2. Leite Nr. 27

Nagolder Tagdiatk .Der oZcjcipchaiter"

Samstag, den 1. Februar M;

wasse haben englische motorisierte Verbünde bombardiert. Un­sere Jäger haben zwei Flugzeuge abgeschosse«.

Der Feind hat einen Luftangriff auf einen Ort in der Cqre- naika gemacht, wobei drei Tote, einige Verwundete und leichter Sachschaden verursacht wurden.

In Ostafrika haben wir in verschiedenen Gefechten an de« Nordfront feindliche Angriffs zurückgeschlagen und dem Feind empfindliche Verluste beigsbracht. Unsere Bomber- und Jagd­formationen haben Batterien, Truppen und Kraftwagen unauf­hörlich mit Bomben belegt. Ein Flugzeug vom Eloster-Typ wurde abgeschossen, ein weiteres Flugzeug wurde zur Landung aus einen, unserer Flugplätze gezwungen. Die Besatzung wurde ge­fangen genommen.

Flugzeuge des deutschen Fliegerkorps haben wirkungsvoll Suez und Jsinailije mit Bomben belegt.

Luftangriffe aus das winterliche London

Trotz großem Aufgebot funktioniert der Brandschutz noch nicht

DNB Stockholm, 31. Jan. Nach einer kurzen Pause nahm bis deutsche Luftwaffe wieder die Luftangriffe gegen das winterlich» London aus. Der Angriff auf die britische Hauptstadt in der Nacht zum Donnerstag schlug, wie die Londoner Eigenbericht» der großen schwedischen Blätter besagen, dem Zentrum des bri­tischen Empire wieder schwere Wunden.

Der Londoner Korrespondent vonStockholms Tidningen" be­richtet, nachdem die neuntägige Ruhe die Nerven der Vewohv c der britischen Hauptstadt entspannt hatte, brach der Krieg «m Mittwoch abend wieder über London herein. Zum ersten Male trat in der Nacht zum Donnerstag Londons neuer Feuerschutz in Tätigkeit. Als die Trillerpfeifen das ZeichenBrandgefahr" gäben, sah man Menschen von Haus zu Haus springen. Anders kamen aus den Schutzräumen mit Pumpen, Schaufeln, ja teil­weise sogar nur mit Stöcken in der Hand. Männer, Frauen und Kinder gehörten zu diesem Auszug. Aber trotz allem funktionierte der Londoner Brandschutz immer noch nicht

Wieder hörte man, so meldetDagens Nyheter" aus London, das bekannte Dröhnen der Vombenexplofionen, das Heulen der Bomben und das Feuern der Flak. Die Luftabwehr mutzte das heftigste Feuer auf die angreifenden Deutschen eröffnen. Die Ein­wohner glaubten, die britische Flak habe den Befehl erhalten, einen möglichst lauten Eindruck bei Willkie zu hinterlassen. Das Blatt berichtet weiter, datz 12 Cityfirmen verklagt worden seien, weil sie verabsäumt hatten, die neuerdings vorgeschriebene Brandwache i:i ihren Geschäftslokalen aufzustellen. Brandbomben haben den schwedischen Blättern zufolge Brände in zahlreichen Gebäuden hervorgerufen. Außer in der Nacht mutzte sowohl am Mittwoch wie auch am Donnerstag zu wiederholten Malen in der britischen Hauptstadt Fliegeralarm gegeben werden.

Am Export und Blockade

Churchill wühlt in Washington

DNB Stockholm, 31. Jan. Infolge der Ablehnung des Staats­obersekretärs Hüll, die von England gewünschte und durch Lord Halifax erneut in Washington geforderte Drosselung der amerikanischenRohstoffzufuhrennachRutzland »orzunehmen, hat man in London beschlossen, neue Vorstellungen i« Weihen Haus zu erheben. Winston Churchill will erreichen, datz die Vereinigten Staaten ihre Haltung gegenüber Rußland dem englischen Standpunkt anpassen, um unter diesem Zwange Rutzland zu einer Aenderung seines Einvernehmens mit dem Deutschen Reiche zu bewegen, obwohl Staatssekretär Hüll dis amerikanische Ablehnung gegenüber dem englischen Wunsche aus Grund wiederholter Vorstellungen der notleidenden Baumwoll- produzenten der Südstaaten getätigt hat, und die Lage der ameri­kanischen Baumwollproduzenten die Wiederaufnahme ihres Ex­portes nach Rutzland zu einer Lebensfrage macht.

Die verschiedenen britischen Vertretungen in USA. verdoppeln in der letzten Zeit ihre Bemühungen, die Außenpolitik Washing­tons völlig in den Rahmen der britischen Kriegs- und Flockade- politik einzugliedern. Täglich werden neue zusätzliche englisch» Forderungen durch die verschiedenartigsten Pressekanäle in dis Öffentlichkeit lanciert. Diese Forderungen beziehen sich nicht nur aus eine Blockierung, bezeichnenderweiseKontrolle", aller von USA. über den Pazifik nach Japan und Rutzland gehenden Wa­re«, sondern sie umfassen auch die sofortige Einrichtung eines amerikanischen Ministeriums für wirtschaftliche Kriegführung. Sie verlangen ferner Ausübung des schärfsten wirtschaftlichen Druckes auf Brasilien, damit die brasilianische Regierung dis italienische Luftlinie RomRio de Janeiro durch Verweige­rung von Brennstoff lahmlege. Die rücksichtslose Art. mit der di» Engländer diese Forderungen durchzusetzen versuchen, beweist, wie schwierig Englands Lage geworden ist.

Neuseeland will Frauenfliegerkorps schicken

DNB Berlin, 31 Jan. Der Ministerpräsident Neuseelands kündigt die Bildung eines Hilfsfliegerkorps an, das aus weib­lichen Mitgliedern bestehen soll. (!) Er hat sogar hinzugefügt, datz dieses Hilfsfliegerkorps die gleichen Pflichten und Auf­gaben zu erfüllen haben werde wie die männlichen Piloten. Wie stark mutz sich schon im Empire der Mangel an Fliegern aus­wirken, wenn das ferne Neuseeland sich entschließt, Churchill mit einem Frauenfliegerkorps zu Hilfe zu eilen.

Umbildung des irakischen Kabinetts

Beirut, 31. Jan. Nach aus Bagdad vorliegenden Meldungen ist das irakische Kabinett Kailani umgebildet worden. Der bis­herige langjährige Außenminister General Nuri Said Pascha, der dis zum Anfang des vergangenen Jahres auch Ministerpräsident war, ist aus dem Kabinett ausgeschlossen. An seiner Stelle wurde Naschi el Sueidi zum Außenminister ernannt. Anstelle des ebenfalls zurückgetretenen Justizministers Naschi Schaukat ist Mohamed Ali Mahmud getreten. Zum Wirt­schaftsminister ist Junis Sabwi ernannt worden.

Der neue Außenminister Sueidi war 1929 bis 1939 irakischer Ministerpräsident und später Vorsitzender der Palästina-Konfe­renz in Vludan (Syrien!. Der neue Wirtschastsminister ist Ab­geordneter des Wahlkreis-- Mogul.

Japanische Genugtuung über das Waffenstillstandsabkommen

Tokio, 31. Jan. Mit Genugtuung berichtet die japanische Press» aus Saigon über den erfolgreichen Verlauf der Waffenstillstands­verhandlungen an Bord des japanischen Kriegsschiffes. In Ja­pan, so stelltPomiuri Schimbun" fest, sei man besonders dar­über erfreut, daß beide Parteien ohne überflüssige Debatten die ausgearbeiteten Vorschläge angenommen hätten, die von Gene­ralmajor Sumita unterbreitet wurden. Dies zeige, datz man japanischerseits versucht habe, unparteiisch und im Interesse bei­der Staaten eine Lösung zu finden.Tokio Asahi Schimbun" schreibt, die Bevölkerung Saigons habe die Nachricht über die Einigung mit größter Freude ausgenommen. Das Leben in der Stadt nehme wieder seinen normalen Verlauf.

MMW

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Franz Schlegelberger,

Staatssekretär im Reichsjustizministerium, ist mit der Führung des Reichsministeriums der Justiz beauftragt.

_(Presse-Hoffmann , Zander-M.-K.)

Abordnung der japanischen Armee beim Führer

Berlin, 31. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht empfing heute in der Neuen Reichskanzlei die zur Zeit in Deutschland weilende Abordnung der kaiserlich japani­schen Armee. Die Abordnung unter Führung von Generalleut­nant Pamashita besichtigt zur Zeit Einrichtungen und Truppen­teile des deutschen Heeres und der Luftwaffe. U. a. ist auch ein Besuch der Kampffelder im Westen vorgesehen.

Kein Zweifel am Siege Deutschiands"

Botschafter Oshima zur Politik des Dreierpaktss

Tokio, 31. Jan.Ich gehe nach Berlin, um dazu Leizutragen, die ganze Kraft des Dreierpaktes zur Entfaltung zu bringen", erklärte der neue japanische Botschafter in Berlin, Oshima, vor Vertretern der japanischen Presse. Die Zusammenarbeit Japans, Deutschlands und Italiens sei die wichtigste Aufgabe, was sich auch das japanische Volk stets vor Augen halten müsse.Es ist", so fuhr Oshima fort,von ausschlaggebender Bedeutung, datz Deutschland den Krieg gewinnt, worüber in engster Zusammen­arbeit des Dreierpaktes kein Zweifel bestehen kann."

Fragen der japanischen BrrßsnpMM

Tokio, 30. Jan. Der japanische Außenminister Mat>uoka nahm am Mittwoch in der Plenarsitzung des Haushaltsausschusses des Unterhauses zu verschiedenen Fragen der japanischen Außen­politik Stellung, wobei er daraus hinwies, datz der zwischen Deutschland, Japan und Italien abgeschlossene Dreimächte-Pakt das Ideal der japanischen Auffassung, allen Völkern den ihnen gebührenden Platz in der Welt einzuräumen, verkörpere. Japan lwffe, datz alle Völker Ostasiens die wahren Ziele Japans ver­stehen und an dieser Ausgabe Mitarbeiten werden. Japans Führung bei der Schaffung einer Sphäre allgenieinen Wohl­standes in Ostaficn bedeute nicht, datz Ostasien von Japan in der Rolle des Eroberers beherrscht würde oder datz Japan von einer Eroberungspolitik träume. Dieses große, Ideal sollte uicht nur in Ostasien, sondern in der ganzen Well Beifall finden, vor allem in den Vereinigten Staaten, die, wenn sie sich zu diesem Ideal bekennen, zunächst ui Lern ihnen zutommenden Raum sich dieser Ausgabe widmen sollten. Und eine ehrliche Mitarbeit der Mächte,

?o sagte Matsuoka abschließend,die unsere Welt tatsächlich ver­stehen, wird Japan nicht verschmähen"

Flak erhält ein Kampfabzeichen

Verleihung rückwirkend von KriegsSeginn an

DNB Berlin, 81. Jap. Auch die Flakartillerie hat jetzt ein Kampfabzeichen erhalten Das soeben durch Verfügung des Reichs­ministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe eingeführte Kampfabzeichen der Flakartillerie zeigt ein 8,8-Zen- timeter-Geschütz, umgeben von einem ovalen Eichenlaubkranz, der aus dem oberen Teil das Hoheitszeichen der Luftwaffe trägt. Das Kampfabzeichen der Flakartillerie kann Offizieren, Unteroffizie­ren und Mannschaften der Flakartillerie für hervorragend» Kampfleistungen verliehen werden, und zwar sowohl bei Be­kämpfung feindlicher Flugzeuge, als auch bei Teilnahme an Kampfhandlungen gegen Erd- oder Seeziele. Batterieführer kön­nen das Kampfabzeichen erhalten, wenn die Hälfte der Gesechts- batterie, Kommandeure, wenn die Hälfte der Batterieführer das Kampfabzeichen besitzt. Die Teilnahme an einer schwierigen Kampfhandlung gegen Erd- oder Seeziele ist gleichzusetzen einem Flugzeugabschutz und umgekehrt, so datz das Kampfabzeichen auch verliehen werden kann, wenn es sich um drei Abschüsse und zwei Kampfhandlungen gegen Erd- oder Seeziele beispielsweis»., handelt. Bei einer außergewöhnlichen Leistung von Einzelper­sonen oder Feuereinheiten ist die Verleihung nicht an dis vor­geschriebene Zahl gebunden. Der Erlaß bestimmt, datz das Kampfabzeichen der Flakartillerie rückwirkend vom Kriegs­beginn verliehen werden kann. Das Kampfabzeichsn wird auf der linken Vrustseite wie das Verwundetenabzeichen in und außer Dienst getragen. Es verbleibt nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Wehrdienst im Besitz des Beliehenen.

Meine KachvUhte«

Austausch der Ratisizierungsurlunden. Am 30. Januar wurden in Moskau zwischen dem deutschen Botschafter Exas von der Schulenburg und dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der UdSSR, und Volkskommissar für die Auswärtigen Angelegenheiten Molotow die Urkunden über die Ratifizierung des am 31. August 1940 in Berlin Unter­zeichneten Vertrages über die Rechtsverhältnisse an der Grenze nebst dem dazugehörigen Schlutzprotokoll ausge­tauscht.

Reichsführer U Himmler an den Heldengräbern in Nor­wegen. Am zweiten Tag seines Norrvegenbesuches begab sich der Reichsführer ^ Heinrich Himmler zunächst zum Ehren­mal für die Gefallenen derBlücher". Am Nachmittag be­suchte der Reichsführer den deutschen Heldensriedhos auf Skeberg, um an der Ruhestätte der deutschen Soldaten einen Kranz niederzulegen.

HJ.-Ausstellung in Oslo. Auf Anregung der norwegischen Nationalversammlung hat nunmehr die Reichsjugendfüh­rung eine Ausstellung geschaffen, die der norwegischen Be- völterung und besonders der norwegischen Jugend einen Einblick gewähren soll in die Ziele und Aufgaben der Hitler­jugend. Reichsjugendführer Axmann wird die Ausstellung am 1. Februar in Oslo eröffnen.

Eebietsteilung der HI., Im Rahmen der Angleichung an

die Hoyeitsberetche der NSDAP, hat Reichsjugendsühr^ Axmann nunmehr auch die Teilung des bisherigen Gebietes Schlesien der HI. bestimmt. Nach der vom Führer verfügte«' Teilung des Gaues Schlesien tragen die neu geschaffenen Ge- biete die Bezeichnung Gebiet Oberschlesien (40) mit de«, Sitz in Kattowitz und Gebiet Niederschlesien (41) mit dem Sitz in Breslau.

Neuer Staatsminister in Italien. Auf Vorschlag des Duce ernannte der Kaiser und König den Senator General Al- sredo Dall' Olio zum Staatsminister. General Dall'Oli« war im Weltkrieg Unterstaatssekretär und später Minister im Waffen- und Munitionsministerium. 1935/39 bekleidete er den Posten des Generalkommifsars für die Kriegs­industrie

Japan vor Regelung wichtiger Probleme mit Rußland. Zu der Ankündigung Matsuokas im Reichstag, dag neben dem Fischerei-Abkommen noch andere wichtige Probleme zwischen Japan und Rutzland vor der Regelung ständen, stellte der Sprecher des Informationsbüros fest, datz Mat- suoka hierbei wohl an die Hanoelsvertragsverhandlungen gedacht habe, die bekanntlich schon vor längerer Zeit aus­genommen worden seien.

Japan wehrt sich gegen Spione und Verräter zur Siche, rung der Landesverteidigung. Im Verfolg des sogenannten Eeneralmobilmachungsgesetzes hat die japanische Regierung Ergänzungsbestimmungen über die Sicherung der Landes­verteidigung und Spionageabwehr ausgearbeitst. Das neue Gesetz sieht unter anderem den Schutz aller Geheimnisse diplo­matischer, finanzieller, wirtschaftlicher und anderer staats-, wichtiger Art vor. Andere Bestimmungen befassen sich mit Spionage und mit Störung von Ruhe und Ordnung sowie des Finanz- und Wirtschaftslebens des Landes. Für VerL gehen dieser Art ist in den meisten Fällen Todesstrafe vorgesehen.

Stuttgart. (15 Jahre N S D - S t u d e n t c n b u n d.) In einer schlichten Form beging der Standort Stuttgart des Mtio- nalsozialistischen Deuschen Studentenbundes am Donnerstag im geschmückten Festsaal der Hochschule für Musik das ISjährige Be­stehen des Bundes. Eauamtsleiter Dr. Klett «übermittelte die Grütze und Glückwünsche von Gauleiter Reichsstatthalter Murr und lenkte den Blick zurück in jene Stunden, da heute vor acht Jahren die letzten Entscheidungen für das neue Deutschland fielen. Wie damals der Geist den Sieg errungen habe, so sei es auch heute. Gaustudenteysührer Dr. Tritt gab einen geschichtlichen Rückblick auf die 15jährige Entwicklung des NSD-Studenten- bundes, der heute im Gau Württemberg-Hohenzollern an sechs Hochschulen und vier Fachschulen mit 45 Kameradschaften und Altherrenbünden, die 9000 Angehörige zählen, geschlossen hinter dem Führer stehen.

Von der Straßenbahn geschleift. Am Mittwoch abend kam an der Straßenbahnhaltestelle Schillerstratze ein 44jäh- rigcr Mann, der einen in Bewegung befindlichen Straßenbahn- zug besteigen wollte, zu Fall und wurde eine Strecke weit ge­schleift. Mit einem Oberschenkelbruch und zahlreichen Oberflächen- vcrletzungen mutzte der Verunglückte in ein Krankenhaus ein­geliefert werden.

Tübingen. (Neuer S t u d e n t e n f ü h r e r.) In würdiger Weise beging die Studentenbundsgruppe Tübingen des RSD.- Studentenbundes die Feier der 15. Wiederkehr des Gründungs­tages des Bundes. Bei der Feier waren u. a. Ministerialrat Dr. Drück als Vertreter von Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler, Kreisleiter Rauschnabel und Oberbürgermeister Dr. Weinmann zugegen. Im Rahmen der Feier übergab der bis­herige Studentenführer Pg. Kegele sein Amt an den neuen Stu- dentenführer Pg. Herbert Wiegrefe.

Frau Lina Hähnle 90 Jahre alt

Giengen a. Br., 31. Jan. Am 3. Februar vollendet die Grün­derin des Reichsbundes für Vogelschutz, Frau Kommerzienrat Lina Hähnle, in Eiengen an der Brenz, Kreis Heidenheim, bei voller geistiger Frische ihr 90. Lebensjahr. Als erfolgreiche Vorkämpferin des Vogelschutzes und des Naturschutzes überhaupt ist die Jubilarin im ganzen Reich und weit darüber hinaus be­kannt geworden. Von Jugend auf zur Naturliebe erzogen, wurde sie von dem um die Jahrhundertwende auskommenden Naturschutzgedanken mächtig ergriffen. Am 1. Februar 1899 rief sie, unterstützt von ihrem Mann, dem Filzfabrikanten Hähnle, denBund für Vogelschutz" ins Leben, der dank ihrer Tatkraft auf über 40 000 Mitglieder aus allen Vevölkerungsschichten an- wuchs. Durch zahllose aufklärende Vorträge im ganze» Reich verstand Frau Hähnle die Herzen der Menschen für die gute Sachs zu gewinnen, wobei sie von einem ihrer Söhne durch hervor­ragende Leistungen auf dem Gebiete der Tierphotographie und des Tierfilms unterstützt wurde. Der 1899 geschaffenen Vogelinsel in Giengen folgte bald in ganz Deutschland ein Vogelschutzgebiet nach dem andern, und mancher schöne Fleck verdankt seine Er­haltung dem Eintreten des Reichsbundes für Vogelschutz, den Frau Hähnle mehr als vier Jahrzehnte hindurch selbst geleitet hat und dessen Ehrenvorsitzende sie ist. Der Bund schritt aber vom Schutz der Vogelwelt weiter zum Schutz der gesamten Natur, in der richtigen Erkenntnis, datz inan kein Glied aus dem Ganzen lösen und für sich allein wirkungsvoll schützen könne. Das opfer­bereite und selbstlose Eintreten der Jubilarin für den Vogel- und Naturschutz haben Reichspräsident von Hindenburg bei ihrem 8S. und der Führer gelegentlich ihres 85. Geburtstages dankend anerkannt. Die Städte Eiengen an der Brenz und Bucha« am Federses ernannten sie zu ihrer Ehrenbürgerin.

Sigmaringen. (Gefängnis für unzulässigePreise.) Wo vereinzelt austretende Elemente versuchen, ihre dunklen Ge­schäfte zu treiben, da packen die Preisüberwachungsstellen und die Justizbehörden hart und entschlossen zu. Das hat dieser Tag« auch ein Mann aus dem Kreis Sigmaringen erfahren müssen, der mit Holz handelt und dafür unzulässige Preise gefordert hat. Er wurde zu der empfindlichen Strafe von vier Monaten Ge­fängnis verurteilt.

Tuttlingen. (Er nahm es nicht so genau.) Ein Metzger« meister aus dem Kreis Tuttlingen half einer Gastwirts-Witwe einige Wochen schlachten und wursten, da ihr Sohn zum Heeres-^ dienst eingezogen wurde. Der Angeklagte nahm es mit der. Her­stellung von Wurstwaren nicht so genau. Den hergestellten Fleisch' käs verfälschte er dadurch, datz er nicht wie üblich nur 12 Pro­zent Mehl, sondern, wie das Württ. Ehem. Untersuchungsamt feststellte, 8,91 Prozent Mehl beigemischt hatte. Auch die her­gestellte Schinkenwurst entsprach nicht den Vorschriften. Das Amtsgericht Spaichingen hat den Angeklagten unter Berücksichti­gung seiner bisherigen Straflosigkeit zu einer Geldstrafe ver­urteilt.

Durchhausen, Kr. Tuttlingen. (Kind in heißes Wasser gefallen.) Am Dienstag siel das 2jährige Söhnchen einer hiesigen Familie in einen Behälter mit kochend heißem Wasser. Es mutzte mit schweren Brandwunden ins Krankenhaus über­geführt werden.