Z. Seite Nr. 23

Ragolder TagblattDer Gesellschafter'

Dienstag, de» 28. Januar 1341

Darum haben wir den Staat, daß wir in ihm Menscheil seien. Stifter.

MayoldundAmyebuny

28. Januar: 1868 Adalbert Stifter gestorben. 1931 Gün­ther Plüschow,der Flieger von Tsingtau", in Patagonien erstorben.

Amtliche Ausweise

Als amtliche Ausweise gelten nur die mit Lichtbild des In­habers versehenen Personalausweise, die von einer Behörde oder einer Parteidienststelle im Rahmen ihrer Zuständigkeit ausge­stellt worden sind. Da das Arbeitsbuch nicht mit Lichtbild ver­sehen ist, gilt cs auch nicht als amtlicher Ausweis.

Abgabe von Äwlebaik

Rach den geltenden Bestimmungen must Zwieback auch zu 80 Gramm an die Verbraucher abgegeben werden. In der Anord­nung siir das Ketreidewirtschaftsjahr 1940/11 ist vorgeschrieben. Laß auf je 100 Gramm Brotmarken 80 Gramm Zwieback aus- zu.iefern sind. Es ist nicht statthast, Zwieback nur zu 125, 250 usw. Gramm zu verkaufen.

Gelevut lft gelevnt

Ter deutsche Gartenbau vor grasten Ausgaben Gärtner, ein vielseitiger und aussichtsreicher Beruf!

Große Befriedigung verschafft die Arbeit mit dem lebenden Boden und an der lebenden Pflanze. Der Gartenbau ist als Berus verhältnismäßig sehr jung und kann doch schon eine große Ent­wicklung Nachweisen.

Die heutige Ernährungsweise hat zu einer außerordentlichen -Steigerung des Gemüseoerbrauchs geführt. Blumen und Zier­pflanzen sind aus dem Leben unseres Volkes auch in Zeiten des Krieges nicht wegzudenken. Familiensinn und Achtung vor den Toren sind mit die Grundlagen unserer ausgebauten Friedhofs- gärrnerci. Aufgabe der Baumschulen ist die Anzucht von Obst- bämnen, Beerenobst, Rosen, Gehölzen und Koniferen. Daneben gibt es Spezialbetriebe für Stauden aller Art. Der Eartsn- und Landschaftsgestalter sowie der Landschaftsgärtner tragen Lurch ihre Tätigkeit in unseren Gärten, öffentlichen Anlagen und staatlichen Großbaustellen dazu bei, das Gesicht unserer Heimat zu formen. Mit der Bepflanzung von Autobahnen und Wasserstraßen ist erst begonnen. Ein besonderes Gebiet ist der gärtnerische Samcnbau, Zuchtgedanke und Erblehre finden hier ihre Anwendung. Das Obst Hai für den Haushalt, für die Süß­most-, Konserven- und Marmeladen-Jndustrie eine außerordent­liche Bedeutung erlangt. Auch der Edelobstanbauer und Obst­baubeamte geht durch die gärtnerische Lehre. Sie dauert grund­sätzlich 3 Jahre, kann aber in besonderen Fällen verkürzt werden.

Nach der Ausbildung in einem Blumen- oder Eemüsebaube- trieb, in einer Baumschule oder in einem sogenannten ge­mischten Betrieb kann der junge Mann oder das Mädel sich einem oder mehreren der genannten Zweige zuwenden. Die Vielseitigkeit bringt verschiedene Berufsziele mit sich. So kennen wir den Gärtnermeister selbständig oder in leitender Stellung - den Gartenbauinspektor, den Obsibauinspektor und den Dip­lomgärtner.

Dev geftvkge Skehmavkt

gab manchem Bauern und Landwirt aus der Umgebung Ver­anlassung, die frühere Oberamtsstadt wieder einmal zu be­suchen und notwendige Einkäufe zu machen. Der Markt selbst hatte nur schwache Zufuhren zu verzeichnen, und mithin ver­lies der Handel auch gedrückt. Näheres unter Märkte.

VovreMseS Ende dev Nevufsfckrilpflittzt

Rach dem Reichsschulpflichtgesetz endigt die Berufsschulpflicht vor Ablauf der Zeit, wenn die Schulaufsichtsbehörde feststellt, daß die bisherige Ausbildung des Berufsschulpflichtigen den Besuch' der Berufsschule fortan entbehrlich macht. Im Einver­nehmen mit dem Reichswirtschaftsminister hat der Reichs- erziehungsminister angeordnet, daß eine solche Feststellung in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Verufsvertretung getroffen wird. Sie ist in jedem Falle vorher zu chören.

Gvmrdstenev füv Gigenbeinie erleichtert

Kürzlich verfügten die Billigkeitsrichtlinien zur Grundsteuer, daß auch für Eigenheime, die nach dem 30. September 1937 bezugsfertig geworden sind und 30 000 Mark Einheitswert nicht überschreiten, die Steuer so weit erlassen werden kann, als sie dem Eigentümer nach seiner wirtschaftlichen Lage nicht zumutbar ist. Die Zumutbarkeit richtet sich danach, ob die Lasten aus dem Grundstock einen unverhältnismäßig hohen Anteil (20 bis 30 v H.) an den gesamten Einkünften ausmachen. Hierbei sind die Vermögcnsverhältnisse nicht ganz außer acht zu lassen. Abgesetzt muß der Nutzungswert der Wohnung im eige­nen Hause werden. Daher können die mit der Nutzung des Grundstücks wirtschaftlich zusammenhängenden Schuldzinsen nicht abgezogen werden. Hinzuzurechnen bleiben 4 v. H. des Eigen­kapitals. Als Eigenkapital gilt der Unterschied zwischen Ein­heitswert und Belastung mit fremden Hypotheken. An Lasten kommen in Frage: Steuern, Gebühren, Beiträge, Versicherungs­prämien, normale Instandsetzung und 4 v. H. des Einheitswerts als Abgeltung für den gesamten Zinsendienst. Diese Anordnung gilt rückwirkend für die Steuer, die für die Zeit ab 1. April 1910 erhoben wird.

kleine« -kamvs mit -ev Grippe

Gestern ist man vergnügt durch den Wintertag gelaufen und die Arbeit ging frisch oonstatten heute plötzlich ist es uns

äußerst ungemütlich zumute. Man friert, und trotzdem ist der Kopf heiß, die Augen brennen, und über den Rücken laufen alle Augenblicke Schauer. Man kämpft dagegen an und versucht, den ganzen Zustand überlegen abzuschütteln, aber dabei beginnen ganz leise die Zähne zu klappern. Man fühlt, es wäre das Rich­tigste, ins Bett zu gehen - so wie es Wilhelm Busch einmal beschrieben hat:Man wühlt ins Bett sich tief und tiefer schnatterattatt so macht der Kiefer'"

Er macht wirklich schnatterattatt, und damit kommt man zu der Erkenntnis, daß wahrscheinlich eine kleine Grippe im An­zuge ist. Es heißt also, sie beizeiten aus dem Felde zu schlagen, ehe sie sich regelmäßig entwickelt. Darum wird so rasch wie möglich, am besten gleich, wenn man von der Arbeit heimkommt, eine gründliche Kur begonnen. Man packt sich ins Bett, aber es kommt dabei nicht nur auf die Bettwärme, sondern auch aus innerliche Erwärmung an, die zur Schweißbildung und damit zur raschen Ausscheidung der Krankheitskeime führt. Bei dieser innerlichen" Kur hat jeder seine eigene Methooe. Der eine schwört auf Alkohol. Er wird sich vielleicht einen sogenannten Seehund" brauen, der aus Weißwein, heißem Wasser, Zitrone und Zucker besteht und der möglichst heiß getrunken werden muß. Aber ein Glas heißr Zitronenlimonade oder ein Glas Lindenblütentee, der besonders schweißtreibend wirkt, tut es auch. Wer ganz gründlich sein will kann dazu noch eine Tablette Aspirin schlucken und wird sich dann vorsorglich gleich in den Bademantel einhüllen und sich frische Wäsche neben dem Bett bereitlegen.

Manchmal haben wir es in ein paar Stunden geschafft Man erwacht schweißgebadet, frottiert sich ab, zieht neue Wäsche an und schläft dann weiter, friedlich und fest, um am nächsten Morgen frisch und grippebefreit aufzuwachen. Und wenn unsere Kur" nicht ganz gewirkt hat, wird sie gleich am nächsten Abend noch einmal wiederholt. Mit Grippe ist nicht zu spassen, man muß sofort etwas dagegen tun. Dann kann man sich gleichsam nebenher kurieren, ohne daß die Arbeit darunter zu leiden braucht.

Verdunkeln aber Sachwerte erhalten

Vielfach kann die Beobachtung gemacht werden, daß Steh- und Hängeleuchten mit dunklen, dichten Tüchern umwickelt wer­den, um ihr Licht abzuschwächen. Teilweise geschieht diese Um­hüllung so, daß der Zutritt frischer Luft und das Abströmen der durch die brennende Glühlampe erwärmten Luft verhindert wird: Bei mangelnden Abkühlungsverhältnissen bildet sich in der brennenden Leuchte eine Wärmestauung, die ein einzelnen Fäl­len zur Entzündung des Stoffes führte, der für die Umhüllung der Leuchte benützt wurde. Besonders gefährlich ist es, wenn ver­gessen wurde, die Lampe während eines Luftalarms auszuschal­ten, so daß sie längere Zeit ohne Aufsicht unter ungünstigen Ab- kühlungsocrhättnissen brannte. Wenn brennbare Stoffe, z. B. Vorhänge, Bezüge von Polstermöbeln, Kleider oder Teppiche, in der Nähe sind, greift der Brand leicht auf diese über.

Bevor man in den Luftschutzkeller geht, sind deshalb alle Lampen auszuschalten. Aber auch Heizkissen dürfen während eines Alarms nicht eingeschaltet bleiben. Es könnte Vorkommen, daß der automatische Ausschalter nicht ordnungsgemäß arbeitet oder daß ein schon vorhandener Schaden zu einem Kurzschluß führt. Ln den Gebrauchsanweisungen für elektrische Heizkissen wird deshalb vorgeschrieben, daß sie nicht ohne lleberwachung bleiben dürfen, besonders nicht, wenn sie auf die Stufe 3, das ist die stärkste Stufe, eingeschaltet sind. Selbst wenn ein Brand noch verhütet werden kann, so ist schon ein Verschwelen und Ankohlen des Bettzeugs ein Schaden, der heute nicht ersetzt werden kann.

Jeder Schüler zur Altstoffmitnahme verpflichtet. Auf Grunv vielfacher Anfragen teilt der Reichsminister für Wissenschaft, Er­ziehung und Volksbildung mit, daß jeder Schüler und jede Schü­lerin verpflichtet ist, die in elterlichen und in benachbarten Haus­haltungen ansallenden Altstoffe, insbesondere Altpapier, Lumpen und Knochen in die Schulsammelstclle mitzunehmen.

^.5. Reichsftraße»sammlung des Kriegs-WHW. Reichs- h^rmtenführer Neef hat zu der am 1. und 2. Februar statt­findenden 5. Reichsstraßensammlung des Kriegs-Winter- hilfswerkes einen Aufruf an die deutsche Beamtenschaft ge­richtet, sich an beiden Tagen in besonderer Weise in den Dienst der deutschen Volksgemeinschaft zu stellen.

Aus Wenden

Jakob Braun, Holzhauer, begeht heute seinen 71. Ge­burtstag. Der Jubilar, der sich vor einiger Zeit einer schweren Operation unterziehen mußte, ist körperlich wieder einiger­maßen rüstig und geistig nach wie vor voll auf der Höhe. Herz­lichen Glückwunsch!

Zur letzten Ruhe

Altensteig. Am Sonntag wurden zwei Berufskameraden zur letzten Ruhe gebettet. Zunächst Josef Brenner, der im hohen Alter von 82 Jahren starb. Er war bis in seine hohes Alter als Hausmetzger sehr geschätzt. Besonders tragisch war für ihn, als er vor zwei Jahren seine Frau und Tochter zu gleicher Zeit verlor. - Dann Metzgermcister und Wirt Albert Luz, der im 02 Lebensjahr an einem schweren Leiden starb. In verschiedenen Nachrufen wurden seine Verdienste gewürdigt und Kränze nie­dergelegt, u. a. für die Mctzgerinnung von Obermeister Klumpp- Nagold.

Kind tödlich verbrüht

Neuenbürg. Das dreieinhalbjährige Töchterchen einer hiesigen Familie fiel in einen mit heißem Wasser gefüllten Eimer. Es

trug dabei so schwere Verbrühungen davon, daß jede erdenkliche Hilfeleistung vergeblich war und der Tod eintrat.

Aus Frendenstadt ^

Die letzte Reichsstraßensammlung für das KWHW. ergab im Kreis Freudenstadt 6980,63 RM. (in Freudenstadt selbst 3088,89 Reichsmark). Das sind 1000 RM. mehr als im Vorjahr. In einer Vauernversammlung, die am Samstagabend stattfand, sprach Kreisbauernfllhrer Kalmbach über eine ganze Reihe landwirtschaftlicher Fachfragen, in denen das Problem der rich­tigen Fütterung dominierte.Mehr und besseres Futter", das war die Parole, die seinen mit größtem Interesse aufgenommenen Vortrag beherrschte. Richtige Fütterung ist die Vorbedingung für einen guten Milchertrag. So war es ganz selbstverständlich, daß der Redner den anwesenden Bauern insbesondere eine Reihe wichtiger Fingerzeige bezüglich der richtigen Fütterung gab und sich dann noch mit der Frage der verschiedenen in Betracht kommenden Kunstdüngemittel befaßte. Seine Ratschläge waren auf die Verhältnisse bei uns im Schwarzwald ganz be­sonders abgestellt. Und da es sich um solche handelte, die er in «einem eigenen Betriebe seit Jahren schon selbst erprobt hat, wurden sie von seinei aus landwirtschaftlichen Kreisen stam­menden Hörern mit ganz besonderem Interesse, das sich mitunter auch in aufschlußreichen Zwischenbemerkungen kundgab, ausge­nommen. >

Aber auch zur Kleintierzucht nahm Kreisbauernführer Kolm­bach Stellung. Schließlich zeigte er auch die Fehlerquellen bei der Getreidedllngung auf und setzte sich mit der Düngungs­frage im allgemeinen auseinander. Auch redete er der Drill- statt der Breitensaat das Wort. Endlich aber konnte Kreisbauern­führer Kalmbach, dessen sehr anschaulichen und mitunter humor­gewürzten Darlegungen mit Beifall ausgenommen wurden, noch am Schlüsse darauf Hinweisen, daß die Milchanlieferung gegen­über 1938 um rund 25 v H gestiegen sei. Ferner sprachen Polizeileutnant Stark und Kreisleiter Michelfelder.

Ein Schornstein abgestürzt

Freudensiadt. Am Samstag nachmittag gab es in der Lotz- burgerstraße einen nicht alltäglichen Vorfall. Von einem der Häuser stürzte ein Schornstein samt Dachrinne auf die Straße hinab. Da gerade um diese Zeit lebhafter Verkehr herrschte, muß es als Glück bezeichnet werden, daß dabei niemand verletzt worden ist.

Letzte rrachvichte«

Erdstöße bei Bergen

DNB. Oslo, 28. Jan. I» Berge« wurde in der Nacht zum Montag ein Erdbeben registriert, dessen Zentrum ungefähr 125 bis 130 Klm. von Bergen entfernt lag.

Wie der wissenschaftliche Leiter des Vcrgener Museums er­klärt, handelt es sich um die heftigsten Erdstöße, die man bisher in Norwegen beobachten konnte.

Eisenbahnunglück in Südspanien

DNB Algeciras, 28. Jan. Zwischen den Stationen Ji- mena und San Pablo stießen zwei Eüterzüge infolge Versagens der Bremsen in voller Fahrt zusammen. Sechs Tote und mehrere Schwcrverwundete wurden geborgen.

Rücktrittsgekuch des argentinischen Außenministers

DNB. Buenos Aires, 28. Jan. Außenminister Nora hat sein Rücktrittsgesuch eingereicht, das auf innerpolitifche Diffe­renzen znriickgefiihrt wird.

Die japanische Marine kann jeder Eventualität die Stirn biete«

DNB. Tokio, 28. Januar. Der Marineminister Admiral Koshiro Oikawa erklärte die Beantwortung einer Frag« i« Haushaltsausschuß, daßdie japanische Marine imstande ist, jeder Eventualität die Stirn zu bieten". Im Zusammenhang mit der amerikanischen Marineexpansion, erklärte der Minister, daß der japanische Marineplannichts unterlassen hat, um ans das Schlimmste vorbereitet zu sein".

Kabinettsberatung im Bangkok

DNB. Bangkok, 28. Ja«. Die Regierung von Thailand hat am Montag eine außerordentliche Kabinettssitzung abgehalten, um die Stellungnahme zu den vorgeschlagenen Waffenstillstands­bedingungen zu beraten.

Willkie bei Churchill, Eden und Bevin

DNB. Stockholm, 28. Jan. Wie Reuter meldet, begab sich Willkie nach einer Zusammenkunft mit dem Außenminister Eden zu Churchill, um mit diesem zu lunchen. Willkie übergab Churchill bei dieser Gelegenheit die persönliche Botschaft Roosevelts. Spä­ter traf er mit dem Arbeitsminister Bevin zusammen.

Kein einziger Japncr ist bereit, die politischen Ziele Japans auszugeben"

DNB. Tokio, 28. Jan. Außenminister Matsuoka führte im Kaushaltsansschuß des Reichstages u. a. noch aus: Die USA. haben den letzten beiden japanischen Kabinetten vor mei­ner Amtszeit Anleihen ««geboten unter der Bedingung, daß Japan seine Kontinental- und Südpolpolitik halbwegs einstevt. Sie wollten also eine Annäherung an Japan durch Aleihen ver­suchen, wenn Japan den Chinakonflikt beendet und seine Trup­pen aus China zurückzieht. Einige unserer Finanzleute waren an diesen Anleihen interessiert. Ich bin aber der Meinung» daß kein einziger Japaner bereit ist, die politischen Ziele Japans anf- zugebcn.

kin guter Wurk ist riemlick selten, Vas muk in «iiesen 2sitvn auck kür -Würkel gelten.

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