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Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

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Iwangsaushebung aller AuslLnder

England braucht neue» Kanonenfutter, um das eigene Blut zu schonen

Bern, 4. Febr.Alle Ausländer müssen arbeiten oder käm­pfen", betiteltDaily Mail" einen Artikel. Allebefreundeten Ausländer werden danach in Kürze eingezogen, um für Groß­britannien zu arbeiten oder zu kämpfen. Die Einschreibung er­folgt zwangsmäßig. Die Behörden seien entschlossen, dieFau­lenzer" zu beseitigen. Jeder Mann, dem England Obdach biete, müsse sein Möglichstes zum Schutze des Landes tun. Britannien beherbergt etwa 25V 000 ausländische Zivilpersonen. Alle außer­halb der Konzentrationslager befindlichen arbeitsfähigen Aus­länder sollen eingezogen werden

Damit vollzieht die englische Regierung den letzten Schritt, der ihr im Augenblick noch möglich ist, um andere für Englands Interessen kämpfen zu lassen. Wie es mit ziemlicher Raffinesse Länder wie Polen, Norwegen, Holland und Belgien in den Krieg gegen das Reich Hineintrieb, so zwingt es jetzt alle Staats­angehörigen seiner sogenanntenAlliierten", die sich zu Kriegs­beginn in England aufhielten, zum Waffendienst. Es ist die alte britische Methode, das eigene Blut zu schonen. So hat man früher die Völker des Kontinents unter dem SchlagwortErhal­tung des Gleichgewichts" gegeneinander gehetzt, und so läßt Eng­land in der Gegenwart für seine Belange kämpfen. Der deutsche Sieg wird auch mit dieser plutokratischen Methode ein Ende machen und den Zwangsrekruten der Londoner Geldsäcke die Augen öffnen.

Stille vor dem Sturm

England in der Furcht vor neuen Schlaf gen. Unterstaats« fekretär Balfour fordert Opfer sogar von den Plutokraten.

Stockholm, 4. Febr. Der llnterstaatssekretär im britischen Luft- fahrtministerium Balfour erklärte in einer Rede in Oxford, Me verhältnismäßige Ruhe in der Luft solle man nicht mißver­stehen und nicht als eine Abschwächung der deutschen Kriegs- 'anstrengungen ansehen.Vielmehr", so sagte Balfour,ist es wahrscheinlich die Stille vor dem Sturm und ein Vorbote eines neuen harten Schlages gegen unsere Widerstandskraft. Ich glaube, daß wir, bevor wir durchgekommen sind, noch Versuche jeder Art von Waffen und Kriegsmaschinen erleben werden. Wir werden noch Schläge abzuwehren haben, mit denen verglichen die vor­ausgegangenen nur als eine leichte Berührung verschiedener ausgewählter Stellen in unserem Land erscheinen. Laßt uns Niemals die Tatsache aus den Augen verlieren, daß wir, auch (dann, wenn wir Mannschaften und Ausrüstungen auf Maßnah­men der Luft- und Seeverteidigung konzentrieren, niemals den fKrieg damit gewinnen können. Nur die Offensive kann den Krieg gewinnen. In einer Ver st ärkungderBom bongeschwa­ch er liegt die Hauptmasse, die unter Umständen die Achse auf »die Knie zwingen wird. Wir müssen uns daran erinnern, daß chiel größere persönliche Entbehrungen und Opfer von jedem Einzelnen gefordert werden müssen, bevor wir durch sind. Es gibt gewisse Kreise in unserem Volk, die den Krieg noch kaum 'gefühlt haben und deren Leben ungefähr wie vorher weitergeht.

Die warnenden Worte des Unterstaatssekretärs stehen zu den .üblichen Jllusionsphrasen der britischen Propaganda in einem «emerkenswerten Gegensatz. Aus ihnen spricht die wachsende Mngst und Sorge vor der endgültigen Abrechnung. Wenn Mister jBalfour in diesem Zusammenhang von einer notwendigen Ver­stärkung der Bombengeschwader als Hauptwaffe phantasiert, so Anöge er sich darüber keine Illusionen machen. Deutschland hat die trotzten Monate nicht verschlafen und wird einer verstärkten RAF., eine um das Vielfache stärkere deutsche Luftwaffe gegenüberstel­len. Im übrigen ist es eine dumme und größenwahnsinnige Selbsttäuschung der Engländer, zu glauben, mit den gelegent­lichen nächtlichen Ueberfällen der RAF.-Bomber auf die deutsche Zivilbevölkerung den Ausgang des Krieges irgendwie beein­flussen zu können.

Halifax' Verhalten unpassend"

Protest gegen feine Einmischungsverfuche

DNB Neuyork, 4. Febr. NachLast World Telegram" hat das America First Comitee bei dem Vorsitzenden der außenpoliti­schen Ausschüsse des Senats und des Repräsentantenhauses gegen das Verhalten von Halifax protestiert. In dem Protest wird be­tont, daß es höchst unpassend gewesen sei, mit einem Vertreter des Nutznießers des Englandhilfegesetzes den Zeitplan für die Eesetz- teratung zu besprechen. Der Ausschuß hat weiterhin Außen­minister Hüll ersucht, das Verhalten des britischen Botschafters zu prüfen und eine öffentliche Erklärung abzugeben.

Im gleichen Blatt berichtet Denny aus Washington, daß das' Verhalten des britischen Botschafters auch unter den Parlamen­tariern Befremden ausgelöst habe. Der britische Bot­schafter sei in eine schon gespannte Lage mit dem verständlichen, aber gefährlichen Wunsche hineingeplatzt, die Arbeitsweise der amerikanischen Demokratie zu beschleunigen. In ruhigeren Zei­ten hätte man die Besuche von Halifax bei den Vorsitzenden der außenpolitischen Ausschüsse vielleicht nicht als Veeinflus- sungsversuch ausgelegt. Der Standpunkt des America First Com­mitee werde von einer erheblichen Gruppe im Kongreß geteilt. Halifax werde sowieso von den verschiedensten Seiten verdächtigt. Bei dem pro-britischen Teil gelte er als Befrieder. Die Inter­ventionisten sähen in ihm einen Propagandisten, während die USA.-Arbeiterschaft das Mißtraue» der englischen Arbeiterbewe­gung gegen Halifax nicht vergessen könne.

Kriegshetzer Bullitt

Unter den Persönlichkeiten, die in den letzten Tagen vom Aus­wärtigen Ausschuß des Repräsentantenhauses zum Entwurf des Gesetzes über die Hilfe der Vereinigten Staaten an dieDemo­kratien" gehört worden sind und die sich teils für, teils gegen den Gesetzentwurf und die großen Vollmachten, die der Präsident erhalten soll, ausgesprochen haben, befindet sich auch der frühere .Botschafter der Vereinigten Staaten in Paris, Herr W. C. Bullitt. Herr Bullitt hat sich für eine möglichste Beschleuni­gung und Verstärkung der amerikanischen Hilfe an England ein­gesetzt, hat die üblichen, durch nichts bewiesenen Behauptungen von einer Bedrohung der westlichen Hemisphäre durch die totali­tären Staaten wiederholt und stark unterstrichen, und hat schließ­lich die Gelegenheit benutzt, sich voller Entrüstung gegen den Vorwurf zu wenden, er habe als amerikanischer Botschafter m Paris die französische Regierung in den Krieg gehetzt.

Zum Beweis für die Unschuld des Herrn Bullitt wurden dem Ausschuß zwei Dokumente vorgelegt. Das eine war ein Schreiben, chas er selbst im November 1938 an den bekannten amerikanischen Völkerrechtsgelehrten John Vasset Moore gerichtet habe und in dem er betont haben soll, Amerika dürfe nie wieder in einen europäischen Krieg gezogen werden; das andere war ein Brief, den der damalige französische Ministerpräsident Daladier am 4. Avril 1940 an Herrn Bullitt gesandt hat und in dem Herrn

Bullitt bescheinigt wird, daß er während seiner Botschastertätig- keit in Paris nie zum Krieg gehetzt habe.

Zu diesen beiden Dokumenten, deren Echtheit wir nicht be­streiten wollen, ist folgendes zu sagen: Der erste Brief vom No­vember 1936 ist zu einer Zeit geschrieben, in der Herr Bullitt seine Funktionen in Paris noch kaum richtig übernommen hatte, da er erst kurz vorher auf seinem Posten eingetroffcn war; der Brief beweist also nichts für die angeblich friedliche Tätigkeit des Herrn Bullitt während seiner Amtsführung in Paris. Er beweist auch sonst nichts. Denn im Herbst 1936 war man in Ame­rika noch nicht auf die abschüssige Bahn geraten, auf die der Präsident Roosevelt sein Land vom Herbst 1937 an (die Rede des Präsidenten in Chikago, die die aggressive und provozierende Phase der amerikanischen Außenpolitik einleitete, wurde bekannt­lich am 5. Oktober 1937 gehalten) geführt hat.

Im Herbst 1936 war noch fast ganz Amerika isolationistisch ge­sinnt, es stand noch unter dem tiefen Eindruck der Veröffent­lichungen des Nys-Komitees über die Zusammenhänge zwischen dem Kriegseintritt der USA. im Jahre 1917 und der amerika­nischen Hochfinanz, und im ganzen Land war man aus unbedingte Neutralität und Verbot der Waffenausfuhr an Kriegführende eingestellt, was gerade damals durch die Annahme des Neu- rralitätsgesetzes klar zum Ausdruck kam. Es beweist also für die spätere Zeit nichts, wenn Herr Bullitt zu einer Zeit, wo fast ganz Amerika, einschließlich des Präsidenten, gegen jede Ein­mischung in Europa eingestellt war, einen derartigen Brief an einen ebenfalls so denkenden Völkerrechtsgelehrten schrieb.

Und was den Daladierschen Brief vom 4. April 1940 anlangt, so sieht doch wohl der Blindeste, daß es sich hier um be­stellte Arbeit handelt, und zwar um sehr plumpe. Am 30. März 1940 waren in Berlin die Dokumente veröffentlicht worden, die Herrn Bullitt als Kriegshetzer in seiner ganzen Größe erscheinen ließen, von polnischen Botschaftern verfaßte Berichte, deren Authentizität man in USA. zwar ein paar'Tage lang zu bestrei­ten suchte, an deren Richtigkeit aber schon bald kein Mensch mehr zweifelte. Man sieht plastisch, wie Herr Bullitt, der zuerst offen­bar gehasst hatte, die Enthüllung werde keine Wirkung haben, sich nach einigen Tagen beeindruckt durch die Nachrichten aus USA. mit Herrn Daladier in Verbindung setzte und wohl ohne große Mühe von dem Ministerpräsidenten erreichte, daß er ihm am 4. April, also sechs Tage nach der Publikation der Do­kumente in Berlin, den jetzt vorgelegten Brief schrieb. Dieser Brief, der übrigens schon während des Wahlkampfes im Herbst 1940 veröffentlicht wurde, um der amerikanischen Wählerschaft Sand in die Augen zu streuen, entbehrt also jeden Wertes. Was hätte Herr Daladier auf das Drängen seines Komplizen anderes tun sollen, als ihm diese Ehrenerklärung abzugeben, wie es nun einmal unter Spießgesellen üblich ist?

Mit der Vorlage dieser beidenEntlastungs"-Schriftstiicke wird also Herr Bullitt in keiner Weise entlastet. Diese Dokumente än­dern nichts an der Tatsache, daß neben den englischen und fran­zösischen Staatsmännern Herr Bullitt zu denen gehört, auf deren Haupt das Blut der Opfer dieses von den Westmächten entfessel­ten Krieges, und zwar das Blut nicht nur der Soldaten an der Front, sondern auch der getöteten und verletzten Männer, Frauen und Kinder in der Zivilbevölkerung der kriegführenden Länder dereinst kommen wird. (DAZ.")

Das deutsche Volk vertraut auf den Sieg!

Südamerikanischer Schriftsteller über eine Deutschlandrsise

DNB Lissabon, 4. Febr. Ein soeben aus Deutschland zurück- gekehrter bekannter südamerikanischer Schriftsteller hat in einer Unterredung mit dem Hauptschriftleiter der Lissaboner illustrier­ten ZeitschriftA Essera" sich über seine Eindrücke geäußert. Der Betreffende sagte u. a.: Die Moral-des deutschen Volkes ist überall ausgezeichnet. Es herrscht eine absolute Gewißheit des Endsieges, ein fester Wille, diesen Sieg zu erringen, was für Opfer er auch immer kosten möge. Ueber die Wirkung der englischen Luftan­griffe auf deutsche Städte befragt, erklärte er, er habe ungefähr zwanzig dieser kleinen Einflüge selbst erlebt, aber jedesmal hät­ten sowohl er als seine Umgebung weniger aus die Gefahren geachtet, die von den Flugzeugen drohten, als auf das intensive und wirksame Feuer der deutschen Flak. Denselben Eindruck habe er in Hamburg gehabt. Eine große Stadt und ein großer Hafen könnten nicht dadurch in Trümmer gelegt werden, daß man einige Häuser zerstöre oder Teile der zahlreichen und ausge­dehnten Hafenanlagen beschädige. Deutschland habe die Versor­gung seines Volkes absolut sichergestellt und vorbildlich or­ganisiert.

Das deutsche Volk vertraut auf den Sieg", so schließt der neu­trale Beobachter,ohne zu wanken. Es ist ernst und gläubig bewußt der Verantwortung und Bedeutung dieses entscheidenden Ringens, das einen letzten Gegendruck ausgebeuteter Völker gegen eine kleine kapitalistisch-freimaurerisch-plutokratische Cli­que darstellt. Alles andere, nur nicht verlieren, das ist das Leit­motiv, das alles beherrscht."

Srmrls mutz sich entschuldigen

und seine Söldner zur Ordnung rufen

Neuyork, 4. Febr. Wie Associated Preß aus Kapstadt meldet, sah sich der Englandknecht Smuts gezwungen, eine Untersuchung der Ursachen der Unruhen in Johannesburg anzukündigen und Entschädigung für Sachschäden zu versprechen. Smuts sah sich bezeichnenderweise ferner gezwungen, die Truppen in einem Sonderbefehl aufzufordern,sich ordentlich zube- trage n". Der United Preß zufolge sind bei den Unruhen ins­gesamt 230 Personen mit Verletzungen in die Krankenhäuser ge­bracht worden. Das Urlaubsverbot für die Truppen bleibt auf­rechterhalten.

Killinger überreicht sein Beglaubigungsschreiben

DNB Bukarest, 4. Febr. Der neuernannte deutsche Gesandte in Bukarest, Manfred Freiherr von Killinger, überreichte im könig­lichen Schloß König Michael von Rumänien das Beglaubigungs­schreiben und gleichzeitig das Abberufungsschreiben für den ab­gerufenen Gesandten Dr. Fabricius. Vor dem Schloß hatte eine Ehrenkompanie mit Fahne und Musik Aufstellung genommen. Dem feierlichen Akt wohnte der Staatsführer General Antonescu, die höheren Beamten der deutschen Gesandtschaft und die deut­schen Waffenattachss bei. In der Rede, die der deutsche Gesandte zu diesem Anlaß hielt, und in der Antwort König Michaels kamen der aufrechte Wunsch zur Festigung der freundschaftlichen Beziehungen beider Länder zum Ausdruck.

Adlerschild für Gouverneur a. D. Dr. Heinrich Schnee

DNB Berlin, 4. Febr. Der Führerhat dem Gouverneur a. D. wirklichen Geheimen Rat Dr. Heinrich Schnee in Berlin aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Widmungdem deutschen Kolo­nialpionier" verliehen. Der Chef der Präsidialkanzlei, Staats- Minister Dr. Meißner, überreichte dem Jubilar diese Auszeich­nung auf der zu seinen Ehren veranstalteten Festsitzung der deut­schen weltwirtschaftlichen Gesellschaft.

Mittwoch, de» S. Februar 1841

68. Geburlsiag des Reichsproteklors

DNB Prag, 4. Febr. Dem Reichsprotektor in Böhme» und Mähren, Reichsminister Freihern von Neurath, find zu seinem 68. Geburtstage aus allen Teilen des Reiches so zahlreiche Glück­wünsche zugegangen, daß es ihm nicht möglich ist, jeden einzelnen persönlich zu beantworten. Er bittet daher, feinen Dank auf die­sem Wege entgegenzunehmen.

Anläßlich des 68. Geburtstages des Reichsproteklors in Böh­men und Mähren, Reichsminister Freiherrn von Neurath, brachte die gesamte tschechische Presse Würdigungen der Persönlichkeit des Jubilars. Unter anderem schreibt dieNarodni Politika", eines der führenden tschechischen Blätter:Die Blicke der gesam­ten Bevölkerung des Protektorats wenden sich heute dem Manne zu. der als alleiniger Repräsentant de« Führers in Böhmen und Mähren die schwere und verantwortungsvolle Aufgabe des störungslosen Einbaues dieses Raumes in das Eroßdeutsche Reich übernommen hat. Getreu dem Programm der NSDAP, ver­wirklicht Freiherr von Neurath die Grundsätze sozialen Aufstie­ges und sozialer Gerechtigkeit, was insbesondere die breiten Schichten des tschechischen Volkes mit Dank quittieren. Die Ar­beitslosigkeit, die fast durch 10 Jahre in der ehemaligen Repu­blik auf dem Volke lastete, ist durch das Eingreifen des Reichs­protektors zum Verschwinden gebracht worden. Die Frage der Löhne und Gehälter erfährt Schritt um Schritt ihre Regelung und Angleichung an das hohe soziale Niveau des Reiches. Frei­herr von Neurath ist ein Mann der Tat, der zu überzeugen ver­mag und überflüssige Worte haßt, wie sie das tschechische Volk bis zum Ueberdruß von den Repräsentanten seines früheren Regimes genossen hat.

Auch die Prager ZeitungCeske Slovo" würdigte in einem Leitartikel den Geburtstag des Reichsprotektors, in dem sie vor allem herausstellte, daß Freiherr von Neurath seit einem Menschenalter in vordersten Stellungen für das Reich arbeitete.!

Deutsche Polizei im Oste«

180 VV8 Juden im Ghetto

NdZ. Berlin, 4. Febr. Die im Aufträge des Neichssührers A und Chefs der deutschen Polizei herausgegebene ZeitschriftDke deutsche Polizei" gibt in einem Sonderheft einen großen Ueber- blick über die Aufbauarbeit der deutschen Polizei in den Ost­gebieten, wobei bekannte Polizeifiihrer sich über ihre Arbeits­gebiete äußern. Der Polizeipräsident von L i tz m a n n st ad t, --- Brigadeftihrer Dr. Albert, schildert am Beispiel der Polizeiver­waltung Litzmannstadt die Schwierigkeiten, denen die deutsche Polizei auf Schritt und Tritt in den Ostgebieten gegenübersteht. Er führt den Nachweis, daß die Bildung des Juden-Ghettos in Litzmannstadt schon vor hundert Jahren von den polnischen Be­hörden, allerdings in unzureichendem Maße, versucht worden war, und zwar auf die Eingaben der deutschen Tuchmacher cm damali­gen Lodsch. Erst der deutschen Verwaltung blieb cs Vorbehalten, diese Anregungen der deutschen Bevölkerung zu verwirklichen. Der Polizeipräsident begründet die Notwendigkeit, das Judentum vom deutschen Teil der Bevölkerung zu isolieren. Bei 700 000 Einwohnern beherbergte die Stadt 340 000 Juden. Die Nachprü­fung der Krankenstatistik ergab, daß jedes Jahr die in der Stadt auftretenden Infektionskrankheiten ihren Ausgangspunkt im jüdischen Wohngebiet hatten und die Stadt von Jahr zu Jahr mehr verseuchten. Die Bildung des Juden-Ghettos in Litzmann­stadt sei eine A b w e h r m a ß n a h m e, die heute auch von allen anerkannt und begrüßt werde. Seine Schaffung war zugleich eine Umsiedlungsmatznahme größten Ausmaßes. Rund 150 000 Juden mußten aus allen Stadtgebieten in das Ghetto umsiedeln und die in diesem Gebiet wohnenden Deutschen und Polen in die übrigen Teile der Stadt. Das Ghetto hat einen Umfang von 16 Kilometer. Zu seiner Bewachung ist ein volles Polizeibataillon eingesetzt. Zur Bekämpfung von Betrug, Korruption und anderen Verbrechen ist ein besonderes Kriminalkommissariat Ghetto eingerichtet, das bereits bedeutende Millionsnwerte sichergestcllt hat. Im Ghetto leben etwa 160 000 Juden. Sie wer^ den soweit wie möglich zur Arbeit in Großschuhmachereien, Tisch­lereien, Schneidereien und Kürschnereien herangezogen.

Der neue ungarische Außenminister

Bukarest, 4. Febr. Der bisherige ungarische Gesandte kn Bukarest, Laszlo von Bardossy, wurde zum ungarischen Außenminister ernannt.

Bagrianoff zuröckgelrelen

Sofia, 4. Febr. Der Landwirtschaftsministsr Bagrianoff ist zu- rückgetreten. Ministerpräsident Filoff verlas am Dienstag nach­mittag im Sobranja ein Schreiben des Königs, in dem mitge­teilt wird, daß das Rücktrittsgesuch des Landwirtschaftsministers genekimigt wird und Ministerpräsident Filoff mit der Leitung des Landwirtschaftsministeriums betraut wurde.

^lettre NachvMte«

Gedenkfeier zum 5. Todestag Wilhelm Eustloffs. Dienstag nachmittag fand aus Anlaß der fünften Wiederkehr des To­destages Wilhelm Gustloffs im Ehrenhain der Partei in Schwerin eine schlichte Gedenkfeier statt. Gauleiter Hilde­brandt legte als ersten Kranz den des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß am Grabe nieder.

Rücktritt des jugoslawischen Justizministers. Justizminister Dr. Lazar Markowitsch ist zurückgetreten. An seine Stelle tritt der bisherige Staatsminister beim Ministerpräsidiuny Dr. Michael Constantinowitsch.

Die japanische Offiziersabteilung in der Hesres-Unter- offiziersschule Potsdam. Die japanische Offiziersabordnung, die sich gegenwärtig-auf einer Besichtigungsreise durch Deutschland befindet, stattete der Potsdamer Heeresunter­offiziersschule einen Besuch ab. Die Gäste besichtigten mit großem Interesse den Dienstbetrieb und ließen sich schließlich die Voxschule einer Kompanie vorführen. Nach kurzem Auf­enthalt im Offiziersheim fuhren die japanischen Offiziere zur Stadt und legten in der Garnisonkirche an den Särgen der großen Könige einen Kranz nieder.

Japanische Truppen an der Südküste der Krvantung- Provinz. Im Rahmen der japanischen Maßnahmen zur wirk­sameren Gestaltung der Chinablockade landeten am Diens­tag japanische Armeeinheiten an der Südküste der Kwan- tung-Provinz, um die Zufuhrstraße von der Mirsbucht nach Waitfchau und Schuitschau zu unterbinden. Die Operatio­nen, die durch die Marine unterstützt werden, schreiten voran.

Axmann auf dem Heldeufrjedhof in Oslo. Nach den ver­schiedenen Veranstaltungen im Zeichen der deutsch-norwegi-' zchen Jugendkameradschaft und nach Eröffnung der HI.-' Ausstellung besuchte der Reichsjugendführer Artur Axmann in Begleitung des Stadtkommandanten General Sodan den deutschen Heldenfriedhof in Oslo.