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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, den 13. Dezember 1911

I« LuftkSmpfen schosse« deutsche Jagdflugzeuge sechs Flug­zeuge ab. Der Flotte« verband, der am 1». Dezember Derua bombardiert hatte, wurde erueut von deutsche« Flugzeugen angegriffe«, die wieder Bombentreffer auf einem Kreuzer und einem Zerstörer erzielten.

Im mittleren Mittelmeer wurden zwei feindliche Flugzeuge von unseren Jagdflugzeuge« abgeschossen. Bei einem Einflugoersuch i« die Bucht von Argostoki wurde ein drittes Flugzeug von der Bodenabwehr zum Absturz gebracht. Eines unserer Flugzeuge ist «icht zuriickgekehrt.

A« Morgen des 11. Dezember «urde Derna erneut von einem feindliche« Kreuzer uud zwei Zerstörer» beschossen. Das Lazarett Principe di Piemonts" erhielt wieder einige Treffer, die ge­ringe Schäden verursachten. Die Küstenbatterien der Marine «röffneten das Feuer auf den Kreuzer, der wahrscheinlich getrof­fen wurde.

Unsere Flugzeuge bombardierten de« Flottenstützpunkt von La Valetta (Malta).

Die Rettungsoperationen der englischen Gefangenen, die sich an Bord des Dampfers befanden, der, wie im Wehrmachtsbericht vom 10. Dezember gemeldet, torpediert wurde, gestatteten, etwa 1800 Mann, darunter einige Verwundete, zu retten.

Drei Sowjet-Divisionen zersprengt

Helfiuki, 12. Dez. Der finnische Heeresbericht vom 11. Dezember meldet von der Ostfront: In den Kriegshandlungen nach der Er­oberung der Stadt Karhumäki und der darauf folgenden Eroberung von Povenza und bei der Verfolgung des Feindes haben unsere Truppen dreifeindlicheDivisionen größ­tenteils zersprengt und vernichtet. Nur Splittern der 37., 71. und S13. Division glückte es, in rascher Flucht sich vor der vollständi­gen Aufreibung zu retten. Die Verfolgung der noch in den Wäldern umherziehenden feindlichen Abterlungen wird fort­gesetzt. Bis zum Abend des S. Dezember wurden auf dem Schlacht­feld bisher 3000 Gefallene festgestellt und über 2000 Mann ge­fangen genommen. Die eigenen Verluste in diesen Kriegshand­lungen sind sehr gering gewesen. Auf finnischer Seite sind nur 137 Mann gefallen.

Erleichterte Zinssenkung

Erfassung aller kündbaren Pfandbriefe

Eine soeben ergangeneVerordnung über das Verfahren beim Umtausch von Schuldverschreibungen der Kreditinstitute vom 8. 12. 41" hat den Zweck, die zahlreichen Kosten und Arbei­ten zu vermeide«, die sich beimRollen" der Zinssenkung auf diesem Gebiete, namentlich also bei den Pfandbriefen, ergeben hätten. Ausdrücklich sei vorausbemerkt, daß die Rechte der In­haber der Obligationen unangetastet bleiben. Grundsätzlich än­dert sich nichts, nur eine technische Vereinfachung tritt ein. Der Zinssenkung sind nur die bereits kündbaren oder bis zum 1. 4. 42 kündbar werdenden Papiere ausgesetzt. Es handelt sich fetzt um einen Betrag von schätzungsweise über 7 Milliarden. Bei einer so großen Zinssenkung wären zahlreiche Arbeiten da­durch entstanden, daß die gekündigten und umzutauschenden Obli­gationen bei den Kreditinstituten eingereicht und wieder aus­gegeben werden müßten. Diese überflüssige Arbeit soll verhindert werden.

Erfaßt werde« von der gesetzlichen Konversionserleichterung fast alle Eoldmarkschuldverschreibungen der Kreditinstitute, da diese mit wenigen Ausnahme» kündbar sind, ferner alle Teile der Reichsmark-Emissionen, die bis 1. April 1942 kündbar wer­de«. Darunter fallen auch die Schuldverschreibungen der Ren­tenbank-Kreditanstalt, die noch nicht auf 4 Prozent gesenkten Kommunal-Obligationen, alle Arten Rentenbriefe, Kreditbriefe, die Landeskultur-Kreditbriefe der RKA., die bayerischen Lan- deskultur-Rentenbriefe, die Schiffspfandbriefe usw. mit einem Gesamtbetrag von etwa 9,2 Milliarden, wovon aber 1,6 Milliar­den unkündbar sind. Bei den 4)4proz. Schuldverschreibungen, die -aus den 5)4proz. Liquidations-Schuldverschreibungen hervorge gangen sind' dürfte der größte Teil noch unkündbar sei». Nicht einigeschlossen sind die Anleihen der Jndustriebank. Für diese kündbaren Papiere werden die Institute die Zinsherabsetzung auf 4 Prozent anbieten. Das Angebot gilt als angenommen durch Stillschweigen. Die Zinsänderung wird auf de» Schuld­verschreibungen nicht vermerkt. Man setzt voraus, daß die Besitzer die Konversion annehmen. Wer aber die Bareinlösung verlangen sollte, muß die Stücke bis zum 31. Januar 1942 ein­reichen und die Barablösung schriftlich beantragen. Die Besitzer werden einen solche« Schritt aber nicht tun, weil die Einlösung zu 100 Prozent erfolgt, wogegen die zum Umtausch angebotenen 4prozentigSn Stücke weit über dem Parikurs mit 102)4, mög­licherweise sogar mit 103)4 verkauft werden können.

Die Herabsetzung der Zinsen wird ad 1. April 1942 einheitlich angeboten, ungeachtet der verschiedenartigen Zinster­mine. Die Erleichterungsverordnung findet auch Anwendung auf später kündbare Obligationen, und zwar vom Eintritt der Kündbarkeit ab. Die Kreditinstitute haben die durch die Kon- wersiou erzielte Zillsersparnis nach Anweisung der Aufsichts- 'Lehörde weiterzugeben auf die Hypotheken und Darlehen. Hier ^dürfte die Zinssenkung ab Mitte 1942 Platz greifen. Da auch Die im Besitz der Versicherungs-Unternehmen befindlichen Hypo­theken im Zins gesenkt werden, dürfte sich der Zinsfuß für Hypotheken allgemein auf 4)4 Prozent ermäßigen. Anträge und Anfragen der Hypothekenschuldner sind zwecklos.

Aktienmeldepflicht steht bevor

Im Rmchsgesetzblatt vom 10. Dezember ist nunmehr dieVer- ordnung über den Aktienbesitz, die der Reichswirtschaftsminister bereits Ende September ankündigte, veröffentlicht worden. In Dieser Verordnung wird der Reichswirtschaftsminister ermäch­tigt, eine Pflicht zur Meldung der nach Kriegs­beginn gekauften Aktien, Kuxe und Kolonial- anteile anzuordnen und darüber hinaus gegebenenfalls auch Vorschriften über die Verwertung gemeldeter Wertpapiere und die Verwendung der aus solchen Verkäufen erzielten Erlöse zu erlaffen.

Di Reichsregierung hat sich z« derartigen Maßnahmen am Wertpapiermarkt genötigt gesehen, nachdem häufige Warnungen gegen die ungehemmte« Käufe von Aktien unbeachtet geblieben find. Es müssen nunmehr schärfere Maßnahmen zur Verhinde­rung unberechtigter weiterer Steigerungen der Aktienkurse ge­troffen werde«, um eine falsche Bewertung eines bedeutenden Teiles des deutschen Lolksvermögens zu verhindern. Der Er­mächtigungsverordnung wird daher in Kürze eine Verordnung folgen, in der die Anmeldung der nach Beginn des Krieges er­worbenen Aktien vorgeschriebe» wird. Die Meldepflicht wird sich zunächst auf einen Kreis von Käufern größerer Beträge beschrän­ke». Auf Grund der eingehenden Meldungsergebniffe wird als­dann zu prüfen sein, ob und in welchem Umfang von der Mög­lichkeit eines Abrufs dieser Werte Gebrauch gemacht werden soll. Eine Wiederkehr der unerwünschten Kurssteigerungen der ver­gangene» Monate wird hierdurch verhindert werden können. Die jetzt getroffenen und angekündigten Maßnahme« richten sich picht gegen die Börse oder Aktie als solche oder die solide Ver-

Der Führer sprach

in der Sondersitzung des Groß­deutschen Reichstags. Blick auf die Diplomatenloge.

sAtlantic, Zander-M -K.)

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(Scherl-Archiv. Zander.) USA.-Flugzeugträge»Langleq" versenkt Das 11 OSO Tonnen große Schiffe war mit vier 12,7-cm.-Ge- schützen und zwei Maschinengewehren ausgerüstet hatte 460 Mann Besatzung und konnte 18 Wasserflugzeuge aufnehmen.

(Associated Preß, Z.)

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Das britische SchlachtschiffRepulse" (32 000 Tonnen)

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(Associated Preß. Z.)

Das 35 000 Tonnen große SchlachtschiffPrince of Wales"

mogensantage in Aktienwerten. Sie sind vielmehr lediglich ein Ansdruck des Willens der Reichsregierung, die unerwünschten Kurssteigerungen der vergangenen Monate für die Zukunft zu unterbinden.

- gemeldet wird, hat die Regierung de-->

-^reinigten Staaten in einer Note eine Konferenz der Außenminister der 21 amerikanischen Staaten beantragt.

IanFr^stattfinden.Januarwoche in Rio de

Unter polizeiliche Ueberwachung gestellt. Als Gegenmaß­nahme zu der Verhaftung einer großen Anzahl deutscher und italienischer Pressevertreter in den Vereinigten Staa­ten hat Italien am Donnerstag die in Rom tätigen USA.- Journalisten unter polizeiliche Ueberwachung gestellt und teilweise in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Letzt« Kachetzhtrv

Der Führer empfing Mustert

DRV. Berlin, 12. Dez. Der Leiter der nationalsozialistische» Bewegung in den Niederlanden, Dipl.-Jng. A A. Mustert, hat an der letzten Reichstagssitzung teilgenommen. Am 12. Dezember wurde er zusammen mit dem Reichskommiffar für die besetzte» niederländischen Gebiete. Reichsminister Dr. Seyß-Inquardt. »«d Gcncralkommiffar Schmidt vom Führer «mpsangen.

Neue Ritterkreuzträger des Heeres

DNB. Berlin. 13. Dez. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes an:

Generalleutnant Hösl. Kommandeur einer Ins.-Division:

Oberstleutnant Dietlen, Kommandeur eines Kradschützen- Bataillons;

Oberleutnant Zonewitz. Kompaniechef in einem Inf.-Reg.;

Oberleutnant Tolsdorff. Kompaniechef in einem Ins.-Reg.:

Leutnant Evers. Kompanieführer in einem, Inf.-Regt.

Oberstleutnant Walter Dietlep, geh. am 7. Februar 18S7 zu Hcmminge» in Württ. als Sohn eines Privatiers, trat als Kriegsfreiwilliger in das Fußart.-Regt. 49 rin, in dem er 1916 Offizier wurde. Nach dem Weltkriege studierte er Landwirtschaft. 1924 im I.R. 14 wieder eingestellt, wurde er 1940 als Bat.-Kom- mandeur zum Oberstleutnant befördert.

Sofortige Meldepflicht für USA.-Staatsangehiirige

DNB. Berlin, 13. Dez. Der Reichsminister des Inner» teilt mit: Auf Grund der Verordnung über die Behandlung von Ausländern vom S. 9. 1939 (Reichsgesetzblatt I S. 1k67) werde» alle sich im Gebiet des Großdeutschen Reiches aufhaltende» über 15 Jahre alten Staatsangehörigen der Ver. Staaten von Amerika aufgefordert, sich innerhalb 24 Stunden bei der nächste» Ortspolizeibehörde persönlich zu melden. Innerhalb derselbe» Frist find alle unter 15 Jahre alte« amerikanischen Staatsange­hörige« durch ihren gesetzlichen Vertreter der für den Aufent­haltsort zuständigen Kreispolizeibehörde schriftlich oder münd­lich anznmelden. Der gleichen Meldepflicht unterliegen auch Staatenlose, die vor dem Eintritt der Staatenlosigkeit zuletzt die Staatsangehörigkeit der USA. besessen habe«, und solche Per­sonen, bei denen es zweifelhaft ist, ob sie diese Staatsangehörig­keit besitzen.

Edinborqh als Ersatz fürPrince of Wales"

DNB Stockholm, Id. Dez. Wie «ns London aemeldet wird, hat die britische Admiralität beschlossen, den britischen Kreuzer Edinborgh" (10 000 Tonnen) (!) als Ersatz für den versenk tenPrince of Wales" (35 000 Tonnen) (!) zum Flaggschiff der britischen Fernostflotte zu mache«.

Leuchtfeuer auch an der amerikanischen Ostküste gelöscht

DNB Stockholm. 13. Dez. Daß die allgemeine Hysterie i» den USA. immer weiter um sich greift, ergibt sich aus einer vo» Nya Dagligt Allehanda" wiedergegebenen United Preß-Mel- dung aus Neuyork. wonach umfassende Luftschutzoorbereitunge» auch an der Oitkiiste der Ber. Staaten im Gange sind. Auch Leuchtfeuer vnd alle immer brennenden Lichter feie» gelöscht worden. Der gesamt- Schiffsverkehr müsse sich verschärften Be­stimmungen unterwerfen. Die Häfen werden überall in Vertei­digungsbereitschaft gesetzt.

Versicherung senkt Hyvothervnzins

Mt Zustimmung des Rsichswirtschastsminiisters haben sich die Versicherunasunternehmen entschlossen, den Zinssatz für ihre auf Wohngrundbssitz ausgeliehenen Hypotheken und den Zinssatz für ihre Schuldscheindarlehen an Körperschaften des öffentlichen Rechts auf 4)4 Prozent zu senken. Als Termin für die Senkung ist in der Regel der 1. Juli 1942 in Aussicht genommen.

Kleine Nachrichten ans Mer Welt

Die große« Kundgebungen der studentischen Jugend in Jtalieu für Deutschland und Japan haben sich auch am Frei­tag in verschiedenen norditalienischen Städten wiederholt. Eines der Hauptziele der langen, wohldiszipliniertsn Ko­lonnen war das deutsche Generalkonsulat in Mailand, wo die Studenten unter Absingen vaterländischer Lieder immer wieder in Hochrufe aus den Führer und den Duce, auf Deutschland und die Achse und den Dreimächtepakt aus­brachen. ^

Drei Hnnderttausender auf die Losnummer 4243. In der Ziehung der dritten Klasse der 6. Deutschen Reichslotteris fielen drei Gewinne von je 10V OVO RM. auf die Nummer 4243. Die Nummer wird in allen drei Abteilungen in Achtel­teilung ausgegeben.

Erster Fliegeralarm in Australien

DNB Stockholm, 13. Dez. Die nordaustralilche Hafenstadt Darwin hatte, wie Reuter meldet, i» der Nacht zum Freitag ihren ersten Luftalarm. Japanische Flugzeuge wurden nördlich von Darwin gesichtet, flöge« aber nicht übe, die Stadt.

Frachter Oregon" versenkt

DNB. Vichy. 13. Dez. OFI. ans N-uqork meldet, wurde der Frachter .Oregon", der seine erste Reise anssührte, als »e»- senkt gemeldet. Zahlreiche Opfer wurden verursacht.

Iranische Demonstrationen gegen britische Hungerpolitik

DNB. Berlin, 13. Dez. Einer Meldung aus Ankara zufolge, kam es in verschiedenen Gegenden des Iran, vor allem ich Kermanschah und Hamadan z« wiederholten Demonstratione» der Bevölkern«« gegen die trotz der zunehmenden Zuspitzung der Erniihrungslage weiterhin unternommene Beschlagnahme von Nahrungsmiteln durch die britischen Militärbehörde«. Blu­tige Zusammenstöße mit de» Vefatzungstruppen saude« statt.

Füttert die hungernden Bügel!