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Nr. 28 Montag, clen 3. Februar 1941 NS. Jahrgang
rioedafrikan. Käfer» mit deutsche« Bomben betest
Drei Handelsschiffe versenkt, drei weitere schwer beschädigt — Italienische U-Boot-Ersolge im Atlantik
Wehrmachisbericht vom Samstag
Tagesangriffe deutscher Kampfverbände auf London und Ostengland — Volltreffer auf Erotzöllager in Southampton 18 VW VRT. durch Fernkampfflugzeuge versenkt — Keine feindlichen Einflüge
DNB. Berlin, 1. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Am gestrigen Tage griffet! Kampfverbände eine große Anzahl kriegswichtiger Ziele in London und O st - engl and an. Hierbei erhielt u. a. das Erohöllager von Southampton Volltreffer mit nachfolgender Brandwirkung. Ei« feindliches Handelsschiff wurde an der britischen Ost- titste stark beschädigt.
Fernkampfflugzeuge versenkten im Seegebiet wchtlich Irland zwei Handelsschiffe von zusammen 1V VV0 Nrnttoregistertonnen.
Ein weiterer britischer Hafen wurde planmäßig vermint.
Der Feind flog weder in das Reichs- noch in die besetzten Gebiete ein.
DRV. Berlin, 2. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Auch am 1. Februar setzte die Luftwaffe ihre bewaffnete Aufklärung über England fort.
I« Tiefflug wurden zwei Flugplätze angegriffen und dabei zahlreiche feindliche Kampfflugzeuge zerstört oder beschädigt» Auch Hallen und Unterkünfte wnrde« getroffen.
Zn Ostengland wurden zwei Fabriken und ein Hafen wirksam mit Bomben belegt.
Deutsche Jäger schossen ein feindliches Flugzeug Leim Einflug in das besetzte Gebiet ab.
Fernkampfartillerie des Heeres beschoß kriegswichtige Ziele in Südostengland.
Im Mittclmeer griffen deutsche Kampfflugzeuge mehrere Hafenanlagen an der nordafrikanische« Küste, die der englischen Versorgung dienten, mit großem Erfolg an. Dabei wurden drei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 14 WO BRT. versenkt, drei weitere schwer beschädigt.
In der vergangenen Nacht flog der Feind weder in das be. setzte noch in das Reichsgebiet ein.
Zwei eigene Flugzeuge kehrten von ihrem Einsatz am 31. Januar nicht zurück.
Me italienischen Heeresberichte
Italienisches Torpedoboot versenkte 1V VW BRT. — In Ostafrika Fortdauer der Schlacht an der Nordfront — Angriffe italienischer Panzer in der Cyrenaika — Unermüdlicher Einsatz der Luftwaffe
DAB. Rom, 1. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:
Aas Hauptquariter der Wehrmacht gibt bekannt:
An der griechischen Front die übliche Artillerie- und Spähtrupptätigkeit, Feindliche Truppenansammlungen sind im Tiefflug angegriffen und wirksam mit Bomben belegt worden.
I» der Cyrenaika haben unsere Panzereinheiten im Süden des Dschebel feindliche Einheiten angegriffen und zurückgeworfen, die außerdem von unserer Luftwaffe bombardiert wurden.
In Ostafrika dauerte die Schlacht an der Nordfront an. In erbitterten Kämpfen haben unsere tapferen weißen und farbigen Truppen dem Feind beträchtliche Verluste beigebracht. Auch unsere Verluste sind beträchtlich. Die Luftwaffe hat weiterhin in unermüdlichem Einsatz ihren wirksamen Beitrag zum Kampf geleistet.
Am Verlaus einer nächtlichen Kreuzfahrt unserer Torpedoboot« i» den Gewässern des Aegiiische« Meeres hat ein unter dem Befehl von Korvettenkapitän Francesco Mimbelli stehendes Torpedoboot einen gesicherten Geleitzug feindlicher Dampfer gesichtet und angegriffen. Ein mindestens 10 VVV Tonnen großer Dampfer wurde getroffen und sank sofort. Trotz der heftigen Abwehr ^r Begleitschiffe find unsere Einheiten unbeschädigt zu ihrem Stützpunkt znriickgekehrt.
Drei Dampfer mit 15 VVV VRT. von ti-Boot versenkt
DRV. Rom, 2. Febr. Der italienische Wehnnachtsluricht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquarti r der Wehrmacht grill bekannt:
An der griechischen Front haben wir bei Ssäbtruppaltionen Gefangene gemacht und viel Material, das von einer in den fügten Tagen gesch'vgenen Abteilung znrUckyclassen wurde, erbeutet. Wie iesigestellt worden ist, hat der Feind v llcächi >che Vcr. lüste erlitten. In einem einzigen Abschnitt des Tomoritza-Tales wurden 299 Tote, darunter 3 Offiziere geborgen.
Feindliche Flugzeuge habe» das Lazarettvieetrl von Valona bombardiert und Schäden und Opfer vernrfacht. Es find zehn Tote und einige verwundete z« beklagen.
In Ser Cyrenaika nichts Erwähnenswertes. Abteilungen unserer Luftwaffe haben stellenryeise motorisierte Abteilungen mit ^ Bomben L> >gt Zwei Flugzeuge vom „Hurricanc"-Tqp wurden von unseren Jäger» abgeschossen.
Vom Feind unternommene Einflüge aus unsere Flugplätze hatten Schäden, aber weder Tote noch Verwundete zur Folge.
In Ostasrika fanden am gestrigen Tage harte Kämpfe in der westlichen Ebene Eritreas zwischen Agordat und Barentu statt. Die Lustwasfe hatte ununterbrochen am Kampf teilgenommen, indem sie feindliche Stellungen und Truppenkolonncn mit Bomben und MG.-Feuer belegte und zahlreiche Kraftwagen des Feindes vernichtete. Unsere Jäger haben ein Flugzeug vom „Hurricane"-Typ abgeschossen.
DNB. Stockholm, 2. Febr. Der englische Nachrichtendienst meldet aus Johannesburg, dort sei es in letzter Zeit des öfteren zu Unruhen unter der Bevölkerung und Zusammenstößen in den Straßen der Stadt gekommen. Größere Zusammenstöße hätten sich erst gestern vorwiegend im Zentrum der Stadt ereignet. Die Polizei habe, um die Menschenmassen auseinauderzutreiben, Teänenbomben geworfen und von ihrem Gummiknüppel Gebrauch gemacht. Nicht weniger als 149 Verletzte seien ins Hospital ciugeliefert worden.
Wenn das der Londoner Nachrichtendienst schon zugibt, der sich in solchen Berichten einer sprichwörtlichen „Zurückhaltung" zu befleißigen pflegt, kann man -ich ei« Bild davon machen, wie es unter britischer Herrschaft im Oranje-„Freistaat" in Wirklichkeit zugeht.
Abschlachtung der britischen Zuchtviehbestände
Stockholm, 1. Febr. Die wachsenden Erfolge des deutschen Handelskrieges wirken sich besonders verheerend für die britische Landwirtschaft aus, die bei ihrer ungesunden Struktur rhne die Einfuhr gewaltiger Mengen von Futtermitteln nicht bestehen kann. Jetzt mußte die britische Regierung den Farmern ankündigen, daß die Futtermittel vom 1. Februar ab streng zugeteilt werden würden. Nach Informationen zuständiger Stellen werden diese Zuteilungen sehr knapp sein, da die für diesen Zweck zur Verfügung stehende Tonnage erneut verringert werden müßte. Infolge der Futtermittelknappheit waren die Farmer aber schon in den letzten Monaten gezwungen, einen großen Teil ihres Viehbestandes ab zu schlachten. Wie aus englischen Farmerkreisen erklärt wird, werden die neuen Einschränkungen dazu zwingen, wertvolle Bestände an Zuchtvieh abzuschlachten, was den Bankerott der englischen Viehzucht bedeute.
Freiwillige der „Standarte Norbland-
Oslo, 1. Febr. Der Reichssührer ^ und Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, nahm in Oslo die Verpflichtung von n o r w e g i s ch e n F r e i w i l l i g e n des Regiments „Standarte Nordland" der Waffen-^ vor. Im Rahmen einer würdigen Feierstunde, an der auch der Wehrmachtsbefehlshaber Norwegen, Generaloberst von Falkenhorst, sowie die kommissarischen norwegischen Staatsräte tcilnahmen, sprachen auch der Führer der National-Sammlung, Quisling, sowie Reichskommissar T e r b o v e n.
In seiner Ansprache hob der Reichssührer ^ hervor, daß es Freiwillige aus allen deutschen Stämmen und germanischen Völkern sind, die sich in den Reihen von ^-Regimentern dem europäischen Befreiungskampf angeschlossen haben. „Ihr seid nach vielen Generationen", so rief der Reichsführer ^ den Freiwilligen zu, „die ersten Männer Norwegens, die sich aus eigenem Entschluß, nicht gezwungen von einer fremden, englandhörigcn Regierung, sondern aus eigenem Herzenswillen heraus entschlossen haben, zum Kampf anzutreten. Zum erstenmal steht ihr als Freiwillige in Reih und Glied inmitten eurer Kameraden, den Männern der Hird und den ^-Männern aus dem Reich. Ich nehme eure Meldung an und nehme euch auf in die „Standarte Nordland". Wir nehmen euch an als Kameraden, als Brüder in unseren Reihen, in den Reihen einer Formation, die von jeher germanisch gedacht hat und germanisch ausgerichtet ist."
Bei dem seierlichen Staatsakt für Reichsjustizminister Dr. Gärtner, dem auch der Führer beiwohnte, würdige Reichsminister Dr. Frick die Verdienste des Verstorbenen. Ferner sprach Staatssekretär Dr. Schlegelberger.
Auflockerung
der ttattenischen Verteidigung
Nach mehreren Kampftagen um Derna, wobei die Engländer versuchten, wie bei Bardia und Tobrnk die italienischen Truppen einzuschließen, hat das italienische Oberkommando in Libyen die Frontlinie südlich und westlich der Hafenstadt zurückgezogen. Es konnte dadurch wichtige Kampftruppen mit Material in eine Verteidigungsstellung bringen, die der schnellen Umfassungsbewegung englischer Panzerwagenabteilungen auf einem giinsti-
Die Verbände des deutschen Fliegerkorps haben mit sichtliche« und wirksamen Ergebnissen die Anlagen und die Häfen von Sollnm, und Bardia angegrisseu. Im Hasen von Bardia wurde ein 19 V99-BRT.-Dampser versenkt. Am Nachmittag des 31. Januar haben die Abteilungen des deutschen Fliegerkorps intensive Angriffe gegen feindliche Schisse längs der Küste und in den Häsen der Marmarika durchgesiihrt. Drei Dampfer mittlerer Tonnage wurden versenkt, weitere drei schwer beschädigt.
Eines unserer im Atlantik unter dem Befehl von Fregatten- kpitän Primo Longobardo operierendes ll-Voot hat einen ans vier englischen Dampfern bestehenden gesicherten Geleitzug angegriffen und drei der Dampfer mit insgesamt etwa 15 999 BRT. torpediert und versenkt.
geren Gelände zunächst einmal im Verlauf dieser gegenwärtigen Kampfphase in der nördlichen Cyrenaika ausweicht. Ferner wurde durch die Räumung Dernas der Hafenort mit seinen etwa 12 999 Einwohnern und fruchtbaren Siedlungsanlagen geschont.
Die Kämpfe, die gegenwärtig einerseits durch ein weiteres englisches Verrücken nach Westen, andererseits durch eine in der Ausdehnung aufgelockerte italienische Verteidigungslinie bestimmt sind, spielen sich südlich und westlich auf dem tafelartigen Gelände um den 875 Meter hohen Dschebel el Achdar ab, an der Küste, also zwischen Derna und Apollonia-Lirene, und südlich im Innern der Cyrenaika, wo nennenswerte Siedlungen nicht vorhanden sind.
Durch die Aufteilung der italienischen Streilkräfte von der Küstenstraße und von dem Küstenort hinweg tiefer ins Innere des Landes entziehen sich, wie der „Köln. Zeitung" aus Rom geschrieben wird, die Italiener, einer neuen Takllik folgend, der Möglichkeit, mit Mitteln belagert zu werden, die um einen einzigen Verteidigungspunkt zusammengezogen werden können. Indem die italienischen Truppen sich ferner an verschiedene« Punkten den verrückenden Abteilungen der Orlentarmee stelle», stören sie den methodischen Angrisssplan Wavells in empfindlicher Weise. Es treten Ueberraschungsmomente auf, die einerseits durch die Verschanz» n g im felsigen Gelände bestimmt sind, andererseits durch die Anlage der Balbostraße selbst, die von Derna an in Windungen die Küste verläßt, um in das Hügelgebiet zu steigen. Bei Tocra, kurz vor Benghasi. erreicht sie wieder das Meer. Es erscheint auch wichtig, sich vom Küstengebiet zurückzuziehcn, um die Straße von oben in ihren jeweils tiefer gelegenen Teilen zu beschießen. Die neue taktische Auflockerung der italienischen Verteidigung hat außerdem noch zwei andere Gründe. Teile der englischen Orientarmee haben nämlich schon gleich nach dem Fall von Tobrnk versucht, zum Kreuzunkt wichtiger Karawanenstraßen vorzustoßen. Von hier führt eine dieser Straßen nach El Abial, einer Station an der kurzen Eisenbahnstrecke, die von Benghasi nach Varce führt, also direkt nach Benghasi. Eine zweite, bedeutend längere, mündet inAge - dabia am Ostufer der Großen Syrte. In der Gegend von El Mezhili fanden daher die ersten größeren Kämpfe zwischen italienischen und englischen Panzerwagen statt. Die Angreifer wurden mit empfindlichen Verlusten zurückgeschlagen. Auf diese Weise wurde zum erstenmal der englische Plan, den gesamten Küstenstreisen der Cyrenaika von Benghasi bis Derna mit den Orten Varce und Eirene abzuschneiden, zunichte gemacht.
. Jy dieser ersten Kampfphase haben es somit die Italiener kraft ihrer neuen Taktik vermocht, die englischen Absichten, das gesamte Dschebelmassiv wie Bardia und Tobruk einzuschließen, fürs erste zu vereiteln. Durch die Zurücknahme größerer - Truppenverbände aus Derna können sie nicht nur das ganze Hügelgelände mit Verteidigungsnestern durchsetzen, sie erhalten außerdem einen weiteren und wichtigen Vorteil: sie entziehen sich der Einwirkung der Alexandrien-Flotte, die bei der Belagerung von Bardia und Tobruk eine wichtige Rolle spielte. Der Kampf der italienischen Truppen bei dieser Verteidigung der westlichen Cyrenaika bleibt auch nach dem neuen aufgelockerten Verteidigungssystem schwierig und ernst; sie haben andererseits den Vorteil, das Gelände gut zu kennen, alle Verschanzungsmöglichkeiten im öden und steinigen Felsgelände ausnutzen zu können und in einer Art von K l e i n kr i e g s t a k t i k dem Feind gefährliche Verluste beizubringen. Damit nähern sie sich noch stärker einem hinsichtlich der Hrategischen Ziele in der Cyrenaika betonten Kampfziel: Zermurbung und Schwächung der englischen Orientarmee auf ihrem schweren und hindsrnisreichen Wege nach Westen. Wie wichtig die Erreichung dieses Zieles, unabhängig vom zukünftigend Verlauf der eigentlichen Frontlinie, ist. geht daraus hervor, daß der englische Nachschubweg trotz der gewonnenen Häfen immer länger wird und daß Wavell selbst mit erprobten Kolonialtrnppeii sich dem Punkt nähern könnte, wo die Kriegsgesetze der Wüste entscheidender sind als seine Maschinen. Es ist daher lein Zufall, daß Stimmen in England vor einem unbesonnenen Vorgehen in Libyen gewarnt haben. In Italien ist man jedenfalls der Meinung, daß jeder weitere englische Vormarsch immer teurer bezahlt werden wird. So schreibt zum Beispiel Virginia Gay da, daß Wavell damit kein anderes Endergebnis erzielen würde als eine „immer schnellere und unausbleibliche Kräfteschwächung" ^
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Polizei wirft Tränengasbomben — 140 Verletzte