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Nr. 40

Montag, äen 17. Februar 1941

11S. Jahrgang

«Englands Man gescheitert"

Stampa" über die britischen Italien-Illusionen

DNB. Rom, 18. Febr.Der Plan Englands, Italien vor dem Frühjahr zuliquidieren", sei, wie der Direktor dir Turiner Stampa" feststellt, trotz einiger Teilerfolge bereits als geschei­tert anzusehen. Was die Auswirkungen des Scheiterns des eng­lischen Planes auf militärischem Gebiet anbetreffe, so seien heute die britischen Streitkräfte in Griechenland, Nord- und Ost­afrika gebunden. Ja, England müsse diese Streitkräfte immer weiter verstärken, während mit dem Näherrücken der entschei­denden Monate seine Schwäche an den anderen Fronten immer mehr zutage trete. Der Feind, der sich der Illusion hingegeben habe, Italien sei ein schwacher Punkt, habe sich selbst überall im Imperium entblößen und schwächen müssen.

Wehrmachtsberichl vom Samstag

9 Spitfires an der englischen Südostküste abgeschossen Erfolgreiche deutsche Luftangriffe an der Cyrenaika Jn- dustrieziele in London und englische Flugplätze schwer bombardiert

DNB. Berlin, 15. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Jagdflugzeuge schossen gestern über der Südostküste Luglands neun britische Flugzeuge vom Mu­ster Spitfire ab. Ein feindliches Kampfflugzeug wurde an Ser holländischen Küste zum Absturz gebracht.

In der Cyrenaika griffen deutsche Jagdfliegerver- dände feindliche Kraftfahrzeugkolonnen und Panzerwagen an und schossen mehrere Fahrzeuge in Brnd.

Deutsch: Kampfflugzeuge zerstörten durch Bombentreffer militärische Anlagen in Venghasi und den britischen Stützpunkt ElAgeila.

Stärkere Kampffsliegerkräfte belegten in der letzten Nacht IndusLriezielr in London und eine Reihe von Flug­plätzen mit Bomben schweren und schwersten Kalibers, die größere Brände und Explosionen heroorriefen.

Der Feind warf in der Nacht zum 15. Februar Spreng- >!iid Brandbomben insbesondere auf eine Stadt in W e st d e u t s ch l a n d. Außer einer Anzahl Toter und Ber­ichter unter der Zivilbevölkerung entstand nur geringer Gebändeschaden in Wohnvierteln.

Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Wehrmachisberichl vom Sonntag

Stärkere Kampffliegerverbände bombardierten kriegswich­tig« Anlagen in Südost- und Mittelengland. U-Boot ver­senkte 19 09» BRT. Weitere 19 »9» VRT. von Kriegsschiff in Ucbersee vernichtet. Kampsflieger versenkten 8999 BRT. Aufklärungsflugzeuge beschädigten zwei Handelsschiffe. Vembentreffer auf britischen Kreuzer. 19 feindliche Flug­zeuge abgeschossen.

DNB Berlin, 16. Febr. Das Oberkommando ^>er Wehr­macht gibt bekannt:

Ei« Unterseeboot meldet die Versenkung von drei bewaffneten feindlichen Handelsschiffen mit zusammen 1»«9V BRT.

Ei« Kriegsschiff in llebersee, dessen bisheriger Eefamterfolg im Handelskrieg mit 119 999 BRT. versenkten seindlichen Handelsschisfsraumes bereits bekanntgegeben wurde, versenkte weitere 19 »6» BRT.

Aufklärungsflugzeuge beschädigten gestern bei Angriffe» in der Themse- und Humber-MLndung zwei feind­liche Handelsschiffe durch Bombentreffer schwer.

Fernkampfartillerie des Heeres beschoß am 14. »ad 15. Februar kriegswichtige Ziele in Südostengland.

2n der Cyrenaika belegten Sturzkampfflugzeuge der deutsche« Luftwaffe britische Stützpunkte mit Bomben schwe­re« Kalibers.

Angriffe stärkerer Kampffliegerkräftc richten sich in der Nacht zum 16. Februar gegen kriegswichtige Anlagen inSüdost-undMittelengland und gegen Schiffs- Bombentreffer verursachten auf mehreren Flugplätzen größere Brände und zerstörten Unterkünfte und abgestellte Flugzeuge. Große Schäden entstanden in den Dockanlagen der Themse und im Hafengebiet einer Stadt an der West­küste. Zwei Handelsschiffe von zusammen 8999 VRT. wur- oe« versenkt, ein weiteres feindliches Handelsschiff in Brand geworsen. Ein Kampfflugzeug erzielte Bombentreffer auf n««n leichten Kreuzer.

^Einflugsverfuche des Feindes in die besetzten wemete wurden schon an der Küste abgewiesen. Hierbei «rlor der Feind fünf Flugzeuge, und zwar «ger und 3 Kampfflugzeuge im Luftkampf.

^7" ««Ichiedenen Orten Westdeutschlands wars der letzten Nacht eine geringe Zahl von Spreng- , , ^nmdbomben, die einige Opfer unter der Zivilbevöl- forderten. Wehrwirtschaftlicher oder militärischer maoen entstand nicht. Bei diesen EinMaen und bei nächt­

lichen Angrifssversuchen auf die besetzten Gebiete schossen Nachtjäger vier und Flakartillerie ein feindliches Flug­zeug ab.

Die Eesamtverluste des Feindes am 15. Februar und in der Nacht zum 19. Februar betragen demnach 19 Flugzeuge.

Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Italienische Wehrmachtsberichte

Starke feindliche Verluste und umfangreiche Beute im Ab­schnitt Keren. Englischer Kreuzer derKairo"-Klasse er­hielt Vombenvolltreffer. Griechen erlitten schwere Ver­luste beim Zurückweisen eines Angriffes. In Nordasrika erfolgreiche Aktionen der deutschen und italienischen Luft­waffe.

DNB Rom, 15. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front wurden Versuche des Feindes, sich un­seren Stellungen zu nähern, von der heftigen Gegenwirkung unlerer Truppen zurückgewiesen, die dem Feinde schwere Ver­luste zufügten. In der Nacht zum 15. bombardierten unsere Flug­zeuge die Hafenanlagen von La Valetta und den Flugplatz Micabba (Malta).

In Nordasrika an der Landfront nichts von Bedeutung. Unsere Flugzeuge bombardierten motorisierte Einheiten und längs der Küste feindliche Schiffe. Flugzeuge des deutschen Fliegerkorps haben gegen Truppen, Panzerwagen und Kraftwagen Bombenangriffe durchgefiihrt. Ein Flugzeug ist nicht zuriickgekehrt.

Im Aegäischen Meer wurden im Verlaufe der Luftan­griffe vom 12. und 13. Februar zwei feindliche Flugzeuge ab­geschossen.

In Nord-Afrika hat der Feind im Abschnitt von Keren seinen Druck vermindert. Im Verlauf der Säuborungs- aktion, die nach den Kämpfen voni 13. durchgeführt wurde, konnte man sehr starkefeindlicheVerluste feststellen. Es wurde umfangreiche Beute an Waffen und Munition geborgen. 2m unteren Juba-Land sind im Gebiet von Kistmajua heftige Kämpfe im Gange. Verbände unserer Luftwaffe bombardierten erfolg­reich Truppenzusammenziehuiigen. Ein feindlicher Kreu­

zer derKairo"-Klasse erhielt durch einen unserer Luftwaffen­oerbände einen Volltreffer. Ein weiterer feindlicher Kreuzer, der vor Mogadischu erschienen ist, wurde durch den raschen Ein­satz unserer Bombenflugzeuge in die Flucht geschlagen.

Feindliche Flugzeuge griffen eine Ortschaft in Eritrea an, wo etwa 20 Eingeborene getötet wurden. Zwei unserer Jagdflug­zeuge wurden abgefchossen, die Flugzeugführer retteten sich durch Fallschirmabsprung.

Heftige Kämpfe an der griechischen Front Angriffe in Ostafrika glatt abgewiesen. 4 FI- -zeuge ab- gefchossen. Deutsche Luftwaffe bombardierte militärische Anlagen in Nordafrika.

DNB Rom, 16. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der grie­chischen Front fanden im Abschnitt der 11. Armee am gestrigen Tage heftige Kämpfe statt.

Unsere Luftwaffe hat Truppenzusammenziehungen und Nach­schubkolonnen mit Splitterbomben belegt.

In Nordafrika bombardierten Flugzeuge desdeutschen Fliegerkorps erfolgreich die militärischen Anlagen eines feindlichen Stützpunktes.

Unsere Flugzeuge haben einen seindlichen Stützpunkt auf Kreta bombardiert und mit Splitterbomben belegt, wobei einige Flug, zeuge am Boden beschädigt wurden.

Feindliche Flugzeuge warfen einige Brandbomben über Rhodos.

2n Ostafrika wurden an der Nordfront feindliche Angriffe im Abschnitt von Keren und im Gebiet von Earora (Rorderi- umj glatt abgewiesen.

2m unteren Juba-Land gehen die Kämpfe in der Umgebung von Kisimajo weiter.

Der Feind unternahm einige Einflüge auf Ortschaften in Eri­trea, in Mafsaua wurde ein englisches Flugzeug von der Flak abgefchossen. Ein weiteres Flugzeug wurde im Juba-Abfchnitt zum Absturz gebracht.

2n der Nacht zum 16. Februar führten englische Flugzeuge Einflüge auf Catania, Sirakus und Brindisi durch, In Brindisi wurden zwei Flugzeuge von der Marineflak abgefchossen. Ei« Mitglied der Besatzung, das im Fallschirm abgesprungen war, wurde gefangcngenommen.

Wie noch nie in da Geschichte Englands"

Eingeständnis des Ersten Lords

Stockholm, 16. Febr. Der Erste Lord der britischen Admiralität Alexander hat sich wieder einmal gezwungen gesehen, in einer Rede, die er gelegentlich der Eröffnung einer Kriegssparwoche in Bath hielt, um Vertrauen zu betteln. 2m Grunde genommen sind die Ausführungen des Ersten Lords nichts anderes als ein faules Entschuldigungsgestammel. Zwar »ersteigt sich Alexander zu der kühnen, allen Tatsachen hohnsprechendsn Behauptung, bis jetzt habe die englische Flotte allen an sie gestellten Anforde­rungen in glänzender Weise genügt". Irgendwelche Beweise da­für kann er. natürlich nicht bringen, sondern fährt mit einem deutlichen Wink nach USA. fort:Dieser Krieg sei ein Krieg des Materials, bei dem es weniger auf die Einzelpersönlichkeit ankomme. Es sei deshalb erforderlich, dag England sehr große Mengen Kriegsmaterial bekomme." Damit gibt Alexander schon die Hilflosigkeit Britanniens zu. Vollends klar aber wird die Lage durch das verzweifelte Geständnisnie in der Geschichte Eng­lands hätten so gewaltige Aufgaben auf der eng­lischen Flotte gelastet wie im gegenwärtigen Augenblick".

Das ist derselbe Alexander, der noch im Novemoer vorigen Jah­res bei der Uebernahme der fünfzig abgedankten USA.-Zerstörer überheblich prahlte:Der Feind ist tatsächlich von säst allen Meeren verschwunden mit Ausnahme der Ostsee, die bald zuge­froren sein wird." Neben ihm war Churchill es, der mit der Ver­sicherung, diedeutschen U-Boote seien nun unter Kontrolle ge­bracht", das Gefahrgespcust bannen sollte.

Englische Minister im Lugensumpf

Stockholm,. Febr. Wie aus jetzt vorliegenden englischen Zei­tungen hervorgeht, hat der Luftfahrtminister einen seiner Mi- nisterkollegen in einer öffentlichen Sitzung der Lüge bezichtigt.

Ein Labour-Abgeordneter wollte vom Luftfahrtminister eine Bestätigung für die irrsinnige Behauptung haben, daß der materielle Schaden, der durch englische Luftangriffe in Deutschland angerichtet wurde, sllnszigmal größer ist als der in England festzustellende Schaden". Obwohl der Herr Luftfahrt- -minister auch an faustdicken Lügen keinen Anstoß nimmt, wie die britischen amtlichen Communiquss es täglich beweisen, war ihm ein solcher Schwindel denn doch etwas zu übertrieben, und er erwiderte daher verlegen, es seiniemals behauptet worden, daß der Schaden in Deutschland fünfzigmal größer ist als bei uns". Zu seinem Schrecken erinnerten ihn aber erreqte Zurufe der Ab­

geordneten daran, daß einer seiner Ministerkollegen, nämlich der Minister ohne Portefeuille Ereenwod, am 17. November in Tol- chester tatsächlich diese Erklärung abgegeben hat.

Ereenwood mag sich trösten: In England ist ja der Nachweis als Lügner kein Vorwurf, sondern ein Befähigungsnachweis.

Kümmerliche Unterstützung der britischen Soldatenfrauen

Stockholm, 15. Febr Der Sekretär der British Medical Asso­ciated, der führenden englischen Aerzteorganisation, hat eine Tatsache enthüllt, die ein grelles Schlaglicht auf die sozialen Verhältnisse in der Plutokratendemokratie wirst. Er stellt fest, daß die Aerzte immer und immer wieder auf eine Honorierung ihrer Hilfeleistung bei Soldatenfrauen und -lindern verzichten müßten, weil diese eine so kümmerliche Unterstützung erhalten, daß sie nicht einmal in der Lage sind, eine Flasche Medizin zu kaufen.

Ein Wohlfahrtspflege! in Manchester kommentierte lautDaily Mirror" diese Feststellung der Aerzteorganisation mit folgenden Worten:Ich sehe keine Möglichkeit für einen verheirateten Mann, der in der englischen Armee dient, Geld für eine ärztliche Betreuung seiner Frau und seiner Kinder aufzubringe». Viele Frauen wagen es nicht, die Kosten eines Arztes auf sich zu neh­men und können nicht Medizin kaufen. Der Erfolg ist, daß sie ohne ärztlichen Rat auszukommen suchen, bis es nicht mehr wei­ter geht, und dann ist es oft zu spät für den Art, noch etwas Wirksames zu Unternehmen -

Dividenden bis zu 80 v.v H., aber nicht einmal so viel Unter­stützung für Soldatenfrauen daß sie im Notfall einen Arzt zu Rate ziehen können, ist wirklich der Inbegriff demokratischer Freiheiten.

Angriffsversuch britischer Fallschirmjäger

Gegenwehr vereitelte die geplante Störungsaktion

Nom, 16. Febr. Zu dem im italienischen Wehrmachtsbericht vom Freitag gemeldeten Versuch britischer Fallschirmjäger, im kalabro-lukanischen Gebiet an den Verkehrswegen, Straßen, Brücken und besonders an den unter dem faschistischen Regime in den letzten Jahren geschaffenen riesigen Wasserversor-