4. Seite Nr. 298

Ragoldrr Tagblatt,D«r Gesellschafter'

Freitag, den 19. Dezember 1911

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Todesstrafe für eine« Gewaltverbrecher

Stnttgart. Das Sondergericht Stuttgart verurteilte unter dem Vorsitz von Senatspräsident Cuhorst den 30jährigen ledigen Otto Etzel aus Bissingen (Kr. Ludwigsburg) wegen Gewaltverbre- chens in Verbindung mit Rechtsfriedensbruch zum Tode und z» dauerndem Ehrverlust. Der wegen zahlreicher Einbruchsüieb- stLhle mit Zuchthausstrafen von drei und zwei Jahren vorbe­strafte Schwerverbrecher war Ende September aus der Siche­rungsverwahrungsanstalt entwichen. Am 28. November wurde er nach Verübung einer Reihe neuer Einbrüche, bei denen er u. a. rund 2000 RM. Bargeld erbeutet hatte, von dem Gendar­meriemeister Kaiser auf der Straßenkreuzung Schwieberdingen- Hemmingen kontrolliert. Als der Beamte die ihm vorgezeigten Papiere beanstandete, zog Etzel einen Walzenrevolver aus der Tasche und gab zwei Schüsse auf ihn ab, von denen der eine den Beamten in die rechte Schulter traf, während der andere ihn «ur streifte. Hierauf schoß auch der Beaprte, worauf Etzel, an beiden Beinen getroffen, zu Boden fiel. Beim Versuch, ihm die Waffe abzunehmen, wurde Kaiser von Etzel auf-den Boden ge­zogen. Im Verlauf des Handgemenges gab der Schwerverbrecher- noch drei weitere Schüsse auf den Beamten ab, darunter einen aus dessen Dienstpistole, die diesem aus der Tasche gefallen war. Doch gelang es Kaiser, jeweils im letzten Augenblick aus der Schußlinie zu kommen. Erst nachdem ein auf dem Felde arbei­tender Kriegsgefangener dem Beamten zu Hilfe gekommen war, konnte Etzel überwältigt werden. .

Wie Feldwedel Kopp das Ritterkreuz erwarb

Im entschlossenen Znfassen drei Brücken unversehrt in Besitz genommen

(Fr.) Unter den neuen Ritterkreuzträgern befindet sich der württembergische Feldwebel Kopp aus Böblingen, dem der Füh­rer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht für feine hervor­ragende Tapferkeit diese hohe Auszeichnung verlieh. Schon im Westseldzug hatte er sich bei Erzwingung des Aisne-lleberganges durch schneidiges Draufgängertum besonders ausgezeichnet. Unter seiner entschlutzfreudigen und kühnen Führung konnte sein Zug im Osten mehrfach entscheidende Erfolge erringen.

Mitte Juli versuchten die Bolschewisten im Nachtangriff bei Mokroe in die deutschen Linien einzubrechen. Durch einen schnei­dig geführten Gegenstoß gelang es dem tapferen Feldwebel, den Einbruch zu verhindern und den Feind wieder in die Ausgangs­stellung zurückzuwerfen. Mit nur zwei Gruppen Infanterie ge­lang es ihm einige Wochen später, in eine bolschewistische Wald­stellung einzudringen und die Feldbefestigungen in Kompanie­breite zu überrennen. Durch sein entschlossenes Handeln in den Verfolgungskämpfen bei Kiew half er bei der schnellen Bildung des Kessels entscheidend mit. Seine Division hat den Auftrag, den Bolschewisten die letzte noch offene Lucke zu verlegen. Feld­webel Kopp ist mit seinem Zug zur Aufklärung.angesetzt. Im schneidigen Draufgängertum erreicht er die Flußübergänge ost­wärts Kiew. Drei Brücken sind von überlegenem Feind stark besetzt. Ohne jegliche Unterstützung entschließt er sich, die für den «eiteren Angriff der Division entscheidenden Brücken durch Hand­streich in Besitz zu nehmen. Im Nahkampf nimmt sein Zug 7 sow­jetische Soldaten gefangen. Rechtzeitig kann er noch die vorberei­tete Sprengung der Brücken verhindern. Sein Regiment erreicht burch diese schneidige Tat das befohlene Tagesziel. Unerwartet früh konnte so die Division den Ring ostwärts Kiew schließe».

Nagold mit Zselshausen und Emmingen

Selreiäe-Kblieferung

Die restlose Erfassung des gesamten Brotgetreides muß ge­währleistet sein. Die Getreide verarbeitenden Betriebe werden schärfsten Kontrollen unterworfen. Es ist denselben bei strengster Strafe verboten, mehr Getreide zu vermahlen, als dem einzel­nen Betrieb zusteht.

Die Selbstversorger werden daher dringend ersucht, nur die für den jeweiligen Zeitraum zur Vermahlung freigegebene Getreide­menge in die Mühle zu senden.

Die Müller sind angewiesen.jedes über die zulässige Menge hinaus gelieferte Pfund Getreide dem Erzeuger abzunehmen und zur Ablieferung zu bringen.

Der Versuch eines Erzeugers, mehr Getreide mahlen zu las­sen. als ihm zusteht, wird mit dem Einzug der Mahlkarte be­straft. Müller, die übermahlen, haben die sofortige Schließung ihrer Mühle zu gewärtigen.

Nagold, den 18. Dezember 1941.

Der Ortsbauernführer. Der Bürgermeister.

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Eßlingen. (Neues Altersheim.) Mit einer schlichten Einweihungsseier wurde das neue städtische Altersheim Kennen- burg seiner Bestimmung übergeben. Durch den Erwerb der seit­herigen Privatklinik Kennenburg für ein ideales Altersheim hat die Stadt Eßlingen einen alten Wunsch nach einem schön ge­legenen, geräumigen Heim erfüllt. Das mustergültig hergerichtete Gebäude enthält 26 Doppelzimmer und 7 Einzelzimmer sowie zahlreiche Neben- und Wirtschaftsräume.

Schorndorf. (EedenkaktzuEhrenPhilippPalms.) Anläßlich des 175. Geburtstages des Märtyrers für die deut­sche Freiheit und Sohn Schorndorfs, Joh. Philipp Palm, fand am Donnerstag vormittag ein Gedenkakt vor der an der Palla­schen Apotheke angebrachten Eedächtnistafel statt. Der Feier wohnten Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Be­hörden und Vereine sowie die Mitglieder der Schorndorfer Fa­milie Palm bei. Dann brachte Ortsgruppenleiter Schaufler im Auftrag der Partei und der Stadt einen Lorbeerkranz an der Gedenktafel an. DemEedenkakt folgte eine Sitzung im Rathaus­saal, bei welcher Bürgermeister Veeg die Gedächtnisrede hielt und Ortsgruppenleiter Auwärter den Gruß an den Führer ent­bot. Eine große Palm-Gedächtnisseier ist für nächstes Früh­jahr geplant.

Markelsheim, Kr. Mergentheim. (Von der Leiter ge- st ü rz t.) Dieser Tage fiel der noch rüstige 70 Jahre alte Ochsen­wirt Pius Leiser Leim Ausputzen von Obstbäumen von der Lei­ter. Mit einem Oberschenkel- und Armbruch mußte er ins Kran­kenhaus eingeliefert werden.

Straßbürg. (Erste Immatrikulation.) Im Rahmen einer Feierstunde fand in der Aula der Reichsuniversität Straß­burg nach rund 22jähriger Unterbrechung zum erstenmal wieder die feierliche Immatrikulation von bereits 700 eingeschriebenen Studenten und Studentinnen an der Straßburger Reichsuniver- sität statt. Rektor Professor Dr Karl Schmidt schilderte in einer längeren Ansprache u. a. die geschichtlichen Wege der Universität m der jüngsten Vergangenheit. Der Rektor sprach weiter von den Aufgaben des Lehrkörpers und der Studentenschaft im Dienste der Gemeinschaft, der Sache des Vaterlandes, des Volkes und der Heimat, und stellte fest, daß es für den Straßburger akademischen Lehrer keinen Unterschied zwischen einem elsäsfischen oder reichs- deutschen Studierenden gäbe. In Straßburg gäbe es nur deutsche Studenten, die sich stets des Ansehens des deutschen Studcnten- rums würdig erweisen müßten.

Heidelberg. (W eidmannsheil.) Der Jagdpächter Stumpf in Neckargemünd brachte bei der letzten Jagd einen stattlichen. Keiler er wog 2)4 Zentner zur Strecke.

Ketsch b. Schwetzingen. (Kind verbrüht.) In einem un­bewachten Augenblick hat sich ein 19 Monate altes Kind mit kochendem Master verbrüht und derart schwere Brandwunden erlitten, daß es starb.

Eriinsfeld. (94jähriger Veteran.) In Zimmern bei Grünsfeld vollendete Landwirt Johann Jgers, Veteran von 1870/71, sein 94. Lebensjahr. Er ist Dorfältester und erfreut sich guter Gesundheit.

Kandel ««d «levkedv

Biehmarkt in Altensteig

Dem Vieh- und Schweinemarkt am Mittwoch waren zuqe- iührt: 4 Paar Ochsen, Preis pro Paar 12001320 RM.: 9 Kühe, Preis pro Stück 420600 RM.: 59 Paar Milchschweine. Preis pro Paar 5572 RM und ein Paar Läufer zum Preis von 155 RM. Handel auf dem Vieh- und Schweinemarkt schleppend.

Stuttgarter Börse vom 18. Dez. Am Einhcitsmarkt erreichten Heidelberger Zement 179 (178), Eßlinger Maschinen kamen mit 151 (150) und Südd. Zucker mit 182 (letzter Kurs 178) zur Notiz.

Kurssturz an der Nenyorker Börse. An der Neuyorker Effekten­börse war am Mittwoch eine stark rückläufige Kursbewegung zu verzeichnen. Zahlreiche führende Papiere erzielten den niedrigsten Stand dieses Jahres.

Gründung der Südwestdeutschen Ferngas-AG. Am 16. Dezem­ber 1941 wurde in Stuttgart die Südwestdeutsche Ferngas-AG gegründet. Gründer sind: das Deutsche Reich, die Länder Würt­temberg und Baden und die Zweckvervände Gasversorgung Würt­temberg, Ga. Versorgung Baden und Gasversorgung Elsaß. Zweck der Gesellschaft ist die Versorgung des südwestdeutschen Raums Württemberg, Baden und Elsaß mit Ferngas. Das Grund­kapital beträgt 10 Millionen RM. Dem Aufsichtsrat gehören an: Ministerialdirigent Dr. Eberhard Barth, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft beim Eeneralinspektor für Master und Energie, Berlin, Ministerialdirektor Dr. Dill, Wurtt. Innenministerium, Stuttgart, Ministerialrat Pr. Erünemann, Reichsfinanzministe­rium, Berlin, Oberbürgermeister Dr. Hüssy, Karlsruhe, Ministe­rialrat Lohmann beim Eeneralinspektor für Wasser und Energie, Belin, Ministerialrat Schmitt, Reichswirtschaftsministerium, Ber­lin, Oberbürgermeister Dr. Strölin, Stuttgart, Ministerialrat Dr. Zierau, Badisches Finanz- und Wirtschaftsministerium. Karlsruhe. Vorsitzer des Aufsichtsrats ist Ministerialdirigent Dr. Eberhard Barth. Zum ersten und Weiten Stellvertreter des Vor­sitzers werden in regelmäßigem Wechsel die württembergischen und badischen Aufsichtsratsmitglieder berufen. Zu qeschüftsfüh- renden Vorstandsmitgliedern wurden Direktor Dr. Ing. Robert Mezger, Werkleiter der Abteilung Gasversorgung der Technischen Werke der Stadt Stuttgart, und Ministerialrat Robert Barth beim Eeneralinspektor für Master und Energie, Berlin, bestellt.

Die Mercedes Schuhfabriken AE., Stuttgart-Bad Cannstatt, oeren Aktienmajorität sich im Besitz der Lederfabrik Karl Kaeß GmbH., Backnang, befindet, berichtet über das Geschäftsjahr 1940/41, daß der Umsatz trotz der kriegswirtschaftlichen Kontin­gentierung des Rohmaterials auf Vorjahrshöhe gehalten werden konnte. Nach Abzug aller Aufwendungen, u. a. der Personalauf­wendungen von 3,29 (3,57) und der nahezu halbierten Anlage- adschreibungen von,0,16 (0,30), wird der Neugewinn erhöht mit 0,16 (0,13) und einschließlich Vortrag fast unverändert mit 0,31 (0,31) ausgewiesen. Daraus komme» wieder 6 Prozent Dividende auf das erhöhte AK. von 2,857 (2,696) zur Verteilung, während 0,136 (0,145) vorgetragen werden.

Reichsbankausweis vom 15. Dez. Nach dem Ausweis der Deut­schen Reichsbank vom 15. Dezember 1941 stellt sich die Anlage der Bank in Wechseln und Schecks. Lombard und Wertpapieren auf 19 633 Will. RM. Im einzelnen betragen die Bestände an Wechseln und Schecks sowie an Reichsschatzwechseln 19 23? Mill. Reichsmark, an Lombardforderungen 39 Mill. RM., an dek- kungsfähigen Wertpapieren 75 Mill. RM. und an sonstigen Wertpapieren 283 Mill. RM. Der Deckungsbestand an Gold und Devisen beträgt 77 Mill. RM. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen belaufen sich auf 287 Mill. RM., diejenigen an Scheidemünzen auf 108 Mill. RM. Die sonstigen Aktiva sind auf 1701 Mill. RM. zurückgegangen. Der Umlauf an Reichs­banknoten stellt sich auf 17 936 Mill. RM. Die fremden Gelder werden mit 2414 Mill. RM. ausgewiese«.

Gestorbene: Johs. Walz. 75 Jahre. Trossingen (früher Polizei­diener in Walddorf): Christel Mast geb. Schaible. 29 Jahre. Simmersfeld: Irma Gall, Kind, Spielberg: Babette Stotz. 85 Jahre, Hirsau: Wilh. Steiner. 21 Jahre, Hallwangen.

Druck u. Verlag desGesellschafters": G. W. Zager, Inh. Karl Zaiser, zugl. Anzeigen» lrirer. Beran,worrlsch.Schriktletrer:Frs?Sck>lckng,d!agoed.Z»t.sstPreisUfteNr.« gültig

Die heutige Numme» umfaßt 4 Seite»

und

Wehr- mann- schast

Sonntag, den 21. 12. 1941 Dienst.

Antreten 9 Uhr am Haus

NSDAP.

der

gegen Hexenschuß

oder Rheumaliüniur. Kaufen Sie Walwurzfluid, die schmerz­lindernd« und bewährte Ein­reibung mit der hervorragen­den Wirkung.

Gr gl. l.l>8, Srez. dopo'st, 2.42

zu haben in den Apotheken zu Nagold und Wildberg

Ebhausen, 18. Dez. 1941

Unerwartet und schwer traf uns die Nachricht, daß unser lie­ber Sohn, Bruder u. Schwager

Georg Theurer

Gefreiter in einem Art.-Rgt. im Alter von 27 Jahren im Osten durch eine Fliegerbombe sein junges Leben lassen mußte. Seine Kameraden haben iim am Bahnhof Woloholamsk zur letzten Ruhe gebettet. In tiefer Trauer die Mutter Marie Theurer die Geschwister

Maria Schmelzle geb. Theurer mit Gatten z. Zt. im Felde Albert Theurerz. It. im Felde.

Traurrgotlesdievst Sonntag, 21. Dez., 14 Uhr.

Schietingen, den 18. Dez 1941

Wir erhielten die traurige Nach­richt, daß unser lieber, unvergeß­licher Pflegesohn

Ernst Raufer

Soldat in einem Infanterie-Regiment

am ?8. Oktober bei den schweren Kämpfen vor Mo> kau im Alter von 20 Jahren den Helden­tod für sein geliebtes Vaterland gestorben ist In tiefer Trauer. Friedr.Gutekunft und Frau Friederike geb Raufer, mit Kindem Eugen und Lucie.

TrauergotteSdlenst Sonntag 2l. Dez. vorm. >/z ll Uhr.

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.Gesellschafter' haben immer besten Erfolg!

Freitag, Samstag 19.30

Sonntag 13.30,16.30,19 30, Montag 19.30

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Post-Ubonnement erneuern!!!

Unsere gesch. Postbezieher werden gebeten, in den ' allernächsten Tagen (vor dem 25. eines jeden Monats)

den Zeitungsbezug durch die Post zu erneuern, damit dieser keine Unterbrechung erfährt.

Verlag »Der Gesellschafter".

Hailerbach, l7. Dez 1941 Unsere liebe

Emma

ist im Aller von nicht ganz 17Jah:en von uns gegangen und wurde am Dienstag zur ewigen Ruhe gebeiiei.

Für die tröstenden Worte des Hrn Pfarrers, die schönen Lieder des Liedcrkranzes und die überaus liebevolle Teil­nahme sagen wir unfern herz­lichen Dank.

In tiefer Trauer Karl Sitzler, Drechsler und Kinder.

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Zu dem am nächsten Montag, den 22. Dezember 1841

stattfindenden

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ergeht Einladung.

Marktbeginn: Schweinemarkt 8.30 Uhr Biehmarkt 9 Uhr.

Der Bürgermeister.