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Nr. 18
Mittwoch, äen 22. Januar 1941
115. Jahrgang
Grmfto Lage für England im tNittelmeer
Ein bezeichnendes Aufmunterungs-Telegramm Churchills — Der englische Premierminister wartet auf eine günstige Gelegenheit „3m Augenblick nicht imstande" — Verlegenes Ausweichen, die englischen Kriegsziele bekanntzugeben
Der Veit. Flugzeugträger «Llluftrious" im Kate« von La Valetta auf Grund srvate«
Berlin, 22. Januar. Ein Telegramm Churchills «ach Malta lautet: »Das Auge der ganze» britischen Welt ruht auf Euch und beobachtet Euch in diesem Kampfe".
Schwedische Blätter betrachten die Lage im Mittelmeer als ernst für England.
DNB. Stockholm, 21. Jan. Dag die Zahl der Unzufriedenen in England immer größer wird, die sich fragen, warum Großbritannien diese» Krieg eigentlich führt, geht aus einer Anfrage im Unterhaus hervor. In der heutigen Sitzung wurde nämlich Churchill dringend ersucht, seinem Versprechen nachzu kommen und endlich seine Kriegsziele bekanntzugeben.
Eine peinliche Forderung! Churchill, der kein Kriegsziel hat, und es darum auch nicht kennt und keine Entschuldigung für sein Kriegsverbrechen findet, weil es keine dafür gibt, sucht sich darum wieder mit faulen Ausreden aus der Affäre zu ziehen.
»Die britische Regierung", so weicht Churchill verlegen aus, „warte irgend eine günstige Gelegenheit ab, um eine diesbezügliche Erklärung zu machen. Im Augtnblick sei er jedoch nicht imstande, Genaueres bekanntzugeben".
Eine andere Antwort kann man von dem Katastrophenpolitiker tau« erwarten, denn auch Churchill wird es dämmern, daß das Ziel dieses Krieges, den er verbrecherisch heraufveschwor, nicht England bestimmt sondern Deutschland.
F
Der deutsche WehrmchlsSericht
B««u»fsnete Aufklärung bis zu den Orkneys — Zwei Volltreffer auf Dampfer — Flugplätze auf Malta erneut angegriffen.
DNB Berlin, 21. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die deutsche Luftwaffe fetzte am 2ü. Januar trotz ungünstiger Wetterlage diebewaffneteAufkliirung über de« britischen Raum bis zu den Orkneys fort und belegte dabei mehrere kriegswichtige Ziele erfolgreich mit Bomben.
Rutzerdem erzielten Kampfflugzeuge zwei Volltreffer schweren Kalibers auf einem Dampfer und beschädigten ein weiteres Handelsschiff durch Bombentreffer. Das am 2V. Januar als stark beschädigt gemeldete Handelsschiff von 8VVÜ BRT. wurde einwandfrei als sinkend beobachtet.
Einzelne deutsche Kampfflugzeuge griffen auch gestern FlugplätzeaufMaltaan.
Bon den Kampfhandlungen in der Nacht zum 2V. Januar Ichrten drei eigene Flugzeuge nicht zurück.
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Der italienische WehrmachtsSericht
Griechische Flottenstützpunkte heftig bombardiert — Fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Rom, 21. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der g.r i e- chi scheu Front die übliche Spähtrupp- und Artitterietätig-
k»1t.
' Verbände unserer Luftwaffe haben griechische Flotten- stittzpunkte heftig bombardiert. Es wurden Hafenanlagen und Dampfer wirksam getroffen. Ferner wurden Ortschaften und Truppenzusammenziehungen, sowie Nachschubkolonnen mit Bomben angegriffen. Unsere Bomber haben im Kampf mit feindlichen Jägern vier feindliche Flugzeuge abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Die Besatzung ist — wie beobachtet werden konnte — mit dem Fallschirm abgesprungen.
Der Feind hat einen Einflug auf Valona unternommen, ohne Schaden zu verursachen. Unsere Jagdflieger haben bei sofort aufgenommener Verfolgung ein feindliches Blenheim-FIun- zeug brennend abgeschossen.
In der Cy r e n a i k a gesteigerte Artillerietätigkeit um Tobruk ^und feindliche Fliegertätigkeit über Tobruk, wobei einiger Sachschaden angerichtet wurde. Opfer sind nicht zu beklagen. Unsere -Luftwaffe hat feindliche Stellungen und Stützpunkte zu wiederholten Malen mit Bomben belegt.
In Ostafrika an der Sudan-Front kämpften unsere Abteilungen gegen feindliche motorisierte Kolonnen. Sie wurden von unseren sofort eingreifenden Jagdfliegern unterstützt. Der Feind erlitt empfindliche Verluste. Aus strategischen Gründen sah sich bas Kommando zur Räumung von Kassala veranlaßt. Abteilungen unserer Luftwaffe haben Eisenbahnzüge bei Tehilla (Sudan) und feindliche Kraftwagen an verschiedenen Stellen im Sudan mit Bomben belegt.
l Der Feind unternahm einen Einflug auf Negelli und auf 2boch (Galla Sidama), wobei nur in Negelli Schaden verursacht
Ein Flugplatz ausKreta wurde mit Bomben und Maschinengewehrfeuer angegriffen. Es wurden Brände und Zerstörungen beobachtet. In der Nacht zum 21. Januar unternahm der Feind einen Einflug gegen Catania, wobei einiger Schaden verursacht wurde. Opfer sind nicht zu beklagen.
Deutscher Offizier in Bukarest erschaffen
Die Hand des englischen Teeret Service hinter der Tat des Ausländers vermutet
Bukarest, 21. Jan. In der Nacht vom 18. zum 19. Januar wurde in Bukarest ei« deutscher Offizier in Uniform aus der Straße ohne jede Veranlassung durch einen Ausländer hinterrücks angeschossen. Der Offizier ist ««mittelbar daraus seinen Verletzungen erlegen.
Der sofort flüchtende Täter wurde durch das umsichtige Verhalten eines Taxi-Chauffeurs und rumänischer Offiziere und Polizeibeamter sowie deutscher Offiziere bald festgenommen. Die Ermittlungen über das Motiv des Anschlages, die in eine bestimmte Richtung weisen, stehen vor dem Abschluß. ,
Sofort nach Bekanntiverden des Attentats hat General Anto-
nescu den deutschen Gesandten davon verständigt, daß er die standrechtliche Erschießung des Mörders angeordnet habe, die ausgefiihrt werden soll, wenn die Vernehmungen des Mörders beendet sind. General Antonescu hat außerdem sofort zehn angesehene Mitglieder der griechischen Kolonie verhaften lassen, da der Täter nach der ersten Untersuchung als griechischer Volksangehöriger zu betrachten ist, der mit einem türkis chenPaß nach Rumänien eingereist ist.
In der rumänischen Hauptstadt hat das Attentat eine große Erregung hervorgerufen. Die Bukarester Bevölkerung und vor allen Dingen die rumänischen Legionäre sind erbittert über l irses Attentat an einem deutschen Offizier und sehen dahinter die Hand des englischen Secret Service. Die Studentenschaft von Bukarest hat das in einem Flugblatt ansgedrückt, worin sie mit aller Schärfe die Bestrafung der an der Ermordung des deutschen Majors Schuldigen fordert und darauf hivweist, daß Major Döh ring auf Befehl Englands durch einen Agenten des Intelligence Service auf den Straßen der rumänischen Hauptstadt meuchlings ermordet worden sei. Kundgebungen der Legonäre und der Studenten vor der deutschen Gesandtschaft und vor dem Ministerpräsidium drückten die Sympathie und das Zusammengehörigkeitsgefühl mit Deutschland wie auch die Erbitterung gegen den Meuchelmord ans. ---
Rrrdolß Sefi empfing Mirfieet
Der Leiter der holländischen Nationalsozialisten im Braunen Haufe in München
DNB. München, 21. Jan. Der Srellvcrireter des Führers, Rudolf Heß, empfing in Gegenwart des Reichskommissars für die Niederlande, Reichskommissar Seqh-Jnquart, sowie des General- kommissars z. b. V., Fritz Schmidt am Dienstagnachmittag im Senatorensaal des Braunen Hanfes in München den Leiter der nationalsozialistischen Bewegung in Holland (NSB.), Herrn Mnssert.
Der Leiter der holländische» Nationalsozialisten war begleitet von seinen beiden Stellvertretern van Gelkerken und Rest van Touningen, sowie weiteren Angehörigen seines engere« Mit- arbeiterstabcs.
Tags zuvor stattete der Leiter des NSB. dem Reichsschatz- meister Schwarz einen Besuch ab; die holländischen Gäste besichtigten eingehend das Verwaltungsgebäude der NSDAP.
Offenkundiger Rechlsbruch in San Francisco
Auch das Gericht beleidigt die deutsche Flagge
Berlin, 2l. Jan. Der Beleidigung der deutschen Flagge in San Frauzisco hat das zuständige Gericht eine noch dreistere und üblere Schmähung der deutschen Farben folgen lassen. Die zwei Angehörigen der USA.-Marine, so wird aus San Francisco gemeldet, die am Samstag verhaftet wurden, weil sie gewaltsam die deutsche Flagge vom deutschen Konsulat entfernten, sind aus der Haft entlassen worden. Die Haftentlastung wurde auf Grund des Habeas-Corpus-Gesetzes von zwei Anwälten, die der Veteranen-Organisation der American-Legion angehören, erreicht. Die Anwälte stützten sich auf das kalifornische Militärgesetz, das die Zurschaustellung eines Bildes oder Hoheitszeichens, das zur anarchistischen Aktion anrege, Propagandazwecken diene, oder einen Regierungsumsturz befürworte, verbiete. Hitler befürworte den Umsturz aller demokratischen Regierungen. Das Konsulat habe daher durch das Zeigen der deutschen Flagge illegal gehandelt.
Mit der Haftentlassung auf Grund einer derartigen Begründung haben sich die amerikanischen Gerüchte außerhalb des Rechts gestellt. Konsulate sind in allen Kulturstaaten exterritorialer Besitz und genießen den Schutz eines Landes; sie sind auch vollkommen unabhängig von den Gesetzen des Landes, in dem sie sich befinden, und ihre Symbole müssen unter allen Umständen geachtet werden. Das Gericht in San Francisco hat mit seiner Entscheidung allerdings nur gezeigt, daß es seine Regierung, die Herren Roosevelt, Hüll und Knox, richtig verstanden bat. Hüll hat vor dem Auswärtigen Ausschuß des Repräsentantenhauses auseinandergesetzt. daß Amerika sich nicht an das internationale Recht halte, weder an seine eigenen Gesetze, noch an die Haager Konvention. Das kalifornische Gericht, das der unverschämten Begründung der beiden Anwälte gefolgt ist, und sie sich also zu eigen gemacht hat, stellt sich ebenfalls außerhalb des Rechts. Die Hoheitszeichen eines Landes, mit dem die Vereinigten Staten in normalen Beziehungen leben, werden von den amtlichen Instanzen diffamiert und geschmäht. Hemmungsloser Haß bestimmt das Handeln der großen und der kleinen Repräsentanten dieser Nation. Auch dieser Vorfall hat das wahre Gesicht derjenigen enthüllt, die vor der Welt mit dem Anspruch auftreten, für Recht und Freiheit zu kämpfen. Amerika hat die nationalen Symbole Deutschlands beschmutzt und sich damit selbst das Urteil gesprochen.
Immer deutlicher tritt nach den letzten hier vorliegenden Berichten in den USA. das Bestreben gewisser Kreise hervor. Deutschland unter allen Umständen zu provozieren. Die besten Männer des Intelligence Service sind eingesetzt worden, um
dieses ihnen aus Polen und anderen Ländern noch wohlbekannte verbrecherische Spiel zu spielen. Die ruhige Festigkeit und Würde der Reichsregierung geht diesen Kreisen ungeheuer am die Nerven und sie lasten sich, wie ja der bekannte Zwischenfall in San Francisco beweist, zu immer dreisteren Provokationen hmreißen. Mit allen Mitteln soll die amerikanische Oeffentlich- reit davon überzeugt werden, daß Englands Krieg auch Amerikas Krieg ist.
3m Zeichen der neue« ZnsammeMnst
»Eiserne Festigkeit des deutsch-italienischen Blocks" — Unterstreichung der vollen Uebereinstimmung der beiderseitige« Auffassungen
Rom, 21. Jan. In riesigen Lettern gibt die italienische Presse die neuerliche Zusammenkunft des Führers mit dem Duce bekannt, die allenthalben als der eindeutige Beweis für die unlösbare Verbundenheit der in engster Waffenbrüderschaft vereinten befreundeten Völker begrüßt wird. Die Presse macht sich zum Dolmetsch dieser Gefühle, indem sie in ihren über die ganze Seite gehenden Ueberschriften diese deutsch-italienische Waffenbrüderschaft sowie die volle Uebereinstimmung der Auffassungen der beiden Führer in allen Fragen unterstreicht.
Die fünfte Begegnung der beiden Führer der Achse seit Kriegsbeginn hat, wie „Eiornale d' Italia" feststellt, die bewaffnete Solidarität der beiden Völker der Achse erneut vor aller Welt bekundet und zugleich allen Illusionen des Feindes den Garaus gemacht, um so mehr, als sich, wie das Blatt hervorhebt, diese Begegnung zu einer Zeit vollzog, da deutsche Stukas an der Seite der italienischen Fliegerkameraden mit ihrem so erfolgreichen Angriff gegen Malta und Englands Stützpunkte in Aegypten eine allen verständliche Sprache sprechen.
Auch „M essaggero" betont, daß die neue Begegnung zwischen dem Führer und dem Duce unter dem Zeichen des Sieges vor sich ging und daß die Heldentaten der Luft- und Seestreitkräfte der beiden befreundeten und verbündeten Länder in ihrem Kampf gegen das einstürzende britische Imperium im Mittelmeer wie im Atlantik den triumphalen Hintergrund des Bildes der historischen Begegnung abgeben. Niemand diesseits und jenseits des Ozeans könne an der eisernen Festigkeit des deutsch-italienischen Blockes zweifeln.
Mussolini und Hitler haben in einer neuen Zusammenkunft die absolute Gleichheit der deutsch-italienischen Gesichtspunkte bekräftigt, erklärt der Mailänder „Popolo d' Italia" in seiner Schlagzeilenüberschrift zu der geschichtlich denkwürdigen Besprechung zwischen den Führern der beiden Revolutionen.