Oberstleutnant ksntscmer unci seine Männer

Osc junge Kommanclsuc civs kOlingsn - Oos rincl siükcef unseres Vollcsgrsnci^isrs

feuerteir, wo ihre schweren Maschinengewehre standen.

Gustav, jetzt nimmscht dei Herz in d' Hand, en richtige Sprung, wie mir's gelernt habe als Rekrut!" Und damit begann der Todeslauf über die sowjetischen Gräben hinweg. Gewehrkugeln Pitschten ihnen um die Ohren. Aber dann kam das Schlimmere: Auch drüben in der deutschen Stellung hatte das Aufspringen und Losrennen einen Feuerzauber ausgelöst. Sollten sie jetzt von den eigenen Kugeln noch sterben 400 Meter vor dem Ziel? Sie lagen in einer Ackerfurche mit keuchendem Atem.Was tun mer jetzt, Gu­stav?"Liege bleiben, Herr Hauptmann!" Nei", sagt der Kommandeur,mir ischt jetzt alles egal!" Erhebt sich und geht im Schritt, nur mit den Armen winkend und sein ganzes Arsenal schwäbischer Kraftausdrücke aus einmal verschwendend auf" die deutschen Stellungen zu - aus denen das Fener plötzlich verstummt. Sie haben durchs Glas ihren Kommandeur mit dem Gustav erkannt.

Was nun das erste war, was der Hauptmann bei seinen ihn umjnbelnden Grenadieren tat? Er schoß schoß mit allen seinen schweren Waffen auf die erkannten Maschinengewehr- und Granatwerferstellnngen. Dieser dem Feind zu­gedachte Gruß seines ausgebrochenen Gefangenen war w laut und nachhaltig, daß er selbst das Ohr des Divisionskommandeurs störte. Was das für ein wildes Geschieße sei, fragte er durch den Draht

Von Kriezsberickter lkaris k>i8k(. KL. Wir müssen uns bücken, als wir an der Romintestellung in die Bauernstube treten, in der Oberstleutnant R. seinen Gefechtsstand hat. Vor uns steht ein Offizier, dessen große, schwarze, lebendige Augen etwas Zupackendes haben, in dessen schmalem, tiefgebräuntem Gesicht jeder Zug klar und Umrissen, dessen Sprache von der schwäbischen Mundart seiner Heimatstadt Eßlin­gen leicht getönt gemeißelt und hart ist.

Dieser Regimentskommandeur ist erstaunlich jung, 32 Jahre alt, seit 1930 aktiver Soldat, die Hälfte eines jungen Lebens erfüllt nur vom sol­datischen Geist und Willen.

Sechsmal verwundet, 52mal im 5i.ihkampf dem Feind Auge um Auge gegenüber, 4 Panzer durch T-Minen und geballte Ladungen vernichtet, mil dem Ritterkreuz, dem Deutschen Kreuz in Gold, der Gold. Nahkampfspange, dem Gold. Verwun­detenabzeichen, den Panzcrvernichtungsabzeichen und der Spange des Ehrenblatts ausgezeichnet das ist die äußere kriegerische Ernte dieses Lebens.

Hier also lernen wir einen jener auserlesene» Offiziere kennen, die nach dem Befehl des Füh­rers die Regimenter unserer jungen Volksgrena­dierdivisionen kommandieren. Um sie ist die Helle, klare Luft der Gletscher, der Atem der Berg­wälder und der rauschenden Wildwasser.

Da wird von Gustav erzählt, dem 35jährigen

Obergefreiten und Förster der seinen Wald in <, Unser Kommandeur ist wieder da. Herr den Allgäuer Bergen verlassen hatte, um Bursche, - - , - - ...

Melder und unzertrennlicher Begleiter des Kom mandenrs zu werden. Ein Granatsplitter 4n den Kopf hat vor Wochen seinem tapferen und treuen Leben ein Ende gesetzt. Dreimal war er im August 1943 mit seinem Kommandanten schon in sowjetischer Gefangenschaft, jedesmal haben sie sich aus eigener Kraft wieder befreit.

Damals, als der Oberstleutnant noch Haupt­mann und Bataillonskommandeur mit Fuß­tritten und Kolbenschlägen in den Bunker des Sowjetkommissars gestoßen wurde, hatte Gustav sich an ihn geklammert, und als die Wache ihn zurückreißen wollte, waren wohl die Knöpfe der Feldbluse abgesprungen, aber der Getreue stand dann doch neben seinem Kommandeur im Bunker. Wenn ihr mei Kommandeur totschieße wollet, will i au mit schterbe!" hatte er gerufen.

Das Verhör wurde etwas ungewöhnlich durch die Ohrfeigen, die der Kommissar dem Gustav jedesmal versetzte, wenn dieser die sonderbaren WorteHerr Hauptmann Pischtol!" vor sich hinsagte. Endlich hatte dieser begriffen. Auf die Frage des Kommissars nach seiner Karte, suchte er in der Hosentasche, fühlte das Metall der Pi­stole. die er dort noch trug, seine Hand umspannte den Griff, der Daumen entsicherte, der Finger schob sich in den Abzug.

Hier habt ihr meine Karte!" durch den Kopf getroffen stürzte der Kommissar zusammen. Im selben Augenblick hatte Gustav den Dolmet­scher niedergeschlagen, die Tür des Bunkers aus- gerissen. mit einem Faustschlag den eben dre Stufen herunterpolternden Posten erledigt. Die beiden Deutschen rannten den alten Weg zurück, pirschten sich im Gebüsch bis 40 Meter vor die sowjetischen Gräben, lagen eng gepreßt am Bo­sen. Sie sahen, wo die feindlichen Granatwerfer

General!" war die Antwort. ,Ha, was für ein

Kommandeur?"Der Hanptmann Rentichler!" Was aber könnte mehr die Wahrheit bestäti gen, daß das Schicksal oft die ungewöhnlichsten und kühnsten Entschlüsse mit dem Erfolge krönt als die Ritterkrenztat des damaligen Hauptmanns am 18. Oktober 1943.

Seit vier Monaten hatte sein Bataillon auf der Naht von zwei Divisionen gekämpft. Noch in der letzten Nacht ivar es auf 30 Mann znsammen- geschmolze». Die Bolschewisten aber griffen in Stärke von zwei Regimentern mit 20003000 Mann an.Jetzt gibt es drei Möglichkeiten", sagte der Hanptmann zu seineil Greimdiercn: sich totsckilagen lassen, eine bessere Stellung hin­ten beziehen oder angreifen. Ich greife an." Herr Hanptmann, das geht nicht."Es muß aber gehen!"

Die Pak wurde aufgebaut, und während die Panzerjäger durchs Rohr jagten, was die Hände nur schafsen konnten, griffen eine Handvoll Gre­nadiere. an der Spitze ihr Kommandeur, mit Hurra an. Das Unglaubliche geschah. Während der linke Flügel der Bolschewisten weiter vorging, kam der rechte in Stärke von zwei Regimentern ins Stocken rund 2000 Bolichewiften fluteten zurück, zurück vor 30 abgekämpften deutschen Gre- nadieren, die von allen Möglichkeiten die aktivste und verwegenste gewählt hatten. Sie hatten die Lage geklärt und brauchten selbst nnr acht Ver­wundete zurückzutragen.

Daß dieser verwegene Draufgänger sich aber auch als ein ebenso besonnener taktischer Führer bewährt, das haben die Taten seines Regiments in sechstägigen harten Kämpfen der Schlacht im ostprenßischen Grenzgebiet vom Vhstiter See bis an den Westrand der Romintener Heide aufs neue bewiesen.

Landrtllgsveniich in der Aegäis zerschlagen

Bolichewiften plünderten Bischof aus Stockholm, 1. Dezember. Der römische Korre­spondent desNews Chronicle" meldet, daß be­waffnete Banditen kurz vor Rom den Wagen des Bischofs von Castel Angela anhielten, der von Neapel zum Besuch des Papstes fuhr.Der Wagen" so heißt es in dem Bericht,wurde in den Außenbezirken der Stadt angchalten. Bischof Monsignore Giovanni Capobianco wurde seines Kreuzes, seines Bischofsringes, seines Bischofs­hutes. Mantels, seiner Tunica und seiner wei­teren Bekleidungsstücke beraubt. Er erschien vor den Toren der Batikanstadt lediglich in seiner Unterkleidung " Ein weiteres Opfer von Bandi­ten sei der berühmte italienische Arztprofessor Guido Egidi geworden. Nach Verlassen seines Hauses in der Nähe des Hauptbahnhofes in Rom wurde er seiner gesamten Kleidungsstücke beraubt.

Führerhauptquartier, 30. November. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bewegungen englischer Verbände im Raum von Nimwegen und vor unseren Maasstellungen in Südostholland wurden von unseren Bastenen unter Feuer gehalten und wiederholt zersprengt. Im Kampfgebiet östlich von Aachen setzten die Amerikaner trotz hoher Verluste ihre Angriffe hartnäckig fort. Durch unsere Gegenangri se nordwestlich und westlich Jülich verloren sie mehrere hundert Gefangene. Bei Hürtgen dauern die schweren Orts- und Waldgefechte an. Im gesamten Kampfraum wurden durch unsere Abwehr an den letzten beiden Tagen 26 feindliche Panzer vernichtet.

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Im Umkreis von Metz leistet eine Reihe von Befesti­gungen immer noch tapfer Widerstand.

Gegen unsere Stel- lungen an der loth­ringischen Grenze drückt die 3. ameri­kanische Armee wei­ter mit starken Kräf­ten vor. Beiderseits des Forstes von St.

Avold und südlich Saarunion scheiter- ten gegnerische An­griffe. In, Raum nördlich Buchsweiler behaupteten unsere Verbände ihr Haupt­kampsfeld gegen den andringenden Feind und gewannen durch Gegenstöße einige Ortx zurück. Unsere

im Elsaß kämpfenden Divisionen nach den jetzt vorliegenden Meldungen

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gestern insgesamt 48 Panzer und 9 Panzerspäh' wagen vernichtet oder erbeutet. Infolge dieser Verluste hat sich der Feind gestern an den bis- herigen Schwerpunkten der Kämpfe auf örtliche Angriffe beschränkt. An den Gebirgshängen west- lich Mülhausen schob er sich mit starken Kräften an unsere neuen Stellungen heran. Aus einem Brückenkopf nördlich des Hüningen Kanals wurde der Gegner im Angriff geworfen und er­litt hohe Verluste.

Verstärktes Fernfeuer lag bei Tag und Nacht auf dem Gebiet von London, Antwerpen und Lüttich.

In Mittelitalien säuberten unsere Truppen zwei kleinere feindliche Einbruchsstellen am Ur- lonte Belvedere und südwestlich Bergato und machten dabei Gefangene. Westlich Jmola ge wannen bewährte Fallschirmjäger neue Höhenstel lungen. An der französisch-italienischen Grenze erlitt der Feind bei örtlichen Kämpfen am Monte Cenis hohe Verluste.

In der Aegäis zerschlug die Besatzung der Insel Piscopi einen neuen britischen Landungs versuch nach kurzem hartem Kampf.

Auf dem Balkan wiesen unsere Verbände bei Mostar stärkere feindliche Angriffe ab. Im Raum von Knin in den Dinarischen Alpen hat der Druck des Gegners nach seinen schweren Verlusten der letzten Tage erheblich nachgelassen

In Südungarn kamen die starken kölsche- wistischen Angrisfsverbände vor einer Abwehr­front hart westlich Fünfkirchen zum Stehen. In Mittelungarn hielt die Kampfpause an. Im Raum von Miskolc scheiterte trotz starker Ar tillerievorbereitung ein erneuter Durchbruchsver such der Bolschewisten an dem zähen Widerstand der deutschen Truppen. Auch im ostslowakischen Grenzgebiet blieben die angreifenden Sowjets nach geringem örtlichem Bodengewinn liegen. An der übrigen Ostfront verlief der Tag im allge meinen ruhig.

In der zweiten Abwehrschlacht in Kurland haben die unter dem Oberbefehl des General, obersten Schörner kämpfenden Verbände des Heeres und germanischer Freiwilliger der Was. fen-U wiederum einen vollen Abwehrerfolg ev rungen. An ihrer Standfestigkeit zerschellte der Ansturm von 70 sowjetischen Schützendivisionen und zahlreichen Panzerverbänden, die vom 19. bis 25. November unter starkem Artillerie, und Schlachtfliegereinsatz gegen unsere Front anstürm­ten. Die Bolschewisten verloren 158 Panzer sowie 34 Flugzeuge und hatten hohe Ausfälle an Men­schen und Material.

Unter dem Schutz einer geschlossenen Wol- kendecke griffen nordamerikanische und bri­tische Terrorflieger West- und Nordwest­deutschland an Schäden entstanden vor allem in den Wohnvierteln der Städte Hannover. Hamm und Dortmund. Störängriffe rich- teten sich in der vergangenen Nacht gegen Han­nover und das südliche Reichsgebiet.

Das Ochsengespann /

ckuZsnclsrinnerunZsn von IValtsr v. däolo

Als ich acht Jahre alt war, verbrachten wir. das waren meine Mutter, mein etwas älterer Bruder Hans und ich die Ferien in einem kleinen alpenländischen Weiler. Jeden Tag zog. zumeist schon während der Suppe, an unserer Veranda vorbei ein mich bezaubernoer Trupp.

Voran schritt gleich einem Häuptling, dem alle untertan sind, mit einer Sense auf der Schulter, der alte Sturmbühler. Und in gemessenem Ab­stande folgten die anderen. Als erster hinter dem Vater Alfred, der Sohn; bloßfüßig und appetit­lich alle seine Schwestern hinterdrein. Jede hatte einen Rechen geschultert.

Kaum hatte ich die Mehlspeise im Munde, ließ ich mich nicht mehr halten, ich mußte nach, mußte wissen, was da draußen vorging. Seufzend erhob sich Mama: es war ihr lieber, sie blieb mir nahe, sonst stellte ich, nach ihrer Meinung, Unheil an. Sie hatte in diesen Dingen kein Vertrauen zu mir.

Breit streckten sich dahin und hinab auf der Schräge des Bergabsalles die Erntefelder. Ganz am Rande unten, winzig i» der Niedersicht und Breite, schnitt der siebzigfährige Sturmbühler mit einem Eifer und einer Gier, daß die Knechte und Mägde Mühe hatten, ihm zu folgen, den Anschluß an ihn. den Vormäher, nicht zu ver­lieren

Sämell, unaufhaltsam drang der alte Mann mit gleichmäßig weit ausholenden Hieben und Schwangen seiner Sense, deren Blatt in der Sonne glitzerte, vor Stählern und spröde klang der schwirrende Stahl im lautlosen Niedersturz der glühenden Sonnenstrahlen In loser Reihe verteilt hinter ihm und zur Seite rechten die Kinder und Frau Sturmbühler: die Mägde ban- den die Garben und lehnten sie aneinander.

Sonnenrot und grobknochig groß kam einer der Jungens auf kürzestem Wege über die Stoppeln emvoraerannt. ..Gnädiae Frau", schrie er bereits

von ferne, um nicht unnötig Zeit zu verlieren, der Vater läßt fragen, ob der Walter mithelfen darf?"

Päng, päng!

Erschrocken, ja beinahe von dieser Zumutung verstört, mit wie, was und warum, machte sich meine Mutter aufgeregt talab aus den Weg, um zu erfahren was der alte Tyrann so nannte sie manchmal Giselas Vater, von ihrem unübertreff­lich süßen Kinde, das war ich, zu fordern wage. Ich zog meine Jacke auS, stülpte die Aermel meines Hemdes hoch und spuckte nacheinander in beide Hände ich hatte das oft gesehen, dann gelingt alles besser. Man brauchte mich! Hurra! Den Klee von daneben soll er einsahren!" rief der Bauer und hielt im Niederlegen der Halme nicht ein; seine Stimme war rauh und kurz ge­wesen Ich würde es gewiß gerne tun, antwortete meine Mutter verbindlich, aber ich hätte es noch nie gemacht, und ich wäre auch schwach und an­fällig. Ich hätte schon drei Lungenentzündungen gehabt, sie sing wieder davon arn und ich könnte mit Ochsen nicht umgehen.Dann muß er's lernen!" Ohne aufzusehen, hatte das der Sturm­bühler von sich gegeben und schnitt weiter in die trockenen Halme hinein. Zwei Ochsen standen nebenan auf dem Kleeacker, die mächtigen Köpfe durch einen hölzernen Bügel vereinigt. Mama suchte mir in die Arme zu fahren. ,Laß mich!" schrie ich jedoch ausweicheüd und gab den oft gehörten Ausspruch meines Vaters draus:Mach dich nicht lächerlich!" Ich faßte die Peitsche. Walter!", Tschoh!" Die Ochsen schritten tatsächlich los. Das abgeraumte Feld mit den harten Stoppeln, über das ich fahren mußte, war uneben: gefährlich schwankte und knarrte der Wagen, sank nieder. Wenn er umschmiß, wenn einer der unaufhaltsam dahingehenden Ochsen stolperte und sich ein Bein brach? Ich redete weiter gutmütig und doch auch drohend auf die großen Tiere ein, ich bat si« eigentlich, bei aller

Schärfe, mir keine Unannehmlichkeiten zu machen. Sie wichen jedoch mehr nach links ab. Ich ver­suchte. die mächtigen Körper in die nötige Rich­tung zu drängen, zu stoßen, indem ich mich mit meiner ganzen Schwere, die ich damals besaß, an ihre Leiber warf. Sie achteten nicht darauf, merk- ten es sicherlich gar nicht. Alfred schrie:Mehr nach rechts! Nach rechts!"

Leichter gesagt, als getan; immer schiefer wurde der Wagen. Am ganzen Körper vor Erregung patschnaß, nichts anderes mehr sehend als die Gefahr und die Gewißheit, daß nur das noch Helsen konnte, schlug ich heftig, wie ich es mich anders niemals getraut hätte, mit der Peitsche m und brüllte wie von Sinnen.Tschoh! Tschoh!" Die Tiere mit den gefüllten Hörnern an ihren tiefgejenkten Köpfen gehorchten. Es ging jäh steil empor, wie in den Himmel hinein. Der Ruck war gewaltig gewesen, der Wagen stieg noch ein­mal hoch auf und rollte ans der Straße. Vor dem Stall brüllte ich ganz außer mir: ..Wollt ihr wohl stehenbleiben!" Es war herrlich! Ich fuhr gemähten Klee, bis hinter den grünen Berg­kuppen rötlich die Sonne versank und die Luft kühl zu streichen begann. Als es nicht mehr zu umgehen war. ließ ,ch mich von Mama, die un- geduldig und sorgenvoll war, das merkte ich an ihren festen Griffen, Haschen und mir meine Jacke anziehen. Ich horte mit männlicher Ueberlegen- heit zu. daß sie der engherzigen Meinung war der alte Sturmbühler sn ein Lümmel, weil er sich nicht bei mir bedankt habe. Ich sollte end­lich einmal ruhig stehen! fügte sie ungehalten hinzu, und Hans machte schwierige Angen. Sic nannte mich auch oft einenLümmerl"! Warum hätte sich denn der alte Mann bei mir bedanken sollen? Er hatte mir seine teuren zwei Ochsen anvertrant, dafür hätte ich ihm danken müssen, aber das war auch nicht nötig, denn Männer haben für die Frauen und die Kinder zu sorgen und helfen sich dabei gegenseitig Das sagte ich Da lachte sie auf, was ihr sehr zu Gesicht stand und strich mir liebevoll über meinen Kops. Da- von konnte ich nie genug kriegen

Cliaim V/c>>rmcir»r,

In seiner Erklärung vor dem Unterhaus über die Ermordung Lord M ohne s, der bekanntlich zwei jüdi schen Attentätern zum Opfer gefallen ist, erwähnte der englische Ministerpräsident Churchill auch den Prä- sidenten der zionistischen Weltorganisation und nannte ihnmeinen alten Freund Waizmann". Man max es schon auffällig finden, daß der leitende Staatsmann des Empire den Manager einer internationale» Organijation als seinenalten Freund" be­zeichnet. Geradezu erstaunlich aber ist das in dem Augenblick, in dem Angehörige dieser Or­ganisation einen hohen britischen Beamten um- gelcgt hatten.

Die Ausdrucksweise Churchills ist bezeichnend für den engen Kontakt, den der derzeitige bri­tische Ministerpräsident stets mit den führenden Kreisen des internationalen Judentums gehal­ten hat. Chaim Waizmann, deralte Freund Churchills", ist einer der einflußrelchsten Män­ner der jüdische» Internationale. Seit Grün­dung der zionistischen Weltorganisation steht er an deren Spitze; nur in den Jahren 1930 bis 1937 hatte er die Leitung anderen Händen über­lassen. Waizmann ist nicht aus England ge­bürtig, sondern hat in Motol bei Grodno in Litauen das Licht der Welt erblickt. (Am 27. November 1374; er ist also gerade in diesen Tagen 70 Jahre alt geworden.) In Berlin und Frei bürg studierte er Chemie. Die in Deutschland erworbenen Kenntnisse hat er dann zum Kampfe gegen Deutschland ausgenutzt, als er 1916 ins Londoner Munitionsministerium berufen wurde und die chemischen Verfahren bei der Munitionsherstellung wesentlich verbesserte. Waizmann war seit 1903 Dozent für Chemie an tWc Universität Manchester.

L>ie Beziehungen, die er durch seine Mitarbeit im Munitionsministerium gewann, nutzte er im Sinne des Zionismus aus. Hinzu kam, daß der damalige englische Ministerpräsident Loyo George in seinem Privatberuf als Rechtsanwalt der Rechtsvertreter der Zionisten gewesen war. DaS Ergebnis dieses Zufammenspiels war die Balfour-Erklärung" von 1917, die Palästina den Juden überantwortete. Es ist bekannt, in welcher Weise die Juden es seitdem verstanden haben die fruchtbaren Gebiete Palästinas in ihre Hand zu bringen, die Araber in die Step- pengebiete zurückzndrängen und jedem Wider­stand durch Terror zu begegnen. Das Opfer eines solchen Terroraktes fft Lord Moyne ge­worden. Die britische Regierung denkt aber auch heute nicht ernsthaft daran, dem jüdischen Ter­ror zu begegnen, sondern wird weiter dafür sor­gen, daß Cyurchillsalter Freund Waizmann" und seine terroristischen Helfershelfer freie Bahn haben. Darum ist Waizmann von London nach Kairo geeilt und hetzt, schürt und intrigiert vor allem gegen die Araber, um ihnen Palästina doch noch ganz abjagen zu können.

Wieder ein U-SA-Hchlachlschiff versenkt Tokio, 1. Dezember. Sechs Flugzeuge derUa- sukuni" - Lufteinheit des japanischen Sonderan« grisfskorps griffen am 29. November feindlich« Kriegsschiffe und andere Schiffe in der Leytebucht an. Zwei Flugzeuge versenkten ein Schlacht­schiff und drei andere versenkten je einen feind­lichen Transporter. DaS letzte Flugzeug griff ein Schlachtschiff an, beschädigte es schwer und setzte es in Brand.

Moskauer Kriegsvorbereilunqen enthüllt

Stockholm, 1. Dezember. Die letzte Rede Lan­ners aus dem sozialistischen Parteikongreß vor seinem Abgang brachte eine bedeutsame Enthül- lung über die Moskauer Kriegspolitik. Nach einem Bericht vonAstonbladet" aus Helsinki gab Tau­ner bekannt, daß ein inoffizieller Vertreter der Sowjetregierung im Jahre 1938 der fin­nischen Regierung den Vorschlag überbrachte, daß Finnland mit Moskaus Hilfe Aaland beseiti­gen und Aaland an die Sowjetunion zur Be- sestigung ausliesern sollte. Die Sowjetunion würde dafür Selbständigkeit garantieren. Falls dem nachgegeben worden wäre, so erklärte Tan- ner, würde Finnland schon ein Jahr vor dem Großkrieg seinem Grundprinzip der Aufrecht­erhaltung der Neutralität untreu geworden sein.

Die Tannerschen Enthüllungen beweisen, daß schon im Jahre 1938 in Moskau eine eindeutige Politik der Kriegsvorbereitung getroffen wurde.

Streiks in USA.-Rüstungswerken. Fünf Streiks in der Gegend von Detroit haben mehr als 12 600 Arbeiter aus dem Arbeitsprozeß ausgeschaltet. Die Streiks haben fünf Rüstungsfabriken lahmgelegt. U. a. wird die Fordmotorengesellschaft bestreikt.

Schnelle Sühne für Polizeibeamtenmord. Am Sonntag fand vor dem Sondergericht Berlin der Mord, dem drei Polizeibeämte in Berlin- Wittenau zum Opfer gefallen waren, schnellste Sühne Der Mörder Helmut Kurth war sahnen- Züchtig geworden, hatte sich mit seiner Braut Gerda Lippmann in Berlin unter falschem Na­men verborgen gehalten und lebte hier von Schie- bcrgeschäften. Als er -beim Schwarzhandel von einem Polizeibeamten zur Wache zwangsgestellt wurde und merkte, daß seine wahren Personalien entdeckt werden würden, zog er die vor ihnen verborgen gehaltene Pistole und schoß kaltblütig fünf Polizeibeamte nieder, von denen drei alsbald ihren Verletzungen erlagen Kurth wurde zum Tode verurteilt und das Urteil durch Erhäiiaen sofort vollstreckt. Seine Braut wurde wegen Bei­hilfe zur Fahnenflucht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.

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Samstag. Reich-Programm. 7.307 45 Zürn Hören und Behalten: Die Oper. 11.3012.00 Die Kunie Welt. 14.15-15.00 Allerlei von zwei bis drei. 15 00-15.30 Unterhaltung mit Hans Busch. 16.0017.00 Musikalische Kurzweil. 17.1518 00 Moderne Unterhaltungsmusik 18.00 bis 18 30 Schelmenstreiche. Sprecher: Bertha Drews. Gustav Knith. Erich Ponio. 20 15-22 00 Hamburger Rundfunk' orchester und Solisten. Deutlchlandiender: 17 1518 00 Brandend,irgisches Konzert Nr. 4 von Bach Sinfonie Ks öur von Haydn. 18.00-18 30 Heiteres um Tiere in Musik und Wort SO 15 21 00 Melod!*n aus Opern von Webe». Wagner und Richard Strauß 21 W v,s 22.00 Abendkonzert de» Leipziger Gewandhausorcheltcrs; Sinfonie K öur von Mozart. Oellokonzert von D'Albert.