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Nr. 299

Zamslag, äen 20. Dezember 1941

115. Jahrgang

jAongtong in javanisch«! Kand

Die Stadt Victoria von japanischen Truppen besetzt Das Sonnenbanner weht über dem Hafen Brechung des brit. Widerstandes

Nenang, wichtige« NunVt dev LNalaWa-tS trotze, vo« de« Engländern geräumt

DNB Tokio, IS. Dz. (O a d.) Wie die Agentur Domei am Freitag abend aus Kaulun meldete, weht die japanische Flagge über dem Hafen von Hongkong. Die Landungstrup­pen find damit beschäftigt, den letzten britischen Widerstand zu brechen. Das Schicksal Hongkongs ist hiermit besiegelt. Die endgültige Besetzung der ganzen Insel wird nur noch als eine Frage der Zeit angesehen.

DNB. Tokio, 10. Dez. (Ostastendienst des DNB.) Wie die Agentur Domei aus Kaulun meldet, befand sich der größte Teil der Insel Hongkong am Freitag um 11 Uhr japanischer Zeit (4 Uhr deutscher Zeit) in japanischer Hand. Die Fahnen mit der ausgehenden Sonne wehen über dem Hafen und flattern von den Höhen der Insel. Die «och verbliebenen feindlichen Truppen haben sich auf den Victoria-Hügel zurückgezogen, wäh­rend die Stadt Victoria selbst bereits von japanischen Truppen besetzt wurde.

Damit ist das Schicksal der britischen Kronkolonie besiegelt. Die japanischen Landungstruppen find zurzeit damit beschäftigt, den letzten britische« Widerstand zu brechen. Die endgültige Besetzung der ganzen Insel kann daher nur noch eine Frage der Zeit sein. .

Bericht über die erfolgreiche japanische Landung.

Hartnäckiger Widerstand im Nahkampf gebrochen

DNB. Tokio. 18. Dez. (Ostasicn-ienst des DNB.) Der Korre­spondent der Domei-Agentur gibt aus Kaulun eine« Bericht tber die Landung japanischer Truppen auf der Insel Hongkong r« der Nacht zum 18. 12.

Die japan. Streitkräfte lagen danach in der Umgegend des Flugplatzes Kaital, der Zementsabrik in Kaulun und am Ufer »on Kaulun i« Bereitschaft, während die japanische Artillerie die feindlichen Batterien mit einem zwölfstündigen Trommel­feuer belegte. Die ersten Abteilungen gingen am Donnerstag »m 21.35 Uhr japanischer Zeit unter dem Feuerwechsel beider Seite« in die Boote, die auf drei Landungspunkte im Nord­osten der Insel Hongkong, nordöstlich der Stadt Victoria, zu- steuerten. Dabei hielte« sie sich hinter dem Iardine-Hügel, um stch nicht dem Widerschein der Brände auf der Insel auszusetzen. Die japanischen Abteilungen überquerte« die 2 Klm. breite Enge zwischen Hongkong und Kaulun und näherte» sich dem Ufer, wo sich eine Reihe von Befestigungen und Schützengräben be fand, ohne vom Feind bemerkt zu werde«. Dann fpraugen sie ü«s ihren Booten ans Land. Erst jetzt bemerkten die englischen Truppen die japanische Landung und begannen ihr Feuer, in­dem sie hartnäckigen Widerstand leisteten. Die japanischen Trup­pen besetzten die feindlichen Stellungen im Rahkamps und gaben um 21.58 Uhr das Signal über den Erfolg der Landung. Die zweiten Sturmabteilungen eilten auf ihre Landungspunkte zu »ud stellten so mit den zuerst gelandeten Abteilung?« das Ge­lingen der Landung sicher. Nach zweistündigem Kampf bemäch­tigten stch die japanischen Truppen um Mitternacht des Iardine Hill, der eine Höhe von 438 Meter hat. Die Haupteinhcitc« der japanischen Armee landeten am 18. 12. um 7.38 Uhr und setzten zu« Angriff auf die Forts und Batterien von allen Seiten ein.

Der größte Teil der Insel fiel um 11 Uhr japanischer Zeit 1« die Hände der japanischen Truppen und die Fahnen mit der Ausgehende« Sonne flatterten bald von fast allen Höhen der Insel. Die noch verbliebenen Feindtruppen zogen sich aus den Bictoria-Hügel zurück, während die Stadt von der japanischen Armee besetzt wurde.

Befriedigender Verlaus der japanischen Operationen

DNB Tokio, 19. Dez. (O a d.) Die Armeeabteilung des Kai­serlichen Hauptquartiers gibt bekannt, dag die japanische Armee in Zusammenarbeit mit der Marine in allen Operationsgebie­ten wesentliche V e r st ä rk u n g e n-vorgenommen hat. Die Operationen nehmen überall einen befriedigenden Verlauf. Der feindliche Widerstand wurde überall gebrochen. Im einzelnen beißt es weiter, daß der intensive Angriff auf Hongkong fortdauere. Auf den Philippinen wurde weiterer Eelände- gewinn erzielt. Der Kampf an der Westküste in Richtung auf Bigan (an der Nordküste Luzons) entwickele sich ebenfalls be­friedigend. Die japanischen Truppen, die auf dem Südteil Luzons landeten, eroberten das gesamte Gebiet nordwestlich Legaspi und verfolgen den zurückgehenden Feind. Die japanische Luftwaffe führte gleichzeitig fortgesetzte Angriffe auf feindliche Flugplätze in der Umgebung von Manila durch. Die Hauptkräfte der feind- Rchen Luftwaffe wurden vernichtet.

Zu den erneuten japanischen Luftangriffen auf Penang «Erd ergänzend mitgeteilt, daß drei Kampfflugzeuge der Armee «Wen überraschenden Angriff auf das Flugfeld von Jpoh i« Bezirk Penang durchführten und im Luftkampf zwei von sechs Flugzeugen vom Buffalo-Typ abschossen. Sieben weitere Ungzcuge ähnlichen Typs wurden am Boden zerstört.

penang und seine Bedeutung

DRB. Berlin. 19. Dez. Die Insel Penang. deren Räumung »«, englischer Seite zugegeben wurde, liegt an der Westküste d»r Halbinsel Malakka. Bis z» 884 Mete» Hoch steigt sie «»»

de« Meere an. Sie ist seit dem Jahre 1786 in britischem Be­sitz und umfaßt mit den dazugehörige« Inseln Pangkor und dem gegenüberliegenden Küstenstreifen von Perak, den sogenannten Dindings, sowie der gleichfalls englischen Provinz Wellesley ins­gesamt 288 qkm. mit 123 888 Einwohnern.

Hauptstadt und wichtige Dampserstationen dieses Gebietes ist Georgetown. Georgetown hat über 188 888 Einwohner und ist bedeutsamer Ausfuhrhafen für Zinn, Pfeffer, Kokosöl und Rotang. Mehr noch als durch diese Erzeugnisse hatte Penang für Großbritannien als wichtiger strategischer Punkt Bedeutung. Nach Singapur bedeutete sie Englands wichtigste Befestigung an der Malakka-Straße, die zwischen der Halbinsel und der Insel Sumatra einen der wichtigsten Schiffahrtswege nach dem öst­lichen Asien und der malayische« Inselwelt darstellt.

Die Insel Penang geräumt

DNB Schanghai, 19. Dez. (O ad.) General Sir Archibald Wavell, der Oberbefehlshaber der britischen Truppe» in In­dien, gab, wie aus Delhi gemeldet wird, bekannt, daß die eng­lischen Truppen gezwungen waren, die Insel Penang, die vor der Ostküste der malayische» Halbinsel gelegen ist, zu räumen. Damit wird die Meldung bestätigt, die davon sprach, daß die britischen Truppen sich aus der Provinz Kedah zurückziehen mußten. Die Insel Penang ist dieser Provinz vorgelagert, so daß de« Engländern nichts weitr übrig blieb, als auch von der Jnselfestung Penang zu weichen.

Wie der Sender Singapur einem Domei-Bericht aus Saigon zufolge meldete, gaben die britischen Militärbehörden bekannt, daß das ausgedehnte Gebiet im Nordwesten von Britisch-Malaya vollständig von den Japanern besetzt ist.

Wieder Bomben auf Flughäfen bei Manila

Totio, 19. Dez. (Oad.) Der Sprecher der Armeeabteilung des kaiserlichen Hauptquartiers gab Domei zufolge bekannt, daß Kampfflugzeuge der japanischen Armee am Donnerstag die Flug­häfen Murphy und Michols Field in der Gegend von Manila angegriffen haben. Es wurde berichtet, daß dabei acht schwere USA.-Bomber in Brand geschossen und sechs Jagdflugzeuge ab­geschossen wurden.

Zahlreiches britisches Kriegsmaterial erbeutet

DNB Berlin, 19. Dez. Bei den erfolgreichen Kämpfen der Ja­paner gegen die britischen Streitkräfte erbeuteten die japani­schen Truppen bis zum 14. Dezember 39 Panzerkampfwagen. 33 Geschütze, 23 Infanteriegeschütze, 35 Maschinengewehre, 20 Pak, sechs motorisierte Geschütze, 225 Kraftwagen, von britischen Hilfs­truppen wurden hundert indische Soldaten gefangengenommen

Im Kampfraum der M a l ay e n - H a l b inse l wurden, wie jetzt bekannt wird, bis zum 14. Dezember 27 feindliche Flug­zeuge im Lustkampf von den Japanern abgeschossen. 29 Flugzeuge wurden erbeutet und 115 Maschinen am Boden zerstört. Insge­samt verloren die Briten in diesem Kampfraum also 171 Flug­zeuge.

Togo an vier snLamerikanische Staaten

DNB Tokio, 19. Dez. Außenminister Togo sandte an di« Au­ßenminister der vier südamerikanifchen neutralen Länder A r - gentinien, Br asilien, Chile und Peru gleichlautende Botschaften, in denen er die von der englisch-nordamerikanischen Agitation aufgestellten Behauptungen kategorisch dementiert, daß Japan irgendwelche gegen die südamerikanifchen Nationen gerichteten Absichten habe. Der wahre Grund für den Eintritt Japans in den gegenwärtigen Krieg, so heißt es in der vom ja­panischen Autzcnamt am Freittag bekanntgegebene» Note, be­stehe darin,die englisch-nordamerikanischen Ein­flüsse a u s zu s ch a l t e n, die die Triebkraft für di« Störung der Stabilität Ostasiens bildeten. Dadurch soll die Existenz und die Sicherheit Japans selbst gewährleistet und gleichzeitig die Stabilität und Wohlfahrt in Oftasien verwirklicht werden." Da­mit werde auch ein Beitrag zur Schaffung des Weltfriedens geleistet. Japan hege daher nicht die geringsten üblen Absichten gegen die südamerikanischen Länder. Togo spricht dann in seiner Botschaft die lleborzcugung aus, die Regierungen der vier Na­tionen würden stch nicht durch dieböswillige Propaganda" der Vereinigten Staaten unnd des britischen Empire beeinflußen lassen. Die japanische Regierung verfolge die Politik, ihre freund­schaftlichen Beziehungen zu de« Ländern völlig unverände»* bcizubehalteii.

Garte Kampfe in dev Gyverraika

Torpedotreffer auf fünf Britenkreuzern Der italienische Wehrmachtsbericht

DNB Berlin, 19. Dez. Der italienische Wehrmachtsbericht vom 19. Dezember meldet harte Kämpfe in der Cyrenaika. Verbände der italienischen und deutschen Luftwaffe griffen mit sehr guten Ergebnissen im Tiefflug auf dem Marsch befindliche Kolonnen -mit Bomben an. Am Nachmittag des 17. Dezember griffen Tor, pedogeschwader in den Gewässern der Cyrenaika Einheiten der britischen Kriegsmarine an und beschädigten drei Kreu­zer. Ein weiterer Kreuzer wurde am Donnerstig bei Malta von Torpedos italienischer Flugzeuge getroffen. Deutsche Tor­pedoflugzeuge trafen einen großen feindlichen Kreuzer und setz­ten ihn i n B r a n d.

Torpedotreffer aus wenige« 1ÜV Meter« Entfernung

DNB Mailand, 19. Dez. Die glänzenden Erfolge der japani­schen Marine und der Luftwaffe, die nachgerade zur Vernichtung der amerikanischen Pazifikflotte führten, stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen der norditalienischen Presse. Der Tokioter Vertreter desPopolo d'Jtalia" bringt interessante Einzelheiten aus dem Munde eines japanischen ll-Boot-Offiziers, der an der Seeschlacht von Hawaii teilnahm. Der gleichzeitige und über­raschende Angriff der japanischen See- und Luftstreitkräfte hat, so berichtet er, an Bord der amerikanischen Kriegsschiffe g rößte Verwirrung hervorgerufen. Den japanischen U-Boo­ten war es gelungen, unbemerkt in die Bucht von P-earl Ha rbour einzudringen, so daß sie aus wenigen 100 Metern Entfernung ihre Torpedos abfeuern konnten. Die einzige Ge­fahr drohte ihnen von den Bomben der gleichzeitig operierenden eigenen Flugzeuge und nicht von der amerikanische» Abwehr. Ein schwerer Kreuzer wurde von einem Torpedo zwischen den Vugtürmen so schwer getroffen, Laß die dort stehenden 15 bis 20 Mann hoch in die Luft geschleudert wurden und ins Meer fielen.

Auf Grund besonderer Informationen meldetJomiuri Schim- bun" Einzelheiten über die Verluste der USA.-Pazifik-Flotte. Danach erhielten von den versenkten Schiffen das Schlachtschiff derCalifornia"-Klasse direkte Treffer in den Munitionsrauin und sank in einer Minute. Das Schlachtschiff derMaryland"- Klasse wurd von Torpedo- und Bombentreffern in zwei Teir>< zerrissen. Das Schlachtschiff derArizona-Klaffe ereilte das gleiche Schicksal. Von den beiden anderen Schlachtschiffen, die noch ver­senkt wurden, ging das eine nach direkten Torpedotreffern in einer Minute «nter und das «ndere infolve verschiedener Tor-

pcdotreffer. Die schwer beschädigten USA.-Schiffe erhielten durch» weg direkte Treffer von Torpedos oder Bomben.

Warum die britische Luftwaffe nicht die Docks von Le Havre

angreift

DNB Vichy, 19. Dez. Der Bürgermeister von Le Havre, Pierre Courant, der zurzeit in Bichy weilt, und vom Staatschef War­schau P etain und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Ad­miral Darlan empfangen wurde, denen er über die Lage her Stadt berichtete, schilderte vor der in- und ausländischen Presse, wie Le Havre durch die englischen Bombardements in Mitlei.cn- schaft gezogen wird, und warum die englischen Bomber nicht sie Docks von Le Havre angreifen.

Eingangs stellte der Bürgermeister fest, daß bisher in Le Havre 4500 Häuser von der RAF zerst ö rt oder b e- schädigt wurden. Der Verteidigungsgürtel den die deni'che Wehrmacht um die Hafenanlagen gelegt habe, sei derart stark, daß die englischen Flieger die dort liegende Flak um­gehen und von der Landseite her den Angriff unternehmen, dabei jdoch nur bis über das Stadtinnere Vordringen können

Daß entweder die englische» Flieger falsche Berichte liefern oder der englische Heeresbericht lügt, stellte der Bürgermeister an Hand eines englischen Heeresberichtes vor einigen Wochen fest, indem es heißt, die RAF habe die Dockanlagen von Le Havre wirkungsvoll bombardiert und ausgedehnte Brände feststellen können. Bei denausgedehnten Bränden" hat es sich jedoch um die Zerstörung des größten Warenhauses in Le HavreAu Printemps" gehandelt. Hier sei durch die Bombar­dierung der RAF ein Riesenbrand entstanden, der 114 Tage dauerte.

Nach dem Bekanntwerden des englischen Heeresberichtes seien die Gymnasiasten Le Havres gemeinsam zur Brandstätte des Wa­renhauses marschiert und hätten auf eine verrußte Mauer die Worte geschrieben:Hier befände» sich einst dieDockanlagen" von Le Havre".

Numanrfcher Zerstörer versenkt Sowjst-U-Voot DNB Bukarest, 18. Dez. Das rumänische Oberkommando teilt mit, daß der rumänische ZerstörerRegele Ferdinand" am 17. De­zember ein sowjetisches U-Boot im Nordwesten des Schwarzen Meeres «it Wasserbomben versenkt bat.