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Nr. 29
vienslag, den 4. Februar 1941
115. Jahrgang
Gorgen im englischen
Die Befürchtungen, dag in Hinte rindien ein neuer Kriegsschauplatz entstehen könnte, dessen Anforderungen die Kräfte des britischen Empires übersteigen würden, die schon im Mittelineer, im Atlantik und im Kanal zur Verteidigung der britischen Insel in Anspruch genommen werden, sprechen aus dem plötzlich einsetzenden Pressefeldzug gegen Japan. Der Oberkom- missar der unter englischem Protektorat stehenden Malaiischen Staaten, Stenton Thomas, hat in einer Rede auf der Bundes-^ ratssitzung der Malaiischen Staaten in Kuala Lumpur erklärt, der Krieg sei jetzt den Küsten des Malaiischen Archipels nähergerückt als je zuvor. Der Oberkommissar befürwortete die Bewilligung der von den eigenen Heeren der Malaienstaaten verlangten zusätzlichen Wehrhaushalte. Er erklärte, cs wäre närrisch, sich die Möglichkeit nicht vergegenwärtigen zu wollen, daß auch die Malaiische Halbinsel in den Krieg verwickelt werden könne, und man müsse dagegen alle notwendigen finanziellen und militärischen Vorbereitungen jetzt treffen, solange es noch Zeit sei. Er teilte auch mit, daß die englische Regierung die Malaiischen Staaten von der Verpflichtung befreit hätte, einen Teil des ein- kommendcn direkten'Steuerbetrages, wie es rm Frieden üblich war, nach England zu senden. Diese Gelder würden jetzt der Wehrmacht der Malaiischen Staaten zur Verfügung gestellt.
Ein anderes Zeichen dafür, wie kritisch die britischen verantwortlichen Stellen die Lage ansehen, ist in einer Veröffentlichung der Regierung in Singapur zu erblicken, die die Bevölkerung darauf vorbereiten soll, daß wichtige Grenzzonen, die als Kampfgebiete erklärt würden, zwangsweise geräumt werden müßten, Es ist anzunehmen, daß man in erster Linie die mit der britischen Herrschaft unzufriedenen Elemente weg- zubringen sucht. Man will sie in Lagern, für die der Ausdruck Konzentrationslager sicherlich nicht unberechtigt ist, unterbringen. lln der Vorankündigung heißt es, 15 000 der insgesamt 75 000 Rnmohner in den voraussichtlichen Kampsgebieten müßten diese Gebiete baldigst verlassen. Außerdem sei es nicht gut möglich, in den am dichtesten bevölkerten Teilen der Stadt Singapur und ihrer Umgebung unterirdische Luftschutzräume einzurichten, weil sie überschwemmt werden könnten durch die hohen Flutwellen, Es scheint nach längerer Untersuchung, als ob für die insgesamt ^10000 Einwohner der am dichtesten bevölkerten Stadtteile von Singapur nur zu 10 v, H. Luftschutzräume gebaut werden könnten. 2» 000 Einwohner werden also, falls das notwendige Baumaterial für Luftschutzränme rechtzeitig eintrifft, damit rechnen können, in ihren Wohnungen verbleiben zu dürfen.
Die britische Presse enthält keine genauen Angaben mehr über den Fortschritt der Befestigungsarbeiten auf Singapur. Es ist bekannt, daß seit zehn Jahren an der Befestigung nach der Seeseite hl« gearbeitet wird. Wie viele Kriegsschiffe im Augenblick im Hafen von Singapur liegen, wird nicht ermähnt.
Gespannte Lage in Johannesburg
Stockholm, 3, Febr. Wie aus Johannesburg gemeldet wird, kam es am Sonntag erneut zu Zwischenfällen. Wie ernst die Lage ist, ergibt sich daraus, daß der Militärurlaub aufgehoben mnrde. Die beurlaubten Soldaten müssen in die Lager zurückkehren. Schwerbewaffnete Militärstreifen ziehen fortgesetzt durch die Stadt.
«Rumänien braucht Ruhe und Arbeit-
Erklärung Antonescus vor der Presse
Bukarest, 3. Febr, Staatsführer General Antonescu hat vor Vertretern der Presse Erklärungen abgegeben, in denen er u. «. hervorhob, er, der Staatsführep, falle lieber ehrenhaft auf seine«, Posten, als daß er sich selbst und die Armee entehre und den Staat durch eine Geste der Schwäche zum Zusammenbruch bringe. Vor Gott, dem Lande und der Geschichte schwöre er, daß niemand auf diesem Boden gehindert werde, die Ehre, die Rechte und die Ruhe der Rumänen zu verteidigen. Die Zukunft aber gebiete, seine Pflicht zu erfüllen, und die erste Pflicht aller sei, zu arbeite«. Rumänien habe Ruhe und Arbeit notwendig. Wenn alles Wieder zur Arbeit und zur Disziplin zurückgekehrt sei, dann werde er zur politischen Reorganisation des Landes schreiten. Rur die Feinde der Wahrheit könnten glauben, daß er von dem Wege der schöpferischen Kräfte des rumänischen Nationalsmus und des neuen Zeitgeistes abweichen werde. Der neue Staat werde auf dem rumänischen Primat in allen Ge- ^aten und auf der agrarischen und bäuerlichen Struktur auf- «rbüut sein. Alle notwendigen Reformen zur Beseitigung schädlicher fremder Einflüsse würden ohne Zögern durchgeführt werden. Jeder Rumäne solle sich ein Beispiel an dem großen und opferreichen Kampf des Führers und des deutschen Volkes sowie Duce und des italienischen Volkes nehmen und verstehen, daß über alle Erschütterungen und über alle Mißverständnisse mnweg die Rumänen gegenüber ihren Vorfahren und ihren Nachfahren die Pflicht hätten, Staat und Volk für die Verteidi« 8U«g ihrer ewigen Rechte vorzubereiten.
Bekenntnis zum neuen Europa
, dv^o, 3. Febr. Das Wochenblatt „Bulgarien von morgen" be-
mit der Zukunft Europas und erklärt in seiner Vetrach- fwlg, die Hoffnungen und Sympathien Bulgariens seien ver- ^Elcherweife auf der Seite jener, die zu den Waffen gegriffen ?»tten, um die durch die Pariser Vorortdiktate entrechteten und n. Völker zu befreien. Die Rückgliederung der Do-
rnoscha sei ein Beweis dafür, daß Bulgariens Stellungnahme
ncyug sei. Das bulgarische Volk müsse alles tun, um sich als künftiger Bestandteil der Völkergemeinschaft im neuen Europa würdig zu erweisen. Auf diese Aufgabe müsse es sich vorbereiten. Die erste Bedingung dafür sei, einen starken nationalen Staat aufzubauen, in dem die schöpferischen Kräfte des Volkes sich entwickeln könnten, ungehindert von denen, die' noch immer den neuen Geist, der heute die Well zu beherrschen beginne, nicht verstanden hätten.
Reichsfiihrer-^ Himmler in Norwegen
DNV Oslo, 3. Febr. Reichsführer ff Himmler verließ am Freitag abend gemeinsam mit dem Reichskommissar Terboven im Sonderzug Oslo. Nach einer nächtlichen Fahrt durch das südliche Eudbrandsdal wurde die Reise nach Drontheim in Otte unterbrochen. Von hier aus fuhren bereitstehende Krastwage» den Reichssührer und seine Begleitung, in der man auch de» Leiter der militärischen Operationen in diesem Gebiet sah, nach Dombaas hinunter. In der Nähe von Doore widmete der Reichsführer mehrere Stunden der eingehenden Besichtigung eines großen Vergbauernhofes, der mit seinen Menschen, Lebensformen und Bauwerken typisch ist für die mittelnorwegische Stammlandschaft der germanischen Rasse. Von Dombaas aus ging die Reise im Sonderzug weiter über Dovrefjell, wo die Eisenbahnlinie einer alten Hochstraße folgt. In Drontheim, das der Sonderzug gegen 20 Uhr erreichte) besichtigte der Reichsführer das Polizeibataillon und richtete eine kurze Ansprache an seine Männer, die fern der Heimat einen verantwortungsvollen Dienst versehen. Ein Besuch des Drontheimer Domes beschloß den fünften Tag des Aufenthaltes des Reichsfiihrers in Norwegen.
Axmann und Quisling vor der norwegischen Jugend
Brücke zwischen Deutschlands und Norwegens Jugend
Oslo, 3. Febr. Nach dem Besuch einer norwegischen Jugendabordnung im Reich im vergangenen Jahr wurde des Besuch des Reichsjugendführers Arthur Axmann in Oslo zu einer erneuten Kundgebung der freundschaftlichen Beziehungen deutscher und norwegischer Jugend. Nach dem Empfang des Reichsjugendführers durch eine Ehrenabordnung der norwegischen Jugend veranstalteten über tausend Jungen und Mädel der National- Sammlung einen Propagandamarsch und Fackelzug durch Oslo.
Am Samstag veranstaltete die norwegische Jugend eine große Kundgebung, auf der Reichsjugendfiihrer Axmann und der Führer der National-Sammlung, Vidkun Quisling, sprachen. Dieser Kundgebung, die eine Manifestation der Zusammengehörigkeit beider Völker wurde, wohnten auch die in Norwegen
DNB. Berlin, 3. Febr. Die englische Zeitschrift „Spectator" bekommt es fertig, ihren Lesern, die sie augenscheinlich für dumm genug dazu hält, eine tolle Story vorzusetzen, die eine weitere Bereicherung des schon ohnehin vorhandenen britischen Fliegerlateins darstellt. Darin wird nicht mehr und nicht weniger behauptet, daß die deutschen Flugzeuge jetzt eine neue Panzerort erhielten, und zwar sei die Panzerung je nach dem Dienstgrad des Flugzeugführers verschieden. Das vollziehe »ich in der Weise, daß die Panzerung umso dicker gebaut werde, je höher der Dienstrang sei. So habe der Geschwaderchef z. B. eine Panzerung von 13 Millimeter Dicke an seinem Flugzeug, der Leutnant bloß eine acht Millimeter starke Panzerung usw.
Wie man sieht, halten sich die englischen Erfinder dieser ebenso komischen wie absurden Story ziemlich genau an das, was bei ihnen zu Hause etwa ans dem Gebiete des Luftschutzes üblich ist, wo der Mann auf der Straße nachts nichts anderes als den U- Vahnschacht zur Verfügung hat, wofür er daun noch eine Fahrkarte lösen muß, während die Peers und Lords im Savoyhotel oder in anderen dickwändigen Kellern gut untergebracht find.
Maulheldentum aus Angst
DNB Stockholm, 1. Febr. Als Vorsitzender der „Königlichen Bereinigung St. George" erklärte Lord Qucensbury, daß keiner der deutschen Soldaten zurückkehren werde, wenn Deutschland eine Invasion wagen sollte. „Für die Deutschen", so rief der Lord mit tönendem Pathos aus, „kann es kein Dünkirchen gebe«. Zur See und in der Lust haben wir jetzt die Ueverlegenheit, wenn auch nicht an Zahl, so aber doch moralisch erreicht".
Die lähmende Angst vor der endgültigen Abrechnung äußert sich bei den plutokratischen Kriegsverbrechern in einem immer grotesken und dümmeren Maulheldentum. England hatte wahrhastig genug Gelegenheit, sich mit der deutschen Wehrmacht zu messen. Im Weltkrieg ist es den Tommies trotz riesiger materieller lleberlegenheit «nd der Unterstützung fast der ganzen Welt nicht gelungen, den deutschen Froutsoldateu niederzuringen und im jetzigen Krieg sind die „siegreichen Rückzüge" von Norwegen und Dünkirchen noch in aller Erinnerung. Ei« Dünkirchen wird
Empire
unter Waffen stehenden HJ.-Führer bei. Mitgerissen von der Stimmung, die die ganze Veranstaltung durchpulste, sangen all« Teilnehmer stehend das Englandlied.
HJ.-Ausstellung in Oslo eröffnet
Oslo, 3. Febr. Am zweiten Tage der Anwesenheit des Reichsjugendführers in Oslo wurde — wie bereits angekündigt — die HJ.-Ausstellung eröffnet. Die Ausstellung gibt der norwegischen Bevölkerung einen Einblick in die Aufgaben und Erfolge der nationalsozialistischen Jugenderziehung. Im Rahmen dieser HJ.-Ausstellung war in Gemeinschaft mit dem Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront eine Musterlehrwerkstatt aufgebaut. Zur Eröffnung der Ausstellung waren der Wehrmachtsbefehlshaber in Norwegen, Generaloberst von Falkenhorst, und der Führer der National-Sammlung, Vidkun Quisling, neben vielen deutschen und norwegischen Ehrengäste» erschienen.
Reichsjugendfiihrer Axmann leitete die Eröffnung mit einer Ansprache ein, die das Wesen der deutschen Jugenderziehung erläuterte, Die Ausstellung, die neben einem großen Leseraum mit deutschem Jugendschrifttum auch einen Vorführraum beherbergt, bietet allen Besuchern die Möglichkeit, ihre Eindrücke runch das Erleben deutscher Filme über die HI. zu vertiefen. Bereits am ersten Tage konnte die Ausstellung eine Besucherzahl von 1500 Besuchern aüswcisen. Durch die Eröffnung der HJ.-Ausstellung und eine öffentliche Kundgebung der norwegischen Jugend, auf der Vidkun Quisling sprach, stand Oslo auch am Sonntag im Zeichen der deutsch-norwegischen Kameradschaft.
Argentinien vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten
Rom, 3. Febr. Argentiniens katastrophale, durch England verschuldete Wirtschaftslage wird in einem Sonderbericht des „Gior- nale d'Jtalia" aus Buenos Aires besonders unterstrichen. Dari« wird betont, daß die außerordentlich günstige Getreideernte von 8 Millionen Tonnen sich für Argentinien nicht etwa zum Segen auswirke, sondern das Land vor ein unlösbares Probleme stelle, da der Eigenbedarf nur 3 Millionen Tonnen betrage. An eine« Export sei nicht zu denken, da England sogar Verschiffungen nach Spanien und Portugal ebenso wie nach dem besetzten Frankreich, dem Balkan und der Türkei verboten habe, die früher mit z« den besten Kunden Argentiniens zählten, Aehnlich sei die Lage in bezug auf Gefrierfleisch, so daß man weitere Schlachtungen verbieten mußte. In krassem Gegensatz zum Weltkriege, der Argentinien gewaltige Gewinne einbrachte, steht heute, wie der Korrespondent feststem, die große südamerikanische Republik durch Englands Willen vor einer nie geahnten Wirtschaftskatastrophe, die die wirtschaftliche Struktur des Landes ernfthait gefährden' k önnte.
cs für die deutschen Soldaten, wie der edle Lord ungewollt richtig bemerkt, niemals geben, und die „moralische" Uebcrlegen- heit wird die Engländer nicht von den harten Schlägen bewa^ ren können, die ihnen die deutsche Wehrmacht überall dort, w« sie sich zum Kamps stellen, versetzen wird.
Abschnßmeldnngen absolut zuverlässig
Berlin, 3. Febr. Die Zuverlässigkeit der deutschen Abschußmel- 1 an gen ist über jeden Zweifel erhaben. Der Reichsluftfahrt« minister und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat neuerding» in einem Erlaß nochmals nachdrücklich auf die Bedeutung hingewiesen. Dies beziehe sich ebenso auf die ersten Meldungen, die die Truppe als Gefechtsmeldung erstattet, wie auch auf die Angabe« zur Anerkennung der Abschüsse, da elftere die Grundlagen zur Lagebeurteilung und zur Verleihung höchster Kriegsorden bilden, letztere die historische Wahrheit der Kriegsgeschichte berühren. Voraussetzung für die Weitergabe der Abschußmeldungen sei ihre scharfe und kritische Prüfung im mündlichen Verhör, welches derjenige Verbandssührer vorzunehmen habe, dem der Lnftsieg vom Abschußschützen gemeldet wird. Es sei darüber hinaus Aufgabe der Kommandeure, ihre Besatzungen zu höchster Moral im Melden zu erziehen, ste zur Beurteilung anzuleiten, welche Abschüsse meldefähig sind, und sie bei der Abgabe der Meldungen sachgemäß zu überwachen.
Auf Grund der Erfahrungen gibt der Erlaß eine Reihe formeller Hinweise für die Bearbeitung von Abschußmeldungen. Ein Antrag auf Anerkennung eines Abschusses besteht für die fliegenden Verbände aus vier, für die Flakartillerie aus fünf Teilen: 1. Der Abschußmeldung. 2. dem Gefechtsbericht, 3. dem Originalzeugenbericht, 4. der Skizze mit eingezeichneter Batterie« stellung, Flugweg des Zieles und Aufschlagsort des abgeschossenen feindlichen Flugzeuges, 5. den Stellungnahmen der Zwischendienststellen. Bei Zerstörungsmeldungen am Boden ist von den fliegenden Verbänden ebenfalls eine Skizze mit eingezeichneter Lage des angegriffenen Flugplatzes, der Verteilung der Flugzeuge auf dem Platz und Bezeichnung der erfolgten Zerstörungen einzureichen.
Vrriiifches Lliegerlaiein
Panzerung der deutschen Flugzeuge je nach Dienstrang — Die neueste und dümmste Story
der britischen Propaganda