en 2. Januar 1841
8. Teile Nr. 1
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, de» 2. Januar 1S41
Luftwasfe und Fern- lezember bombardier- zplätze in der Lqre-
Kämpfe vorwiegend empfindliche Verluste Händen.
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tütigkeit an der Eurer Stützpunkte mit Brand geworfen. Sie fen, zwei Flugzeuge
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Luftwaffe — Bier osten
hrmachtsbericht vom lekamit:
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uillentätizkeit sowie eschobener Elemente, in Zusammenarbeit nenziehungen sowie it ME.-Feuer belegt, en.
eine feindliche Flie- lona versucht. Die
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Geschehen des ver- ingliche Ruhm :gen, Holland, Bel- t nach den kühnen änzendsten Waffen- cheutschlands Feind»
: England ist vom mgen für eine poli- lefriedung Europas »len Jahrhunderten : tragen, den seine nlos begonnen hat. jtiger die Osfensiv- nsere Kriegsmarine ßen führen.
Die schaffende Heimat hat zu den gewaltigen politischen und militärischen Erfolgen nach besten Kräften beigetragen. Der Bauer hat trotz der Unstunst der Witterung für Aussaat und Ernte gesorgt und das tägliche Brot gesichert. In der gewerblichen Wirtschaft haben Betriebsführer, Angestellte und Arbeiter ihre Fähigkeiten und ihr ganzes Können eingesetzt, um der Front zu dienen. Niemals zuvor ist in den Fabriken und Werkstätten mehr gearbeitet und mehr geleistet worden. Die Heimat hat die tapfersten Soldaten der Welt mit den besten Waffen versorgt. Allen Schaffenden in Stadt und Land und besonders auch der deutschen Frau, die im Kriege neue zusätzliche Pflichten übernommen hat, gilt mein herzlicher und aufrichtiger Dan k.
Machtvoller denn je steht das deutsche Volk an der Schwelle des neuen Jahres, stolz auf die hart erkämpften Erfolge, in selbstbewußtem Vertrauen auf sein scharfes Schwert und seine gewaltige Arbeitskraft, unwandelbar in der Liebe und Treue zu seinem Führer, dem cs alles verdankt. Keine Epoche der deutschen Vergangenheit kennt einen gleichen steilen Aufstieg aus tiefstem Dunkel in das strahlende Licht der Sonne. Noch vor acht Jahren blutete Deutschland aus tausend Wunden: wehrlos war es der Willkür übermütiger Gegner preisgegeben. Heute steht der ragende Bau des Kroßdeutschen Reiches, der führenden Macht Europas, wie ein,Fels fest im Strom des Zeitgeschehens.
Das gigantische Werk unseres Führers in den Stürmen des Krieges sichern und vollenden zu Helsen, ist schönste Ausgabe uns Höchste Pflicht aller Deutschen. Kein Opfer sei uns zu groß, keine Mühe zu schwer! Wir brauchen Härte, Einsatzbereitschaft und unerschütterlichen Mut draußen an der Front und drinnen in der Heimat. Wenn wir Schulter an Schulter eng zusaminenjichen, wie ein Stahlblock fest zusammengeschweißt, werden wir allen Gefahren trotzen und jede Aufgabe meistern. Wir sind eine junge Nation, uns gehört die Zukunft!
Im neuen Jahr gilt die Parole: Mit allen Kräften vorwärts bis zum Endsieg!
E ö r i n g,
^ Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches.
Loser Leien - ein Weg zmn Nirer!
Reichsjugendführer Axmann erklärt das Jahr 1341 für die Hitlerjugend zum Jahr des Aufbaues in den deutschen Gebieten
Berlin, 1. Jan. Am Neujahrstag 1811 brachte der großdeutsche Rundfunk die traditionelle Neujahrsscndung der Hitlerjugend Mit einer Ansprache des Jugendführers des Deutschen Reiches, Arthur Axmann. Die Jugend grüßte mit dieser Sendung zugleich ihre Kameraden und Führer im Felde sowie die Jungen und Mädel in den Lagern der erweiterten Kinderlandoerschickung.
An den Beginn seiner Ausführungen stellte Ncichsjugendsührer Arthur Axmann den Gruß der Jugend an den Führer. Un-> crmeßlich ist das Glück dieser Jugend, eine Zeit zu erleben, die vom größten deutschen Genius gestaltet wird. Durch sein Vorbild ist er die größte erzieherische Macht und die stärkste typenbildende Kraft der Zeit. Die Persönlichkeit und der Name des Führers sind der deutschen Jugend ein Programm. Seinen Namen darf nur der mit Berechtigung tragen, der sich mit dem Vorsatz auf den Lebensweg begibt, durch seine Haltung und durch seine tägliche Arbeit dem Führer näher zn mimen. Seinen Namen tragen heißt die Verpflichtung erfüllen, daß das Leben ein Weg zum Führer ist.
^!as vergangene Jahr habe der Hiilerjugend über den üblichen Dienst hinaus Pflichten und Arbeiten gebracht, die dis Erfordernisse des Krieges bedingt hatten. Den erweiterten Aufgaben stand jedoch eine beschränkte Anzahl von Führern gegenüber. Daran werde sich auch im Jahre 1811 nichts ändern. Zwar habe jeder der in der Heimat tätigen Jugendsührer den heißen Wunsch, beim letzten Wasfengang gegen England mit dabei zu sein. Doch der Befehl habe ihn an eine andere Ausgabe gestellt. Jeder dieser jungen Führer werde an sich erleben, daß das eigentliche Wesen der Disziplin erst dort beginnt, wo dis persönliche Neigung aushört.
Dl- Neujahrsansprache des Reichsjugenosührers brachte zugleich das A r b e i > s p r -- g > a m m der Hitlerjugend für das Jahr 1941. An erster Stelle stehl die Auslese und Ausbildung des jungen Führernachwuchses für die unteren Einheiten. In besonderen Allsbildungseinheiten weiden sich geeignete Hitler- jungen und Pimpfe für ihre Führertätigkeit zu beweisen haben. Ferner werden gemeinsam mit der Wehrmacht Ausbildungslager errichtet, in denen die jungen Führer in der Wehrertüchtigung unterwiesen werden.
Der hauptamtliche Jugendsührer. soll organisch in die Funktion und Lebensbereiche der Partei und des Volkes hin- einwachsen. Die Bildung des Führernachwuchses hat den Zweck, die durch das Ausscheiden der besten Jugendsührer in die Partei entstehenden Lücken durch jüngere befähigte Kameraden aus- Ztifiillen.
Dis Notwendigkeiten der Auslese und Bildung des Führer- nachwuchses müssen besonders in den neuen Gebieten, dis im bisherigen Verlauf des Krieges zum Reich gekommen sind, berücksichtigt werden. Zwar ist in ihnen bereits ein allgemeiner Aufbau vollzogen, doch lautet die Zielsetzung für das kommende Jahr, durch besondere Bemühungen in kürzester Frist den gleichen Stand der Entwicklung gegenüber dem Altreich herbeizuführen. Besonders verwies der Reichsjugendführer auf die Vauerngaue und Kornkammern des Reiches, das Wartheland und Dan - zig-Westpreutzen. Die Sendung der Jugend in diesem Raum altdeutscher Kolonisation heißt, Bauer zu sein. Dort habe er, so bemerkte Reichsjugendführer Axmann, auf die Frage nach dem künftigen Beruf von allen Gefragten die Antwort erhalten: „Ich will Bauer werde n "
Zur Behebung der Landflucht wird die HI. gemeinsam mit dem Reichsnährstand in den neuen Ostgebieten die bäuerliche Berufsertüchtigung zu verwirklichen haben, wozu sie in ihrem Landdieuft bereits ein geeignetes Instrument besitzt, die gesunde Jugend aus den Städten mit dem Boden seßhaft zu verbinden. Jugendliche aus dem Altreich werden als Lehrlinge in den Osten gehen, um das ländliche Handwerk zu beleben und zu fördern. Der Reichsjugendführer sprach weiterhin von der Betreuung der ins Reich heimgekehrten und umgesiedelten Deutschen durch die HI. und den Bund deutscher Mädel.
Auch in den neuen Westgebieten hat sich die Jugend begeistert unter den Fahnen der HI. gesammelt. Sie ist der Stimme ihres Blutes gefolgt und zu einer untrennbaren Kameradschaft mit der HI. des Altreichs geworden. Für die neuen Gebiete wird die HI. Führer und Fiihrerinnen bereitstellen, die sich im Altreich bewährt haben.
Im Jahre 1941 wird die HI. weiterhin die Bande der Kameradschaft festigen, die sie mit der Jugend des faschistischen Italiens und der Jugend des fernen Landes der aufgehenden Sonne verbindet. Gerade in diesen Tagen hat eine Abordnung der Hitlerjugend beim japanischen Volk eine begeisterte Aufnahme gefunden, die uns hoch erfreut. Auch mit der Jugend der uns umgebenden Staaten, die eine Neuordnung Europas bejahen, stehen wir in guter Zusaiiimeiiarbeit und guter Freundschaft.
Reichsjugendführer Axmann gedachte abschließend des eisten Lugendsührers des Deutschen Reiches. Baldur von Sckiiincki.
Rudolf Hetz an den Führer
DNV. Berlin, 1. Jan. Der Stellvertreter des Führers der NSDAP., Reichsminister Rudolf Heß, hat an den Führer zum Jahreswechsel folgendes Telegramm gerichtet:
„Mein Führer! Im Namen Ihrer nationalsozialistischen Bewegung, mit der Sie die Grundlagen schufen für die unerhörten Erfolge des neuen Reiches» grüße ich Sie in Dankbarkeit und Verehrung an der Schwelle des Jahres, in dem Deutschland unter Ihrer Führung die gewaltigsten soldatischen Leistungen seiner Geschichte vollbrachte, die ihre Krönung fanden in dem Sieg einmaliger Größe im Westen.
Das ganze deutsche Volk, vor allem Ihre alte Parteigenossen- schast aus der Zeit des Aufbaues und des Kampfes der NSDAP., begleiten Sie mit heiße» Wünschen ins neue Jahr, das den endgültigen Sieg und die Sicherung Deutschlands bis in ferne Zukunft bringen wird. Möge Ihnen Gott auch in diesem Jahre seinen Schutz und Segen verleihen.
München, den 31. Dezember 184Ü.
Rudolf Hetz."
Grnßaustausch zwischen dem nördlichsten und südlichsten deutschen Korps
Berlin, 1. Jan. Zwischen dem nördlichsten und südlichsten deutschen Korps fand folgender Grnßaustausch anläßlich des Jahrewechsels statt:
„Das Gebirgskorps Norwegen grüßt vom höchsten Norden das südlichste Korps der deutschen Wehrmackit zum Jahreswechsel. Sieg-Heil!
gez. Dietl, General der Eebirgstruppen."
„Dank für Gruß. Von den Pyrenäen zum Nordkap ein einheitlicher Wille für 1941!
gez. Kaupisch, General der Artillerie."
Bohle an die Ausländsdeutschen und Seefahrer
DNB. Berlin, 1. Jan. Zum Jahreswechsel erläßt der Leiter der Auslandsorganisation, Gauleiter Bohle, den folgenden Aufruf an die Ausländsdeutschen und die deutschen Seefahrer.
Ausländsdeutsche, Männer der Seefahrt! In aller Welt und auf dem weiten Meer habt ihr jeder auf seinem Posten teilgehabt an der einzigartigen Bewährungsprobe, die das deutsche Volk im abgelaufenen Jahr unter der zielsicheren Lenkung des Führers abgelegt hat. Das Jahr 1940 mit seiner ununterbrochenen Kette von unerhörten Siegen und stolzer Selbstbehauptung auf militärischem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet wird in die deutsche Geschichte eingehen als verheißungsvollste Sieges- sansare, die jemals einem durch seine Weltanschauung gehärteten, lcbens- und kampfesbejahenden Volke erklungen ist. In der gläubigen weiteren Erduldung harten persönlichen Geschickes, in mutigem Einsatz an eurem Ehrenplatz an der Front und in freudiger Hingabe an die euch von der Heimat gestellten Aufgaben werdet ihr Mitgestalter des weltumfassenden Umbruchs sein, der im Entscheidungsjahr 1941 mit dem deutschen Endsieg besiegelt werden wird.
Unser Glaube heißt Deutschland!
Unser Wille ist die Tat!
Es lebe der Führer! '
Hetzrede Roosevelts
Er will USA.-Volk kriegsreif machen
Berlin, 1. Jan. Roosevelthat zum Schluß des Jahres »ine Rede gehalten, die als „Plauderei am Kamin" angekündigt war, die jedoch schon mehr ein Spiel mit dem Feuer war. Dteft Rede fällt vor allem dadurch auf, daß sie eine Häufung von notorischen Unwahrheiten enthält und jegliche Objektivität vermissen läßt. Die grundlegende Tendenz der Rede, daß Amerika rüsten müsse, da es von den Weltbeherrschungsabsichten der Achsenmächte bedroht sei, beruht auf einer bewußten Fälschung eines Satzes aus der Re Ke des Führers vor den Rüstungsarbeitern. In seiner Auseinandersetzung mit dem plutokratischen System hatte der Führer diesem den sozialen Aufbau des deutschen Volksstaates gegenübergestellt und dabei den Satz geprägt: „Die deutsche Arbeitskraft, das ist unser Gold und das ist unser Kapital, mit diesem Golde schlage ich jede andere Macht der Welt." Diesen Satz riß Rooscvelt bedenkenlos aus seinem sozial gemeinten Zusammenhang und behauptete, der Führer habe gesagt: „Ich kann jede andere Macht der West schlagen." Den so verfälschten Sinn gebrauchte er, um das amerikanische Volk mit .angeblichen Weltherrschaftsplänen des Führers schrecken zu können. Diese plumpe Fälschung zeigt, daß Roosevelt mit allen Mitteln den Haß wachrufen und das friedliche amerikanisch» Volk gegen dessen innere Ueberzeugung kriegsreif machen will.
Diesem dunklen Zweck dient auch eine zweite Lüge von Angriffsabsichten der Achsenmächte auf den amerikanischen Kontinent. „Wenn Großbritannien unterliegt", erklärte Roosevelt, „fo werden die Achsenmächte die Kontinente von Europa, Asten, Afrika, Australien und die hohen Meere kontrollieren und sie werden in der Lage sein, riesenhafte militärische und Flottenkräfte gegen diese Hemisphäre auszustellen." Die von Roosevelt unterstellte Bedrohung südamerikam'^er L>""dcr hat nicht von den Achsenmächten Ausgang genommen, sondern vom Narben her. Vom Norden her wird künftig die Kriegsgefahr in südamerikanische Länder getragen, und zwar durch den Popanz der „Fünften Kolonne". Die Vereinigten Staaten von Nordamerika fordern südamerikanische Stützpunkte, um diese Länder zu „schützen", in Wahrheit aber, um sie zu beherrschen.
Roosevelt fühlt sich mitschuldig au der auch von ihm als verzweifelt und verloren erkannten Lage Englands. Darum will er das amerikanische Volk mit einer Gefahr schrecken, die nicht existiert. Er möchte es zwingen, sich in einen Konflikt hineinzubege» den, den England verursacht hat und der bereits heute zu Iln» gunsteii Englands entschieden ist. Vernünftige Amerikaner wissen, daß die Völker der Achse niemals etwas anderes gewünscht habe«, als Frieden und Freundschaft mit dem amerikanischen Volk zu halten. Sie wissen auch, daß weder vom deutschen Volk noch von seiner Führung bisher irgend welche Handlungen vorgenommen wurden, die eine andere Einstellung erkennen lasten.
Quisling am Rundfunk. Vidkun Quisling, der Führer von Nasjonal Sämling, sprach anläßlich des Jahreswechsels im norwegischen Rundfunk. Er ging dabei von einer Deutung der heutigen Zeit aus und zog die für Norwegen notwendigen Folgerungen. Die Zusammenarbeit mit Deutschland, erklärte Quisling, ist für Norwegen eine Notwendigkeit. Es gereiche ihm nur zum Vorteil, weiter darauf hin- zustreben. Der Kampf gegen England sei somit auch skr Norwegen eine Existenzsr.ige.
Mayold undAmgebunll
Ob wir sind oder nicht sind, ist gleichgültig, aber notwendig ist es, daß unser Volk da ist. Adolf Hitler.
2. Januar: 1777 Bildhauer Ehr. Rauch geboren.
' Dienstnachrichten
Ernannt wurde Reichsbahnämtmann Lenk in Ulm saus Altensteigi zum Reichsbahnrat unter Versetzung nach Bremen iNeichsbahnverkehrsamt).
Vom alte» kus neue Sabv
Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr vergingen im Fluge. Die Weihimchtskerzen sind abgebrannt, der Baum läßt seine Nadeln fallen. Das Jahr 1940 ging zu Ende.
Am Dienstag nachmittag spielte das Bläserquartett vom alten Kirchturm herab passende Choräle. Am Abend wurde in den Kirchen das alte Jahr verabschiedet. Der Uebergang ins neue Jahr vollzog sich in üblicher Weise. Mit dem 12. Glockenschlag setzte feierliches Neujahrsgeläute ein,- und allenthalben schüttelte man sich die Hände mit dem freudigen Rufe „Profit Neujahr".
Ein neues Jahr ist angebrochen. Wir werden unsere Pflicht erfüllen, jeder an seinem Platze. In alter deutscher Treue folgen wir siegesgcwiß unserem Führer und unserer Fahne!
Gbveniasel des Slttevs
Unser ältester Mitbürger, Bäckermeister Wilhelm Fischer, Quergasse, begeht heute den 92. Geburtstag. - Ebenfalls heute wird Ehr. Rentschler, Landwirt, 83 Jahre, alt. — Beiden herzliche Glückwünsche und alles Gute für die Zukunft!
MinievairbLtt im Obstbau
von Kreisbaumwart Walz-Nagold
Die geringe Obsternte des abgelaufenen Jahres mit ihren für so viele Mostbereiter unliebsamen Folgen sollte den Baumbesitzern Veranlassung geben, über die Ursachen dieser schlechten Ernte nachzudenken. Meist wird leichthin darüber weggegangen mit der Behauptung, der strenge Winter 1989-40 sei schuld. Zugegeben wird, daß die ungewöhnliche Kälte die Blütenknospen mancher Sorten und auf gewissen Standorten schädigte. Zu sehr verallgemeinern darf man dies aber nicht. Vielmehr muß auch der ungenügenden Ernährung der Bäume und vor allem dem Auftreten von Schädlingen ein großer Teil Schuld an der geringen Ernte zugeschrieben werden. Als Beweis hierfür sei angeführt, daß Baumgüter, die in den letzten 2 3 Jahren richtig gedüngt und durch Schädlingsbekämpfung gesund erhalten wurden, befriedigende Erträge brachten. Dies erklärt sich dadurch, daß Bäume in gutem Pflegezustand eben vollkommene Blutenknospen zu bilden imstande sind, die auch ungünstigen Witte- rungseinflüsten standzuhalten vermögen.
Zur Erreichung solcher Blütenknospen sind drei Maßnahmen nötig, die im Winter getätigt werden können:
1. Genügendes Auslichten der Baumkronen, um dem Fruchtholz die nötige Belichtung zu verschaffen. Diese Arbeit sollte der Vaumbesitzer selbst verrichten können. Gelegenheit sie zu erlernen, wird jedem gegeben.
2. Richtige und genügende Ernährung der Bäume, möglichst
mit Bodenbearbeitung, Umbruch alter Grasnarbe unter gleichzeitiger Gabe von je 4- 5 Kg. pro Baum Kalisalz, Thomasmehl und Kalk -der reichlich Stallmist. Sind die Bäume ausgelichtet, dann kann sehr wohl anstatt des üblichen Graswuchses auch durch Hackfruchtbau der Boden unter den Bäumen ausgeniitzt werden. Nach 4—5 Jahren kann dann wieder Gras eingesät werden.
3. Vernichtung der Schädlinge. Diese ist notwendig, um die Blütenknospen zu schützen und die Blätter, die zur Ernährung des Baumes unerläßlich sind, vor Raupenfraß zu bewahren. Schädlinge aus der Jnsektenwelt legen ihre Eier im Sommer und Herbst an den Fruchtzweigen ab (Apfelblattsauger, Schild- läuse, Rote Spinne, Frostspanner, Ringelspinner, Eesvinstmot- ten). Mij dem Quellen der Knospen schlüpfen auch die Schädlinge aus den Eiern, um den reich mit Stoffen versehenen Knospen Nahrung zu entnehmen. Für den Nichteingeweihten ist diese Schädigung erst beim Austrieb sichtbar. Ist das Wetter zum Austrieb günstig, dann bleibt dem Ungeziefer nicht viel Zeit, und ein Teil der Blüten kommt zu Entwicklung. Meint er aber die Witterung nicht gut, so gibt es Mißernte'da, wo man gewöhnt ist, das zu ernten, was die Schädlinge übrig lasten. Ts ist absolut nicht im Interesse des Baumbesitzers, sich aus gute Witterung zu verlassen. Will man sicher sein, Erträge zu bekommen, so ist mindestens eine Winterspritzung nötig.
Wenn nicht alle Vaumbesitzer mit ihren Spritzerfolgen zufrieden waren, so lag das nicht am Baum, sondern an der Ausführung. Hinaufspritzen kann man Obst nicht, Bäume, die keine Blütenknospen hatten, blühen natürlich auch nicht, wenn sie gespritzt wurden.
Die Winterspritzung geschieht mit 8—10-prozentigem kalkmischbarem Obstbaumkarbolineum (90 Liter Master und 10 Kg. Obstbaumkarbolineum). Wo Schaden an der Unterkultur zu befürchten ist, nimmt man nur dis Hälfte Obstbaumkarbolineum und mischt 10 Kg. Kalkbriihe dazu. Obstbaumkarbolineum aus Schweröl kann aber nicht damit gemischt werden. Die genannte Mischung schadet der Unterkultur nicht, kann also auch bei Raps- unterkultur angewendet werden.
Wichtig ist, daß die Bäume, besonders das Fruchtholz, gründlich benetzt werden. Abgescharrte und ausgelichtete Bäume brauchen weniger Spritzbrühe. Meist ist es dem Einzelnen nicht möglich die Arbeit zu meistern, es ist deshalb ratsam, sich in Gemeinschaftsarbeit gegenseitig zu unterstützen und möglichst auch zusammenhängende Vaumgewande zu bearbeiten, der Erfolg ist umso sicherer, besonders auch dann, wenn dieselben Bäume 2—3 Jahre nacheinander gespritzt werden, und auch im Sommer der Schorfpilz durch Kupferspritzungen ferngehalten wird, damit die Blätter bis zum Herbst gesund erhalten bleiben.
Aus Altenstcig
Beim üblichen Rückblick auf das abgelausene Jahr betont die Kreissparkasse in Altensteig zunächst die große Geldflüf- sigkeit und den unerwartet hohen Einlagenzuwachs. Die Gesamtspareinlagen haben sich nämlich um 30 Prozent auf über bF Millionen und die Eiroguthaben auf rund RM. 800 000.— erhöht. Die Bilanz weist eine Endsumme von 6,8 Millionen RM. auf. Die eigenen Rücklagen sind auf über RM. 200 000 an-