkel gebrannt. Das Brandzeichen ist die alte württembergische, mit den Enden nach rechts gerichtete Hirschstange. Für Stammbuchstuten und deren Nachzucht trägt dis Stange 5, für Vorbuchstuten uno deren Nachzucht 1 Enden. Die in der KaltbIutzucht eingetragenen Stuten werden am linken Oberschenkel, die Fohlen aus eingetragenen Stuten an der linken Halsseite gebrannt. Das Brandzeichen ist das gleiche, nur ist es nach links gerichtet. Für die Stammbuchstuten und deren Nachzucht trägt die Stange 5, für Vorbuchstuten und deren Nachzucht 1 Enden. Auf diese Art sind im vergangenen Jahr im Gebiet der Landesbauernschaft Württemberg alle Fohlen gekennzeichnet worden, die bei Fohlenversteigerungen des württ. Kaltblutzuchtverbandes vorgestellt oder für die Auszuchtanstalten der beiden württ. Pferdezuchtverbände aufgekauft wurden. Vom Jahre 1911 an müssen alle aus der organisierten Zucht hervorgegangenen Fohlen mit dem Brandzeichen versehen werden.
— Kein Heller Außenanstrich bei Gebäude-Neubauten. Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat sich in einem Erlaß mit der Frage des Anstrichs der Außenfläche von Gebäuden unter Bezugnahme auf die Luftsicht beschäftigt. Gebäude mit Hellen Außenflächen, so heißt es in dem Erlaß, sind nachts bei Abwurf von Leuchtbomben oder bei Mondlicht besonders gut zu erkennen. Feindlichen Fliegern werden dadurch die Ortung und das Auffinden von Angriffszielen wie auch der gezielte Bombenwurf erleichtert. Aus diesem Grunde dürfen auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht für die Dauer des Krieges bei Neu- und Erweiterungsbauten sowie bei Hausinftandsetzungsarbeiten die Außenflächen von Gebäuden nicht mehr hell geputzt oder hell gestrichen werden. Die Außenflächen sind vielmehr dunkel zu halten und der Umgebung anzupassen.
Die Dorfälteste gestorben
Schönbronn. Am Mittwoch wurde unsere Dorfälteste, Karoline Kreudler, zu Grabe getragen. Sie hatte ein Alter von 84L! Jahren erreicht. In ihrer Jugend war sie lange Jahre in Effringen und Nagold im Dienst. Sie besaß bis in ihr hohes Alter hinein ein ausgezeichnetes Gedächtnis und wußte viel zu erzählen aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrbunderis. Damals gab es noch keine Eisenbahn. Ihr Vater, der den Landpostdienst von und nach Nagold für die Orte Schönbronn, Effringen, Rotfelden, Pfrondorf und Mindersbach zu besorgen hatte, mußte unter manchmal sehr schwierigen Umständen bei Wind und Wetter und aus mitunter unpassierbaren Straßen und Wegen seine Dienstgänge ausführen. Die heutige Generation kann sich die damaligen Verhältnisse kaum vorstellen. Der Name Kreudler ist nun in Schönbronn ausgestorben.
Sturmappcll
Calw. Der SA.-Webrsturm Calw begann seine Arbeit 1911 mit einem Appell in der Turnhalle der RAD. Nach Meldung der angetretenen Wehrmänner an Sturmbannführer Single und Begrüßung der für den Ortsgruppenleiter erschienenen Pg. Pantle und Schuster, sprach der Führer des Wehrsturmes, SA.-Obertruppführer Schmidt, einleitende Worte. Sturmbannführer Single nahm eindeutig und klar zu den Fragen der Wehrmannschaften Stellung. Pg. Entenmann ergriff dann das Wort.
Kreisappell des Kreiskriegerverbands
Horb a. N. In Altheim hielt der Kreiskriegeroerband Horb einen Kreisappell ab, zu dem 15 Kriegerkamecaoschaften erschienen waren.
Autolenker übersah das rote Blinklicht
Freudenstadt. Am 11. Januar ereignete sich an dem unbewachten schienengleichen Bahnübergang auf der Strecke Vaiersbroun nach Klosterreichenbach ein schwerer Zusammenstoß. Angeklaqt war vor dem Amtsgericht der 35 Jahre alte verheiratete Kraftwagenführer M. H. von hier. Er fuhr an dem Unfalltage mit seinem Fahrzeug über den Bahnübergang ohne das rote Blinklicht oder die Annäherung des fahrplanmäßigen Güterzuges zu beachten und stieß deshalb auf die Lokomotive auf. Diese rammte den Lastkraftwagen und schob ihn 26 Meter weit vor sich her. Die Lokomotive wurde leicht, der Bahnkörper ebenfalls und der Lastkraftwagen schwer beschädigt, während der Beschuldigte selbst leicht verletzt wurde. Der Angeklagte erhielt eine Geldstrafe von 120.— RM. -
Letzte Llachvtchte«
Erdstöße in Smyrna
DRV. Istanbul 21. Febr. In Smyrna und Umgebung wurden mehrere Erdstöße von ziemlicher Heftigkeit verspürt. Größerer Schaden entstand nicht. Einige Häuser wurden beschädigt.
Botschasterempsänge beim Caudillo
DNB. Madrid, 21. Febr. Am Donnerstag vormittag fand in feierlicher Form die Ueberreichung der Beglaubigungsschreiben des Botschafters von Chile, des Gesandten von Japan und des Beauftragten von Costarica an Generalissimus Franco statt.
Die deutsch-italienische Kunstwoche in Hamburg
DNB Hamburg, 21. Febr. Der sünfte Tag der Deutsch- Italienischen Kunstwoche in Hamburg brachte in oer Staatsoper eine Festvorstellung der großen Berdi-Oper „Aida". Ihr«
Inserieren bringt Gewinn!
besondere Bedeutung erhielt die Ausführung durch das Gastspiel des jungen italienischen Dirigenten Ottavio Zi'ns. Jubelnder Beifall dankte ihm und allen anderen Künstlern.
„Sieg im Westen" in Belgrad
DNB Belgrad, 21. Febr. Der große Film „Sieg im Westen" wurde am Mittwoch abend im Urania-Kino auf Einladung des deutschen Gesandten von Heeren in einer Sondervorstellung gezeigt. Ministerpräsident Zwctkowitsch war an der Spitze sämtlicher in Belgrad anwesenden Regierungsmitglieder erschienen. Die Generalität und andere hohe Offiziere der jugoslawischen Svehrmacht, sowie die befreundeten und neutrale» Mitglieder des Diplomatischen Korps samt ihren Wafjeuattache» waren neben zahlreichen führenden Persönlichkeiten aus dem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der jugoslawischen Hauptstadt bei dieser Veranstaltung.
llebcreilte Schlußfolgerungen der Briten Agenzia Stefani zu den Kämpfen in Afrika
DNB. Rom, 21. Febr. Zu den Kämpfen in Afrika stellt die Agenzia Stefanie fest, daß London seine Erfolge in Nord- Afrika überschätzt und die Standfestigkeit de» italienischen» inneren Front unterschätzt habe. Der tapfere Widerstand von Keren, der allem Anschein nach England zu einer Abänderung seines Operalionsplanes in Eritrea gezwungen habe, sowie die heldenhafte Verteidigung von Giarabub, dessen Befehlshaber, Major Lastana, wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Oberstleutnant befördert worden sei, bewiesen den ungebrochenen Kampfgeist der italienischen Wehrmacht, der durch die weniger glücklichen Ereignisse in Nordasrika in keiner Weise beeinflußt worden sei.
Der Kampf in Afrika und im Orient habe trotz der gegenteiligen Behauptungen der englischen Negierung und Presse, die in der britischen Bevölkerung grundlose Hoffnungen durch jeder tatsächlichen Grundlage Vorspiegelungen erwecke, erst begonnen. Die übereilten, aus den Ergebnissen des englischen Bormarsches in der „westlichen Wüste", abgeleiteten Schlußfolgerungen Englands hätten außer acht gelassen, daß alle diese an der Peripherie des Kampsgeschehcns liegenden Kriegsjchau Plätze einen einzigen Eroßkampfplatz darstellten, aus dem die Operationen von einem Augenblick zum anderen riesige Ausmaße annehmen könnten.
Die britischen Fallschirmjäger Und ihr Fiasko in Italien
DNB Stockholm, 20. Febr. Vergebens wartet die Weltöffentlichkeit auf die in London angekündigten näheren Einzelheiten über das „heldenhafte" Fallschirmjäger-Unternehmen in Süditalien. Statt dessen gibt Reuter heute folgende Schilderung bekannt:
„Die britischen Fallschirmjäger, die kürzlich in Süditalien ai- sctzt wurden, bilden einen Teil des Korps, das eine Sonderausbildung erfährt, um feindliche Lcbenszentren zu besetzen oder zu beschädigen. Das Bestehen dieses Korps wurde bisher geheimgehalten, aber es ist jetzt möglich, mitzuteilen, daß diese Männer ihre Hebungen bereits im letzten Sommer absolvierten.
„Ich habe", so teilt der Berichterstatter Reuters mit, „eine typische llebung britischer Fallschirmjäger erlebt. Ihre Fallschirme sind mit einem Spezialapparat ausgerüstet, der das sofortige Oessnen ermöglicht. Ein Fallschirm trug einen Sack mit Ausrüstungsmaterial. Ich erhielt den Eindruck, daß, wenn di« Operation sich auf nicht verteidigtem Gelände abspielte, die Fallschirmjäger die Chance hätten, zur Verfügung zu stehen, ohne bemerkt zu werden. Bei der Uebuug, der ich beiwohnte, sah ich, wie ein Maschinengewehr, das auf einem Hügel mit guter Sicht aufgestellt war, imstande war, jeden Mann abzuschießen, bevor er Zeit hatte, sich wieder zu erheben. Dies zeigt die Wichtigkeit des lleöerraschungselements bei Fallschirmangrisfen."
Ob die Londoner Agentur mit diesem Einblick in die tiessten militärischen Geheimnisse wieder einmal das Fiasko der Ereignisse zu vertuschen sucht, oder ob Reuter glaubt, damit Deutschland und Italien Furcht eiuzuflößen und der Welt imponieren zu können, sei dahingestellt. Wahrscheinlich ist mit echt britischer Großmäuligkeit und Unverfrorenheit beides beabsichtigt.
Deutsche Fallschirmjäger, die in Rotterdam ihren wahrhaft heldenhaften Mannesmut bewiesen haben, werden für diese niedliche kindliche Schilderung des Reuter-Korrespondenten nur ein Lächeln erübrigen. In Deutschland und Italien wird e» kaum jemand, geben, der diesen schwarzen Mann nach seinem ersten Auftreten fürchtet und wenn ihn Reuter mit noch so düsteren Farben malt.
Die Engländer verlassen Thailand. Wie Domei aus Bangkok meldet, rief der thailändischen Presse zufolge der dortige britische Konsul am Montag alle in Bangkok lebenden Engländer zusammen, um sie aufzufordern, die Frauen und Kinder zu evakuieren. Obwohl der Konsul diese Berichte dementiere, seien einige Briten bereits abgereist. Man nehme allgemein an, daß die Engländer Thailand in kleinen Gruppen evakuieren, um Aufsehen zu vermeiden. Das Ziel der Evakuierten sei Singapore.
Angelsächsischer Rückzug aus dem Fernen Osten. Wie die Blätter melden, werden voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres alle englischen und amerikanischen Schulen und Erziehungsinstitute in Japan ihre Pforten schließen. Die amerikanische Schule in Tokio und die internationale Schule in Yokohama, die ebenfalls hauptsächlich unter amerikanischem Einfluß steht, würden im Juni geschlossen. Die Schließung der kanadischen Akademie in Kobe erfolgte bereits Ende des letzten Jahres.
USA-Beobachter nach dem Fernen Osten. Das Kriegsministerium beorderte am Donnerstag drei Armeeosfiziere als militärische Beobachter nach verschiedenen Stellen des Fernen Ostens. Major Clarence Jackson wurde nach Siam beordert, Major Francis Brink nach Singa. pur und Oberstleutnant Alexander Campbell nach Bata - v i a. Zweck dieser Maßnahme ist nach einer Erklärung des Kriegsministeriums, über die militärische Lage in der ganzen Welt unterrichtet zu bleiben.
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