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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, de» 8. Februar 1811
MayHulMmgelmny
„Jedes Volk hat einen großen Tag in der Geschichte, der Tag der Deutschen aber wird sein die Ernte der ganzen Zeit!" Schiller.
6. Februar: 1813 Aufruf Porcks an die ostpreußischen
H. Sv-evfonutag.anr v. 2. 41
Die NSB.-Walter werden gebelen, am Freitag, den
7. 2. 41 um 20 Uhr auf dem Rathaus (Saal) Sammellisten und Opferbüchsen iu Empfang zu nehmen. Jeder Blockwalter muß verteten sein
NSV.-Ortstzruppenamtsleiter.
Zum 6. Opfertag
Das deutsche Volk kämpft für sein Land, für das freie Leben seiner Männer, Frauen und Kinder. Jeder kennt seinen Platz ,j« diesem Kampf. Kein Opfer ist zu groß für den Sieg über di«. 'Ockdsäcke, die bisher über die Welt regierten und die Habenichtse tyrannisierten, zu denen Deutschland gehört. Die Heimat bekennt in ihren Opfertaten den Geist, der sie beseelt. Am kommenden Opfersonntag, für das Kriegswinterhilfswerk, am 9. Februar, lautet die Parole wiederum:
Jede Mark ist ein Schlag gegen England!
Dlenftvlan des BdLN
Heute 20 Uhr Sport. Näheres siehe Aushäugekästle.
Müttev achtet auf euve -Mndev
Fm Januar wurden im Kreis Calw 3 Kinder tödlich serbrüht, ein anderes wurde überfahren und 1 Kind fiel zum Fenster hinaus
Allein im Monat Januar 1941 mußten auf bedauerliche Weise, verursacht durch Unachtsamkeit, im Kreise Calm 3 Kinder durch Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten ihr junges Leben lassen. In zwei weiteren Fällen wurde ein Kind überfahren und ein spielendes Kind fiel zum Fenster hinaus. Beide Kinder mußten in schwer verletztem Zustand in das Krankenhaus verbracht werden. Diese tragischen Unfälle in einem Monat sprechen eine deutliche Sprache und bedeuten einen empfindlichen Verlust an unserem wertvollsten Volksgut. Es ergeht daher erneut die ernste Mahnung an alle Mütter und die 'ür die Aufsicht der Kinder verantwortlichen Personen: Achtel auf Eure Kinder!
Schulunsstasuns
Kreisleitee Wurster sprach
Am Samstag und Sonntag trafen in Calm die Grup- pensührerinnen des BdM und des Iungmädelbundes zu einer Schulungstagung zusammen. Die Tagung wurde mit einem einführenden Bortrag der Leiterin der Hauptabtlg. II heim Obergau 20, Maria Bosch eröffnet. Sie stellte das Thema „Deutsche Leistungen im Ausland" in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen und gab den Mädelführerinnen wertvolle Anhaltspunkte für die Gestaltung drr Schulungsabende. Sie ging besonders auf die Pioniertaten deutscher Volksgenossen auf dem Balkan, in Amerika und in den Kolonien ein und stellte einige Beispiele deutscher Ueber- kgenheit in Kultur. Geistesmissenschaft und Technik heraus.
Am Sonntag vormittag wurden verschiedene Fragen auf geschäftlichem und organisatorischem Gebiet geklärt. Nachdem die Mädelschar- und Schaftfllhrerinnen eingetroffen waren, ließen sich die versammelten Führerinnen in einer Morgenfeier von dem Gedanken des deutschen Sozialismus packen. Diese Feier wurde von der Spielschar des Untergaues gestaltet und klang aus in dem Gedanken an die große Gemeinschaft.
Dann gab Kreisleiter Wurster einen fesselnden Ueberblick Iber d'c Aufgaben der Partei und besonders über die politische Führung des Kreises. Er zeigte auf, welche Pflichten die Ju- -end auf sich nehmen mutz, und ging auf örtliche Schwierigkeiten «ustlärcnd ein so daß die Mädel auch ein Bild von der Landwirtschaft und Ernährungspolitik bekamen.
Ans-blieinnd hielt Untergauführerin Maria Bosch einen weiteren Schulungsvortrag über aktuelle Probleme der Außenpolitik. Eie entwarf ein großes Bild vom Entstehen der politischen Großräume und erweckte das Verständnis iiir d>e crei- tenden Kräfte dieser Zeit des Umbruchs.
Am Nachmittag sprach Kriminalkommissarin Pga. B i n dert zu den Mädeln über die polizeiliche Betreuung der Jugend und über die verschiedenen Gefahren für die Jugendlichen. Sie wies auf die Pflicht zur Aufklärung durch das Elternhaus und die HI. hin und schilderte die Gründe zur kriminellen Verseuchung der deutschen Jugend in de? Systemzeit. Auch betonte sie die Notwendigkeit der Polizeiverordnung zum Schutze der Jugend wehrend des Krieges. In mitreißenden Worten führte hierauf Gauamtsleiter Thurner -die Mädel von den politischen Problemen dieser Tage zu den ewigen geistigen Aufgaben der deutschen Frau. Wir haben nur eines zu tun: überalt, wo wir stehen, r«ns ganz emzusetzen und dem Führer blind zu folgen. Glaube und Begeisterung find das Vorrecht der Jugend. Darauf sind wir stolz. Dieser Glaube muß uns zusammenschmieden und einst dahin führen, daß das ganze Volk hinabsteigt zu den Müttern und empor zu den Helden, um dort unerschöpfliche Kräfte zu holen. Umergauführerin Liefe! Hunzinger dankte dem Eau- amtsleiter und gelobte dem Führer treue Gefolgschaft.
Das Lied „Deutschland heiliges Wort" beendete die erfolgreiche Tagung.
Berdunkelunlsszeiten:
8. Februar: von 18.21 bis 8.19 Uhr
7. Februar: von 18.26 bis 8.18 Uhr
8. Februar: von 18L8 bis 8.16 Uhr
— Die Osterschulferien 1911. Das Württ. Kultministerium gibt bekannt: Die Osterferien sind vom Reichserziehungsminister einheitlich auf die Zeit von Mittwoch. 9. April (letzter Schultag), bis Donnerstag, 17. April (erster Schultag), festgesetzt worden. Sie dauern somit vom 10. bis 16. April je einschließlich. Schüler und Schülerinnen, die in das Berufsleben übergehen, werden am Samstag, 29. März, entlassen.
Aitersjubilare
Ebhausen. ' Zwei betagte Hausfrauen haben in diesen Tagen Geburtstag. Heute wird Frau Magdalene Rupps 74 und am Sonntag Frau Magdalene BeutlerHWitwe, 80 Jahre alt., Wir gratulieren!
Beerdigung von Altbürgermeister Knödel
Am Dienstag wurde in Neuenbürg ein weithin bekannter Sohn der Stadt Nagold, Altbürgermeister Knödel, unter zahlreicher Beteiligung von nah und fern b erdigt. Unter den Trauergästen befanden sich Landrat Dr. Haegele mit leitenden Beamten des Kreises Calw und viele Bürgermeister des Kreisabschnitts Neuenbürg. An dem von der Stadt für ihn bereitgestellten Ehrengrab fanden nach den Einsegnungs- worken des Geistlichen Kranzniederlegungen statt: namens der Stadt Neuenbürg und ihrer Einwohner durch Bürgermeister Essich, für die Gefolgschaft der Stadt Neuenbürg durch Stadt- pfleger Kl aib er, im Auftrag der Deutschen Volksschule, Oberschule und des Ortsschulrats durch Rektor Häußler, namens der Kreisabteilung der Bürgermeister des Kreises Calw durch Bürgermeister Göhner-Calw, im Auftrag des Landesverbandes der Obst- und Gartenbanvereine Württembergs durch Kreisbaumwart Scheerer, für den eoang.Kirchengemeinderat durch Kirchenpfleger Eberle: die Kriegerkameradschast Neuenbürg ließ durch Kameradsch -Führer Bohnacker ihren letzten Gruß entbieten, desgleichen die Freiwill. Feuerwehr Neuenbürg durch Wehrführer Ietter. Der Verstorbene hatte in einer letzten Verfügung den Wunsch geäußert, daß während der Beisetzung von einer Würdigung seiner Person in jeder Beziehung Abstand genommen werden solle Dem Hinschei- den des Ältbürgermeisters Knödel war am Montag im großen Saal des Rathauses eine besondere Trauersitzung gewidmet. Hiezu waren erschienen die Beigeordneten, Ratsherren, Beamte, Angestellte und Arbeiter der Stadt, sowie die Lehrer der städt. Schulen Bürgermeister Essich würdigte die Person des Entschlafenen, der während vieler Jahre die Geschicke der Stadt Neuenbürg lenkte. Er schilderte ihn als klugen und vorsichtigen Haushalter des städtischen Guts, der lange Zeit hindurch dem Vaterland seine Kraft mit dem, einem württembergischen Beamten eigenen Berantwortungsbewußtsein zur Verfügung stellte.
Letzte ria«vkchte«
Rudolf Heß führt die schlesischen Gauleiter ein
DNB. Berlin, 8. Febr. Der Stellvertreter des Führers der NSDAP, wird am kommenden Sonntag auf einer Großkundgebung in Breslau die Verabschiedung des bisherigen Gauleiters von Schlesien, Josef Wagner, vornehmen und den neuernannten Gauleiter von Niedcrschlesien, Karl Hanke, in sein Amt ein- siihren.
Am Abend des gleichen Tages wird der Stellvertreter des Führers in Kattowitz, der Hauptstadt des neugebildeten Gaues Oberschlesien, die Einführung des Gauleiters Bracht vornehmen.
Die Schulungs- und Erziehungsarbeit der Partei im Krieg«
DNB. Berlin, 6. Febr. Der Beauftragte des Führers für die Ucberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP., Rcichsleitex Rosenberg, Leries die Mitglieder der Reichsarbeitsgemeinschaft für die Schulung der gesamten Bewegung zu einer Besprechung über Schulungs- und Erzichungsfragen im Kriege und über die kommende Arbeit nach Berlin.
Er unterrichtete sic ausführlich über den Stand der augenblicklichen Schulungs- und Erziehungsarbeit in der Partei und ihren Gliederungen.
In einer eingehenden Aussprache wurden die Richtlinien für die kommende Schulungs- und Erziehungsarbeit der ganzen Bewegung festgelegt.
Die größte Bibliothek der Welt zur Judensrage durch Reichsleiter Rosenberg errichtet.
DNB. Berlin, 6. Febr. Im Zuge der Vorbereitung der Forschungsarbeiten der hohen Schule hat Reichsleiter Rosenberg als Grundlage für die Erforschung der Judenfrage in Frankfurt am Main im Zusammenwirken mit dem Reichsstatthalter Gauleiter Sprenger und Oberbürgermeister Dr. Krebs die Errichtung einer Spezialbibliothek durchgeführt. Einen Grundstock - insbesondere Jndaica und Hebraica — stellte die Stadt Frankfurt zur Verfügung; der Bestand wurde durch Erwerbung wichtigster Werke großzügig vermehrt, so daß die Bibliothek bereits hcute 350 000 Bände umfaßt und damit die größte Bücherei der Welt darstellt, die de» Judenfräge gewidmet ist.
Mit der wissenschaftliche« Leitung der Erforschung der Ju- densrage hat Reichsleiter Rosenberg den Parteigenossen Dr. Wilhelm Grau beauftragt.
Der neue ungarische Außenminister vereidigt
DNB. Budapest, 8. Febr. Der neue ungarische Außenminister Laszlo von Bardossy hat am Mittwoch mittag den Amtseih in die Hand des Reichsoerwesers geleistet. Im Anschluß daran wurde er vom Reichsverweser empfangen. Außenminister Bardossy übernimmt am Donnerstag die Leitung seines Amte«.
Vernichtendes Urteil eines englische» Schulleiters über die „privilegierten" Schulen in Britannien
DNB. Stockyolm, 6. Febr. Ein gewisser Mr. H. F. Morts», seines Zeichens der Leiter einer Industrieschule in Leeds, griff den privilegierten Charakter des höheren Schulwesens in England scharf an und bezeichnet« dabei seine Schule als eine jene» wenigen Pionierschulen in England, die die veraltete Erziehung, die nur für wenige privilegierte» Schichten vorhanden war, durchbrachen. Morton faßt sein Urteil in folgenden Sätze» zusammen: Das Privilegium zu herrsche» und im Staat z« führen, bleibt das Monopol einer zahlenmäßig geringen Klasse. Die Masse unseres Volkes wird von einer Minderheit regiert, die durch ein besseres Schulsystem begünstigt ist. Als Folge hiervon entstand jener soziale Snobismus in England, der ei« bestimmte Schulart als Monopol der Reichen für sich reserviert und den Zöglingen, die durch diese Schule« gehen, Privilegien gewährt, die den Söhnen der ärmeren Schichten verweigert werden.
Diese Töne kennt man schon zum lleberdruß. Denn seit Jahrzehnten traten immer wieder Redner in England auf, die gegen dieses verrottete Schulsystem Sturm laufen. Man hörte sie wohl an, oder auch nicht, jedenfalls ging man gelassen über ihre Vorschläge zur Tagesordnung über. An dem Kastencharakter de» englischen Schulwesens hat sich in Wirklichkeit seit Generationen nicht das geringste geändert. Denn die plutokratische Oberschicht sorgt schon dafür, daß die „privilegierten" Schulen des Lande« nur den Söhnen der reichen Stände zugänglich bleiben und daß alle wichtigen Staatsposten nur mit Absolventen dieser privilegierten Schulen besetzt werden.
Auch Jamaika soll verschachert werden
Neuyork, 8 Febr, Nach einer Agcnturmelduug aus London läßt sich aus einer llnterhausdebatte folgern, daß Verhandlungen über Jamaika im Gange find, die sich auf den Verkauf oder die Verpachtung der westindischen Insel an die Bereinigten Staaten von Amerika beziehen. Verschiedene Unterhaus- Mitglieder verlangten die Zusicherung, daß im Parlament gebeten werde, die Lage zu erörtern, ehe der Status Jamaika geändert werde. Andere forderten die bindende Zusicherung, daß weder Jamaika noch irgend eine andere englische Besitzung verkauft oder verpachtet werden würde. Der llnterstaatssekretär i« Kolonialministerinm, Hall, erklärte, daß während der gegenwärtig von London geführte» Verhandlungen keine Erklärung abgegeben werden würde. Auf Seiten der USA. hatte man schon verschiedentlich in der letzten Zeit das Versiigungsrecht über Jamaika als unerläßlich zur Sicherung des Karibischen Meeres bezeichnet.
Der Prozeß der langsamen Abbröckelung des britischen Weltreiches nimmt somit seinen Fortgang. Die Londoner Regierung hat bisher für die bereits erfolgte Abtretung militärisch wie handelspolitisch wichtiger britischer Positionen an die Vereinigten Staaten die Zustimmung des englischen Parlaments einzn- holen nicht für notwendig befunden. Die vielgepriesene demokratische Kontrollbefugnis des britischen Parlamencarismn» scheint dort eine Grenze zu finden, wo die Regierung Churchill sie zu ziehen für zweckmäßig anfieht.
Bürgermeister Dr. Szendy-Vudapest in Berlin. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße traf als East der Neichshauptstadt der Bürgermeister der Haupt- und Residenzstadt Budapest, Dr. Karl Szendy, mit seiner Gattin und dem Chef des Bürgermeisteramtes Graf Lazar ein. Dr. Szendy, der mehrere Tage in Berlin weilen wird, um verschiedene städtische Einrichtungen zu besichtigen, hat als Präsident des tzandesvev bandes der ungarischen Städte seit Jahren den kommunalen Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und Ungarn gefördert und gepflegt.
Lord Lloyd gestaorben. Einer Reutermeldung zufolge gibt das Jnformationsministerium bekannt, daß Lord Lloyd io) der vergangenen Nacht im Alter von 61 Jahren gestorben) ist. Lord Lloyd, ehemaliger Gouverneur von Bombay, spä-ü terer Oberkommissar in Aegypten und Mitglied des Krou-1 rats, ist in letzter Zeit außer in hetzerischen Rundfunkreden) vor allem als Agent der Londoner Kriegstreiber auf deml Balkan aufgetreten, wo er bekanntlich im November 193S> versuchte, gegen die Achsenmächte Stimmung zu machen.
Eroßfeuer in einem amerikanischen Baumwoll-Lager. I» Newhafen (Connecticut) brach in einem Baumwoll-Lager! ein Feuer aus, das mit unerwarteter Schnelligkeit um sich! griff. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind neun» Angestellte bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, drei weitere wurden verletzt.
Stolleneinsturz in türkischem Bergwerk. Im Kohlenbergwerk von Eilik bei Zonbaldak wurden durch den Einsturz eines Stollens elf Arbeiter verschüttet. Acht von ihnen konn< ten nur als Leichen geborgen werden, die anderen find schwer verletzt.
Zugunglück in der Türkei. Wie aus Jsmid berichtet wird,* ist der zwischen Eermenzik und Erikli verkehrende Nachtzuaj auf der durch Hochwasser beschädigten Brücke bei Eermenzik' entgleist. Die Lokomotive und zwei Waggons sind um«) gestürzt. Aus den Trümmern wurden 11 Tote, 7 Schwer«) verwundete und 8 Verletzte geborgen. Einer der Schwervevl mundeten starb nach seiner Einlieferung in das Spital Aydin.
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