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Nr. 27

Samstag, äen 1. Februar 1941

115. Jahrgang

Gnsland bangt vor der Entscheidung

Die Führerede beherrscht das Bild der Weltpresse Begeisterte Zustimmung vor allem in Italien

Italien in der Gewißheit des Sieges

LRB Nom, 31. Jan. In ganz großer Aufmachung mit seiten­breiten Ueberschriften begrüßt die römische Presse die Führer­rede und unterstreicht in ihren Kommentaren die absolute Si­cherheit und Siegesgewißheit, die das Wort des Führers vermit­telt hat. Die Kampfgemeinschaft zwischen Italien und Deutsch­land hat in der Rede Adolf Hitlers ihre erneute feierliche Be­stätigung gefunden, während gleichzeitig die Waffenbrüderschaft de« unausbleiblichen Sieg voraussagt.

Popolo di Roma" schreibt, der Kampf der Achsenmächte werde das von England geschaffenefalsche europäische Gleich­gewicht" Umstürzen. Die soziale Idee, die in positiver Aufbau­arbeit in Italien und Deutschland Verwirklichung gefunden hat, werde der alten sogenannten demokratischen, in Wahrheit aber kapitalistischen und auf Geschäfte bedachten Mächte Herr werden. Der entscheidende Zusammenstoß zwischen den beiden Welten stehe unmittelbar bevor. Ein eventueller Eintritt Amerikas in dm Krieg werde die Lage für England nur noch verzweifelter gestalten. Auf keinen Fall dürfe England mit einer Aufspal­tung des von den Achsenmächten beherrschten Europa rechnen, noch viel weniger jedoch mit der Möglichkeit, die Achse selbst «useinandersprengen zu können..

Ungarn

Die Freitagmorgenpresse steht völlig im Zeichen der Führer- Rede im Sportpalast. Es wäre unvorstellbar, so schreibt das Re­gierungsblattFüggetlenseg", daß irgend ein demokratischer Staatsmann jemals so ein Mitgehen der Zuhörerschaft finden könnte, als dies bei der gestrigen Führer-Rede der Fall gewesen stk. Die Siegesgewißheit, die aus jedem Wort des Führers sprach, müsse auf England ein erschreckende Wirkung haben. Wer die gestrige Führer-Rede gehört habe, gleichgültig ob Freund oder Feind, müsse empfunden haben, daß sie der rh e t o r i s ch e A u f - takt eines neuen Zeitalters sei, in dem nur Sieger bleiben könne, wer so hart und selbstbewußt sprechen und Han­del« könne. Das RegierungsblattUj Magyarsag" erklärt, daß dir Rede des Führers getragen gewesen sei von einer faszinieren­de» Kraft, die alle Deutschen mit Glauben und Selbstbewußtsein erfülle und die alle etwa vorhandenen Zweifel vernichtete.

Jugoslawien

Die Rede des Führers am achten Jahrestag der Machtergrei- sttng wird vonPolitika" undVreme" auf den beiden ersten Seiten in großer Aufmachung mit dem Bilde Adolf Hitlers ver­öffentlicht. In der Schlagzeile heben beide Blätter übereinstim­mend hervor, daß nach den Worten des Führers das Jahr 1941 ein historisches Jahr sein wird, das die neue Bewegung in Eu­ropa zum Siege führen wird. Ferner heben die Blätter in den Schlagzeilen die Erklärung hervor, daß die Militärkraft des Deutschen Reiches in unvorstellbarem Mane aemochscn !ei.

MUgarien

Eine historische und große Rede Hitlers" lauten übereinstim­mend die Balkenüberschriften der heutigen Morgenblätter, die die Rede des Führers in großen Auszügen und in hervorragender Aufmachung veröffentlichen. Stark hervorgehoben wird nament­lich die Warnung an Amerika und der unerschütcrliche Glaube an den Sieg Deutschlands. Die ZeitungSofia" unterstreicht in die­sem Zusammenhang, daß Deutschland noch in diesem Jahre siegen werde, sowie die Einigkeit zwischen Führer und Duce.

Sowjetrußland

Die Rede dos Führers, die auch in Moskau mit Spannung er­wartet worden war, wird in der Moskauer Presse stark beachtet u»d in allen Zeitungen in einem ausführlichen Auszug wieder­gegeben. Am stärksten ist in der hiesigen Wiedergabe der Führer- Rede die Versicherung herausgestellt, daß Deutschland, wenn dis Stunde dafür kommt, zu dem entscheidenden Schlag gegen Eng­land ausholen wird. Auch die Absätze der Führer-Rede, die der Englandhilfe der Vereinigten Staaten und dem deutsch-italie­nischen Verhältnis galten, werden in den hiesigen Blättern her­vorgehoben, insbesondere der Satz, daß jedes Schiff, das vor die deutschen Torpedorohre kommt, tropediert werden wird. Die Wie­dergabe in den hiesigen Zeitungen schließt mit dem Hinweis des Führers auf die ständig wachsende Kriegsmacht Deutschlands, den im Frühjahr bevorstehenden Großeinsatz der deutschen U-Boot- Waffe und die Gewißheit des deutschen Endsieges.

Spanien

2n den Ueberschriften der Madrider Zeitungen werden die markantesten Sätze hervorgehoben wie:Deutschland wird nie­mals durch die Blockade besiegt werden und glaubt fest an seinen Ereg."Das Jahr 1941 wird entscheidend für die Neuordnung Europas sein."Wo England auftreten wird, werden wir es angreifen." Die ZeitungABC" schreibt: Deutschland habe es verstanden, die Wirtschaft des Kontinents zu organisieren und es fühlt sich sicher in der Anwendung der Mittel zur Fortsetzung ^EaKampfes. Hitler, so betont der Kommentar besonders, hat 'svch niemals seinem Volke etwas versprochen, von dessen Verwirk- "chung er nicht absolut sicher war.

Norwegen

Von der Osloer Morgenpresfc wird besonders das Führerwort hervorgehoben, daß das laufende Jahr die Entscheidung bringen wird.Aftenposten" schreibt, daß die Worte des Führers die Worte des deutschen Volkes seien und daß sein Glaube an den Sieg der des deutschen Soldaten und des deutschen Volkes sei. Fritt Folk" erklärt, mehr überzeugend, mehr unerschütterlich auf sich selbst und das ganze Volk vertrauend, hat kaum ein Staats­mann in einem Schicksalskriege die Stunde des Sieges verkündet.

Lissabon, l. Febr. In England wirkte die Führerrede wie ein Stoß in einen Ameisenhaufen. Der britische Rundfunk mobi­lisierte sofort seine letzten Hilfsquellen und bot ein ganzes Heer von Mitarbeitern auf, um Gegenargumente gegen die Ausfüh­rungen des Führers zu verbreiten. Alle Sendungen der ver­schiedenen englischen Radiostationen standen bis spät in die Nacht hinein ganz im Bann der Rede und ein Redner nach dem andern kreuzte auf. um den Eindruck der Ausführungen

auf die Öffentlichkeit nach Möglichkeit zu verwischen. Aber es war ein Kampf mit Pfeil und Vogen gegen einen schweren Panzerwagen. Bemerkenswerter Weise wußte bisher keine ein­zige Zeitung und kein einziger Rundfunkredner einen durch­schlagend positiven Einwand vom englischen Standpunkt aus zu erheben.

DNB. Reuyork, 31. Jan. Die Führerrede wird von der hiesigen Presse auszugsweise durchweg in ausfallender Aus­machung und mit großen Schlagzeilen wiedcrgegebe». Sämtliche Morgenblätter nehmen in Leitartikeln Stellung, die fast aus­nahmslos ablehnend gehalten sind. Meistenteils wird versucht, die ernsten Worte des Führers als nur für das deutsche Volk bestimmt abzutun. Nur ganz vereinzelt finden sich Stimme» des Verständnisses. Bezeichnend als Beispiel für die völlige Ver­kennung der Rede in den Pressekommentareu ist die Aeußerung eines demokratischen Senators, der erklärt, es sei zwecklos, aus das zu hören, was Hitler sage. Die Bereinigten Staaten mach­ten ihre Gesetze nicht für ihn.

Gnslandsabrrt - Labet in den Tod

Schwedische Meldungen: Seit Kriegsbeginn 1832000 BRT neutr. Handelsschiffsraumes versenkt

Berlin, 1. Febr. Seit Kriegsausbruch wurden schwedischen Meldungen zufolge 1532 OVO BNT. neutralen Handelsschiffs­raumes versenkt, darunter von Schweden 111 Schiffe mit 385 888 Brutjoregister-Tonnen, 58k Menschen hätten dabei ihr Leben verloren. Norwegen verlor diesen Meldungen zufolge 188 Schiffe mit 584 888 BRT., 885 Personen wären dabei ums Leben ge­kommen. Dänemark habe 38 Schiffe mit 186 888 BRT. und Finn­land 27 Schiffe mit 81888 BRT. verloren. Wenn diese neutralen Schisfsverlufte stimmen, Sann bestätigt sich immer wieder das Wort:Englandfahrt Fahrt in den Tod".

Oberstleutnant t. G. Harlinghausen

2« Handelsschiffe mit über 188 888 BRT. vernichtet

Berlin, 31. Jan. Der jüngste Inhaber des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eiseren Kreuzes, Oberstleutnant i. G. Martin Harlinghausen, erwarb sich nicht allein als Chef des Stabes eines Fliegerkorps besondere Verdienste, er zeichnete sich auch bei kühn geführten Angriffen über See wiederholt durch persönlichen Einsatz aus. Bei den Operationen in Norwegen fügte er selbst als Kommandant eines Kampfflugzeuges den feind­lichen Seestreitkräften empfindlichen Schaden zu.

Am 4. Mai 1940 wurde diesem erfolgreichen Flieger, der seit dem 30. Januar 1940 Inhaber des EK. II und seit 3. Februar 1940 des EK. I ist, vom Führer das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen.

Seither hat Oberstleutnant Harlinghausen wieder eine statt­liche Reihe von Handelsschisfen des Gegners in den Gewässern um England durch Bombenwurf zerstört. Am 3. November 1940 konnte der Bericht des Oberkommandos melden:An der briti­schen Ostküste versenkte ein Kampfflugzeug ein Handelsschiff von 6000 BRT. Damit hat der Kommandant dieses Flugzeuges, Major i. G. Harlinghausen, sein 20. Handelsschiff und mit ihm eine Eesamttonnage von 100 000 BRT. vernichtet.

Neben seiner verantwortungsvollen Tätigkeit im Generalstab der Luftwaffe gibt Oberstleutnant Harlinghausen immer wieder als Kämpfer den Verbänden ein Beispiel. Bei jedem Unter­nehmen, das an die fliegenden Besatzungen besondere Anforde­rungen stellt, ist der Chef des Stabes als Kommandant der Führungskette dabei. Auch im Kampf gegen die britische Flotte und ihre Stützpunkte im Mittelmeer erwarb er sich besondere Verdienste. Für seine stete Einsatzbereitschaft erhielt Oberstleut­nant im Generalstab Harlinghausen im Dezember 1940 vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Goldene Fliegerabzeichen mit Brillanten verliehen. --Oberstleutnant i. G. Harlinghausen wurde am 17. Januar 1902 . in Rheda in Westfalen als Sohn eines Fabrikanten geboren. Er besuchte die Gymnasien in Gütersloh, Soest und Gumbinnen und verließ die Schule mit dem Reifezeugnis. Im April 1923 trat er in die Kriegsmarine ein. Im Jahre 1927 erfolgte seine Be­förderung zum Leutnant zur See. Seit 1933 in der Luftwaffe, wurde er 1937 Staffelkapitän. Im Dezember desselben Jahres ging er als Angehöriger derLegion Condor" nach Spanien. Er wurde mit dem Spanienkreuz in Gold mit Brillanten aus­gezeichnet. 1939 wurde er in den Eeneralstab der Luftwaffe ver­hetzt. Seit Mai 1940 ist Harlinghausen, dessen Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Januar 1941 erfolgte, Chef des Stabes eines Fliegerkorps.

Britisches Vorpostenboot verloren

Stockholm, 31. Jan. Wie Reuter aus London meldet, bedauert die britische Admiralität, bekanntgeben zu müssen, daß das Vor­postenbootPelton" versenkt worden ist.

Reuyork, 31. Jan. Wie Neuyorker Schiffahrtskreise Mitteilen, ist der in englischen Diensten fahrende norwegische 1768-BRT- FrachterHaalegg" durchfeindliche Aktion" versenkt worden. Ferner ging ein Funkspruch des britischen 48ü8-BRT.-Frachters Sheaf Crown" ein, er habe im Nordatlantik einverdächtiges U-Boot" gesichtet.

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Kühne Einzelangriffe aus niedrigster Höhe auf kriegswich­tige Ziele in Siidost-England Munitionslager in die Luft geflogen ZEin U-Boot versenkte wieder 28 888 BRT. Keine Feindeinflüge

DNB. Berlin. 31. Jan. Das Oberkommando der Webr- macht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot versenkte 28 888 BRT. feindlichen Han­delsschiffsraumes.

Kampfflugzeuge bekämpften auch gestern in rollenden An­griffen kriegswichtige Ziel» in London mit Spreng- und Brandbomben.

Kühn geführte Einzelangriffe aus niedrigster Höhe richtete« sich gegen Flugplätze. Truppenübungsplätze, Flakstellungen» Kraftwagenkolonnen» Fabrikanlagen und Eisenbahnlmien in Südost-England. Hierbei wurden mehr­fach Bombentreffer zwischen abgestellten Kampfflugzeugen vom Muster Bristol-Blenheim erzielt. Auf einem Truppen­übungsplatz nordostwärts von London flog ein Munitions­lager in die Luft. Bombentreffer zerstörten Fabrikhallen ostwärts Cambridge bei Sortford und Nottingham.

Kampfflugzeuge versenkten etwa 488 Kilometer westlich der Donegal-Bucht das HandelsschiffAustvard" (3677 BRT.) und südlich der Humber-Mündung ein klei­neres Schiff.

Fernkampfbatterien des Heeres setzten die Be­schießung kriegswichtiger Ziele in Südost-England fort.

Der Feind flog weder in das Reichsgebiet noch in die be­setzten Gebiete ein.

Deutsche Jäger schossen über Dover fünf und über London sieben britische Sperrballone ab.

Ein eigenes Flugzeug wird vermißt

Der italienische Wehrmachtsbericht

Deutsche Flugzeuge bombardierten Suez und Jsmailije Wirkungsvolle italienische Luftangriffe an der griechischen Front Derna geräumt Angriff australischer Truppen im Keime erstickt

DNB Rom. 31. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

An der griechischen Front Artillerietätigkeit. Bomber­und Jagdformationen haben wirkungsvolle Angriffe gegen Trup­pen, Fahrstraßen und feindliche Batterien unternommen. Im Tiesflug wurden Truppen und Lastwagenkolonnen mit Bomben und MG.-Feuer belegt. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurück- gekehrt.

In der Cyrenaika hat das Oberkommando zur Vermeidung einer Umgehung unserer Stellung von Derna die Räumung der Stadt befohlen und die Truppen unmittelbar westlich und südlich verlegt, wo unsere Abteilungen einen Angriff motorisierter australischer Truppen im Keime erstickten. Formationen der Luft-