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Nr. 34 Montag, äen 10. Februar 1941 115. Jahrgang

Rudolf Aetz führte die schlesischen Gauleiter ei«

Großkundgebungen der NSDAP in Breslau und Kattowitz

Breslau, 9. Febr. Am Sonntag vormittag um 11 Uhr fand in der Jahrhunderthalle in Breslau die feierliche Amtseinführung des neuen Gauleiters von Niederschlesien, Karl Hanke, durch den Stellvertreter des Führers statt. Anschließend wurde am Abend der neue Gauleiter von Oberschlesien, Fritz Bracht, in der neuen Eauhauptstadt Kattowitz in sein Amt eingeführt.

Auf der Kundgebung in der Jahrhunderthalle sprach Rudolf H e ß dem scheidenden Gauleiter Joseph Wagner als dem letzten Gauleiter Eesamtschlesiens den Dank für die geleistete Arbeit aus. Im Anschluß überreichte er dem Gauleiter Hanke die Er­nennungsurkunde des Führers. Der Stellvertreter des Führers wandte sich dann an seine schlesischen Parteigenossen und Partei­genossinnen als an die Kinder eines Landes, das seit vielen Jahr­hunderten deutsch ist, und erinnerte daran, daß gerade in Schle­sien das brutale Unrecht des Versailler Vertrages seinen sicht­baren und vor der Geschichte unverwischbaren Ausdruck gefunden habe. Trotz des namenlosen Unrechts, das durch den Raub schle­sischer Gebiete begangen worden sei, sei der Führer bereit ge­wesen, sich mit dem Lande, das diese urdeutschen Gebiete raubte, mit Polen, gütlich zu einigen, damit seinem Volke der Frieden erhalten bleibe.

Jeder", so betonte Rudolf Heß,der zur Umgebung des Füh­rers gehört, kann bezeugen, wie sein ganzes Sinnen und Trachten und Wirken ausgerichtet war auf friedliche Werke der Kultur und auf die Besserung des Lebens der deutschen Menschen, wie er bedacht war, den sozialen Ausstieg der Massen zu ermöglichen, wie er bedacht war auf den Bau neuer Wohnungen, auf den Bau neuer Werke zur Versorgung der Menschen mit Dingen, die sie sich bisher nicht leisten konnten. Alles konnte der Führer eher brauchen als Krieg, wenn er seine Pläne verwirklichen wollte.

Die Geschichte wird diejenigen brandmarken, die die un­geheure Schuld auf sich nahmen, Europa in diesen Krieg zu stür­zen, und die zugleich des Führers Pläne des friedlichen Aufbaues um Jahre hiuausschoben. Eebrandmarkt werden die, die nach dem Polenfeldzug die wieder dargebotene Friedenshand des Füh­rers zurückstießen, die nach dem Westfeldzug das abermalige Ver­ständigungsangebot ausschlugen.

Im Augenblick steht vor allen Deutschen alles andere über­schattend riesengroß und fordernd die gewaltigste Geinein- jchastsausgabe, die überhaupt denkbar ist: Der Krieg eine Ge­meinschaftsausgabe, die ihre Lösung nur finden kann und finden wird im Sieg.

Die Engländer haben für die Zeitspannen zwischen dem Polen­feldzug, dem Norwegenfeldzug und dem Westfeldzug die Bezeich­nungP a u s e" erfunden. Sie nennen alsoPause" die Zeit, in der gerade kein Gegner durch uns niedergeschlagen wird. Dem­gemäß ist augenblicklich für sie auch wieder eine Pause die Pause nämlich, bis sie selbst endgültig drankommen. Sie sind auch durchaus überzeugt davon, daß sich bei uns während dieser Pause allerhand rührt; militärisch, politisch, wirtschaftlich sind Vorbereitungen größten Stils getroffen worden. Diesen Winter stellen sie nicht wie im vergangenen mitleidig lächelnd fest, daß wir unsere Zeit verschlafen. Sie selbst schlafen drüben auch nicht, zumindest den Verantwortlichen raubt der Gedanke, was wohl nach der Pause kommt, den Schlaf.

Die Mehrheit der Engländer empfindet ohnehin den Zu. and derPause" als eine recht zweifelhafte Pause. Eine Pause, in der das Zentrum der Hauptstadt und noch viele Teile darüber hinaus durch schwerste Vergeltungsangrifse in Trümmer gelegt wurden, weite Teile der großen Dockanlagen niederbrannten, Ha­fen auf Hafen die furchtbarsten Luftangriffe der Geschichte erlebte, kostbarste Rohstoff- und Lebensmittellager vernichtet wurden eine solchePause" ist wahrhaftig keine Pause.

And wie die Flieger setzen unsere U-Boot-Besatzungen sich wieder und wieder ein im stürmischen Winterwetter der Nord­fee und des Atlantiks, das Schiff von Eis überzogen, nicht ruhend, bis jedes Boot wieder Dampfer um Dampfer, Zehntauscnde von Tonnen als versenkt heimwärts melden kann, mit Millionen von Kilogramm wertvollsten Materials, das England nicht erreicht. Dabei füllen sie mit diesen Fahrten nur die Pause aus, damit man drüben nicht etwa vergißt, daß die deutschen U-Boote noch ba sind; denn, wie der Führer sagte, der U-Boot-Krieg das, was wir unter U-Boot-Krieg verstehen beginnt im Frühjahr.

Die Schiffe, die versinken, sind sehr viel schneller vernichtet, als daß man neue baut. Die großen Industrieanlagen, die unsere Bomber zerstören, sie können während dieses Kriegez^überhaupt nicht wieder aufgebaut werden. Hafenanlagen, die Rohstofflager und Lcbensmittellager, die verbrannten, können nicht wieder er­setzt werden. Arbeitsstunden, die verloren gingen, weil ein Flie­geralarm dem anderen folgte, können nicht wieder aufgeholt wer­den. Auch die nervenmäßige Widerstandskraft niögen die Eng­länder mit sich selber prahlen, soviel sie wollen auch sie wird bestimmt nicht besser.

was in dieserPause" geschah, war ein allmähliches, aber iicheres und ununterbrochenes Zermürben, ein Zermürben, das me Wirkung ist des heroischen Einsatzes einer verhältnismäßig "en Zahl tapferster deutscher Soldaten in der Luft, aus dem Meere, im Meere.

.Pause" hat für Deutschland gearbeitet, mögen sie

^en, soviel sie wollen, dies zu verbergen.

Wir wissen es besser! Sie haben drüben nur einen kleinen -Vorgeschmack bekommen von dem, was nach derPause" geschehen

>«g. Sie können sicher sein, es ist wirklich nur ein kleiner ^ "Geschmack. Und sie wissen es auch: Sie schreiben selbst, ^ größte Kriegsmaschine aller Zeiten zum Entscheidungs- , bereitstehe. Und wir wissen, baß diese Kriegsmaschine be- >e°,t wird durch den deutschen Soldaten.

Dieser Soldat hat in Polen, in Norwegen, m pouano, in Belgien und Frankreich seine Kampfkraft unter Beweis gestellt. Seine Leistungen im Kriege 1939/40 sind bis heute von keiner modernen Armee der Welt übcrtrosfen; sie reihen sich würdig an die Taten unserer Väter. Jeder Deutsche weiß, daß er.in ebenso grenzenlosem Vertrauen auf seine Wehrmacht schauen kann, wie er in grenzenlosem Vertrauen auf den Führer schaut.

In ruhiger Zuversicht steht die deutsche Heimat hinter der ge­waltigen Kriegsmaschine, wie nie zuvor bereit, auch ihrerseits alles zu tun, was getan werden kann, den Endsieg zu erringen. Sie kämpft mit ihren Waffen unter Einsatz ihrer ganzen Ar­beitskraft, ihres Opferwillens und ihrer Hingabe für den Führer, und es ist unser stolzes Wissen, daß die nationalsozialistische Be­wegung diesen Geist der Einheit, der Entschlossenheit, der Zuver­sicht und des Vertrauens in langem und unermüdlichem Wirken im deutschen Volke, gestaltet hat."

Seine Breslauer Rede schloß Rudolf Heß mit den Worten: Mit geballter Kraft schreiten wir die Front des national­sozialistischen deut'chen Heeres und die Heimat der national­sozialistischen Arbeit dem Endsieg Adolf Hitlers zu. der leuch­ten wird über der Geschichte der nächsten tauseud Jahre unseres geliebten Grsßdeutfche« Reiches.

Wehrnrachlsbericht vom Samstag

Kriegswichtige Ziele aus der Insel Malta von deutschen Kampffliegern in rollendem Einsatz angegriffen. Eas- werkskessel in einer schottischen Hafenstadt bei Tiefangriff in Brand geworfen. Bomben schwersten Kalibers auf einen Bahnhof und eine Fabrikanlage in Südost-England.

DNB Berlin, 8. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Einzelne Kampfflugzeuge griffen kriegswichte Ziele aus der britischen Insel erfolgreich mit Bomben an. Hierbei wurde in einer Hafenstadt an der schottischen Ostküste der Kessel eines Gaswerkes im Tiefangriff in Brand geworfen. Bomben schwersten Kalibers trafen in Südost-Eng- land einen Bahnhof und eine Fabrikanlage. Vor Dundee

wurde ein kleines Handelsschiff durch Bombenvolltrefser zer­stört.

Im Mittelmeerraum griffen deutsche Kampfflie­ger in den gestrigen Abend- und Nachtstunden in rollende«' Einsatz die Flugplätze Luca und Hal-Far, den Seeflughafen Marsa-Scirocco und die Hafenanlagen von La Valetta auf der Insel Malta an. Bombentreffer zerstörten Hallen und Unterkünfte und verursachten größere Brände.

Der Feind warf mit schwachen Kräften in der letzten Nacht an derKanalk ii st e Bomben, ohne nennenswerten Scha­den anzurichten.

Flakartillerie schoß ein feindliches Flugzeug ab.

Wehrmachlsberichl vom Sonntag

Rollende Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen Flugplätze und Hasenanlagen der Insel Malta Bombentreffer schwe­ren Kalibers in Unterkünften und Lagerhäusern Erfolg­reiche Angriffe auf kriegswichtige Ziele in den Midland» und in Südost-England Wieder Vritenbomben aus west­deutsche Wohngebiete Zwei feindliche Flugzeuge ab­geschossen

DNB. Verlin. 9. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt: ^

Einzelne Kampfflugzeuge griffen gestern bei Tag und in der Nacht kriegswichtige Ziele in den Midlands und in SLdo st-England erfolgreich an.

Im Nk ittelmeerraum erzielte die deutsche Luft­waffe bei rollenden Angriffen gegen Flugplätze auf der JnselMalta und den Hafen La Valetta Bombentreffer schweren Kalibers in Unterkünften und Lagerhäuiern. Aus­gedehnte Brände entstanden.

Der Feind warf in der letzten Nacht mit wenige» Flug­zeuge» an drei Stellen Bomben auf Wohngebiete inWest - deutschland.

Bon drei feindlichen Flugzeugen, die nach Norwegen einzufliegsn versuchten» wurden zwei abgeschosfen.

Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

WA beschlagnahmte dänische Tankboote

Scharfe Stellungnahme der dänischen Presse

DNB Kopenhagen, 9. Febr. Ritzaus Büro meldete gestern, daß zwei der dänischen Petroleumaktiengesellschaft gehörende Tankboote, die 4eit April 1940 in St. Thomas (Iungfrauinsel) lagen, nach Caripita in Venezuela ausgefahren seien, um Pe­troleum für Neuyork zu fassen.

Fädrelandet" bringt diese Meldung unter der Schlagzeile: Die Seeräuberei gegen die dänischen Schiffe in den Vereinig­ten Staaten hat begonnen" und spricht in einer weiteren Ueber- schrift von einem einzig dastehenden Anschlag der amerikanischen Piraten gegen eine alte Seefahrernation. Ueberraschend komme, sagtFädrelandet" in einem Kommentar zu den Vorgängen, die­ser Anschlag nicht. Er sei seit langem vorbereitet gewesen.

Die Piraten seien nun zur Handlung geschritten. Die Schiffe, die aus ihrer friedlichen Betätigung heraus während eines Un­wetters den Hafen aufsuchten und die später in keiner Weise die Regeln der Neutralität übertreten haben, erleiden nun ihr Schicksal.

Von dänischer Seite sei dagegen nichts zu tun. Man könne sich nicht mit Gangstern schlagen, die waffenlosen Menschen die Waffe auf die Brust setzen. In mehr als tausendjähriger Ge­schichte der Seefahrt sei der Schlag, der jetzt gegen Dänemark ge­richtet werde, einzig dastehend. Niemals sei eine alte Seefahrer­nation einem solchen Ueberfall ausgesetzt worden wie diesem, den jetzt amerikanische Piraten begingen. Es solle auch nicht vergessen werden, daß das geschah, damit die Vereinigten Staa­ten England helfen können. Auch daran sei nichts Neues.

Dre angelsächsischen Völker haben in allen Zeiten der Geschichte andere Völker für sich kämpfen lassen, nun fügen sie ein Plus hinzu in der Form der Seeräuberei gegen dänische Schiffe. Für alle Zeiten sei von dem Gesicht Englands wie Amerikas jetzt die Maske der Beschützer der kleinen Nationen gerissen, nun geschehe es blank in Oel und Heuchelei. Was hier gegen friedliche See­leute ansgeführt wurde, die im sicheren Hafen zu liegen glaub­ten und statt dessen vom Schicksal überfallen wurden, sei die größte Schandtat aller Zeiten.

Laval lehnt Vorschlag Petalns ab

Eens. S. Febr. Aus Vichy wird gemeldet: Zu den Bespre- chungen Darians in Paris wird am Sonntag früh eine Ver- lautbarung in der Presse veröffentlicht, die besagt, daß Staats- ches Marschall Petain Pierre Lavat vorgeschlagen habe, als Staatsminister und Mitglied eines Direktionskomitees in die Regierung rinzutreten. Pierre Laval hat das Angebot des Mar» schalls nicht angenommen.

Hungerkrieg gegen Kinder des Kontinents

Sendungen des französischen Roten Kreuzes das Navycert verweigert

Buenos Aires, 9. Febr. Die französischen HandelsschiffeCam- pana" undFormose", die ebenso wie das von den Engländern gekaperte SchiffMendoza" Arzneien und Lebensmittel für das Rote Kreuz nach dem unbesetzten Frankreich bringen sollten und mit der Ladung bereits begonnen hatten, haben ihre Aussahrt ausgeschobcn, nachdem die englische Botschaft das Navycert ver­weigert hatte.

Wie England die Welt belügt

Berlin, 9. Febr. Eine amerikanische Nachrichtenagentur ver­breitet aus Grund von angeblichen Informationen deutscher mili­tärischer Stellen die Nachricht, daß Calais und die deutschen Ferntampfbatterien seit einem Monat unter dem Feuer bri­tischer Fernkampfbatterien lägen.

Hierzu wird von zuständiger Stelle mitgetellt:

Weder ist bisher ein einziger Schuß in die Stellungen deut­scher Fernkampsbatterien gegangen, noch war von einer seit einem Monat anhaltenden Beschießung der Kanalküste durch bri­tische Ferngeschütze etwas zu spüren. Vielmehr sind alles in allem bisher fünf Einschläge britischer Ferngranaten im gesamten Ge­biet der Kanqlkiiste festgestellt worden.

Von 83 Vrachtern 8 versenkt

Boston, 9. Febr. Die United Fruit Company gab Associated Preß zufolge am Freitag bekannt, daß acht ihrer unter britischer Flagge fahrenden 23 Frachter durch feindliche Aktionen versenkt morden sind. Ein neunter Frachter wurde so schwer beschädigt, daß er auf unbestimmte Zeit aufgelegt werden mußte. Die bri­tische Regierung übernahm Anfang 1940 ans Grund eines Char­tervertrages sämtliche 23-E chtste.

Delirium Tremens in USA.-Zeitungen

Abfuhr derPrawda" für unsinnige Falschmeldungen Neuyorker Blätter

Moskau, 9. Febr. DiePrawda" beschäftigt sich in einer sati­rischen Glosse mit den unsinnigen Falschmeldungen über angeb- iiche Angrifssabsichten der Sowjetunion auf Alaska, welche ge­wisse amerikanische Zeitungen wieNeuyork Herald Tribüne" andNeuyork Daily News" verbreiten. Diese Insinuation der TSA.-Presse erhält durch die Stellungnahme derPrawda" eine tvöttische Abfuhr. Nach denInformationen" dieser Blätter »Lrde die Sowjetunion in Alaska eindringcn, während Japan Mexiko überfalle. Gleichzeitig würden aus Wcstafrika deutsche Flugzeuge nach Südamerika vorstoßen, zugleich mit deutschen und italienischen Kriegsschiffen.