». Seite - Nr. 2«

Nagolder Tagblatt»Der Gesellschafter

Dienstag, -e« 4. Februar 1S41

Der deutsche Wehrmachtsdericht

Erfolgreiche Angriffe auf feindliche Flugplätze, Fabrikanla­ge«, Lagerhäuser und Bahnen. Handelsschiff in Brand

geschossen. Der Feind verlor gestern drei Flugzeuge.

DNB Berlin, 3. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Einzelne Kampfflugzeuge griffen gestern er­folgreich Flugplätze, Fabrikanlagen, Lagerhäuser und Bah­nen in Südostengland an. Auf einem Flugplatz wurden feindliche Kampfmaschinen zerstört und Treffer in einer Halle erzielt.

Südlich Southend wurde ein Handelsschiff in Brand ge» schossen. Ein weiteres Handelsschiff erhielt südostwärts Har- wich mehrere Bombenvolltreffer.

Der Feind verlor gestern drei Flugzeuge, davon eines im Luftkampf und eines durch Flakartillerie, eines wurde zur Landung gezwungen.

Der italienische WehrmachtsLericht

Erfolgreicher Einsatz der Luftwaffe an allen Fronten.

DNB Nom, 3. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

An der griechischen Front Spähtrupp- und beiderseitige Artillerietätigkeit. Unsere Luftwaffe hat Truppenzusammen- ziehungen bombardiert.

In Nordafrika haben unsere Luststreitkräfte motorisierte britische Kolonnen erfolgreich Lombardiert.

In Ostafrika wurden die heftigen Kämpfe im Gebiet von Agordat und Barentu auch am Sonntag fortgesetzt. Unsere Luft­waffe hat sich weiterhin mit prächtigem Kampfgeist eingesetzt.

Feindliche vom Westen kommende Flugzeuge haben Saldi« nienüberflogen und Bomben sowie zwei Torpedos erfolg­los gegen das Stauwehr des Tirso abgeworfen. Weitere Bom­ben fielen auf freies Feld, ohne Opfer oder Schaden zu ver­ursachen.

Ein feindliches Flugzeug wurde von der Flak getroffen und stürzte ab. Die Besatzung wurde gefangen genommen.

Ein englischer Eindecker vom Spitfire-Typ ist in der Nähe von Via Reggio abgestürzt. -Der Pilot wurde gefangen ge­nommen.

Zahlen gegen faule Erklärungen

»Giornale d'Jtalia" über die englischen U-Boot-Verluste

Rom, 3. Febr. Die englische Admiralität hatte dieser Tage den Eesamtverlust von 25 U-Booten eingestanden. Dazu schreibt der Marinekritiker desGiornale d'Jtalia" in der Sonntagsaus­gabe des Blattes, dag die englischen Verluste in Wirklichkeit viel größer seien. Von 73 U-Booten, die England vor Kriegsausbruch besaß, hätten nach den Wehrmachtsberichten die Italiener 24 und die Deutschen 22 versenkt, so daß die englische Marine heute nur nur noch 27 von den U-Booten besitze, die sie zu Kriegsbeginn hatte.

Die neueste Schandtat der RAN.

Zu den Bombenabwürfen auf das Lazarettviertel von Valona

Rom, 3. Febr. Ein Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani gibt zu dem im Wehrmachtsbericht vom Sonntag erwähnten fei­gen Angriff der Royal Air Force auf ein Hospital noch folgende Einzelheiten:

Unter dem Schutz der Wolkendecke erschienen fünf Vlenheim plötzlich über dem Himmel von Valona. Nachdem sie im letzten Augenblick die Wolkendecke durchstoßen hatten, zogen sie erst eine große Schleife, ohne eine einzige Bombe abzuwerfen. Dann aber nahmen sie Richtung auf die Wohnviertel und das Hospital, warfen eine Bombe ab und verschwanden sofort wieder in den Molken, wo sie den sofort aufgestiegenen italienischen Jägern entkamen.

Diesem feigen völkerrechtswidrigen Angriff der Royal Air Force stellt der Sonderberichterstatter der Stefani die Leistungen der italienischen Luftwaffe entgegen: Bisher wurden von den in Albanien stationierten italienischen Luftstreitkräften 93 feind­liche Flugzeuge abgeschossen, wahrscheinlich weitere 35 abgeschos- iscn, und 11 wurden am Boden zerstört. Die italienische Luftwaffe verlor dagegen insgesamt in Luftkämpsen und durch feindliche Abwehr nur 20 Maschinen.

«Werkzeuge Goltes-

Em Musterbeispiel widerlichster britischer Heuchelei

Genf, 3. Febr. In einem in typisch britischer Anmaßung mitGott und Krieg" betitelten Artikel schreibt Ernest H. Flood !inNews Chronicle" vom 31. Januar:Wenn das Naziregime nicht vollständig vernichtet wird, werden wir als Gottes Werk­zeuge dafür verantwortlich sein, weil wir keine Rache genommen itzaben an dem größten Feind Gottes, den die Welt jemals ge­sehen hat. Die Bibel in einer Hand, das Schwert in der anderen und kein Kompromiß. Im Geiste Cromwells!

Der Erguß des Mister Flood stellt in seiner scheinheiligen Ver­logenheit ein wahres Musterbeispiel widerlichster britischer Heu­chelei dar. Mögen die Vertreter der untergehenden plutokrati- schen Welt in wilden Racheschwüren toben oder sich in gottes­lästerlichen Phrasen spreitzen, sie werden ihrem längst fälligen Untergang nicht entgehen. Mögen sie im Geiste Cromwells oder Churchills kämpfen, am Ende steht doch der deutsche Sieg!

Die deutschen Kriegsberichter

Ueberall da, wo es am gefährlichsten ist. Neuer Begriff des Journalismus.

DNB Belgrad, 3. Febr. Zweifellos angeregt durch den doku­mentarischen FilmSieg im Westen" würdigt der Berliner Ver­treter derPolitika" die Leistung der deutschen Kriegs berichter, die er in Anerkennung ihrer soldatischen Haltung eine neue Waffengattung nennt.

Nach Schilderung der früheren Kriegsberichterstattung schreibt der jugoslawische Journalist, schon die ersten Tage des gegen­wärtigen Krieges hätten gezeigt, wie wertvoll die Arbeit der Männer wäre. Sofort hätten sich die Spalten der deutschen Blät­ter mit lebendigen Kampfschilderungen von Gefechten auf dem 'Lande, zur See und in der Luft gefüllt, die sofort den Eindruck »ermittelt hätten, aus der Feder von unmittelbaren Augenzeu­gen zu stammen. Denn in den 17 Kriegsmonaten sei auch kein größerer Kampf noch Irgend welcher bedeutsame Luftangriff, noch irgend ein anderes gefährliches Unternehmen der deutschen -Marine geführt worden, ohne daß nicht auch schon am nächsten

Nationalsozialistische Kirianzersolge

Steueraufkommen vervierfacht, Bermögenszmvachs um zwei Drittel

NdZ. In der Deutschen Steuerzeitung gibt Staatssekretär Reinhardt vom Reichsfinanzministerium einen lleberblick über die großen Erfolge achtjähriger nationalsozialistischer Fi­nanzpolitik. Das Steueraufkommen des Reiches hat sich danach von 6,6 Milliarden RM. in 1932 auf 27,0 Milliarden RM. 1940 vervierfacht. Die E i.n ko m m e n st e u e r ist in ihrem Ertrag von 1,3 Milliarden 1932 auf 8,0 Milliarden RM. 1940 gestiegen, luch das Vermögen erfuhr einen nicht unerheblichen Zuwachs. Das ergibt sich aus der Erhöhung des Aufkommens an Vermögens­steuer von 307 Millionen RM. 1933 auf 417 Millionen RM. 1939. Es wird im gegenwärtigen Rechnungsjahr 1940 500 Millionen RM. übersteigen. Aus der Steigerung ergibt sich,'-daß der privat­wirtschaftliche Vermögenszuwachs seit der Machtübernahme min­destens zwei Drittel beträgt. Die Finanzierung des Krieges ist gesichert. Der Finanzbedarf des Reiches, der über die Einnahme an Steuern, Verwaltungseinnahmen und Kriegsbeitrag der Gemeinden hinaus entsteht, wird auch in Zu­kunft durch Ausgabe von Schuldtiteln des Reiches gedeckt wer­den können. Der Umlauf an Zahlungsmitteln in Deutschland hat betragen am 1. September 1939 13,3 Milliarden RM., am 15. Januar 194115,8 Milliarden RM. Die Zunahme von 2,5 Mil­liarden RM. ist eine durchaus natürliche. Sie ist zurückzuführen auf die Eingliederung der Ostgebiete, auf den verstärkten Ve- triebsmittelbedarf der Wehrmacht während des Krieges und auf die Zunahme der Umsätze und der Einkommen, die in der deut­schen Volkswirtschaft Vorkommen. Beim Steueraufkommen spre­chen alle Anzeichen dafür, daß es im Rechnungsjahr 1941 nicht

wesentlich unter 30 Milliarden RM. Zurückbleiben wird. Dazu kommen die Verwaltungseinnahmen und der Kriegsbeitrag der Gemeinden mit rund 4 Milliarden RM. jährlich. Die Verschul­dung des Reiches beträgt einschließlich der Steuergutscheine heute iund 79 Milliarden RM. Dieser Betrag ist, gemessen an der Größe und Leistungskraft der deutschen Volkswirtschaft, nicht be­sonders groß. Es besteht vielmehr noch ein sehr erheblicher Spiel­raum für Zwecke der Kricgsfinanzierung. Große Mittel sind in den. ersten acht Jahren nationalsozialistischer Staatsführung für fa­milienpolitische und bevölkerungspolitische Zwecke angesetzt wor­den. Es wurden gewährt: Von August 1933 bis Dezember 1910 1680 488 Ehestandsdarlehen mit 1025,77 Millionen RM., von Oktober 1935 bis Dezember 1940 O099 479 einmalige Kinderbei­hilfen mit 322,33 Millionen RM., von April 1938 bis Dezember 1940 106 622 Einrichtungsdarlehen und 31336 Eiurichtungs- zuschüsse für die Landbevölkerung mit 81,77 Millionen RM./ab August 1936 bis Dezember 1910 lausende Kinderbeihilfen, zuletzt an 1575 088 Familien mit 2 941650 Kindern zu einem Betrage von 1081,94 Millionen RM. Der nächste Schritt zur Familicn- lastenerleichterung wird bald nach Kriegsende erfolgen. Dann wird allen Einkommensempfängern mit nicht mehr als 2400 NM Jahreseinkommen laufende Kinderbeihilfe auch für das erste und zweite minderjährige Kind gewährt werden, und zwar in Form von Mietzahlungsscheinen, während die Barbeträge vom dritten Kind an gegeben werden. Ferner wird die stärkere Berücksichti­gung des Familienstandes bei der Einkommensteuer erfolgen.

Tag die Leser von diesem Ereignis unterrichtet worden wären. Es gehöre eine ganz besondere Ausbildung dazu, um solche Lei­stungen zu vollbringen.

.Die PK.-Berichterstatter seien denn auch entsprechend aus­gebildet worden. Von ihnen verlange man jedoch noch viel mehr als von anderen Kämpfern. Sie müßten ungeheure Energien und Durchhaltekraft aufbringen. Die deutsche Kriegsbericht­erstattung sei aus dem Zeitgeschehen überhaupt nicht mehr weg­zudenken. Die PK.-Männer seien als. erste in Danzig eingezogen, sie hätten mit der deutschen Eebirgstruppe in Narvik gekämpft, sie hätten die gefährlichen großen Schlachten in Belgien, Hol­land und Frankreich miterlebt. Viele von ihnen hätten schon mehr als hundert Einflüge über der englischen Insel hinter sich, Interessant seien vor allem die Kampfschilderungen aus Sizilien, über die Wirksamkeit der Stuka-Angriffe auf die englische Flotte im Kanal von Sizilien und andere Schilderungen, die die deut­sche Oeffentlichkeit bereits 24 Stunden später nach diesen gefähr­lichen Unternehmungen, die nur einige Minuten gedauert hät­ten, gelesen haben.

Diese PK.-Männer seien überall, so schreibt das jugoslawische Blatt, wo es am allergefährlichsten sei. Viele von ihnen lebten deshalb auch heute nur noch in ehrendem Angedenken des Lan­des und Volkes. Zahlreiche Kriegsberichterstatter seien mit den höchsten Kriegsauszeichnungen für ihren Mut belohnt worden. Die Kriegsberichterstatter hätten sich von Anfang an von jenen Drückebergern der früheren Zeit unterschieden und damit einen ganz neuen Begriff vom Journalismus in Kriegszeiten geschaf­fen. Sie hätten ihr Leben eingesetzt und seien sich vor allem im jetzigen totalen Krieg bewußt, wie wichtig ihr Verhalten für die ständige enge Verbindung zwischen der kämpfenden Truppe und- dem Heimatlande sei.

Werras Husarenstück

Drei Abschüsse an einem Tag Allein über dem englische» Feldflugplatz

Von Kriegsberichter Harry Behm

DNB_,3. Febr. (PK.) Das war eine Freude bei den Män­

nern unserer Jagdgruppe und unseres ganzen Jagdgeschwaders, als der Rundfunk die Meldung von der gelungenenen abenteuer­lichen Flucht Oberleutnants von Werra aus der englischen Ge­fangenschaft brachte, unseres Oberleutnants, denn Franz von Werra war bis zu seiner Gefangennahme im September vorigen Jahres unser Eruppenadjutant und zugleich der beliebteste und verwegenste Jagdflieger unserer Gruppe. Innerhalb weniger Wochen hatte Oberleutnant von Werra acht Gegner mit bren­nenden Maschinen in die Tiefe geschickt. Die Engländer kannten ihn schon als denroten Teufe l". Denn wenn er in seiner Me 109 zum Luftkampf ausstieg, trug er über der Uniform stets eine knallrote Jacke, an der sie ihn schon von weitem erkannten. Die Jacke hatte allerdings einen ganz besonderen Zweck, sie sollte nämlich nur die Suche nach ihm erleichtern, falls er einmal Pech haben und in denVach" fallen sollte. Kam Oberleutnant von Werra dann vom Feindflug zurück, so begrüßte ihn als erster sein junger Löwe Simba, der auf unserem Feldflugplatz frei herumlief und der Liebling der ganzen Gruppe war.

Allein bei »freier Jagd"

Sein verwegenstes Jagdfli.egerstück hatte Oberleutnant von Werra wenige Tage, bevor er selbst im Luftkampf über England zur Notlandung gezwungen wurde und in Gefangenschaft geriet.

Es war der 28. August 1940. Die Gruppe hattefreie Jagd über England" gehabt. Die meisten Maschinen waren schon zurück und hatten bisher insgesamt acht Abschüsse melden können. Es fehlte aber immer noch die Maschine des Oberleutnants von Werra. Eine halbe Stunde verging. Der Adjutant war noch immer nicht da. Sollte ihm etwas passiert sein? Niemand von den anderen Flugzeugführern hatte ihn während des Luft­kampfes mit den englischen Jägern gesehen und konnte Auskunft über sein Verbleiben geben. Auch Funkmeldungen waren nicht cingegangen.

Schon war fast eine Stunde seit der Landung der letzten Ma­schinen vergangen. Alle Hoffnungen schienen vergebens. Man mußte damit rechnen, daß Oberleutnant von Werra im Luftkampf über England abgeschossen oder zur Notlandung gezwungen wor­den mar. Da brauste plötzlich im Tiefflug eine Maschine über den Feldflugplatz und wackelte kräftig mit den Tragflächen. Alles stürzte heraus, und ein Aufatmen ging über den ganzen Platz. Es war die Maschine des Adjutanten. Wenige Augenblicke später war Oberleutnant von Werra gelandet und berichtete nun über seinen abenteuerlichen Luftkampf, in dessen Verlauf er drei eng­lische Maschinen abschoß und außerdem noch eine Reihe von Ma­schinen am Boden vernichtete.

Gleich nach dem Eintreffen über England kamen wir über der Themsemündung in eine große Kurbelei mit Spitfires", begann Oberleutnant von Werra seinen Bericht.Da hatte mich plötzlich eine Spitfire von hinten am Wickel. Beinahe wäre es schief ge­gangen, aber ich hatte den gerade noch rechtzeitig bemerkt, um nach unten wegzudrücken. Der Engländer kam hinter mir her, und es ging in eine große Wolke hinein. Da machte ich plötzlich

einen Looping, und als wir wieder aus der Wolke herauskamen, Hatte ich den Engländer vor mir und schoß ihn, aus allernächster Nähe den Laden voll. Da fing er sofort an zu brennen und sauste ungespitzt in die Tiefe."

Das war der erste 'Abschuß an diesem Tage. Dabei war Ober­leutnant von Werra bis auf 500 Meter heruntergekommen und befand sich nun plötzlich mutterseelenallein über England mit seiner Maschine. Wieder aufzusteigen hatte reinen Zweck, da über ihm in den Wolken viele englische Jäger hingen und ihn sofort erledigt hätten. Also ließ er sich weiter nach unten durch die Wolken durch, um sich dann nach Hause durchzuschlagen.

... und tat, als ob ich landen wollte"

Doch welche lleberraschuug. Gerade als er durch die Wolken stieß, bemerkte er unter sich sechs englische Iagdmaschi - neu, die gerade zur Landung auf einem Feldflugplatz ansetzten und bereits die Fahrwerke ausgestreckt hatten.Kurz entschlossen steckte ich ebenfallsmeine Beine" heraus, berichtete Oberleut­nant von Werra weiter, hängte mich an die sechs Hurricanes hinten an und tat so, als ob ich dazu gehöre und auch landen wollte." Immerhin war Vorsicht geboten, denn die Eng­länder befanden sich ja bei weitem in der Uebermacht. Also war­tete der Deutsche erst mal, bis die ersten drei Maschinen auf dem Rollfeld aufgesetzt hatten, dann zog er blitzschnell seineBeine" wieder ein und ging zum Angriff aus die drei restlichen, noch in de.r Luft befindlichen Maschinen über. Eine stürzte sofort ab und zerschellte auf dem Platz, die beiden anderen dagegen waren ge­rade beim Einschweben, als der Oberleutnant von Werra sie er­dichte und ihnen eine kräftigeSpritze" aus seinen Bordwaffen »«rabfolgte. Mo noch zwei Abschüsse. Inzwischen hatte Ober- rutnant von Werra Zeit gehabt, sich den Platz genau anzusehen. Bo sauste er nun im Tiefflug weiter und beharkte eine ganze Aeihe in einer Platzecke abgestellte Maschinen mit seinen MG s. Dann sah er einen großen Tankwagen, schoß diesen in Brand und gleich darauf noch einen großen Baldachin, unter dem offen­bar noch weitere Maschinen standen. ^

Ehrenrunden über dem Feindplatz

Ein anderer wäre nun vielleicht schon zufrieden gewesen und hätte sich schleunigst aus dem Staube gemacht. Nicht aber Ober­leutnant von Werra. Er machte nun erst noch ein Ehrenrunde über dem Platz, um sich den angerichteten Schaden auch genau anzusehen. Der Anblick lohnte sich auch. Aus dem Tankwagen floß das Benzin in Strömen und rund herum war alles in Flam­men gehüllt. Zwei Maschinen am Liegeplatz und drei vor dem Baldachin brannten lichterloh. Auch das große Zelt stand bereits in Flammen. Somit waren mindestens fünf Maschinen am Boden vernichtet. Inzwischen war es nun aber wirklich höchste Zeit sür den Rückflug geworden, denn die Flak schoß wie wild, und die Benzinuhr ließ auch schon höchste Eile geboten erscheinen. Im Rückslug ging es nun über die englische Landschaft dahin, dann über den Kanal und mit dem letzten TropfenSchnaps" im Tank nach Hause. Erst hier stellte er fest, daß seine Maschine zahlreiche Einschüsse aufwies und u. a. auch das FT-Eerät zerschossen und unbrauchbar geworden war. »

Das war Oberleutnant von Werras verwegenstes Jagdflieger­stück. Genau eine Woche später, am 5. September, wurde er dann im Luftkampf über England durch einen Treffer in die Maschine zur Notlandung an der englischen Küste gezwungen. .

Kurusir verabschiedete sich

DNB Berlin. 3. Febr. Der Führer empfing am Montag mittag in der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichs­ministers des Auswärtigen von Ribbentrop den von seinem Berliner Posten scheidenden kaiserlich japanischen Botschafter Kurusu zur Verabschiedung.

Reichstagung von Säuglings- und Kindsrschwestern. An Sonntag fand im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berttn-Westend die erste Reichstagung von SäugUngs- und Kinderfchwestern ihren Abschluß, die unter der Leitung der Generaloberin Ranke vom Reichsbund der freien Schwe­stern und Pflegerinnen e. V. und der Fachgruppenleiterin des Bundes, Oberin von Klitzing stand, nahmen über 150 Oberinnen, Stationsschwestern und Schwestern der nach- gehenden Fürsorge der NSV. aus allen Teilen des Rei­ches teil.

Ueberlebende eines britischen Frachters gelandet, -on einem ungenannten kanadischen Hasen erklärte der Kapitän eines britischen Frachters, er habe 88 Ueberlebende des im vergangenen November von den Deutschen versenkten briti­schen FrachtdampfersApapa" (0333 BRT.) in Schottland gelandet. Bei dem Angriff auf dieses Schiff seien 16 Mann an Bord durch Fliegerbomben getötet worden.

Tächter Johannes Schlaf gestorben. Am Samstag ist.der Dichter Johannes Schlaf in seiner Eeburtsstadt Quersurt, in der er seit 1937 wohnte, nach kurzer Krankheit im Alter, von 78 Jahren verschieden.