2. Seite Nr. 271

Nagolder Tagblatt ,D«r Gesellschafter'

Dienstag, den 18. November isu

Zum Reichskommissar für das Ostland hat der Führer den Ta»? leiter und Oberpräsidenten Hinrich Lohse bestellt.

Auch in Teilen der Ukraine ist bereits die Zivilverwaltung eingerichtet worden. Zum Reichskommissar sür die Ukraine hat der Führer den Kauleiter und Oderpräsidenten Erich Koch bestellt.

Reichsminister Alfred Rosenberg

Alfred Rosenberg stammt aus Reval, wo er 1893 geboren wurde. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule in Riga. 191b wurde die Technische Hochschule von Riga nach Moskau verlegt, und dort, mitten zwischen den Anzeichen des herauf­kommenden Bolschewismus, entstanden die Grundlagen zum ^.Mythus des 20. Jahrhunderts". 1918 erhielt er das Diplom als

Ingenieur-Architekt. Die Nachricht von dem deutschen Zusammen­bruch und der marxistischen Revolution lieg ihn den endgültigen Entschluß fassen, sich politischer Tätigkeit zuzuwenden. Nach der Proklamation der estnischen Republik reiste er, der die Schrecken des Bolschewismus aus nächster Nähe gesehen hatte, nach Mün­chen. Dort trat er mit Dietrich Eckart in Verbindung. Im Som­mer 1919 lernte er Adolf Hitler kennen und schloß sich ihm an. 1922 übernahm er zusammen mit Dietrich Eckart die Schrift­leitung desVölkischen Beobachters", dessen Aufbau von^ kleinen Wochenblatt zur großen Tageszeitung sich unter seiner Führung vollzogen hat. Er verfaßte die erste parteiamtliche Schrift der Be­wegung:Wesen, Grundsätze und Ziele der NSDAP.". Vis Ende 1937 war Alfred Rosenberg Hauptschriftleiter des Zentral­organes der Bewegung: seit dem 1. Januar 1938 zeichnete er als Herausgeber. Alfred Rosenberg nahm aktiv an den Kämpfen der jungen Bewegung teil. Er machte im Oktober 1922 den Marsch nach Coburg und den Deutschen Tag (14. bis IS. Oktober) in Coburg mit, er begleitete den Führer m den Vürgerbräukellsr «nd auf dem Marsch zur Feldherrnhalle am 9. November 1923.

Am 1. April 193b ernannte ihn der Führer zum Chef des Außenpolitischen Amtes der NSDAP, und zum Reichsleiter, am 24. Januar 1934 zum Beauftragten für die Ueberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP, und ihrer angeschlossenen Verbände.

Neben seinem grundlegenden WerkDer Mythus des 20. Jahr­hunderts" hat Alfred Rosenberg eine Reihe von Kampfschriften gegen die überstaatlichen Mächte verfaßt. Hier sind besonders zu erwähnen:Die Spur des Juden im Wandel der Zeiten",Die Protokolle der Weisen von Zion und die jüdische Weltpolitik", Unmoral im Talmud",Pest in Rußland",Der staatsfeind­liche Zionismus".Freimaurerische Weltpolitik",Der Sumpf", Das Wesengefüge des Nationalsozialismus". Als Abwehr gegen Angriffsschriften auf denMythos des 20. Jahrunderts" erschie­nen im Mai 1935 die KampfschriftenAn die Dunkelmänner unserer Zeit" und im September 1937Protestantische Rom­pilger". Auf dem Parteitag der Arbeit 1937 wurde das Werk Rosenbergs mit der Verleihung des deutschen Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft durch den Führer eindrucksvoll ge­ehrt. Er erhielt diese Auszeichnung als erster Lebender.

Gauleiter Hinrich Lohse wurde 1896 zu Mühlenbarbek in Hol­stein als Sohn eines Landwirts geboren. Er besuchte nach Ab­solvierung der Volksschule ein Jahr in Hamburg die Handels­schule und war dann von 1914 bis 1918 kaufmännischer Beamter, bis er im September 1915 in das Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 76 eintrat. Im November 1916 wurde er wegen Kriegs­dienstbeschädigung entlassen. Er war dann wieder kaufmännisch und von 1921 bis 1924 als Bankbeamter tätig. Seit 1921 ist Lohse Nationalsozialist. Er wurde im Jahre 1924 Vorstandsmitglied des völkisch-sozialen Blocks, Landesverband Schleswig-Holstein. Don 1924 bis 1930 war er nationalsozialistischer Stadtverord­neter in Altona. Seit 1925 ist er Gauleiter des Gaues Schleswig- Holstein. Im März 1933 wurde er zum Oberpräsidenten von Schleswig-Holstein ernannt und in den preußischen Staatsrat berufen.

Gauleiter Erich Koch wurde 1896 in Elberfeld geboren. Nach dreijähriger kaufmännischer Lehre trat er in den Dienst der Eisenbahnverwaltung ein. Von 19151918 war er Frontsoldat. Im Ruhrkampf wurde er mehrmals von den Franzosen ver­haftet. Von 19221928 gehörte Koch der EauleitungRuhr" der NSDAP, an und wurde 1926 wegen seiner politischen Betäti­gung aus dem Staatsdienst entlassen. 1928 rief ihn das Ver­trauen des Führers auf einen der sowohl innenpolitisch wie außenpolitisch bedeutsamen Posten, nämlich als Gauleiter nach dem damals stark exponierten Ostpreußen. Hier hat Koch di« ge­waltige Aufgabe gemeistert, eine parteipolitisch stark der Reak­tion verhaftete Provinz in kürzester Zeit, aher auch in zähem Kampf, dem Nationalsozialismus zu gewinnen. 1933 wurde er dann auch staatshoheitsrechtlich Oberpräsident dieser Provinz. Die gefahrvolle territoriale Lage Ostpreußens veranlaßte Koch auch zu Ueberlegungen und Maßnahmen, die ihn mit dem Be­reich der Außenpolitik stark in Berührung brachten, so daß er einen reichen Schatz wertvollster Erfahrungen besonders im Grenz- und Volkstumskampf sammeln konnte.

Gauleiter Dr. Alfred Meyer wurde 1891 als Sohn des Regie­rungs- und Baurates Carl Ludwig Meyer in Güttingen gebo­ren und trat später in die Offizierslaufbahn ein. Im Jahre 1914 erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klaffe, im Dezember 1915 im Priesterwald das EK. I. Im April 1917 in der Aisne-Lampagne- Schlacht fiel er verwundet in französische Gefangenschaft. Erst im März 1920 kehrte er mit dem letzten Transport über die Schweiz nach Deutschland zurück. Darauf erhielt er als Hauptmann seinen Abschied.

Im Mai 1920 fand er einen neuen Wirkungskreis als kauf­männischer Angestellter bei der ZecheGraf Bismarck" (Deutsche Erdölgesellschaft AG.), Gelsenkirchen. Nach Abschluß der kauf­männischen Ausbildung nahm er erneut das Studium auf und bezog die Universitäten in Bonn und Würzburg, wo er im De­zember 1922 zum Doktor rer. pol. promovierte. Anfang 1928 wurde er Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei mit der Mitgliedsnummer 28 738; bald darauf wurde er Orts­gruppenleiter von Gelsenkirchen. Im Januar 1931 ernannte ihn der Führer zum Gauleiter des Gaues Westfalen-Nord. Im Mai 1933 ernannte ihn der Reichspräsident von Hindenburg auf Vor­schlag des Führers zum Reichsstatthalter von Lippe und Schaum- burg-Lippe. Im Jahre 1938 wurde er Oberpräsident der Provinz Westfalen. Zu Beginn des Krieges war Gauleiter Dr. Meyer als Chef der Zivilverwaltung einer Armee im Westen eingesetzt, um dann im weiteren Verlauf des Krieges mit der Wahrneh­mung der Geschäfte des Reichsverteidigungskommiffars für den Wehrkreis VI beauftragt zu werden. Insbesondere nahmen hier die- Fragen aus dem Bergbau die erste Stelle ein. Die Sorge um die Erhaltung der Schaffenskraft und Gesundheit des deutschen Bergmannes und Arbeiters war besonders groß. Mannigfache Fragen der Produktion, insbesondere im Hinblick auf die dauern­den nächtlichen Fliegerangriffe, mußten gelöst werden.

Roosevelt läßt beten

DRV Berlin, 17. Nov.Gegeben in der Stadt Washington am 8. November des Herrn 1941, im 166. Jahre der Freiheit der Ver­einigten Staaten" hat Franklin D. Roosevelt eine Proklama­tion erlassen, die beginnt:Ich bestimme und bezeichne hiermit, daß Donnerstag, der 20. Tag des Monats November 1941, dazu benutzt werden soll, der himmlischen Quelle unseres Wohl­ergehens auf Erden Dank zu sagen."

So verschroben die Ausdrucksweise, so bigott ist der Inhalt dieser Kundgebung des Freimaurerhäuptlings Roosevelt.

Wir haben den Glauben an die geistige Würde des Menschen nicht verloren . . ."

Die Liebe zur Demokratie brennt hell in unseren Herzen."

Laßt uns den Segen des Himmels herabflehen auf unseren unwandelbaren Entschluß, unsere Lebensweise zu schützen gegen die Kräfte des Bösen und der Sklaverei, die uns in diesen Tagen zu umschlingen drohen."

In unseren Danksagungen wollen wir beten um ein schnelles Ende des Kampfes und um die Aufrichtung von Freiheit, Brü­derlichkeit und Gerechtigkeit für lange Zeit auf dieser Erde."

2m Geiste solcher zynischer Phrasen wagt der meineidige Präsi­dent und mehrfach übersührte Fälscher dem USA.-Volk seine heuchlerischen Unverschämtheiten vorzusetzen. Tag für Tag be­weist er durch sein Tun von neuem, daß er der letzte ist, der fromme Worte in den Mund nehmen darf. Lüge und Verleum­dung sind ihm so zur eigentlichen Natur geworden, daß seine Zunge es fertigbringt, Friedensgebete anzuordnen, während er Gleichzeitig neue Kriegsmaßnahmen trifft.

Rachklang zur NeutraliElsabftimmung

Reuyork, 17. Nov. Die Neuyorker Presse setzt die Kritik an der knappen Mehrheit des Abgeordnetenhauses bei der Verabschie­dung der erweiterten Revision des Neutralitatsgesetzes fort. Der Bundesleiter des America-First-Ausschusses erklärt, daß die Ab­geordneten, die gegen die Erweiterung der Vorlage gestimmr hätten, Gebiete größerer Bevölkerungsdichte vertreten Hütten. Oie 212 Abgeordneten, die dafür gestimmt hätten, verträten nur 15 Millionen, die 193 der Opposition dagegen 71 Millionen Menschen.

Nolgelandele Kameraden an Bord genommen

Rom, 17. Nov. 2m Zusammenhang mit dem Angriff deutscher Bombenflugzeuge auf die Oase Eiarabub an der libyschen Front berichtet ein Frontberichterstatter des Nachrichtenhiiros Stefani über einen Zwischenfall, der von der Kaltblütig- keitder deutschen Flieger zeugt. Die deutschen Bomber batten über den englischen Zeltlagern, den Kraftwagenparks und dem Flughafen Bomben aller Kaliber abgeworfen und dabei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört, als sie aus dem Rückflug angegriffen wurden. Die die deutsche Vomherformation beglei­tenden Jäger schossen eine Hurricane ab, so daß die übrigen Las Weite suchten. Ein von der englischen Abwehr getroffenes deut­sches Flugzeug mußte innerhalb der englischen Linie niedergehen. Mitten im feindlichen Feuer ging jedoch eine andere deutsche Maschine an der Seite des notgelandeten Flugzeuges nieder und nahm die Besatzung des notgelandeten deutschen Flug­zeuges, die ihren Apparat in Brand gesteckt hatte, an Bord. Ohne selbst getroffen zu sein, konnte die rettende deutsche Maschine wieder aufsteigen und an ihren Stützpunkt zurückkehren. Die deut­schen Jäger schossen auf ihrem Rückflug über der östlichen Cyre- naika noch drei Martin-Bomber ab.

Ritterkreuz für Nachtausklarer

DNV Berlin, 1/.. Nov. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant'K r ü g e r, Beobachter in einer Auf­klärungsstaffel. Er wurde 1916 in Altona/Elbe geboren und hat als Beobachter in einer Ausklärungsstafsel bei kühn durchgefllhr- ten Tag- und Nachteinsätzen hervorragende Leistungen vollbracht und vor allm in der Nachtaufklärung bahnhrechende Erfolge erzielt.

Tojo «nd Togo vor dem japanischen Reichstag

DNB Tokio, 17. Nov. Anläßlich der Eröffnung der Reichstags­sitzung hielt der japanische Außenminister Togo eine Rede, in der er eingangs die Bedeutung des Dreimächtepaktes als Instru­ment zur Schaffung einer gerechten Ordnung unterstrich. Nach­dem der Außenminister auf die Fortschritte hingewiesen hatte, hob er die Entschlossenheit Japans hervor, die Zusammen­arbeit mit der chinesischen N a t i o n a l r e g i erun g weiter auszubauen. Sodann ging Togo auf die Drohungen der Vereinigten Staaten von Amerika und England ein, die begonnen hätten, zusammen mit Australien, Niederländisch-Jndien und Tschungking Japan einzukreisen. Die Beziehungen zu den Ver­einigten Staaten hätten sich immer weiter verschlechtert. Wenn ein Fall eintreten sollte, der die Existenz des japanischen Impe­riums bedrohe oder das Prestige Japans als Großmacht bloß­stellen würde, müßte Japan dem entschlossen entgegentreten. In gleicher Weise sei Japan entschlossen, auch im Norden die Ent­wicklung einer Lage zu verhindern, welche die Rechte und Inter­essen Japans bedrohen würde.

Ministerpräsident General Tojo stellte fest, daß die Wirt­schaftsblockade gegen Japan einen feindlichen Akt darstelle. Es seien genügend Rohstoffe sichergestellt, um den Druck Englands und der USA. auszugleichen. Alle Vorbereitungen seien getrof­fen, um das Tschungking-Regime zu beseitigen und gegen neue Entwicklungen gerüstet zu sein zum Schutze der von Japan er­strebten ostasiatischen Zone des allgemeinen Wohlstandes.

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Das japanische Unterhaus billigte einstimmig die Regierungs­vorlage über den Zusatzhaushalt für außerordentliche Milrtär- ausgaben in Höhe von 3,8 Milliarden Pen.

Letzte Nachrichten

Zwei neue Ritterkreuzträger der Luftwaffe DNB. Berlin. 18. Nov. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Michalek und Feldwebel Ohl- rogge, beide Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.

Zwei Milliarden-Anleihe in Finnland voll gezeichnet DNB. Helsinki 18. Nov. Die vor zwei Monaten aufge­legte Anleihe für Arbeit und Kampf im Betrage von zwei Milliarden Finnmark wurde voll gezeichnet. Damit ist die dritte Anleihe ebenso wie die beiden vorhergehenden von je einer Milliarde Finnmark voll gezeichnet.

Finnische Handelsdelegation in Rom DNV. Rom. 18. Nov. Eine finnische Handelsdelegation ist in Rom eingetroffen.

3,8 Milliarden Pen für außerordentliche Militärausaaben vom japanischen Reichstag gebilligt DNV. Tokio. 18. Nov. Die zusätzliche Haushaltsvorlage für außerordentliche Militärausgaben in Höhe von 3.8 Milliarden Pen wurde vom Reichstag einstimmia gebilligt.

Japans Finanzen gesund

DNB Tokio, l8. Nov. Trotz 4X Jahren Chinakonslikt seien Japans Finanzen gesund, und es seien genügend Finanzqucllen vorhanden, um die Staatsausgaben M decken, stellte Finanzmini­ster Kaya in seiner Reichstagsrede am Montag fett

Kurusu bei Hüll und Roosevelt DNV. Neuyork, 18. Noo. Der japanische Sonderbotschaf­ter Kurusu hatte eine Unterredung mit Außenminister Hüll und suchte dann in Begleitung Hulls Roosevelt auf.

Quisling auf dem Treffen der Hird-Organifation DNB. Oslo, 18. Nov. In Drontheim fand ein großes Tref fen der Nasjonal Sämling statt, bei dem die tzird Organisa­tion aufmarschierte und mehrere norwegische Minister sprachen. Vidkum Quisling schilderte besonders die Zusammenhänge zwi­schen der berüchtigten englischenTeile- und Herrsche-Politik". die Europa ausspaltete, zwischen dem Bolschewismus und dem zum Kriege treibenden internationalen Judentum.

Aufständische Araber im Kamps gegen die brit. Eindringlinge im Irak und in Syrien

DNB. Rom, 18. Nov. Mehrfach griffen Abteilungen Aufstän­discher englische Transportkolonnen mit Lebensmittel und Mu nition an. Bei einem dieser Uebersiille wurde eine Reihe von britischen Soldaten getötet oder verwundet. Die englischen Be­hörden haben die Zerstörung einiger arabischer Dörfer ange­ordnet, die umzingelt und angezllndet wurde». In einer dieser Ortschaften wurden englische Truppen während des Zerstörungs­werkes angegriffen und in die Flucht geschlagen.

Der Fünfjahresplan für die bulgarische Landwirtschaft

DNB. Sofia. 18. November. Die Zeitungen veröffentlichen Einzelheiten über den Fünfjahresplan für die bulgarische Land­wirtschaft.

Der Hasen von Wladiwostok fast tot"

DNB. Schau ghai, 18. Nov.Die Lage in Wladiwostok machte einen denkbar ungünstigen Eindruck auf mich", erklärte ein litauischer Flüchtling. Die Berpflegungslage sei miserabel und verzweifelt. In de« Tagen vor seiner Abreise habe starker Brotmangel geherrscht, so daß der größte Teil der Bevölkerung sich von Fischerzeugnissen ernähre» mußte. In vielen Straßen sah man lange Schlangen nach Brot stehen. Der Hase» sei fast tot. Die Bevölkerung sei nieder gedrückt, werde terrorisiert, sei erschöpft und schlecht gekleidet.

Württemberg

nsg. Stuttgart. (Mit dem Blutorden ausgezeich­net.) Bei der für die Toten des 9. November und für die im- jetzigen Ringen für Deutschlands Zukunft gefallenen Kameraden der Ortsgruppe Stuttgart-Gaisburg gehaltenen Feierstunde konnte Ortsgruppenleiter V i. A. Kentner einem alten bewähr­ten Kämpfer der Bewegung, Hugo Berg, im Namen des Führers den Blutorden nebst Urkunde überreichen.

Deut>ch-Ungarijche Gesellschaft. In der Villa Berg wurde am Sonntag die Zweigstelle Stuttgart der Deutsch-Ungari­schen Gesellschaft gegründet. Als Vertreter der ungarischen Ne­gierung nahm der ao. Gesandte und bevollmächtigte Minister

Feldmarschalleutnant Döme Sztojay und der ungarische General­konsul in München teil. Oberbürgermeister Dr. Strölin übernahm bas Ehrenpräsidium der Zweigstelle und Ministerialdirektor OLerführer Dill die Präsidentschaft.

Im Streit erstochen. Am Sonntag abend gerieten in einer Wohnbaracke in Feuerbach zwei Männer in Streit, in dessen Verlauf der eine seinem Gegner einen Messerstist in die Brust bei­brachte. Der Verletzte starb bei der Ueberführung ins Kranken­haus. Der Täter wurde festaenommen.

Neckars»!«. (Ab > chie d.) Bürgermeister Häußler, der 27 Jahre dieEeschicke der aufwärtsstrebenden Industriestadt Neckarsulm mit Umsicht und Tatkraft geleitet hat, nimmt in diesen Tagen Ab­schied. In einer schlichten Feier gedachte man des scheidenden Bürgermeisters. Landrat Dr. Heubach-Heilbronn dankte ihm na- intzns des Landratsamts und des Kreisverbands, Ortsgruppen­leiter Endreß als stellvertretender Bürgermeister brachte den Dank von Partei und Staat, Beigeordneten und Ratsherrn zum Ausdruck, ebenso Pg. Ehnes als Vertreter der Gefolgschaft der Stadtgemeinde Neckarsulm.

Karlsruhe. (Tödlicher Unfall.) Der ledige Aushilfs­rangierarbeiter Joseph Benz aus Durbach-Bottenau, beschäftigt am Rangierbahnhof Offenburg, wurde dort gegen 19.30 Uhr bei der Rammersweier Brücke zwischen den Gleisen tot aufgefunden. Benz befand sich auf dem Wege zum Dienstantritt und ist anschei- r^nd vom Zuge angefahren und tödlich verletzt worden.

Karlsruhe. (Todesfall.) Im -Alter von 81 Jahren verstarb hier Landgerichtspräsident i. R. August Dölt er. Er war in Karlsruhe geboren, trat nach dem juristischen Studium in den badischen Justizdienst, wirkte in Kenzingen, Pforzheim und Offenburg und zuletzt als Landgerichtspräsident in Karlsruhe. Besondere Verdienste erwarb sich der Verstorbene an leitender Stelle des Roten Kreuzes.

Karlsruhe. (Tagungder Kältefachleute.) Am Sams­tag fand in der Technischen Hochschule eine von der Arbeitsge­meinschaft Kältetechnik des Vereins Deutscher Ingenieure ver­anstaltete Arbeitstagung statt. In sechs Vorträgen wurde das Thema der Kälteanwendung in der chemischen Industrie be­handelt.

Pforzheim. (Tödlicher Unfall.) Der 71 Jahre alte Bern­hard Schmitt in Niefern geriet auf dem Heimweg vom Bahn­hof vor den Kühler eines Autos. Er wurde zur Seite geschleu­dert und blieb tot liegen.

Offenbürg. (4000 Maulbeer st räucher gepflanzt.) Der Vermehrten Seidenraupenzucht im Offenburger Stadtgebiet dienen große Neuanpflanzungen von Maulbeersträuchern. Im Benehmen mit den Schulen werden 4000 Maulbeersträucher neu gepflanzt und ausgewertet.

Lahr. (80. Geburtstag.) Professor Dr. h. c. Adolf Bar­tels in Weimar, der deutsche Literaturhistoriker, der in den Jahren 1890/92 als Schriftleiter und literarischer Berater des Verlages Moritz Schauenburg in Lahr wirkte, beging seinen 80. Geburtstag. Er wurde kürzlich mit dem Dietrich-Eckart-Preis ausgezeichnet. 2n Lahr erwarb sich Bartels große Verdienste um die Stadtgeschichte sowie um das Bismarck- und Ludwig-Eichrodt- Denkmal.

Billingen. (Kohlenoxydgasvergiftung.) An einem Ofen, in dem ein Brikettfeuer brannte, wurde nachts die Rohr­klappe zugemacht, so daß die Kohlenoxydgase ins Zimmer ström­ten. Zwei Personen mußten mit schweren Vergiftungen dem städtischen Krankenhaus Angeführt werden.

Schopfheim. (Vermißt.) Seit dem 4. November wird hier der 17 Jahre alte Malerlehrling Albert Keller vermißt. Der junge Mann hat sich offenbar aus Furcht vor einer Strafe aus dem Hause entfernt.

Reckarsteinach. (Beim Spiel ertrunken.) Das 3 Jahre alte Söhnchen des zur Zeit im Felde stehenven Gastwirts Adam Rehberger von Altneudorf spielte mit gleichaltrigen Kindern am Ufer der Steinach Dabei fiel der Kleine ins Wasser und ertrank.

Straßburg. (Theaterbeginn.) Nach in Tag- und Nacht­arbeit durchgeführtem vollständigem Umbau des Bühnenhauses und einer darin vollzogenen ebenfalls völligen technischen Neu­einrichtung mit umfassender neuzeitlicher Beleuchtungsanlage konnte mit Richard WagnersLohengrin" das unter Leitung vss Generalintendanten Jngolf Kuntze stehende Theater der Stadt Straßburg seine Spielzeit eröffnen. Nicht unerheblich war bei dem Straßburger Theaterausbau die Mitarbeit maßgebender Reichsstellen wie des Reichsministermms für Volksaufklärung und Propaganda und des Reichssinanzmintsteriums.