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Nr. 42
Mittwoch, äen 19. Februar 1941
115. Jahrgang
wliterMAner KllWs M« e«zl. SeMMmMge
„Krasny Flot" über die Erfolge der deutschen Seekriegsführung
DNB. Moskau, 18. Febr. Zu den letzten Erfolgen der deutliche« Seekriegsührung schreibt das Organ der sowjetischen Kriegsmarine „Krasny Flot":
Deutschland führt den ununterbrochenen Kampf gegen die englischen Seeoerbindungswege fort, eine« Kampf, der immer ernsthafteren Charakter annimmt. Die Bcrsenkungszifsern in der Woche vom 4. bis 11. Februar find die höchsten seit Beginn des Krieges. Eine große Rolle bei der Vernichtung «on Handelsschiffen spielt in letzter Zeit auch die Luftwaffe, au! deren Angriffe ein Drittel der der versenkten britischen Tonnage zurückgeht. Insbesondere weist das Blatt dann auf die Bedeutung der Versenkung von 14 englischen bewaffneten Handels- schifsen mit insgesamt 82V0V BRT. durch deutsche Ueberwasser- strcitkräste im Atlantik am 12. Februar hin.
Die englischen Politiker könnten, so stellt das Blatt weiter scsi, die Bedeutung dieser Vorgänge und der den englischen Serverbindungen drohenden Gefahr nicht mehr bestreiten. So habe Schifkahrtsminister Croß erst unlängst eingestehen müssen, daß die Schisfsverluste höher seien als die Ergänzung an Tonnage. Und so verstärkte England seinen Hilferuf an die USA.; jedoch auch die amerikanischen Möglichkeiten der Hilfeleistung seien trotz der potentiell großen industriellen Hilfsquellen der USA. begrenzt. Das Gesetz über die Englandhilfe sei zwar vom Repräsentantenhaus und von der Senatskommission angenommen worden, jedoch müsse das Kriegsmaterial erst hcrgestellt werden, und zwar sei viel Zeit erforderlich, insbesondere was den Bau von Bombenflugzeugen, Schiffen und Zerstörern betreffe, d. h. also gerade desjenigen Kriegsmaterials, das England am nötigsten brauche.
Der demfche Wekrmachlsßericht
Kriegswichtige Ziele der britischen Inseln erfolgreich angegriffen — Volltreffer bei Tiefangriff gegen ein Industrie- wert — Brand- und Sprengbomben auf London
DRV. Berlin, 18. Febr Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Kampfflugzeuge griffen gestern kriegswichtige Ziele der britischen Inseln erfolgreich an. Bombentreffer verursachten Brände und Zerstörungen in Hafenaulogen an der Ostküste. Bei einem Tiefangriff gegen ein Jndustrie- werk siidostwärts Hüll entstanden durch Volltreffer schwere Explosionen. Am Moray Firth in Nordschottland wurde ein Oettager in Brand geworfen.
Weitere erfolgreiche Angriffe richteten sich gegen Lagerhäuser auf den S h e 1 l a n d i n j e l n und gegen Schiffs- Ziele. Ein feindliches Schiff von 4060 BRT. wurde verleim. I» der letzten Nacht warfen stärkere Kampffliegerverbände Brand- und Sprengbomben auf London und griffen Hafenanlage» und Scheinwerferstellungen an der Süd- und Ostküste erfolgreich an.
Der Feind flog weder in das Reichsgebiet noch in die besetzten Gebiete ein.
FlakartillerieanderKüste brächte ein Kampfflugzeug vom Muster Bristol-Blenheim zum Absturz. Kriegsmarine schoß ein feindliches Flugzeug ab. Nachtflieger vernichteten im Kanalgebiet fünf treibende britische Sperrballone.
Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Von den im gestrigen Wehrmachtsbrricht als vermisst gemeldeten eigenen Flugzeugen ist eins inzwischen zurückgekehrt.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Weiter schwere Kämpse an der griechischen Front. — An- grisse deutscher Bomber in der Cyrenaika. — Panzer an der Kenia-Front in die Flucht geschlagen.
DNB Rom, 18. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
An der griechischen Front dauerten im Abschnitt der u Armee am gestrigen Tage schwere Kämpfe an, in denen der 6e>nd sehr hohe Verluste erlitt, ohne daß es ihm gelang, unsere «lellungen zurückzudrängen. Auch unsere Verluste sind empfind- uch gewesen. In taktischer Zusammenarbeit mit der Landtruppe , .egten Verbände unserer Luftwaffe den ganzen Tag hindurch snndliche Abteilungen mit Bomben und ME.-Feuer.
btasseln des deutschen Fliegerkorps haben Bomben- ""griffe auf die rückwärtigen Verbindungen und Nachschubstiitz- Mnite des Feindes in der Cyrenaika ausgeführt.
2m Gebiet des Aegäischen Meeres überflogen feindliche Flugzeuge die Inseln des Dodekanes und warfen Brand- und
Sprengbomben ab.
. stafrika an der Eritrea-Front Kampfhandlungen von VM'cher Bedeutung.
Kenia-Front schlugen einige unserer Kolonnen
n ich? Panzer und Kraftwagen in die Flucht.
lm unteren Juba wurden Angriffe des Gegners, der den
Flußübergang erzwingen wollte, abgeschlagen. Nach vollständiger Unbrauchbarmachung des Hafens haben unsere Somalischen Dek- kungstruppen den Stützpunkt Kisimasu geräumt, die Kämpse im Abschnitt dauern noch an.
Die im Imperium eingesetzten Abteilungen der Luftwaffe haben sich wegen ihres seit Beginn der Feindseligkeiten großherzig gebotenen Beitrages an Mut und Blut und besonders wegen der im Verlauf der Kämpfe der letzten Zeit bewiesenen Kühnheit und Opferbercitschaft der Bewunderung des italienischen Volkes wert gemacht.
Notruf des britischen Flottenbefehlshabers
Die verheerende Wirkung der Luftangriffe auf Malta
Berlin, 18. Febr. Die englische Seefcstung und Luftbasis Malta war nach einer Meldung des englischen Reuterbiiros innerhalb der letzten elf Tage 63 Luftangriffen ausgesetzt. Von diesen Angriffen wurden vor allem der Kriegshafen La Valetta sowie die großen Flughäfen Luca und Halsar heimgesucht.
Diese Kette ununterbrochener wirksamer Luftangriffe haben der mächtigen Seefestung — ähnlich wie es mit den bedeutendsten heimischen Kriegshäfen der englischen Flotte im Firth of Forth und in Scapa Flow geschehen ist — mehr und mehr den Charakter eines erstklassigen Flottenstützpunktes genommen. Dies zeigt sich vor allem darin, daß die schweren Schiffe der englischen Mittelmeerflobte den Aufenthalt im Kriegshafen La Valetta vermeiden und die gewaltigen Dockanlagen, die für die Aufnahme auch der größte» 30 OOO-Tonnen-Schlachtschiffe geschaffen sind, unbenutzt liegen. Diese Wirkungen der fortgesetzten Bombenangriffe auf Englands bedeutendsten Sec- und Luft
stützpunkt im zentralen Mittelmeer finden in dem Ausruf des britischen Flottenbefehlshabers, Admiral Cunningham, an seine Besatzungen ihren treffenden Ausdruck, in dem es heißt: „Reinigt mir den Himmel von der deutschen und italienischen Pest."
Minensuchboot wies Angriff ab
Berlin, 18. Febr. Ein Minensuchboot wurde am 17. Februar von einem britischen Flugzeug mit Bomben angegriffen, die sämtlich ihr Ziel verfehlten. Das Flugzeug wurde sofort unter Feuer genommen. Nach mehreren Treffern gab es den Angriff auf.
Drei dänische Frachtschiffe vcn der chilenischen Regierung beschlagnahmt
. Santiago de Chile, 18 .Febr. Die chilenische Regierung erklärte durch Dekret drei im Hafen Talcuhuano liegende dänische Frachtschiffe als für die Kriegsdauer beschlagnahmt. Sie sollen in die chilenische Handelsschiffahrt eingcreiht werden und unter chilenischer Flagge fahren. Schiffe und Einrichtungen werden ihrem Wert nach durch eine Sonderkommission eingeschätzt. Offiziere und Mannschaften sollen an Land gebracht werden und eine monatliche Entschädigung erhalten, sofern sie in Chile bleiben wollen. Die Begründung des Dekrets besagt, infolge Mangels an Tonnage sei Chiles Schisfahrisverkehr mit dem Ausland und in einem für die Nationalwirtschaft besorgniserregenden Maße znlückgegangen. Der Zustand sei die unmittelbare Folge des europäischen Krieges. Die eigene Handelsflotte und die von anderen neutralen Ländern zur Verfügung gestellte Tonnage reiche nicht aus. um den erwähnten Mangel zu beheben.
Der Valkan-Liriede gesichert
Neuerdings ungarisch-bulgarischer Kulturvertrag unterzeichnet
DNB. Sofia, 19. Febr. Dienstag mittag wurde vom Ministerpräsidenten und llnterrichtsminister Filosf sowie vom ungarischen Unterrichtsminister Homan ein ungarisch-bulgarischer Kulturvertrag unterzeichnet.
DNB Sofia, 18. Febr Die bulgarische Telegraphen-Agentur gab am Montag abend amtlich bekannt:
„Die Regierungen Bulgariens und der Türkei sind gleichzeitig übereingekommen, in Sofia und Ankara die folgende Erklärung zu veröffentlichen:
Die Regierungen der Türkei und Bulgariens sind, nachdem sic die glücklich erzielten Ergebnisse mehrmaliger gegenseitiger Meinungsaustausche -esigestellt haben, zu der llcberzeugung gekommen. daß es ihren gemeinprmen Interessen und Zielen entspricht, das Vertrauen und die Freundschaft zwischen den beiden Ländern weiterhin unberührt zu erhalten Die Regierungen der Türkei und Bulgariens sind ihren: Freundschastspakt treu geblieben, der einen unantastbaren Frieden und eine aufrichtige und ewige Freundschaft zwischen den beiden Ländern sanktioniert.
Die Regierungen der Türkei und Bulgariens haben auf Grund einer vertrauensvollen Politik, die zur Erhaltung des Friedens und der Ruhe durch die gegenseitige Respektierung ihrer Sicherheit gedient hat, beschlossen, zu einem Meinungsaustausch zu gelangen und haben in folgenden Punkten eine volle lleber- einstimmung erzielt, unbeschadet ihrer vertragsmäßigen Verpflichtungen anderen Ländern gegenüber:
1. Die Türkei und Bulgarien betrachten es als eine unveränderliche Grundlage ihrer Außenpolitik, sich jedes Angriffes zu enthalten.
2. Die beiden Negceruuze» sind von gründlichsten Absichten gegeneinander beseelt und sind entschlossen, das gegenseitige Vertrauen in ihre gutnachbarlichen Beziehungen weiterhin zu erhalten und zu entwickeln.
3. Die beiden Regierungen erklären sich bereit, die Vorbedingungen für die größt« Ausweitung ihrer gegenseitige» Handelsbeziehungen zu schassen, die mit ihrer wirtschaftlichen Struktur im Einklang steht.
4. Die beiden Regierung hoffen, daß die Presse der beiden Länder sich in ihren Aeußerungcn von der Freundschaft und dem gegenseitigen Vertrauen inspirieren läßt, deren erneute Feststellung Gegenstand der gegenwärtigen Erklärung ist.
»Zur Sicherung des Friedens"
Balkckir-Echo zur bulgarisch-türkischen Friedensdeklaration
Sofia, 18. Febr. Aus Anlaß der in Sofia und Ankara Unterzeichneten bulgarisch-türkischen Freundschafts- und Nichtangriffs- dellaration gab der bulgarische Außenminister Poti off eine Erklärung ab, worin es u. a. heißt, er sei besonders glücklich, daß nach so freundschaftlichem und aufrichtigem Gedankenaustausch die Unterzeichnete und bekanntgewordene bulgarisch-türkische Freundschastsdeklaration zustandegekommen sei. Wenn ihr Inhalt auch bescheiden sei, so werde diese Erklärung, zumal in diesen bedrohlichen Zeiten, in denen sc viele zwischen
staatliche Verträge einer Prüfung ausgesetzt gewesen seien, zur Festigung der zwischen Bulgarien und der Türkei bestehenden Freundschaftsabkommen beitragen und einen neuen Beweis für die Friedensliebe beider Länder und ihre auf gegenseitigen Interessen beruhenden freundschaftlichen Beziehungen bilden.
Der türkische Außenminister erklärte nach der Unterzeichnung: „Kleine Ursachen können oft große Wirkungen haben und viel Gutes erzeugen. Das bescheidene Dokument, welches soeben unterzeichnet worden ist, wird vielleicht sehr wirksam sein und neue Komplikationen in den Balkanländern verhindern."
Der bulgarische Gesandte Kyrosf erklärte: „Ich bin persönlich sehr glücklich, die Erklärung unterzeichnet zu haben, welche ein Beweis der Freundschaft und des Vertrauens ist, die zwischen Bulgarien und der Türkei existiert."
Auch in politischen Kreisen Belgrads findet der Abschluß des neuen Nichtangriffspaktes stärkste Beachtung und wird als ein neuer Beitrag zur Sicherung des Friedens auf dem Balkan aufrichtig begrüßt.
Ri» de Janeiro, 18. Febr. Mit der türkisch-bulgarischen Nichtangriffsdeklaration ist Englands Prestige auf dem Balkan endgültig begraben, schreibt Wladimir Bernardes in der „Ga- zeta de Noticias". Er weist dann auf die Bedeutung der englischen Erfolge in Afrika hin, denen offensichtlich unmittelbar interessierte Mittelmeerländer keinerlei Bedeutung beimessen, wie der Abschluß der türkisch-bulgarischen Deklaration im Schatten der Achse beweise. Bernardes schließt: „Die neue Niederlage des englisch-jüdischen Lagers zeigt, wie der Führer geduldig und methodisch das neue Europa ohne England aufbaut, wo die politischen Interessen des Kontinents ohne Einmischung der insularen Arroganz Englands verhandelt werden."
Rumänien zur bulgarisch-türkischen Freundschastsdcklaratio»
DNB. Bukarest, 18. Febr.Die bulgarisch-türkische Freundschastsdeklaration wird in Vukarester politischen Kreise« als eine neue diplomatische Niederlage Englands gewertet. Dieses Abkommen, so erklärt man, sei ein Beitrag zur Sicherung des Friedens aus dem Balkan, der sich dem Besuch der jugoslawische« Staatsmänner auf dem Berghos «»schließe. Die Blätter heben diese Bedeutung des Vertrages in Ueberschriftcn hervor. Das Regierungsblatt „Unirea" erklärt, daß dieser Vertrag ein neuer Beitrag zur Sicherung des Friedens auf dem Balkan sei. Sr sei für den östlichen Teil des Balkans das Ereignis des Tages.
Diplomatische Niederlage Englands
USA.-Presse zur bulgarisch-türkischen Nichtangriffsdeklaration
Neuyorl, 18. Febr. Die Presse der Vereinigten Staaten veröffentlicht die Unterzeichnung der bulgarisch-türkischen Richt- anariffsdeklaration in sensationeller Aufmachung und bezeichnet sie als eine diplomatische Niederlage Englands aus dem Balkan. Meldungen aus Washington deuten an, daß die USA.-Re-
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