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Nr. 24

Mittwoch, äen 29. Januar 1941

115. Jahrgang

Gestern viermal Luftalarm in London

Zwei große schwedische Motorschiffe des England-Transatlantiöverkehrs vermißt

DRV, Berlin, 28. Jan. Der Londoner Rundsunk berichtet, daß London am Dienstag viermal Luftalarm gehabt habe.

DRV Stockholm, 28. Jan. Wie die schwedische Morgen- preffe meldet, werden zwei größere schwedische Motorschiffe ver­mißt. Ls handelt sich dabei um den im Eigentum der Svenska Amerika - Mexiko-Linien stehenden 4 575 BRT. - Dampfer Stnreholm" und den der Reederei AE. Nordstjernan gehören­de« 3 759 BRT.Balpareiso". Beide Schiffe waren für England im Transatlantikverkehr eingestellt.

Times" gesteht den Verlust von K38 Schiffen

DRV Stockholm, 28. Jan. Der britisch« Seerettungsvienst hat, wie dieTimes" mitteilt,das anstrengendste Jahr der 117 Jahre seines Bestehens hinter sich, lieber 2000 Seeleute seien von 638 Schiffen gerettet worden, die dem deutschen Handelskrieg zum Opfer gefallen find.

Britisches Flugzeug über dem irischen Freistaat abgestürzt

DRV Reuyork, 28. Jan. Rach einer Associated Preh-Mel- dung ist ein britisches Flugzeug in der Nacht zum Samstag' in der Grafschaft Donegal des irischen Freistaates abgestürzt. Drei Flieger die mit Fallschirmen absprangen, wurde« interniert.

Der deutsche WeUmachtsSencht

Fekrrlampsflugzeug erzielte Volltreffer auf Handelsschiff B»i>.scher Hafen vermint -- Fern^impsbalierien beschossen militärische Ziele in Südost-England

DNB. Berlin. 28. Jan. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Im Seegebiet westlich Irlands erzielte ein Fern­kampfflugzeug Volltreffer aus c-n kleineres Handels­schiff.

Ein britischer Hasen wurde vermint..

>Kernra,npfbatterien beschossen in den Abend­stunden des 27. Jan. militärische Ziele in Siidost-Cnzland.

Der Feind flog in der lebten Nacht weder in das Reichs­gebiet noch in die besetzten Gebiete ein.

Jagdflieger schossen gestern ein feindliches Flugzeug vom Typ Lockhead-Hudson ab.

Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Empreß of Auftralia' torpediert

Reuyork, 28. Jan. Nach einer Meldung der Agentur Associated Preß aus Miami (Florida) hat die Funkstation Troprcal Radio Hilferufe des großen britischen Turbinen- FahrgastschiffesEmpreß of Auftralia" (21833 BRT.) arrs- gefaugen. Das Schiff melde, es sei 20V Meilen von der wrst- attikanischen Küste im Atlantik torpediert worden.

Die Funkstarion Tropical Radio in Miami (Florida) hat von derEmpreß os Auftralia" insgesamt drei Hilferufe auf- 8 esangen. Der erste besagt, daß das Schiff angegriffen sei und mit dem Bug sinke. Rettungsboote seien ausgesetzt. Der zweite Funkspruch teilt mit, daß das Schiff weiterhin angegriffen werde. Runö 20 Minuten nach dem ersten SOS-Ruf sing die Etation den dritten und letzten Funkspruch auf, der unverständ­lich war und plötzlich unterbrochen wurde.

Die Torpedierung derEmpreß of Auftralia" ist ein ne u'e r schwerer Schlag für die britische Handels- und Transportflotte. Der Dampfer hat eine Tonnage won 2*983 BRT. Das Schiff hieß früherTirpitz", war 1914 auf der Vulkanwerst in Stettin erbaut und wurde durch das Ver­sailler Diktat der deutschen Handelsflotte geraubt. Auf diesem Dampfer, der inzwischen völlig umgestaltet und modernisiert wor­den war, unternahm der englische Könia im Frühjahr 1939 seine Mnerika-Reise.

DieEmpreß of Australta" war jetzt als Truppentransport­dampfer eingesetzt. Ihr Verlust trifft die britische Kriegsmarine so empfindlicher, als erst vor einigen Wochen der 42 000 MT. große Passagierdampfer und TruppentransporterEmpreß «f Britain" unweit der irischen Küste vernichtet wurde.

Ritterkreuz an drei Marine-Offiziere

Entscheidender Anteil an der Eroberung Norwegens

DNV. Berlin, 28. Jan. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, D. h. c. Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Konteradmiral Kummetz, Führer einer Kampf­gruppe, Kapitän zur See Thiele, Kommandant eines Kreu- -ne, und Kapitän zur See Heye, Kommandant eines Kreuzers.

Die Verleihung erfolgte besonders in Anerkennung der Ver­dienste der genannten Offiziere bei der Eroberung Norwegens.

Die endgültige Würdigung des durch die Besitznahme Nor­wegens erzielten strategischen Erfolges zeigte erst in vollem Um­

fange den entscheidenden Anteil, den diese Offiziere an dem Ge­lingen der Eesamtoperation hatten.

Konteradmiral Kummetzals Führer einer Kampfgruppe und Kapitän zur See Thiele als Kommandant eines Kreuzers hatten die Besetzung des Oslo-Fjordes und die ersten -Truppenlandungen vorbereitet und trotz feindlicher Gegenwehr erfolgreich durchgeführt. Hierbei hat sich Konteradmiral Kummetz gerade in schwierigsten Situationen als vorbildlich tapferer und unerschrockener Führer erwiesen. Nach seinem Ausfall durch Un­tergang seines Flaggschiffes, des KreuzersBlücher", hat Kapi­tän zur See Thiele die selbständige Führung des Kriegsschisf- verbandes übernommen und somit den Endersolg in dem ihm zu­gewiesenen Abschnitt sichergcstellt.

Kapitän zur See Heye hat an der Spitze eines kleinen Ver­bandes den befestigten Dro nth ei m-Fjord aufgebro- chen und damit den für die Eroberung Mittclnorwegens we­sentlichsten Hafen Drontheim in deutsche Hand gebracht. Darnach hat er hei verschiedenen Unternehmungen im Nordmeer unter vollem Einsatz seines Kreuzers hervorragende Erfolge erzielt.

Der italienische Wehrmachtsberichl

Den Griechen in örtlichen Kämpfen starke Verluste beige­bracht. Feindliche Kolonnen bei Verna zurückgewiese». Kraftwagenkolonnen und Panzerfahrzeuge erfolgreich bombardiert.

DNB Rom, 28. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

An der griechischen Front haben wir in Kämpfen von örtlicher Bedeutung dem Gegnc^ starke Verluste beigebracht. Es wurden Gefangene gemacht und automatische Waffen erbeutet. Abteilungen unserer Luftwaffe haben heftige Angriffe auf feind­liche Kraftwagenkolonnen, Truppenzusammenziebungen und Stel­lungen durchgefiihrt.

In der Lyren aika dauern die Kämpfe östlich von Derna an. Unsere Truppen haben eine feindliche Kolonne zurückgewie- sen und ihr Verluste beigebracht, es wurden Gefangene gemacht. Unsere Luftwaffe hat Panzerfahrzeuge und Infanterie mit Bom­ben und Maschinsngewehrfeuer belegt. Unsere Jäger haben im Luftkampf zwei feindliche Flugzeuge vom Hurricane-Typ ab­geschossen.

In Ostafrika haben Abteilungen unserer Dubais (Einge- borenentnppen) an der Keni a-Front eine vorgeschobene feind­liche Stellung überrascht und dabei dem Gegner beträchtliche Verluste an Mann und Material zugefügt. Formationen unserer Luftwaffe haben feindliche Lastkraftwagen und Panzerkraftwagen wirkungsvoll bombardiert. Unsere Jäger haben ein Flugzeug vom Gloster-Typ abgeschossen. Ein weiteres Flugzeug wurde von unseren Aufklärungsfliegern abqeschosfcn.

In der Nacht zum 28. haben feindliche Flugzeuge einen An-

DNB. Berlin, 28. Jan. Die erheblichen Schwierigkeiten, mit denen die britische Rüstungsindustrie zu kämpfen hat, kamen in einer Rede zum Ausdruck, die der kanadische Munitionsminister Howe einem Bericht derNew S)ork Times" aus Washington zufolge gehalten hat.

Er prahlte zwar von demerstaunlich geringen Schaden", den die englische Muuitionsindustrie bisher durch die deutschen Bombenangriffe erlitten habe, um in gleichem Atemzuge zu erklären, daß einigeandere" Industrien, die durch Bomben­treffer geschädigt worden seien, begonnen hätten, ihre Fabriken nach Kanada zu verlegen.

England habe eine aus Hebung gewonnene besonders

Der letzte O-ferformlag

Am 12. Januar wieder über 22,8 Millionen RM. Gesamtergebnis

Berlin, 28. Jan. Niemals in seiner Geschichte war das deutsche Volk so einig und geschlossen, so restlos auf ein große-> Ziel ausgerichtet wie heute. Es bekennt sich freudig zur geschichtlichen Größe der Zeit und ermöglicht durch seine Opfer im Kricgs- Winterhilfswerk, daß die Heimat den Müttern und Kindern jeden nur möglichen Schutz bieten kann. Die Opfersonntage be­weisen, daß das ganze deutsche Volk eine starke Gemeinschaft bildet, die durch nichts zerstört werden kann.

Der am 12. Januar 1941 durchgeführte 5. Opfersonntag im 2. Kriegs-Winterhilfswerk 1940/41 erbrachte nach bisher vor­liegenden Meldungen das Ergebnis von 22 675 884.00 RM. Im Vergleich zum Opfersonntag des 1. Kriegs-WHW. im Januar ,1940 hat sich das Ergebnis um 9 246 874.52 RM., das sind rund ,69 v. H., erhöht. Der durchschnittliche Betrag je Haushalt stieg von rund S8 auf 98 Pfg.

ariffaufEatania unternommen und dabei einige Bomben .^geworfen, die weder Schaden noch Opfer zur Folge hatten. Eim -veiterer Angriff auf Neapel und Umgebung hat ganz -.eichte Schäden verursacht, aber keine Opfer gefordert.

Konoye will den Chinakonflikt zu Ende führen

In der Montagssitzung des japanischen Reichstages gab Mini­sterpräsident Konoyedie feierliche Versicherung ab, daß er ent­schlossen sei, mit allen Kräften den CH i n a k o n f I i k t z n Ende zu führen. Er halte es für seine Pflicht, sein Letztes für die Bereinigung des Streitfalles daranzusetzen. Die Erklärung Ko- noyes wurde von den Abgeordneten mit stürmischem Beifall aus­genommen.

Japan auf alles vorbereitet

Tokio, 28. Jan. Der frühere japanische Flottenchef Suyei­frig u sprach am Montag über den Rundfunk zu den Japa­nern in Amerika. Er betonte, daß Japan keinen Krieg .wünsche, aber doch aufallesvorbereitetsei, wenndie USA. ihre Bedrohung fortsetzten. Das Kabinett Konoye habe die Haltung Japans nach innen und außen ver­stärkt, und die japanische Wehrmacht setze sich entschlossen für die Ziele der Regierung ein.

Ihr habt nur Pläne auf dem Papier

Skandalszenen im Stadtrai von Manchester.

Stockholm, 28. Jan. Der Stadtrat von Manchester hat sich nach einem Bericht desManchester Guardian" in einer Sondersitzung mit den Folgen des letzten deutschen Luftangriffs auf die Stadt, der Riesenbrände hervorrief, beschäftigt. In der Sitzung kam es zu einer großen Skundalszene, Lls von verschiedenen Stadtver­ordneten das völlige Versagen der Brandabwehr scharf kritisiert und die Hilflosigkeit der Behörden bei der Wohnungsbeschaffung für Leute, deren Häuser niedcrbrannten, beklagt wurde. Der Vertreter des Bürgermeisters erklärte, die Sradt habe jetzt einen ausgezeichneten Plan, der eine Wiederholung der Vorkommnisse mährend des letzten Angriffs unmöglich machen werde. Dieser Plan sei vom Gesundheitsministerium als besonders schön be­zeichnet worden. Eine Stadtverordnete rief dazwischen:Ihr habt nur Pläne auf de in Papier!" In diesem Augen­blick erhob sich auf der Zuhörertribiine ein großer Tumult, der die Sitzung vorübergehend unterbrach. Mehrere Leute riefen a. a.:Alle Eure Pläne stehen immer nur auf dem Papier.-^ Besonders scharf kritisiert wurde es, daß die Stadtverwaltung den Obdachlosen die nur im plutokratischen England mögliche Zumutung stellte, sie sollten sich selber eine Woh­nung suchen. Erst sehr entschiedene Proteste führten dazu, daß die Stadtverwaltung einige leerstehendevornehme Privat­häuser" beschlagnahmte, um siegegebenenfalls" Obdachlosen zur Verfügung zu stellen.

wirksame Technik für de« schnellen Wiederaufbau zerstörter Fabriken entwickelt. Schließlich verriet Mister Howe noch, daß Kanada seine Rüstungserzeugung mehr und mehr der Englands und der der Vereinigten Staaten anpasfe.So sei zum Beispiel beschlossen worden, die Herstellung vo^ Panzern England und den Vereinigten Staaten zu überlassen. Vermutlich liegt das Geheimnis dieserArbeitsteilung" darin, daß die kanadische Industrie dazu nicht in der Lage ist, wobei aber zu berück­sichtige» ist, daß auch die Fabrikation in England selbst infolge der Rohstossschwierigkeite« und der deutschen Luftangriffe im­mer mehr in Frage gestellt wird.

sDje schlimmste Bedrohung Englands

Blockade immer fester.

Berlin, 28- Jan. Der aus London nach Reuyork zurückgekehrte >JNS-Korrespondent Nixon schildert den Krieg gegen die eng­lische Schiffahrt als die schlimmste Bedrohung Englands. Infolge der ständigen Bombardierung des Kanals und der Südküste müsse die gesamte englische Schiffahrt auf die Westhäfen konzen­triert werden. Durcb die Vermmung bleibe aber nur eine enge Zufahrt nördlich Irlands und damit sei der Angriff auf Schiff» für Flieger und U-Boote sehr erleichtert. England fehle es außer­dem an Jagdflugzeugen größerer Reichweite, um die deutschen Bomber abzuwehren. Die Flotte sei über weite Teile der Wekr- verstreut, habe schwere Verluste erlitten und müsse eine Aufgabe meistern, die während des Weltkrieges von drei Flotten gelöst -wurde. England stehe, so stellt der amerikanische Augenzeuge be­schönigend fest, noch nicht vor dein Hungertod, aber dennoch sei die Bedrohung durch die ständig steigenden Schiffsverluste nicht zu unterschätzen.

Die fortschreitende Verschärfung des britischen Le«

Erhebliche Schwierigkeiten der brtt. Rüstungsindustrie

Wertvolle Eingeständnisse des kanadischen Munitionsministers Was eine verunglückte Illusionsrede an den Tag bringt