K. Seite Nr. 24

Nagolder LagblattDer Gesellschafter

Mittwoch, de» 29. Januar 1941

Heinrich Armacker, der Sänger der Bewegung

Z«M 4V. Geburtstag des Dichters am 20. Januar 191t

RSK. In kämpferischen Zeiten nimmt das Lied einen be­sonderen Platz ein. Diese Tatsache findet nicht nur durch dis Gegenwart ihre Erhärtung. Dafür find uns auch die Jahre vor der Machtergreifung lebendiger Beweis: Das vertonte Gedicht vor allem, das Lied also, wurde zum Ausdruck eines unbeugsamen kämpferischen Wollens und Willens einst nur weniger, heute des ganzen Volkes. Freilich, wir stellen an solch ein vertontes Gedicht formal nicht unbedingt höchste Ansprüche, wenn auch vielen die­ser Gesänge gültiger dichterischer Wert nicht abzusprechen ist. Letzten Endes sind sie ja auch nicht für Literaten geschrieben, sondern fürs Volk. Sie sollen Anruf sein, dem sich niemand zu entziehen vermag, Trommel und Fanfare, den Menschen zu großen Taten zu begeistern, ihm Kraft und Haltung geben in Zeiten der Not, des Verzagtseins. Die Jahre des Aufbruchs, des Kampfes um Deutschland werden uns hier immer gegenwärtig sein.

Es war deshalb ein nur allzu gerechtfertigter Dank, den die Bewegung Heinrich Anacker abstattete, als sie ihm auf dem Reichsparteitag der Ehre 1936 durch Reichsleiter Alfred Rosen- berg den damaligen Preis der NSDAP, für Kunst überreichte, denn seine Gedichte und Lieder, aus dem Erlebnis und dem Kampf der SA.-Kamerad!chaft heraus entstanden, waren es ja mit gewesen, die ihr gerüttelt Matz zum sieghaften Durchbruch des. Januar 1933 beigetragen haben:Als ein Sänger unserer Zeit hat er Anacker immer wieder die Geister angefeuert und in stets sich erneuernder Leidenschaft starke Lieder unserer Sehnsucht gesungen. Viele dieser Gesänge erklingen aus unseren Kolonnen und sind wahrhafte Volkslieder geworden. Die Bewegung dankt dem Dichter deshalb an dieser Stelle für dis Lieder der deutschen Revolution." In diese Worte kleidete der Reichsleiter damals den Dank der Bewegung.

^ Und wenn uns Anacker, dem im Jahre 1939 durch den Reick'l- kriegsopfersührer Hanns Oberlindvber derEhrenring der deutschen Frontdichtung" übergeben wurde, ein um­fangreiches rein lyrisches Werk durch einige seiner im Zentral­verlag der NSDAP. Franz Eher Nachf. erschienenen Gedicht­bände in die Hände gegeben hat, so werden uns seine kämpfe­rischen, aus der Zeit vor und nach der Machtübernahme heraus entstandenen Gedichte und Gesänge immer am stärksten erfassen.

Es spannt sich ein weiter Bogen von des Dichters erstem, im Jahre 1931 herausgegebenen EedichtbandDie Trommel" bis zu jenen Gedichten vom Feldzug im Westen, in denen der Dichter dem Siegeszug unserer stolzen, siegreichen Wehrmacht nachspürt und denen der Kehrreim seines von Hernis Niel ver­tonten Frankreich-LiedesUeber die Maas, über Schelde und Rhein" voraussteht.

Anackers Gesänge sind Anruf und heitzes Bekenntnis zugleich. Und viele dieser Gedichte und Lieder werden immer ihre Gültig­keit behalten:

Deutschland,

Wir tragen

Dich nicht auf den Lippen mit lauten Klagen.

Deutschland,

Wir litten

Für dich, wo andere um Worte stritten.

Deutschland,

Wir haben

Dich stumm in die Herzen uns eingegraben.

Deutschland,

Wir geben

Gern unser Blut hin doch du sollst leben!"

In ihrer kompromißlos deutschen Haltung, in ihrem selbstlosen Einsatz find sie das lebendige Symbol für das größere Ziel, dem jedes kleinliche Ich unterzuordnen ist. Wie zukunftsvoll aber klingen uns auch die Worte im Ohr, die Anacker in seinem zwei­ten, 1933 erschienenen EedichtbandDie Fanfare" sehenden Blickes dem Jahre 1932 mit auf den Weg gab:

Steig' auf, du Jahr der deutschen Schicksalswende!

Es ist genug der Not und Sklaverei,

Schon dringt ein Lichtstrahl durch die grauen Wände; zum heil'gen Schwur erheben wir die Hände: dies neue Jahr sieht uns von Ketten frei!

Es dröhnt das Lied der Trommel hart und dumpf.

Die Riegel springen oon des Kerkers Pforte:

Der Erdkreis hört auf unseres Führers Wortes Und tausend Worte künden den Triumph!"

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! Hochland-Nomau von Han» Ernst

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Mit einem langen Blick sah der Jäger hinunter zum Oberhos. Dann drehte er sich mit einem Ruck um, warf die Büchse hinter die Schulter und stieg hinauf zur Jagdhütte. Gr kam nie wieder, das Mädchen Gittli zu besuchen.

.Die ersten Frühlingstage lachten in das Land. Tage waren es im späten März. Es kam ein lauer Wind aus der Berge Tiefe und die Wolken waren schon rund und flaumig wie Sommerwolken. Seltsame Klänge lagen in der Lust und deuteten das uralte Lied vom Werden und Vergehen. Die ersten Schwalben kamen aus dem Land der südlichen Sonne und suchten mit fröhlichem Singen ihre alten Nester, darin sie ihre Geschlechter wieder weitergeben wollten. An den Abenden sank die Sonne in einen Schleier aus lichtem Gewölk.

Etwas rührend Armes hatte der Frühling hier oben aus den Berghöfen. Er klopfte wohl stürmisch einlaß- begehrend an. doch wurden ihm die Tore nicht so frei und leicht geöffnet wie unten im Tal. Die Berge trugen noch teilweise ihre Schneekappen, vor allem der Koffel. In stolzer Hoheit hob er sein schneebedecktes Haupt in den lichten Früh­lingshimmel, als könnte er allein sich spreizen gegen die Kraft der Sonne.

Ach, er war bei weitem nicht mehr der gefürchtete Berg, von ddm es jo viele Sagen und Märchen gab. Er hatte seinen Nymbus verloren und war bezwungen.

Immerhin, die Nachmittage waren schon von guter Wärme durchtränkt. Der Schnee da oben wurde von Tag

DerEinkeh r" (1934), ein Eedichtband, in dem wir Verse der inneren Sammlung finden, folgte zwei Jahre späterDer Aufbau", Gedichte, in denen sich in chronologischer Folge das Geschehen der Zeit spiegelt. Einem oft voll lyrisch-kämpferischer Schönheit erfüllten Band begegnen wir inWir wachsen in das Reich hinein" (1937). Die Jahre nach 1933, vor allem auch die Olympischen Spiele, haben Anacker die Feder immer wieder in die Hand gedrückt. Wenn Anacker in einem dieser Ge­dichte sagt:

Ein Haus wächst schnell ein Dom braucht viele Jahre; / Und oft hat ein Jahrhundert kaum genügt, / Vis reich geglie­dert Stein zu Stein gefügt / Und sich des Turmes Spitze hob ins Klare",

so sind das Worte von zeitloser Gültigkeit. Denn nicht darum geht es,ob wir den Endbau sehen nur eins ist wichtig, daß wir mitgeschafft" haben, jeder für sich an der ihm zugewiesenen Stelle. Und wenn Anacker einem Speerwerfer der Olympischen Spiele zuruft:

Wirf deinen Speer / doch nicht den Speer allein; / Wirf deiner Jugend unerfüllte Träume, / Wirf alle deine Wünsche hinterdrein, / Und deine Sehnsucht, hell wie Morgen­schein, / Dem Speer voraus in ungemetzne Räume!", so tritt hier das wahre Element Anackers zutage, nämlich das kämpferische, der zündende Funke seiner Gesänge harter, entbehrungsreicher Kampfeszeit.

DieLieder aus Stille und Stürmen" (Band 6, 1938) rufen Erinnerungen des Dichters an Rügen wach, an Binz, dem längeren Aufenthaltsort Anackers von 1933. Zu des Dichters 7. EedichtbandHeimat und Front", der in Verssorm gegossen die Zeit der letzten Augusttage 1939 und die ersten Monate des Krieges umfaßt, haben sich außer dem be­reits genannten bisher letzten BandUeber die Maas, übe» Schelde und Rhein" jene Gedichte aus dem Kriegswinter 194V unter dem TitelBereitschaft und Aufbruch" geselli mit dem im Rnndftink fast täglich zu hörenden Lied:Es blitzen die stählernen Schwingen" in zündendem Rhythmus vertont mit dem Kehrreim:Bei uns wird nicht lange gefackelt; / Wft haben den Tommy versohlt; / Die stolze Maschine, sie wackelt / Den Feind hat der Teufel geholt!" und demOstmärkischsn AlpenjägerlieL".

Der kämpferische Einsatz, der den aus Aarau in der Schweiz gebürtigen Heinrich Anacker aus dem Kreis einer wohlsituierten Fabrikantensamilie den Weg znm einst von Juden und ihrem Trabantenklüngel begeiferten Dichter und Sänger der Bewegung gehen ließ, ist einer frühzeitigen Begegnung Anackers mit der Nationalsozialismus während seiner Stu­dienzeit (1922) in Wien zu verdanken. Das Erlebnis der deut­schen Not, die ihm dort kraß begegnete, rüttelte ihn, dessen erstes EedichtwerkKlinge, kleines Frühlinqslied" hier begegnen wir übrigens den Wurzeln von Anackers zarten lyrischen Ver­sen 1921 in einem Schweizer Vertag erschienen war, wach.

Mein weiterer Weg", so sagte einmal Heinrich Anacker von sich,war damit durch die Begegnung mit dem National­sozialismus klar vorgezeichnet. Bald stand ich als SA.-Mann und Parteimitglied in den Reihen der politischen Kämpfer, und aus dieser Mannschaft heraus wuchsen dann auch viele meiner neuen Lieder, von denen der in der Deutschen Kulturbuchreihe erschienene BandKämpfen und Singen" eine Auswahl der poli­tischen und lyrischen Gedichte aus den bis 1937 erschienenen Bü­chern umsaßt." Bernhard Eck.

Zur s. Rkichs-Siraßellsammlullg

45.5 Millionen Tierkreisabzsiche» Die Gliederungen der Partei sammeln

RSK Nein! Die Sterne lügen nicht! Sie könnten es auch nicht, denn es gibt im ganzen Universum keinen einzigen Stern, der uns Rede und Antwort stehen würde. Es find die Menschen selbst, die ihnen geheime Kräfte und Wirkungen zuschreiben. Schon von Anbeginn der Welt. Sie dichteten ihre sämtlichen Götter und Heldengestalten in den gestirnten Nachthimmel hinein. Auch manches liebe Tier gelangte so zu himmlischen Ehren und gab den Tieikreiszeichen seinen Namen: Löwe, Cteinbock, Stier, Widder, Skorpion, Krebs und Fische. Der Wassermann, die Jung­frau, der Schütze, die Zwillinge und die Waage können uns lei­der nicht sagen, ob sie sich in die>em Tierkreis wohlsühlen.

Leichtgläubige Menschen und solche, die die Leichtgläubigkeit ihrer lieben Mitmenschen richtig auszuwerten wissen, sind nun

diesen zwölf Zeichen blind ergeben und setzen sie gewissermaßen als geistigen Bormund über ihr Leben. Wer daran glaubt, ist diesem unseligen Zauber verfallen bis an sein seliges Ende. Er macht keinen Schritt, ohne seine Sterne zu befragen, und er unternimmt nichts, wenn die Sterne ungünstig stehen. Er quäks sich mit Aspekten, mit zweitem und viertem Haus, mit Planeten- einflllssen und Mondstellungen. Wenn er sich zu beweiben ge­denkt dann läßt er folgende Anzeige einschalten: 3vjähriger Löwe Mann sucht Widder-Frau bis zu 26. Das sagt aber nicht, daß dieser Mann in der Ehe kühn und entschlossen sein muß. Da kommt es sogar sehr oft vor, daß die Widderfrau ihren Löwen recht kurz an der Leine hält. Das gibt dann Enttäuschungen, die einem die ganze Freude an den Sternen verderben können.

Wir wollen aber nicht Sklaven der Sterne sein, sondern wir wollen sie lieben als Fackeln der Unendlichkeit unseres Weltalls. Es ist ein harmloser, aber schöner Brauch, wenn zwei junge Men­schenkinder sich von Herzen gut sind, beim Fallen einer Stern­schnuppe etwas Gemeinsames wünschen. Scheffel hat das in sei­nemEkkehard" hübsch erzählt. Sich aber mit Haut und Haaren den Sternen zu verschreiben und ihnen unterwürfig zu dienen, ist unmännlich und undeutsch.

Wir halten es mit Immanuel Kant. Er sagt:Was mich immer wieder mit neuer Bewunderung erfüllt, ist der gestirnte Himmel über uns und das moralische Gesetz in uns!" Wir wollen an uns selbst glauben und an unseren Willen, die Kameradschaft und Gemeinschaft unseres Volkes zu unterhalten und sie zu stärken, daß wir den Sieg und die Zukunft erringen und es jedem einzelnen bester ergehe.

Am 1. und 2. Februar 1941 erscheinen bei der Reichsstraßen­sammlung des Kriegswinterhilfswerkes, die von den Gliede­rungen der Partei, von SA., NSKK. und von dem NS.» Fliegerkorps durchgeführt wird, die Tierkreisabzeichen.

Da wird es nicht weniger als 4 5 ZH Millionen Wassermän­ner, Fische, Widder, Stiere, Zwillinge, Krebse, Löwen, Jung­frauen, Waagen, Skorpione, Schützen und Steinböcke geben. Sir wollen alle den Weg zu uns finden. Wir dürfen diese hüb­schen farbigen Majolika-Abzeichen ruhig an den Mantel stecken, ohne daß wir uns damit heimlichen Mächten verschreiben. Wir verschreiben uns nur einem einzigen Ziele: dem Dienst an un­serem Volke.

Viele Gaue haben mitgeholfen, diese Millionenzahl von Abzei­chen herzustellen. Baden (Staatliche Majolicha-Manufaktur in Karlsruhe), Hamburg, Hannooer-Ost, Düsseldorf, Thüringen, Schleswig-Holstein, Steiermark, Oberdonau (Schleiß-Keramik in Gmunden), Wien (Keramos) und Koblenz-Trier (Eifelgebiet) haben sich in diese Arbeit geteilt. Für die Bemalung der Abzei­chen konnten hauptsächlich Heimarbeiterfamilien eingesetzt wer­den, denen damit für lange Wochen zusätzliche Arbeit und Brot gesichert werden konnten. 1

Das aus Ton geformte Modell ist der Ausgangspunkt für die Herstellung der Tierkreissymbole. Nach den zwölf Modellen wer­den Gießformen vorbereitet, die mit dem flüssigen Ton ausge- gossen werden. Die Kinder der Sonnenbahn müssen dann in den Brennofen wandern, um die richtige Härte und Festigkeit zu erhalten. Nach der Bemalung müssen sie noch einmal in den Ofen, damit sich die Farben einbrennen. Jetzt erst dürfen die Widder und Steinböcke, Jungfrauen und Schützen, sauber geord­net und in Kartons verpackt, ihren Weg antreten in das große Reich.

Wenn am 1. und 2. Februar die Männer der Partei auf den Straßen und Plätzen der Städte und Dörfer mit ihren Abzeichen - antreten, dann beweise ihnen, daß Deutschland dich nicht erst rufen muß, damit du ein Opfer bringst. Denk an diesen beiden Tagen nicht erst an dich, sondern an dein ganzes Volk, das nur dann wirklich stark ist. wenn jeder einzelne seine Pflicht tut.

H. G.

Ohne gesunde Zähne gibt es keine Gesundheit. Grund genug, um die Zähne täglich zu pflegen!

weist. den We g zur richtigen Zahnpflege

zu Tag weniger, es ging viel Wasser zu Tal. und der Wild- dach donnerte in diesen Tagen, daß man ihn weithin hören konnte.

Auf dem Oberhof saß das kranke Gittli in einem be­quemen Lehnstuhl in der Sonne, damit ihr bleiches Gesicht wieder die ursprüngliche, frische Farbe bekommen konnte. Sie hatte ihre schwere Krankheit überwunden und versuchte alles, wieder so zu werden, wie sie einmal gewesen war in den Iubeltagen des ersten Liebens. Wie sollte Florian sich auch freuen können, wenn er sein Mädchen wiederfanö, blaß und krank.

Es war fast so, daß sie erst oon dem Tage an vollends genaß, als man ihr sagte, daß Florian lebte und wiederkam. Zuerst wollte sie es nicht glauben, als sie aber das erstemal aufstand, merkte sie, wie ledes davon sprach und irgendwie einen inneren Anteil hatte an der Wiederkehr des tot- geglaubten Hofsohnes.

Auch zu ihr, dem Gittli, waren sie ave gut. Wenn die Thehalten aus den Feldern zurückkehrten, brachten sie ihr kleine Frühlingsblumen mit, damit sie sich freue daran und wieder jenes Gittli würde, der das Lachen jo locker in der Kehle saß und die einen Hellen Schein hinterließ, wo sie vorbeiging.

Auch der Daler, der Anderlschuster war einmal hier­gewesen. Ja, er hatte sich mühsam herübergeschleppt auf seinen zwei Stecken, der große, gütige Vater, der sein Leiden geduldig trug. Kein Wort hatte er gesprochen von der un­seligen Geschichte mit dem Vinzenz. Er hatte nur still bei ihr gesessen und mit weisen Worten Zukünftiges aufgedeckt.

Und so saß nun Gittli jeden Nachmittag hier an der Sonnseite vor dem Haus, horchte den feinen Klängen nach, die überall in der erwachenden Natur zu hören waren, und schickte ihre Gedanken weit hinaus über den feinen Rand, der die Fernen begrenzte. Für sie hatte jetzt nur das Sinn, was hinter dieser feinen Rauchgrenze lag. Von dort kam die Erfüllung ihres ganzen Sehnens, von dort kam Florian Feichtner. der Gott ihrer Kinöheit und Jugend, kam ihr ge­liebter j?!or> 2 H.

Der Bauer war drüben gut angekommen. Er hatte -inen langen Brief geschrieben, und es war fast nicht zu glauben, daß es dort drüben noch viel größere Berge geben sollte als hier. Dort gab es gleich Siebentaujender. Ja, e» mußte ein schönes und reiches Land sein.

Und nun warteten sie ave auf seine Heimkehr. Tag­täglich hofften sie auf einen Brief, der seine Ankunft melde. Aber es wurde Mitte Mai bis dieser Brief kam, und er trug schon den Stempel von Hamburg.

Kommen am Sonntag an!" hieß es. Nicht mehr und nicht weniger.

Also, am Sonntag, heute war es Freitag. Es Hub ein emsiges Putzen und Schrubben an. das ganze Haus wurde reit« gemacht wie zu den höchsten Feiertagen des Jahre». Die Knechte gingen am Abend noch in den Wald hinaus, um Tannenreisig zu holen. Die Knechte banden Kränze und schmückten die Haustüre damit. Der Maler drunten im Dorf mußte ein Schild malen, auf dem geschrieben stand: Herzlich willkommen!"

Das ganze Dorf fast nahm Anteil an dem freudigen Geschehen. Nur vom Niederhofer ließ sich niemand sehen. Es hieß, daß er verkaufen wolle und sich draußen im Flach­land irgendwo auf einem kleinen Gütl ansässig machen wollte.

Der Sonntag kam heran. Er stieg heraus aus den Ufern der Nacht, als leuchtender Sonnentag. Die Bäume blühten im weiten Umkreis und die Vögel sangen, daß jedem Menschen das Herz aufgehen mußte, der durch das Land ging. '

Es war bekannt, daß der Oberhofer-Florian mit dem 2-Uhr-Zug ankommen würde. Schon lange vor Beginn stauten sich die Menschen vor dem kleinen Bahnhof, die Musikkapelle hatte Aufstellung genommen, und alle waren begierig auf den Florian, i

(Fortsetzung folgt.)