s. Seite Nr. ri

Rigolder T«gbl«ttDer Gesellschafter"

Donnerstag, de« 6. FeSruar 1S41

Trotz Kälte und Schnee. Startvorbereitungen zu in Einsatz gegen England. (PK.-Brüning-Welt- bild (M). Rechts: Norwegische Freiwillige in die Waffen-^ ausgenommen. Reichsführer fz und Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler schreitet in Oslo die Front der norwegischen Freiwilligen ab, die in die StandarteNordland" der Waffen-^ ausgenommen wurden.

(Prejse-Hofsmann, Zander-M.-K.j

ZWWU

MM

:KEW

Me lange?

Antwort auf die Frage nach der Kriegsdauer

NSK. Wie lange dauert der Krieg noch? Diese Frage bewegt heute die Welt. Schon die Art, wie diese Frage in den am Krieg beteiligten Ländern gestellt wird, erhellt auf überzeugende Weise den grundlegenden Unterschied in der militärischen und politi­schen Situation der Achsenmächte und Englands. Sicherlich wün­schen auch wir diesen Krieg bald beendet, das heißt: wir wünschen den baldigen Sieg, damit wir mit den großen Werken und Aufgaben des Friedens beginnen können, auf die wir brennen! In England aber hat diese Frage einen anderen, trotz allem krampfhaften Zweckoptimismus verzweifelten und trostlosen Klang: wie lange halten wir noch durch? Dies ist der Unter­schied: Auf der einen Seite steht die ruhige und gelassene Zu­versicht des Sieges, dessen Zeitpunkt man selbst bestimmt, und auf der anderen Seite die dumpfe Verzweiflung, die die Minuten zählt und ihre letzte kümmerliche Hoffnung ausGesprächen am Kamin" und bestellten amerikanischen Reden zieht.

Mit der Frage nach der Dauer des Krieges ist die Schicksals­frage Englands gestellt.EinIa h r!", rief vor kurzem noch be­schwörend Churchill. Dann würde im Jahre 1942 sich die volle Kriegskraft Englands entfalten... Zum erstenmal nun ist jetzt in England dieser Zeitraum öffentlich, wenn auchinoffiziell", auf die Hälfte verkürzt worden, ohne daß allerdings diese Ver­kürzung der Zeit mit irgend einem Trostblick verbunden werden könnte. Ein halbes Jahr noch durchhalten, dann...

Ja, was eigentlich dann? Es lohnt, die so bescheiden gewor­dene Parole eines halben Jahres Standhaltens, die eigentlich nur einen letzten Appell an das englische Volk bedeutet, einmal näher zu untersuchen. Was könnte, sich denn in einem halben Jahr überhaupt günstigstenfalls für England ändern? Seine materielle Widerstandskraft, so hofft England, könnte durch amerikanische Kriegslieferungen gestärkt werden. Daß man auf solche Weise einen Sieg erringen könnte, das änzunehmeu ist nicht einmal Winston Churchill vermessen genug! Wie sollte also der Krieg beendet werden?

Die letzte verschwommene Hoffnung mag für England in der Vorstellung einer Art von Remis-Partie eines Unentschie­den bestehen. Aber so weit sollte England inzwischen doch die Achsenmächte kennengelernt haben, und das sollte es doch zumin­dest schon aus demErfolg" seiner albernen Propagandamethoden mit dem Ziel der Erschütterung der deutschen und italienischen Heimatfront kennengelernt haben, daß dieser von England ge­wollte Krieg nicht eher sein Ende findet, als bis die eine Partei so vernichtend geschlagen ist, daß sie tatsächlich nicht mehr in der ist, Widerstand zu leisten! Eine Remis-Partie gibt cs hier nicht mehr. Der Krieg kann nur noch mit der totalen Niederlage der einen Partei enden. Wo immer aber in der Welt es noch eine Spur von Verstand und vernünftiger Erfassung der Tatsachen gibt, wird man sich nicht, welche Vorstellungen man auch hegen mag, zu der Erwartung einer totalen Niederlage der Achse «ersteigen!

Wie wenig jedoch England diese letzte Konsequenz des von ihm heraufbeschworenen Krieges begriffen hat, geht schon aus ven seltsamen Hoffnungen hervor, die es aus den Ereignissen des afrikanischen Kriegsschauplatzes nährt und die Churchill so ver­früht und vorlaut in seiner Rattenfänger-Redean das italie­nische Volk" verraten hat und auf die er prompt die entsprechende Antwort erhalten hat! Die Hoffnung nämlich, daß es nur irgend eines lokalen Rückschlages in Afrika bedürfe, um das italienische Volk moralisch zu erschüttern undaus dem Kriege heraus­zuboxen"!

Was auch immer die Engländer im für sie günstigsten Falle in Afrika erreichen könnten, wjirde das italienische Volk und die Achse nicht erschüttern und würde in überhaupt keinem Falle die Situation der britischen Insel und auf diese allein als das Herz des Weltreiches kommt es doch an zu ändern vermögen. Die Frontstellung, dis England seit 800 Jahren gefürchtet hat, die Front Europa gegen England, bliche bestehen! Außerdem dürfte es England wohl nicht durchhalten können, noch ein halbes >>ahr die Verluste an Material und Menschen und vor allem an Kriegsschiffen und Flugzeugen in demselben Maße auszuhalten, m dem die italienische Kriegsflotte und die verwegene italie­nische Luftwaffe, in der unverbrüchlichen Waffenkameradschast der Achse jetzt von der wertvollen deutschen Luftwaffe unterstützt, >hre Schläge austeilen!

Aus dem letzten der zahllosen, einer überproduktiven Phantasie entsprungenen englischenGenerale", die alle wie Schnee an der Sonne vergingen aus demGeneral Zeit" also ist inzwischen der wahrhaftig nicht mehr siegeszuversichtliche GeneralNur- noch-ein-halbss-Jahr-durchhalten!" geworden, der verzweifelt »ber den Atlantik starrt und in freier Abwandlung eines nicht Lanz historischen Zitates sagen könnte:Ich wollte, es wäre Nacht, oder das amerikanische Kriegsmaterial käme!" Aber wie

die beinahe allnächtliche Erfahrung lehrt, bietet auch die Nacht wahrlich keinen Schutz mehr. Wie muß den Engländern zumute sein, wenn jetzt allmählich die Möglichkeiten der materiellen Un­terstützung von jenseits des Atlantiks sachlich durchgerechnet wer­den und dabei sich laut englischer. Quelle ergab, daß diese Lie­ferungen bei ihrem langsamen Anlaufen in einem halben Jahr, dem nach englischer Berechnung entscheidenden halben Jahr, noch nicht einmal in der Lage sein würden, den Produktionsausfall Englands selber zu ersetzen! Wobei hinwiederum festzustellen ist, daß es bei dem sek'--" "r"^"*lionsausfall. so bedeutend er schon ist, ja nicht bleiben wird, sondern daß er unter den Schlägen dev deutschen Waffen immer größer wird!

Wie lange dauert also der Krieg noch? Eine rech­nerische Formel gibt es hier nicht, aber eine absolute Gewißheit gibt es schon: Bis zur totalen Niederlage Englands! Der Führer gab uns zum neuen Jahre das stolze Wort mit:Das Jahr 1941 wird die Erfüllung des größten Sieges unserer Geschichte brin­gen!" Wir kämpfen weiter, und in der Gewißheit des Sieges können wir dem Zeitpunkt seiner Vollendung entgegensetzen. Wir unterschätzen gewiß nicht die Zähigkeit des englischen Widerstan­des, aber wir sind sicher, daß jeder Monat, jede Woche und jeder Tag der Kriegsdauer die englische Niederlage nur um so vernichtender und katastrophaler machen wird! Dann mögen sich die Engländer bei Winston Churchill und ihrer Kriegshetzer- Plutokratie bedanken!

So lange also dauert der Krieg noch. So lange geht der Kampf weiter! Das alles muß sein, damit es endlich einmal wahren Frieden in Europa gibt! KurtMaßmann.

Auf Wacht im Osten

Besuch im polnischen Winterquartier

(NdZ) Das Oberkommando der Wehrmacht gab deutschen Zei- tuugsvertretern Gelegenheit, sich im Generalgouvernement an Ort und Stelle darüber zu unterrichten, wie es unseren Soldaten im polnischen Winterquartier geht. Lm Generalgouvernement ist die Lage eine einmalige: Drei zusätzliche Schwierigkeiten müssen hier überwunden werden, diepolnische Wirtschaf t", die sich natürlich auch heute noch auswirkt, die Seuchengefahr und der strenge polnische Winter, der große Bezirke des Landes in eine einsame, unzugängliche Schneewüste verwandelt. Der deutsche Soldat, der seine Gegner auf dem Schlachtfeld über­wand, ist auch mit diesen Schwierigkeiten fertig geworden.

Die deutsche Wehrmacht, zu deren Aufgaben auch der Gesund­heitsschutz und die Hygiene gehören, hat Krakau zu einem bedeu­tenden Seuchen-Abwehrzentrum gemacht. In dem früheren bakteriologischen Institut der Universität Krakau ent­stand ein in dieser Form in der ganzen Welt einmaligesInsti­tut für Fleckfieber-Forschung des OKH". Es arbeitet nach der von Prof. Weigel in Lemberg aus den Erfahrungen des russischen Feldzuges im Weltkrieg entwickelten Methode. , Flefksieber wird fast ausschließlich durch Läuse übertragen und ist daher eine typische polnische Kraükheit. Es wirkt unbedingt tödlich, wenn nicht rechtzeitig mit der Behandlung eingesetzt werden kann. In ihrem Bestreben, den deutschen Soldaten vor denk Fleckfieber zu bewahren, ist die Wehrmacht nun zwangs­läufig in eine eigenartige Lage gekommen. Während nämlich sonst in Deutschland Läuse, wo sie gelegentlich einmal auftreten, erbarmungslos ausgcrottet werden, hat das Krakauer Institut des OKH. geradezu ein Pensionat mit allem Kom­fort für Läuse eingerichtet. Hier werden über eine Million Zuchtläuse sorgsam gehegt und gepflegt. Sie sind untsrgebracht in besonders konstruierten kleinen Kästchen, deren Boden aus feiner Gaze besteht. Dieser bemerkenswerte Kurauf­enthalt für Läuse ist eine unerläßliche Voraussetzung für den erfolgreichen Kampf gegen das Fleckfieber, denn aus den Läusen wird der Heilung und Rettung vor dem Tode bringende Impf- st o f gewonnen. Bei dem komplizierten Verfahren, das hierzu erforderlich ist, werden die knapp drei Millimeter langen Läuse unter dem Mikroskop infiziert, und zwar durch Einimpfung einer aus dem Gehirn von Versuchstieren gewonnenen infektio- ,nösen Flüssigkeit in die Därme. Nach Ablauf einer gewissen Zeit, in der sich im Läusedarm der heilende Abwehrstoff gebildet hat, werden die Läuse seziert, die Därme werden, wieder unter dem Mikroskop, herausgenommen, zermörsert und zu einer Impf­ern u l s i o n verarbeitet. EinL ä u s e - S t a mm b a um" sorgt dafür, daß jederzeit der Ursprung und die Bearbeitung der ein­zelnen Jmpfstoffmenge nachgewiessn werden kann. Besonders er­freulich ist, daß das Institut für Fleckfieberforschung des OKH., obwohl es erst seit einem halben 2ahr besteht, bereits beträcht­liche Mengen von Impfstoff produziert, so Laß unserer Wehr­macht damit ein ausreichender Schutz vor der Seuchengefahr ge­sichert erscheint. Dem Pferde als dem treuen Kampfgefährten des Soldaten im Kriege ist ein weiteres bedeutendes Seuchen-

Abwehrinstitut in Krakau gewidmet, nämlich die Näude-Station.s Im Weltkrieg waren noch sehr viele Pferde dieser durch Milben hervorgerufenen Seuche zum Opfer gefallen. Die neuen Behänd-! lungsmethoden, wie sie durch Abgasen usw. entstanden sind und in der vorbildlichen Krakauer Station erfolgreich angewandt! werden, sichern uns die Erhaltung des wertvollen Pferdes Materials. , - -

Kindlicher ZMgerschreck

Das Märchen von den britischenfliegenden Festungen"

Berlin, 5. Febr. Im Märchenland der britischen Fliegerei, in der es von allerlei erdenklichen Fabelwesen in Form unglaub­würdiger Erfindungen nur so wimmelt, geistern seit längerer Zeit schon die sogenanntenfliegenden Festungen" herum. Kein deutsches Flugzeug hat sie bisher gesehen, aber umso mehr prah­len die Märchenerzähler mit den neuen Phänomen in England. Ja^ sie behaupten sogar, eine von den vielbestauntenfliegenden Festungen" habe über dem holländischen Flugplatz Leeuwarden sage und schreibe fünf deutsche Jäger abgeschossen, und als dieses Luftgetüm später noch einmal erschienen sei, habe sich kein deut­scher Jagdflieger in den Start getraut.

Demgegenüber stellen wir fest, daß an dem genannten Tage im OKW.-Bericht nur zwei deutsche Flugzeuge, die von ihrem Feind­flug nicht zurückkehrten, als verloren gemeldet wurden. Der Ab­schuß von fünf deutschen Jägern ist also genau so frei erfunden, wie der kindliche Fliegerschreck, mit dem England alle Welt bluf­fen will.

Suche nach verschütteten Eeldschränken

Genf, 8. Febr. In der Londoner City sind nach den letzten Großangriffen Hunderte von Eeldschränken und Stahlkammern verloren gegangen, die mit großer Mühe ausgegraben und auf­gebrochen werden müssen. Die damit beschäftigten Eeldschrank- fabrikanten erklären, daß sie selbst bei Einsatz aller verfügbaren Mannschaften auf Monate hinaus mit der Oeffnung von Safes, Stahlkammern und Geldschränken beschäftigt sein werden. Es handelt sich um Werte von vielen hundert Millionen. Die Arbeit wird, wieDaily Mail" berichtet, oftmals erschwert durch die immer wieder notwendig werdenden Sprengungen aus allgemei­nen Sicherheitsgründen. Zu den mühsam ausgegrabenen Geld­schränken müßte dann noch einmal ein Weg gebaut werden.

Völkisch-nationale Sammlungspartei in Paris

Paris, 8. Febr. In Paris wurde von einer Gruppe franzö­sischer Politiker, Sozialpolitiker und Schriftsteller unter Beteili­gung aller Schichten der französischen Bevölkerung eine völkisch- nationale SammlungsparteiResssmblement Nationale Popu- laire" gegründet, deren Programm Ziele des nationalen Auf­baues enthält unter Betonung der Notwendigkeit einer Zusam­menarbeit mit Deutschland. Der Partei gehören u. a. an der be­kannte Schriftsteller Chateaubriand, der Journalist Marcel Deal, der Führer der ehemaligen Frontkämpfer Eoy, der frühere Mi­nister Spinasse, der Journalist Fontenoy, der frühere Minister Cathala, der Vertreter der Pariser Arbeiter Roy.

Aus dem Gcrichtssaal

Ein Gauner erhielt seine verdiente Strafe

Stuttgart. Der 27jährige verheiratete Otto Walker aus Lustnau bei Tübingen wurde vom Sondergericht wegen eines Verbrechens im Sinne der Volksschädlingsverordnung in Verbindung mit Er­pressung, Rückfallbetrugs und Amtsanmaßung zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Der wegen Diebstahls und Kreditschwindcleien mehrfach vorbestrafte An­geklagte hatte sich in Ausnützung der Kriegsverhältnisse bei einer verwitweten Gastwirtin im Kreis Balingen fälschlicherweise als Beaustragter der Valinger Gendarmerie ausgegeben. Diese habe erfahren, daß die Frau schon des öfteren in ihrer Wirtschaft Fleisch ohne Marken abgegeben habe. Er habe sie hierüber zu vernehmen" und rate ihr, die ungeschminkte Wahrheit zu sagen, damit die Angelegenheit ohne gerichtliche Verhandlung abgemacht werden könne. Zu diesem Zweck genüge es, wenn,sie ihm 200 bis 280 RM. gebe, andernfalls habe sie mit hohen Kosten, mit der Schließung ihrer Wirtschaft, der Beschlagnahme ihrer Liegen­schaften und anderem mehr zu rechnen. Die Wirtin versicherte, kein Fleisch ohne Marken verkauft zu haben, was durch die spä­teren polizeilichen Ermittlungen bestätigt wurde. Trotzdem ließ sie sich, um den Nutdiinglichsn loszuwerden, schließlich dazu be­wegen, ihm 80 RM. auszuhändigen. Als er aber einige Tage später telephonisch seinen nochmaligen Besuch ankündigte, um den Restbetrag der angeblich verwirkten Strafe in Empfang zu »dhmen, benachrichtigte die Wirtin die Polizei, die den Eauaer nach seinem Eintreffen sestnahm.

ist die Entschlußkraft zur rechten Zeit. Wer die Seinen durch eine Lebensver­sicherung gesichert weiß, wird Entscheidungen treffen, wie es der Augenblick erfordert. Lebensversicherung gibt Entscheidungskraft bis ins hohe Alter.

Das Geheimnis manchen Erfolges