den 8. Januar 1541

Veit« Nr. 2

Ragolder Tagblatt »Der Sesellfchaftee"

voll zur Bersligu'ig, bis man durch die itschland völlig von usuhren abgesperrc 1914/18. Die.Vrr- verkehrsabkomme-is ies deutsch-russisch:,- 1940, in dem ein . festgelegt wurde, englischen Blockade Hoffnung nicht auf,

istuhe aufriisten. Doch lung auf die Kriegs- im plutokratischen man eine Million ceits 1,5 Millionen, cht auf volle Touren >ote wurde man trotz' rasch Herr. Das Ee- gsfähigkeit der eng- Am 11. März waren lerflotte versenkt. Der Aufbringung italie- hren gedachte, wurde März das Protokoll Italien unterzeich- Ratifizierung des rus- Hoffnungen auf eine ^"de. Zum erstenmal ßte überstürzt und vom Jössing-Fjord nd kam allen eng- zen und Dänemark irden war für Eng- seit dem 3. April en um das Kap der uch das Mittelmeer Schlag auf Schlag. ;ebiet über Belgien lägen der deutschen m verloren. Frank­lin erstenmal in der ossen dem gesamten snllber. Es gibt in , in dem die Lage Unabhängigkeit der Krieg hat England Empire ging daran

üren, was es heißt, kämpfen zu tel- und Rohstoff- Luropas bildete den Englands/den es bis- ächst hoffte man noch kommen. Diese Hoff- r Führer nach drei angriffe am 7. Sep- auf London über­deutschen Luftwaffe ordnung, und heute ß sie nicht mehr ge- lermchteten Il-Voots rnd geworden. Beide die Rechnung, aufj >en, von Grund auf Jahres 1940 weder' Winter eine Ruhe- seit zum Aufrüsten/ ihnen bleibt,' s Amerika. Zu l, noch die Herren nn Ende stehen sie lmerikas. Und snung noch genom-/

l lief der moderne Tnscaloosa" ein. An rikanische Botschafter besonderen Anord- mmerikanischen Kreu- o schnell als möglich ischüssen begrüßte die , als der nordameri- Vizeadmiral Leahy erikanischen Gesandt- Freitag die Rückreise

mit Lebensmittel«

anzösische Botschafter eister von Versailles, Hüll eine einge- hung hält man in ster habe die nord- ich mit Lebensmit- n der Form der Le- rkreich sei nicht auf- oder der englischen ttt dem französischen bei der Versorgung barer machen, e USA. feien wohl lfen, und man müsse rasch eine befriedi- des Botschafters er­

bt Köln. Auf Bor- nung des Reichs- rern die Berufung Westdeutschen Be- lnkemper, zum rorgenommen. Dr. estfalen) geboren, ter der Redaktion hat sich sowohl als vor und nach der die nationalsozia»

Freitag, de« 8. Januar 1S41

kMgold undAmgelmny

Nur ein genügend großer Raum auf dieser Erde sichert einem Volk die Freiheit des Daseins. Adolf Hitler.

8. Januar: 1741 Friedrich der Große nimmt Schlesien in Besitz. - 1829 Philosoph Konrad Duden in Gut Bossigt bei Wesel geboren. - 1912 Geschichtsschreiber Felix Dahn in Bres­lau gestorben. - 1940 20 405 Volksdeutsche aus Wolhynien und Galizien ins Reich zurückgekehrt.

Infolge höherer Gewalt kommt unsere Zeitung heute verspätet und nur im Umfang von 4 Seiten zur Ausgabe. Die neuesten Nachrichten liegen uns nicht vor,

Gbventafel des SlttevS

80 Jahre alt wird heute ein Veteran der Arbeit: Küfermeister Michael Henne. In ziemlich geistiger und körperlicher Frische darf nun dieser Handwerksmeister Rückschau halten auf sein bewegtes Leben, zumal vor Jahresfrist seine Küferei das 50- jährige Geschäftsjubiläum begehen konnte. Wie haben sich die Zeiten geändert! Früher wurde auch dieser Zweig nicht als hand­werklicher Vollberuf angesehen und heute wird Wert­arbeit verlangt; denn auch Fässer etc. sind auch für lange Jahre bestimmt. In diesem Sinn war auch jederzeit der Jubilar ein guter Ratgeber und tüchtiger Handwerksmeister. Möge ihm noch manches Jahr der Gesundheit und Frische geschenkt werden!

Modi bekorrims n

Die REG-.Kraft durch Freude" bringt zum Beginn des neuen Jahres auch ein neues Programm, das bestimmt alle Besucher begeistern wird. Waren schon die Veranstaltungen unter dem gleichen Titel Anfang Dezember ein großer Er­folg, so verspricht dag vollständig neue Programm wiederum zwei fröhliche und heitere Stunden. Georg Herrmann, der 4 Stimmen-Jmitator, Bauchredner und Ansager wird be­stimmt mit seinem Humor begeistern. Mole Bremont zeigt in lu-irercr Form erstaunliche Zauberkünste. Moderne Marionet­ten, etwas ganz Neues für Nagold, wird alle überraschen. Anneliese Olbers die stimmungsvolle Sängerin mit ihren reizen­den Liedern auf dem Akkordeon von Grete Kolb begleitet, rundet das abwechslungsreiche Programm ab. Wieder werden Hu­mor und künstlerische Leistung wetteifern zur Freude aller Be­sucher. Man besorge sich raschmöglichst Eintrittskarten 'im Vorverkauf in der Drogerie Letsche.

M«bt mit Viehsalz streuen

Zum Streuen verwendetes Viehsalz zerstört das Schuhzeug. Deswegen sollte nur Sand oder Asche verwendet werden.

vevftSvtte landwivtsth. ZinsvsvbiMgung

Wie aus einem Runderlaß des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht, ist die am 31. Dezember 1940 bzw. 31. Juli 1941 ablaufende verstärkte Zinsverbilligung des Reiches bis zum 31. Dezember verlängert worden.

KüikflOt auf kiudesveiHe SaurMe«

Auf eine Anregung des Reichsbundes Deutsche Familie hat der Reichswirtschaftsminister die Wirtschaftsämter darauf auf­merksam gemacht, daß die Zuteilung bezugsbeschränkter Waren selbstverständlich nicht nach Haushalten, sondern nach der Kopf­zahl der im Haushalt zusammengefaßten Familie zu erfolgen habe. Dabei sollen die Anträge kinderreicher Familien, die sich wegen des geringen auf den Kopf entfallenden Einkommenteils des Ernährers in der Vorkriegszeit keine hinreichenden Vorräte an bezugsbeschränkten Waren, insbesondere an Spinnstofswaren, ««schaffen konnten, besonders berücksichtigt werden.

Wenn Geld verreist Von Zinn

RSK, In der Wohnstube saß die kleine Eeburtstagsgesellschaft »eisammen. Frau Lenz, die Hausfrau, schickte sich an. den Kaffee, lisch zu decken. Da sie alle Hände voll zu tun hatte, war sie etwas durcheinander. Hilfsbereit kam ihre Nichte Lem herzu: .Kann 'ch dir unter die Arme greifen. Tantchen?"

Wenn du so nett sein wolltest... Das Feldpostpäckchen an Max muß noch verschnürt werden!"

Lene machte sich über das Päckchen.

Warte", rief Frau Lenz dazwischen,ich wollte Max ein paar Groschen Geld ins Päckchen legen. Wo ist doch meine Geldtasche? Hier! Ein Zehnmarkschein! Er wird sich freuen!"

Ich denke, Max liegt in Frankreich?"

Glaubst du. da gebrauchen die Soldaten kein Geld?"

Lene, die bei einer Bank angestellt war, legte das Feldpost­päckchen für Max auf die Briefwaage:Weißt du auch, Tantchen, daß dies Verschicken eines Zehnmarkscheins an einen Wehrmacht- angehörigcn im besetzten Gebiet eine glatte Dcvisenschiebung ist?"

Devisenschiebung?" legte die Tante das Stückchen Kuchen, das sie sich in den Mund stecken wollte, erschreckt zurückDas ist doch wohl wieder so ein Witz.. " '

klein Witz. Tante, sondern eine sehr ernste Sache! Geldscheine oder Hnrlgcld dürfen auf keinen Fall ins Ausland geschickt wer­den. Wird bestraft, wenn's herauskommt. Also lieber nicht, und schon deshalb nicht, weil wir dadurch unserer Eeldwirtschast schaden! Aber wozu dieses gefährliche Versteckspiel? Mit einer Feldpostanweisung kannst du Max monatlich einen Betrag in Höhe seines Monatswehrsoldes ins Feld schicken. Wird ihm in der Währung des Landes ausgezahlt, wo er sich befindet. Das ist erlaubt und auch viel sicherer, als dieses private Päckchen-

lckrn,innt>ln!"

Weihnachtsgabe an die Soldaten .

Beihiugen. Die Gemeinde hat allen ihren im Felde stehenden Soldaten eins Weihnachtsgabe von 5 RM. zukommen lasten, die mit vielem Dank entgegengenommen wurde.

Im Felde tödlich verunglückt

Altcnsteig. Tödlich verunglückt ist im Felde der Soldat Chri­stian Gauß, Säger. Im Dienste des Vaterlandes hat am Ende des scheidenden Jahres der 34jährige Vater sein Leben gegeben. Er stammt aus der Hochdorfer Sägmühle und hinter­läßt eine Frau und zwei Kinder.

, Eine 80-Jährige

Pfrondorf. Heute wird Margarete Dieterle, Witwe. 80 Jahre alt. Wir gratulieren!

Aus Oberschwaudorf

Nachdem gestern Frau Marie Walz, Ehefrau des Thomas Walz, ihren 75. Geburtstag hat feiern können, wird heute Chri­stine Bür Ne, Witwe, 78 und am nächsten Freitag Katharine Flog aus, Witwe, ebenfalls 78 Jahre alt. Allen herzliche Glückwünsche!

Aus Haiterbach

Heute wird Christane Günther, Witwe, 82 und ebenfalls heute Christiane Lehre geh. Luz 71 Jahre alt. Wir gratulieren!

Altersjubilare im Januar

Unterjettingen. Am 3. Januar kann Johannes Seeger, Schneidermeister, seinen 78. Geburtstag; am 8. Jan. Friedrich Oester len, Sim. Sohn, Landwirt, seinen 71.; am 12. Januar Frau Barbara Oesterlen, Witwe geborene Bauer aus Mötzingen, Hebamme, a. D.. ihren 71.; am 12. Jan. Ludwig «-N inderknecht, Landwirt, seinen 72.; am 25. Jan. Sidonie Niethammer geb. Haag, Schiffwirts Witwe, ihren 75. und am 31. Januar Frau Christiane Her ter geb. Keuler aus Kuppingen, Hilfsarbeiters Ehefrau, ebenfalls ihren 75. Ge­burtstag begehen. Wir gratulieren! Möge allen noch ein sonni­ger Lebensabend beschicken sein.

Di« Imker tagte»

Herresberg. Dieser Tage fand in der Post eine sehr stark be­suchte Versammlung der Imker des Gäus und Ammertals statt. Weideobmann Roos, OLerjettingen, empfahl die Vermeh­rung der Salweide (jedes Mitglied erhält- ein Stück gratis) mittels 30 cm. langen Stecklingen, die bis auf das oberste Auge in guten Boden kommen. Waldsalweiden eignen sich nicht zur Stecklingsvermehrung. Jeder Bienenzüchter sollte etwas bei­tragen zur Bienenweideverbesierung, die Bauern durch Ein­mischung von Esparsette in andre Kleearten, die Gartenbesitzer durch Anpflanzung von Krokus. Zur Schwarmverhinderung erfand Roos eine Vienensperre, die zwar nicht das erhoffte Ideal darstellt, aber gute Dienste leisten kann. Deshalb empfahl er die Zucht von Königinnen, die nicht gerne schwärmen.

Ein von einem Oberjettinger Bienenzüchter berichteter Fall gibt Veranlassung, die Obstbaumzüchter daran zu erinnern, das Spritzen mit Arsenik in die offene Blüte zu vermeiden, weil andernfalls Bienenverluste unvermeidlich find, wodurch der Obstzüchter sich selber schädigt, weil die Bienen unerläßlich z»r Befruchtung sind.

Schluß mit der Schueegans!

Vogelnamen, die nicht zntreffen

Von Wilhelm Hochgreve

Alljährlich taucht der Name eines Vogels auf, der in Deutsch­land überhaupt nicht vorkommt, besten Name aber dennoch sehr volkstümlich ist und vor allem zur Zeit des Vogelzuges immer wieder vom Volksmund genannt wird:Schneegans". Schnee- gänfe gibt es nur im höchsten Norden Amerikas und Asiens. Die einzige in ruhigen wasserreichen Gebieten Deutschlands brütende Wildgans ist die Graugans, die Stammutter unseres beliebten Martinsvogels. Dann lommt als Wintergast die etwas kleinere Saatgans zu uns, die nur im Norden brütet, und ver­einzelt und selten einige andere Arten. Wenn die Wildgänse und Saatgänse im Herbst unsere Breiten überfliegen, was auch mal früher Vorkommen kann, bevor die Laubbäume ihre letzten Blätter verloren haben, dann heißt es: Die Schneegänse ziehen, es gibt einen frühen Winter! Die Erscheinung hat nichts mit dem Winteranfang zu tun, kann aber ihre Ursache darin haben, daß für die Gänse in ihrer Heimat die Lebensbedingungen früher als gewöhnlich ungünstiger wurden.Schneegänse" sind häufig auch nichts anderes als Kraniche, die schlechte Vogelkenner mit Gänsen verwechseln, obwohl schon allein die Stimmen ge­nügen sollten, um den Irrtum auszuschlietzen. Ern urr grn rufen die ziehenden Kraniche, gig gang gagg die Grau­gänse, kaik ak und kai äk die Saatgänse. Kraniche wie Wildgänse ziehen in Form von Keilen und Winkeln, wodurch wahrscheinlich eine Verminderung des Luftwiderstandes erreicht werden soll, Wildgänse ziehen aber auch, wenn es sich nur «m eine Familie handelt, in Form einer schrägen Linie und bilden erst dann das hinten offene Dreieck, besten einer Schenkel stets kürzer ist als der andere, wenn mehrere Familien sich zusam- rnengetan haben.

Einige unserer Vögel haben Namen, die falsche Vorstellungen über ihre Lebensweise erwecken können.

Einen immer schon falschen Namen hat der sog. Aufte'rn- fjscher, ein kiebitzgroßer, schwarzweitzer Vogel mit langem rote« Schnabel und roten Beinen, der in Deutschland auf Rügen und auf den Deichen und Halligen der Nordsee brütet. Er lebt nie­mals von Austern, vielmehr sind Würmer, Insekten, kleine Krebse und Fische seine Nahrung. Da er durch seine schwarz­weiße Färbung auffällt und kein aufmerksamer Seekurgast ihn übersehen kann, sei sein Name zum Tröste für wirkliche Austern- gcnießer berichtigt.

Der Buchfink ist keineswegs aus Buchen angewiesen. Er ist ebenso häufig in reinen Nadelholzbeständen und auch in Gärten, weitab von Waldungen anzutresfen. Die Buche reizt ihn höch­stens, wenn sie Eckern trägt. " . - . .

Dorsmerkingen, Kr. Aalen. (Verirrt und erfroren.) Am Sonntag mittag wurde der 76 Jahre alte Uhrmacher August Meufischer aus Dorfmerkingen etwa 1 Kilometer vom Dorf ent­fernt von einem Hitterjungen erfroren aufgefunden. Neufische» hatte sich am Samstag abend auf dem Heimweg von llnterrist- lingen aus verirrt, war lange Zeit im Kreis über di« Felder gegangen und brach schließlich entkräftet zusammmen.

Mannheim. (Tödlich verunglückt.) Ein Fußgänger, der beim Ueberschreiten der Straße die erforderliche Sorgfalt außer, acht ließ, wurde von einem Kraftwagen angefahren und so schwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb.

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Hochland-Roman von Han« Ernst

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5S1

Er spielte mit seinem Hut in den Händen, drehte ihn hin und her und juchte nach Worten.

Ich glaub. Gittli, du brächtest es fertig, daß ich ein anderer Mensch werden tat."

Versuch's halt einmal. Ich hilf dir gern."

Und wieder hielt sie ihm eine lange Rede, was er alles beginnen sollte, wie er vor allem das viele Trinken aus- geben, und sein Leben ruhiger betrachten sollte.

Und während sie sprach, schien Vinzenz nur zu sehen, nicht zu hören. Seine Augen erweiterten sich mit fieber­haftem Glanz, aus dem der Durst feiner Leidenschaft und zugleich sein Staunen sprach, als hätte er das Gittli noch nie so schön gesehen wie in dieser Stunde.

Als sie schwieg, lachte er trocken auf.

Viel hast geredet jetzt, und verstanden Hab ich mir auch g'nug." Er stand auf und blieb hart vor ihr stehen.Du willst mich in einen andern Menschen umwandeln. Aber selber gibst nix her dazu. Oder kann man dös net? Lieb hergeben, wo man keine hat. Gib mir Antwort? Kannst du dös?"

Sie wich nicht vor ihm zurück. Sie fürchtete ihn niO mehr.

Nein, dös kann man net", antwortete sie

Dann hältst dir deine Wort sparen können. Sie helfen mir ein Pfifferling. Ich will dich und sonst gar nix. Dann erst könnt ich ein anderer Mensch werden."

Ein wenig ratlos starrte Gittli vor sich hin. In Vin­zenz letzten Worten hatte ein Ton von Ehrlichkeit mit- geschwungcn Sit kann ihn wohl niemals lieben. Aber sie wußte, wenn sie jetzt nicht irgendeine günstige Ausrede

fand, brachte sie ihn nicht los. Und vielleicht könnte man wirklich einen besseren Menschen aus ihm machen. Man darf das Tor doch nicht ganz vor ihm zuschlagen. Sie wandte sich an ihn.

Probier es erst amal, ob du ein anderer Mensch wer­den kannst, dann reden wir wieder über den Punkt. Geh heim jetzt und bleib bei der Arbeit, wie es sich für einen richtigen Bauern g'hört."

Impulsiv griff er nach ihrer Hand.

Ja. Gittli. i wills probieren. Cs muß schon gehen. Du werft nix mehr hörn von mir. Und dann komm ich und frag dich wieder."

Dös muß aber schon von Dauer sein. Net daß d' jetzt vierzehn Tag gut tust und gleich drauf fällst wieder zruck ins alte Leben. Nächstes Jahr um die Zeit können wir wieder reden drüber vielleicht. Und jetzt mußt gehn, ich muß '» Melken anfangen."

Sogleich ließ er sie los und machte sich auf den Heim­weg. Bevor er über den Zaun stieg, wandte er den Kopf nochmal zu ihr zurück.

Aber du mußt Wort halten. Gittli."

Ich Hab dir nix Festes versprochen, Vinzenz."

Versprichst aber auch einem andern nix?"

Nein, da kannst dich verlaßen drauf."

Nacha ts scho recht. Pfüat dich Gott. Gittli!"

Das Gittli stand noch eine Weile an die Hüttentüre g?- »Hut. Den Kopf weit zurückgebogen, sah sie hinauf zum Gipfel des Koffel, der. vom Sonnenlicht umflutet, immer noch hoch und herrschend über die anderen ragte. Aber bald wird er nun ganz bezwungen sein von der Kraft und dem Geist der Menschen. Mit allen Mitteln der Technik gingen sie ihm zuleibe und im nächsten Jahr wird droben vielleicht schon ein großes Hotel stehen und die Menschen werden wandeln da droben und werden nicht begreifen können, daß vor ihnen nur ein einziger Mensch dort droben stand; der Florian ...

Ihr Mund krümmte sich ein wenig und ein paar Tränen rannen über ihre Wangen. Sie brauchte nur an

den Florian zu denken, dann krümmte sich ihr Herz zu­sammen im bitteren Weh. Und es verging ja kein Tag. fast keine Stunde, in der sie nicht an ihn dachte. Sie braucht« bloß auf den Koffel zu sehen, dann sah sie auch den Moria«, jung und strotzend vor Kraft. Oft stand sie stundenlang so. das Gesicht dem Koffel zugewandt, denn es war trotz aller Bitternis doch immer die Erinnerung schön an die Zeit ihres kurzen Glückes, das ihr immer noch Glück ist. selbst wenn es zu Schmerz geworden ist.

Aber hatte sie da dem Vinzenz nicht falsche Hoffnunge« gemacht? Nein, sie hatte es nur getan von dem Wunsch de- jeelt. ihn auf den rechten Weg zu führen. Ja, sie wünscht« es sogar heiß und inbrünstig, daß ihr dies gelingen möchte. Mit einem guten Menschen ließ sich dann auch alles im Guten ausreden und er würde dann vielleicht einsehen, daß es besser fei für ihn, sich ein Mädl zu suchen, das ihn von Herzen liebte.

Drüben bei den Bergwänden gellte jetzt eine Sirene. Es war Feierabend da drüben, und Gittli raffte nun schnell den Melkeimer an sich und ging in den Stall.

Vinzenz schritt unterdessen rasch zu Tal. Plötzlich stand, wie aus dem Waldboden geschnellt, an einer Wegbeuge, der Praxner-Hans vor ihm. Nein, er war wohl nicht aus dem Waldboden gestiegen, sondern hatte vielleicht hier gewartet- Mitten am Wege stand er und er wich auch nicht aus. so daß Vinzenz einen Bogen um ihn machen mußte. Der Jäger grüßte nicht, sondern sah dpn Vinzenz nur haarscharf an. daß es dem das Blut mit einem Stoß in das Gesicht jagte. Er ging rasch weiter, blieb aber dann mit einem Ruck stehen wie in zorniger Bereitschaft.

Auf der Oberhofer Alm bin ich g'wesen beim Gittli, wenn d' es wissen willst!" schrie er dem Jäger zu

Ich Hab dich ja gar net g'fragt drum", entgegnete der in unheimlicher Ruhe. Dann gab er seiner Büchse einen Ruck und schritt langsam bergwärts, blieb ab und zu stehen und betrachtete di« Fährte von Vinzenz's Schuh.

(Fortsetzung folgt.)