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Oslv im 8 cUrvsrr>vslck

Lsmrtax. 23 . November 1944

krummer 27 t

Sei Lacken 47ms! vergeblicher kemüsngrikk

I-Ioncistlsicki von 05^ ?onrsrn gsgsn K^Sindiuclcsn trsi Ltro^lruig gssckisitsi^ - Kämpfe in clsn l->ock>vogs5sn

Berlin, 24. November Trotz ihrer schweren Verluste hielten die Anglo- Amerikaner am Donnerstag im Raum von Aachen ihren Druck ausrecht. Nicht wenigrr als 47mal angreisend versuchten sie, den Zusammen- Hang zu zerreißen. Aber weder das Trommelfener der feindlichen Artillerie noch die zahlreichen in die Schlacht geworfenen Panzer konnten die Wi­

derstandskraft unserer unvergleichlich kämpfenden Soldaten erschüttern. Sie gingen vielmehr an zahlreichen Punkten zu Gegenangriffen über, um den geringfügig vorgedrungenen Feind wieder zu- riickzuwersen.

Daraus entwickelten sich in dem Höhengelände nordöstlich Geilenkirchen, in den Dörfern hart zvestlich und südlich Jülich und am Ost- rand von Elchweiler harte, noch anhaltende Kämpfe Besonders am User der Rur, im Ab­schnitt Wurmbeek-Lininch, gingen die schweren wechselvollen Kämpfe verschiedentlich über die Nu- inen kleiner und kleinster Orte hinweg. Auch zwischen Eschweiler und Hürtgen brachen in dem massierten deutschen Abwehrfeuer die An­griffe der Amerikaner immer wieder in unse- rem Vorfeld zusammen. Lediglich nördlich veisten und westlich Großbau gelang dem Feind ein geringer bedeutungsloser Einbruch Unsere Truppen wurden bei ihren Gegenstößen durch schweres Feuer eines Volksartilleriekorps unterstützt, das die feindlichen Infanterie- und Panzerkräfte wiederholt schon bei der Bereitstel­lung zerschlug Durch neue Abschüsse erhöhte sich die Zahl der bisher im Raum von Aachen ver­nichteten nordamerikanischen Panzer aus Ml Darüber hinaus sielen zahlreiche Panzerkampf­wagen und sonstige Fahrzeuge der Nbwebr zum Opfer. Ebensowenig wie im Raum von Aachen konnten die Briten an unserem Maasbrückenkops bei Venlo ihre Ziele erreichen.

Auch im nordlothringischen Raum hielten trotz Regen und Schneetreiben die Kämpfe unvermin­dert an. Stöße der dritten USA -Armee, nörd­lich und nordöstlich Falkenberg wurden aus­gefangen.

In Meh leisten die heroisch kämpfenden Ver- leidiger weiterhin zähen Widerstand. Auch östlich Lothringen verstärkte der Gegner seinen Druck gegen die Saar und führte zahlreiche Angriffe in Richtung aus Saargemünd und ans die Straße BeKdorf Saarunion. Hierbei gelang es :iner ganz auf sich selbst gestellten Pakbatterie den Einbruch in die Hauptkampflinie dadurch zu verhindern, daß sie durch konzentriertes Feuer der feindlichen Stoßtruppe die Panzerspitze wegichlug Durch Gegenstöße in der Mitte zwischen beiden 'kindlichen Stoßkeilen verhinderten liniere Trust­en ins Gewicht fallende Bodcngewinne der Nord- Amerikaner.

Der Hauptdruck deS Gegners im Süden der Westfront lag beiderseits der Zabcrner Senke. Nördlich der Stadt erzwang er den Aus­tritt aus dem Gebirge und nach Südosten vor- stoßend versuchten vorgeworfene Panzerrudel die Rheinbrücken von Straßburg im Handstreich zu nehmen. Der Plan scheiterte im Feuer unserer Sicherungen.

Um das immer noch schmale Einfallstor durch die Vogesen zu verbreitern, drückten weitere ge- Panzerte Kampfgruppen der Nordamerikaner von Westen her gegen die Vogesenpässe. Ter Hauptstoß ging aus dem Raum Raon l'Etape in Richtung auf die Straße St. Dis. Aus der Höhe des Vogesenkammes wurde er durch Gegenangriffe zum Stehen gebracht. Auch die im Süden der Vogesen gegen die von Remiremont nach Mül­hausen und Belfort führenden Straßen angesetz- ten Angriffe blieben vergeblich.

Südöstlich Belfort führte der Gegner wei­tere starke Angriffe, um den seine Verbindungs- linien durchschneidenden Riegel zu öffnen. Unter sehr hohen Verlusten gelang es ihm zwar, einige Ortschaften zwischen Rhein-Rhone-Kanal und Schweizer Grenze zu nehmen, die Sperre blieb jedoch weiterhin bestehen. Im Raum Mülhausen setzen unsere Truppen ihre Gegenangriffe fort und drücken den Feind nach Süden zurück.

Besondere Beachtung verdient auch der Abwehr­erfolg unserer Truvpen an der I t a l i e n f r o n t. Brennpunkt der Kämpfe war wieder der Ostrand des etruskischen Apennin, wo die 8. britische Ar- mee unterstützt von Panzern und Schlachtsliegern > >d zahlreichen Geschützen den Stoß in die Ebene der Romagna erstrebt. Dieser Zusammenbal­lung der feindlichen Kräfte hielt die hier einge>etzte Panzerdivision stand und fügte im erbitterten Abwehrkamps dem Feind blutigste Verluste zu.

Während von den Ostbeskiden bis Ostpreußen weiterhin Ruhe herrscht, allerdings eine Ruhe der Spannung, die täglich in den Wirbel des feind- lichen Ansturms hineingerissen werden kann, haben sich in den beiden Eckpfeilern der Ostfront im Nordabschnitt und im ungarisckM Raum die Kämpfe weiterhin g e st e i g e r t. Auf der Halbinsel Sworbe kämpfen sich unsere Besatzungen unter dem Schutz unserer Schiffsgefchütze aus die Südspitze zurück.

UÄA 'Vorstoß gegen die Kurilen

§tsrlcek Küstcnkeuer gegen kemcklicbe Kricgssckiille

osek. Bern, 25. November. Zum ersten Male tauchten in den Gewässern der Kurileu-Jufeln (i» Norden der japanischen Hauptinsel) größere ameri­kanische Seestreitkräste aus. Dabei versuchten ein­zelne USA.-Kriegsschiffe die Insel Matauroa (in den mittleren Kurilen) zu beschießen. Die japani­sche Küstcnverteidigung tonnte auf den amerikani­schen Verband ein starkes Feuer eröffnen, woraus dieser abdrchte. In Tokio fragt man sich, ob es sich bei dem amerikanischen Unternehmen nur um eine Ausklürungsaktion handle oder ob die Ameri­kaner sich mit dem Plan eines Angriffs gegen die Kurilen tragen.

Stalin forderte Winte^aKsnsivs /

l^on Lstznck Lp LsoLmarer

General Eisenhower verweigerte als Oberbefehlshaber der anglo-amerikamschen Ar­meen im Westen ausdrücklich das schmückende Bei- wortBefreier", sondern wählte das WortEr­oberer". Der sowjetische Diktator Stalin zeigte in seiner letzten Rede eine ähnliche Tendenz. Es gilt, Deutschland zu erobern, seine Wälder und Aecker, seine Fabriken »nd Hochöfen, seine Waffen- Pläne und seine Menschen, Neben der Rach­sucht und dem Vernichtungswillen - wirken diese rein machtpolitsicben Erwägungen als Triebfeder der umfassenden militärischen Kraftanstrengnngen gegen das Reich Diele machtpolitischen Erwä­gungen aber roten zur Eile, denn je schneller die Eroberung" durchgeführt würde, desto größer müßte nach den Berechnungen der Alliierten der zu erwartende Nutzeffekt sein Nur zu weitränmi- gen Bewegungen ansgenupte Durchbrüche durch das Verteidignnassvstein könnten wahren Gewinn versprechen nicht aber ein Meter um Meter vor- getragener -Krieg, der lediglich von der Schlacht gezeichnete Geländestreifen einbrächte.

Rein militärische Neberlegungen bätten den Alliierten eine Verschiebung der Winteroffensive bis zum Frühjahr ratsam erscheinen lassen müs-

Araber in deutscher Uniform

lveikeitskorps sctiötrt clis Vseßskirslimen in ^orsciomsn

Eigener Dienst bi. Berlin 25. Nov.

Schon seit einiger Zeit hat sich im Ver­band des deutschen Heeres eine Truppe gebildet, die anfangs die Bezeichnung T e u t s ch - a r a b i i ch e Legion" führte. I» dieser Formation sammelten sich die aktivste» Elemente der auf europäischem Boden lebenden Araber. Sie wurden in deutsche Uniformen ein­gekleidet. mit deutschen Waffen und Gerät aus­gerüstet und von deutschen Trupp». Zug. und Kvmpanieführern ausgebilbet. Diele in der Le­gion eingesetzten deutschen Ausbilder d. h das sogenannte Stammpersonal, letzt sich vor allem aus Palästina-Deutschen zusammen, de­nen Sprache und Eigenart der Araber durch ihre» früheren Aufenthalt in Palästina bekannt lind und die das Verständnis dafür besitzen.

Als besonderes Abzeichen tragen sie Freiwilli gen aus dem linken Oberarm des Waffenrocks bzw. der Feldbluse sowie des Mantels das Ab reichen ihres Perbandes. Dieser Aermelschild besteht aus der Flagge des Irak die eine Abwandlung der alten Hedschassiagge ist Er ze,gi die Farben schwarr-weiß grün und zwei lieben strahlige Sterne Im oberen Teil des Aermel- teils befindet sich die arabische Inschrist ,Bilad al Arab al Hnrrah" während die deutsche lieber- letzung .Freies Arabien" im unteren Teil an- gebracht ist.

Nachdem die deutsch arabische Legion ihre Aus­bildungszeit aus einem deutschen Truppenübungs platz beendet halte, wurde sie aus ihren eigenen Wiinich zum Einsatz gebracht. Inzwischen hatte diele Legion auch ihren Namen geändert und hieß von nun. an .Arabisches Freiheit?- k o r p s" Nach einem Transport wurde der Frei­willigenverband nach Mazedonien verlegt, wo die Araber den Schutz der Verkehrslinien übernahmen. Wege und Straßen wurden geoen Bandenüberfälle gesichert und besondere M >ß- nahmen zu Schutz der Babniinien getr offen LRi nenselder. Stacheldrabihindernisse UPS^Stower- draht nmgaben die Backsteinbülten, die Posten- lürmchen, Zelte MG,- und Granatwerferstellun­gen der Stützpunkte.

Seit Beginn der Ausstellung der Freiwilligen­verbände in der deutschen Wehrmacht hat die deutsche militärische Führung der Betreuung der ausländischen Freiwilligen besonderes Augen­merk gewidmet. Tie ist ständig bestrebt, die natio­nale Eigenart der Freiwilligen zu fördern und ihnen jede nur mögliche Unterstützung zu ge wäbren Es ist selbstverständlich, daß aus kultu- relle und religiöse Gewohnheiten der arabischen Freiwilligen, wie sie der Koran den Mobamme dauern vorschreibt in der ganzen Dienstgestaltung Rücksicht genommen wird.

Kanadier wollen nicht mehr Kanonenfutter sein

Krirsnstimmung im Kabinett Ltroksnclsmonrti'otionsn in Quebec!«

Eigener Dienst. st. Stockholm. 25, Nov.

Die Frage »erneuen BluiopIerKana- tas für überseeische Kriegsich in. pl 8 tze hat zu weitgehenden Meinungsverichieden- heilen in Kanada geführt, vie in den letzten Tagen eine krisenhafte Zuspitzung erfahren haben. Schon vor einigen Wochen war der Krieasminiiter wegen der Frage ber Z w a n g s r e k r u t i e r u n g zn- rückgetrcten. Jetzt hat Ministerpräsident Macken- zie King dem Unterhaus eine .Kabinettsorder einzn- legt. wonach I6 66N rekrutierte Kanadier siir den Dienst i» Uebersee verfügbar gemacht werden svl-

Terroi bomben auf Münchens Frauenkirche

vsr sis'tsiicbs vom scbwsr bsrcböcligt vis ^icboslsstircbs rsrstört

Eigener Dienst ü. München. 25. Nov

Das Toben der englischen und amerikanischen Lufigaygster, denen schon bisher durch ihre bar­barische Zerstörungswut viele Baudenkmäler, die be» Weltruhm Münchens begründeten, zum Opfer gefallen sind, richtete sich beim Terroran- griff auf München vom 22. November gegen die Münchener Frauenkirche, dieses hehre 'anlichc Wahrzeichen der Stadt, das nicht nur der Münchener Bevölkerung ans Herz gewachsen ist oi'bern in aller Welt gerühmt wird.

Die Münchener Frauenkirche der 1168 bis I4M aon Jörg Ganghofer geschaffene gewaltige Bau mit leinen wuchtigen, fast 166 Meier hohen, wett ins Land hineitzlchauenden Kupveltürmen, ieinem kolossalen Mittelschiff, seinen vielen Altären nnd seinem von Peter Candid geformten großartigen

Denkmal Kaiser Ludwigs des Bayern ist durch den ruchlosen Bombenangriss der Knsturbarbaren lchwer b eschädigt morden, in dem Hoch­altar und Apsis mit allen kulturhistorischen Wer- ten der Vernichtung anheimfielen.

Aber nicht genug mit dieler Schandtat an einem in Münchens kutnrellem Antlitz gar nicht weg zndenkcnden Dombau ist von den Lnftgangstern noch der aus dem 16. Jahrhundert stammende kühn hochragende Hallenba» der St. M i ch a e l s- Kirche, die als eine der schönsten Reneaisiance- Kirchen Deutschlands mit Recht bewundert wurde in einen wirren Trümmerhausen ver­wandelt warben. Damit ist buchstäblich aus dem Herzen Münchens eine Perle heransgerissen worden, die zu den edelsten Banlckövsungen eines erhabenen menschsichen Geistes zählte.

len und zwar können die Einberufenen nicht nur nach europäische», sondern auch nach anderen Kriegsgebieten einichließiich des Pazifiks entlaubt werden. Aus ber Begründung des neuen Kriegs­ministers General Andrew McMaughton war die Feststellung interessant baß die freiwilligen Meldungen nicht ausreichend waren um die gewaltigen Anssälle aus den europäischen Kriegs'chauvlätzen zu decken. Der Minister mußte zngeben, daß die Verluste der Infanterie aus den westeurvväiichen »nd den italienischen Kriegsschau­plätzen Köster waren als man vorausaelehen hatte. Wenn die üperluste in gleicher Höhe anhielten werde bald ein Manael an Verstärkuna eintreien. Die Kabineitsorder sand im Unterhaus sehr geteilte Aufnahme.

Wie Reuter weiter au? Ottawa meldet. Hot Macken,z,eKi»g inzwischen die Vertrauenssr.iae ge- stellt. Lusisahrtminister Power hat leine» Rück- tritt erklärt, weil er argen die Zwangsrekruiierung lür Uederlee ist. Weitere iüns oder sechs Minister sollen ihren Rücktritt augedroht haben, weil sie mit den Regiernngsvorlchläqen im einzelnen nicht einverstanden sind. In Quebec kam es zu Ztra. ß e n d e m o » st r a l i o n e n. an denen sich Hun­derte junge Männer beteiligten die Sckriklbänder mit stch führten aui denen zu lelen war: Nieder mit der Militärdienstvflicht! Einer Zeitung wur­den die Fensterscheiben eingeworken.

Die Vorgänge lassen die wachsende Opposition der kanadischen Bevölkerung gegen die Methoden der Anglo-Amerikaner erkennen, die Kanadier als HiÜSvolk zu mißbrauchen und aus sernen Schlacht, selber» verbluten zu lassen

sen. Der britische Premier Churchill wird in der englischen Presse als ein Verfechter dieser Verzögerungs-Planung bezeichnet. Während sei­ner Moskauer Besprechungen mit Stalin im zwei- ten Oktober-Drittel soll er zusammen mit dem Chef des Empire-Generalstabes Sir Allan Brooke eine Verlängerung des militärischen Teiles des Teheran-Planes vorgeschlagen haben, unter dem Hinweis, daß nach dem Scheitern der ursprüng­lichen Absicht, die Schlacht ohne Pause aus Frank- reich in das Reich hincinzutragen die Offensive in witternngsmäßig ungünstige Verhältnisse ge­raten würde. Der Boden sei vom Regen auf­geweicht. Die Bewegungen der Panzer würde» durch die Nässe nnd die zu erwartenden Schnee- fälle behindert. Nebel vermöchten die volle Aus­nutzung der Luftwaffe zu hemmen. Er plädiere deshalb für einen Aufschub der Offensive bis zum nächsten Frühjahr.

Stalin soll nach den Informationen des Lon­donerObserver" gegenüber diesen Borschlügen des britischen Premiers geltend gemacht haben, daß der Kriegnicht mehr allzulange" dauern dürfe. Er vermies dabei aus die bis­herigen schweren blutigen Verluste der Sowjet­union, die nach den jüngsten Feststellungen mehr als 32.6 Millionen betragen dürften. (Die bri­tischen ..Empire Review" sprach bereits vor zwei Jahren von 36 Millionen Ausfällen.) Weiter­hin würde von dem sowjetischen Diktator auf die wachsende K r i e g s m ü d i g ke i t in den West- staaten verwiesen, die ebenfalls eine Beendigung des Krieges bis zum Jahreswechsel ratkom er­scheinen lassen müsse, .da Ser Winter nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in den angel­sächsischen Ländern schwerste Belastungen bringen würde. Auf jede» Fall aber machte Stalin die Bereitschaft zu einer starken Ost-Offensive wäh­rend des Winters von einer anglo-amerikani'cben Krastonstrcngung im Westen abhängig, wobei hier, wie in allen lleberlegungen der einzelnen alliierten Partner der Gedanke mitgespielt haben mag, daß die Armeen des einen Fesielungsauf- gaben für den anderen durchführen sollen.

Tie Winterosfensive aber forderte Stalin, nicht nur weil er seine Armeen für eine Kriegführung in dieser Jahreszeit besonders prädestiniert hält, sondern weil er offenbar sehr klar erkannie, daß jede Stunde der Verzögerung das Startsignal zur Offensive dem Ausbau dertotalen deut. schen Verteidigung" nutzbar sein mußte, daß mit jedem weiteren Tag die Aussicht auf raumgreifende Durchbrüche durch das deutsche Grenzverteidigungssystem sich verringern mußte, um in einen krästezehrcnden Stellungskrieg ge­gen eine Festung einzumünden in der jedes Tors und jede Stadt zu einem Kern der Verteidigungs­bereitschaft verwandelt wird. Gegen diele Festung onznkämpfen, kann vielleicht an dieser oder jene» Stelle durch de» Gewinn eine« schmalen Gelände- streisens gelohnt werden, der jedoch machtpolitisch gesehen keinen Gewinn bedeuten kann.

Deutschlands Kriegszielsetzung ist rein defen­siver Natur vom Beginn dieses -Krieges an. Der deutsche Soldat kämpft für die Er­haltung des Reiches, seines Vaterlandes. Als ihn die ersten .Kriegslahre weit von den Grenzen seiner Heimat entfernt führten, sah er in dielen Offensiven die zweckmäßigste Art der Verteidigung. Und als sich im Jahre 1942 die Offensiv Strategie aus Grund der Erfahrungen, die die Besatzung? Schmierigkeiten weiter Räume mit sich gebracht hatten, zur Abnuvungsstrategi« wandelte, war dieser Gedanke der Verieidigung maßgeblich. Es galt, die Kraft des Gegners zu zermürben bevor, er zum Stoß gegen die Heimat cmfeyen konnte Und auch jetzt in den Schlach­ten im Westen nnd den zu erwartenden Schlachten im Osten aebt es darum, durch einen hinhaltenden Widerstand den Gegner an der Erreichung seines Kriegszieles Deutschland zik hindern.

Wenn beute das Wort Friedrichs des Großen aus dem Siebenjährigen Krieg io populär ist, daß der Krieg io lnnge fortgefükrt werden müsse, bis sich einer der Feinde zum Frieden becineme, so will dies aui die gegenwärtigen Verhältnisse übertragen bedeuten daß der deutsche Soldat die­sen Krieg so lange führt bis der Gegner die Aussichtslosigkeit eines n» verwar­tenden .Kriegszieles einsirht. Das qe- kamte deutsche Volk ist beute bereit, jeden Me'er Boden keiner Heimat bis zum letzten rii nertcidi- acn. Selbst wenn es nur dicken Willen als Waffe mit sicb führen würde müßte es sich er­wecken ob ein destruktives Kriensziel der Ver­nicklung oder rein macktpolitikcke Erwöannaen stark genug wäre» um den alliierten Soldaten Erfolgsckancen znznhilligen. Aber dickes Volk hat mehr als seine akühende Vaterlandsliebe, als