z. Seite Nr. 246

Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag, de« 29. Oktober 1941

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zM all den politischen Sefttanzereien Roosevelts mutz man sich immer die Tatsache vor Auge» halte«, daß das USA.-Volk gegen den Krieg ist und daß hinter dem kriegs- treiberischen Präsidenten nichts weiter steht als eine Anzahl imperialistischer Politiker und eine kleine, aber einflußreiche Clique der jüdischen Plutokratie. Was sich seit zwei Jahren in Nordamerika abspielt, ist eine groteske Verzerrung der demokratischen Grundsätze, nach denen daseigene Land Gottes" angeblich regiert wird. Preis« und Rundfunk, also di» sogenannte öffentliche Meinung, find zum weitaus größ­ten Teil in den Händen Mischer Kapitalisten; sie über- Snen mit ihrem Geschrei di« kräftigsten Stimmen oer Ver­nunft. Noosevelt weiß ganz genau, daß die Masse der Ameri­kaner nicht hinter ihm steht, und daher kommt auch die Me­tz ode, vor jeder neuen politischen Aktion durch seine Mit­telsmänner die Stimmung der Oeffentlichkeit genau prüfen zu lassen, um sestzustellen, ob ohne eine Gefahr für ihn die Zeit für den nächsten Schritt auf dem Wege zum Krieg reif geworden ist.

Noosevelt hatte sich unzweifelhaft vorgenommen, das ganze Neutralitätsgesetz über Bord zu werfen, als aber Knox, Stimson und Pepper und die übrige» Trabanten der Regierung mit ihren vorbereitenden Reden auf Wider­stand stießen, ließ der Präsident den Eeneralplan sofort wie­der fallen. Das nächste Teilstück der Propaganda war der versuch, die Aufhebung der Kriegszonen durchzudrücken. Das amerikanische Volk aber hatte das durchaus vernünf­tige Empfinden, daß derjenige, der sich unter Mißachtung der internationalen Bestimmungen in eine Kriegszone be­gibt, auch nach den Gesetzen des Krieges behandelt wird. Daraufhin beschränkte sich die Propaganda der Regierung auf die Bewaffnung der Handelsflotte, um sie in den Stand zu setzen, sichgegen ungerechtfertigte An­griffe" zu wehren. Weil aber auch die Annahme dieser Maß­nahme zweifelhaft war, hat Noosevelt kurz vor der Abstim­mung noch schnell denF a ll Kearny" gestartet, um die Opposition zum Schweigen zu bringen. Es wird sich erwei­sen, daß der Fall Kearny in das gleiche Kapitel gehört, das mit derAthenia" begann und mit dem ZerstörerGreer" seine Fortsetzung fand.

lieber dieAthenia" wird schon fett vielen Monaten in England und Amerika der Schleier des Schweigens ge­breitet. Die Absicht, mit der Meldung über die angebliche Torpedierung dieses Schiffe» den gleichen Kriegsvorwand zu schaffen wie im Weltkrieg mit derLusitania", ist ge­scheitert. Die Welt weiß mittlerweile, daß die Urheber de« Torpedoschusses in der nächste« Näh« Churchill» m Hans« sind. Mit dem FallGreer" bat sich kürzlich ein parla­mentarischer amerikanischer UntersuÄunysans- schuß befaßt; fei« Urteil liegt vor; es enthalt kein» Spur eines Beweis«, für einen deutsche« Angriff auf dieses ame­rikanische Kriegsschiff, aber «»stellt fest, daß Noosevelt dem amerikanische« Volk ein« Anzahlwichtiger Tatsachen" ver- schwiegen hat. Diese Feststellung wird den Präsidenten der Bereinigten Staaten weiter nicht jtSren, den« da« «tt de« Ereer^Ärummel verbunden» Zt« nämlich di« Aufpeid- schung der deutschfeindlich« Ennummdg ist damak» zwar nicht ganz, aber z« einem sewtffe« Teil erreicht worden, «nd das genügt« de« Kriegshetzer» -ei ihre« schrittweise« ver­gehe». DerFall Kearntz" Hot di« Abstimmung über die Bewaffnung der Handekrfchiffd i» Sinne Roosevelts de- «iuflutzt, und wenn stch »ach einiger Zeit da» NSN.-Vott von der Unhaltbarkeit a«ch Vieser Roosevekksche« Behaup­tungen überzeuge« «u^ wird «an eben zur Ablenkung einen neuen Zwischenfall konstruieren, und so soll das nach den Plänen der angelsächsischen Kriegshetzer weitergehsn, bi« die Stimme« der Vernunft verstumme« »nd bi» RooseveltfreieHandzu haben glaubt.

Die Dollarimperialisten haben ihre Finger nicht nur bei der Bekämpfung der aufbauende» und ordnende» Achsen­politik im Spiel, sondern sie bemühen sich auch um die Ver­größerung ihre« Einflusses im südamer iranischen N a n m. Noosevelt weiß ganz genau, daß Südamerika und Europa sich in ihrer wirtschaftlichen Produktion ausgezeich­net ergänzen. Südamerika liefert Rohstoffe, Europa liefert Maschine« und Fertigwaren, und diese Wechselseitigkeit vev- bürgt auf lange Sicht die fruchtbarsten Wirtschaftsbeziehun­gen. Noosevelt geht darauf hinaus, die durch den Krieg unterbrochenen Verbindungen auch für die Zukunft zu sper« nn. Das ist der Grund für die Versprechungen und Drohun­gen, mit denen die südamerikanischen Staaten von Washing­ton überschwemmt werden. Das neuerliche Beispiel Pa» na m a ist bezeichnend für die Brutalität, mit der gegen ein Land gearbeitet wird, das sich dem Kriegskurs Roosevelts nicht anschlietzen will. Die Lockungen halfen nicht; darauf wurde der Staatsstreich inszeniert; die Absetzung des pana- inefischen Präsidenten folgte, eine von Washington ab­hängige Regierung kam ans Ruder, und nun sind die Lev- yandlungen über die Abtretung von Stützpunkten be­reit« im Gange. Die Beschlagnahme von 18 peruanischen Flugzeugen durch die USA. beweist ebenfalls, wie dergroß« Freund im Norden" mit denkleinen südamerikanischen Brüdern" umspringt, die ihm nicht zu Willen sind.

Der von Washington befohlene Staatsstreich in Panama und der Raub oer peruanischen Flugzeuge hat in Südame­rika ein mehr als peinliches Aufsehen erregt. Mit jedem Tag wird es deutlicher, daß die plutokratische Politik Roofs- Es nichts mit der angeblichen Verteidigung der Demo­kratie und ebenso wenig mit dem Schutz der Menschenrechte zu tun hat, sondern daß sie weiter nichts ist als der Ausdruck des imperialistischen Willens zur Beeinflussung und Beherr­schung des gesamten südamerikanischen Kontinents.

Intrigante USA.-Politik"

Provozierung Perus durch Beschlagnahmt SO» 18 Flugzeugen

Berlin, 19. Okt. Wenige Tage nach dem Staatsstreich in Pa» nama wird ein neuer Versuch der Vereinigte« Staate«, ganz Aberoamerika zu terrorisieren, bekannt. 18 Flugzeug«, di» di« peruanische Regierung aus den Beständen der früheren norwe- K'schen Regierung in Kanada gekauft hatte, wurden während "esUmladens in Neu york auf Veranlassung des Staats­departements beschlagnahmt und solle» jetzt audi«Sowj«t- Union geliefert werden.

Dieser Eingriff in die souveränen Rechte ein«» amerikanische» Piepublik ist umso unglaublicher, als Washington zunächst di« peruanische Regierung ermutigt hatte, di« Flugzeuge von Ka­nada nach Brooklyn zu bringen. Ein peruanischer Dampfer war wr Vertrauen auf die Zusage des Staatsdepartements, di« Durchfuhr dieses Kriegsmaterials zu erleichtern, eigens nach euyork geschickt worden.' Das Schiff hätte natürlich die Flug« i uge genau so gut in einem kanadischen Hafen abholen können. Dmzu kommt, daß der Grund für die Beschlagnahme viel wem- . »"in dem plötzlichen Bedürfnis zu suchen ist, den Sowjets zu -Mir, als vielmehr in dem Wunsche, Peru zu kränken. Denn

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Der Hasen von Odessa

(Atlantic, Zander-M.-K.)

wie eine kanadische Verlautbarung besagt, haben norwegische und britische Piloten diese Maschinen als qualitativ min­derwertig zurückgewiesen. Erst daraufhin wurden sie an die peruanische Regierung abgestoßen. Daß der Sowjetunion, die sich im Kampf, gegen die beste Luftwaffe der Welt befindet, mit diesen schlechten Maschinen nicht geholfen werden kann, liegt daher auf der Hand. Mit der Beschlagnahme der Flugzeuge Pe­rus wird Peru auf das schwerste provoziert. Es ist deshalb ver­ständlich, daß der peruanische Luftfahrtattacheö in Washington, der durch seine Non-Stop-Flüge bekannte Flieger und Arzt Oberst Revored, seinen Rücktritt eingereicht hat.

Der ganze Fall ist symptomatisch für die häßlichen Intrigen, die die Rosevelt'sche Diplomatie ununterbrochen in und zwischen den einzelnen iberoamerikanischen Staaten zu stiften sucht.

Wvchenbileuz der Kriegsmarine

Mindestens 126 506 VRT. britische Schiffsv-rl:ste

DRV Berlin, 19. Okt. Der Kampf der deutschen Kriegs­marine gegen die britische Versorgungsschiffahrt war in der Woche vom 12. bis 18. Oktober wieder sehr erfolgreich. U-Boote versenkten im Atlantik am Anfang der Woche drei Handels­schiff, mit 23 909 BRT. Deutsche Schnellboote vernichteten bei einem Vorstoß gegen die britische Küste aus einem Eeleitzug > Handelsschiffe mit zusammen 18 990 BRT. und einen britischen Zerstörer und wenige Tage später ein Bewachungsfahrzeug. In «ehrtägige» zähen Angriffen versenkten andere deutsche U-Boote «u» einem von Nordamerika nach England gehenden Eeleitzug 10 Handelsschiffe mit zusammen 69 090 BRT.. darunter drei voll-

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Ei« automatischer Sowjetgranatwerfer

Diese seltsam» Waffenkonstruktion fanden unsere Soldaten unter dem riesigen Veutematerial. Die 42 Granaten können auto­matisch ausgelöst werden. (ft-PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Baumann, Sch., Zander-M.-K.)

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beladene Tanker. Ferner wurde ein weiteres Schiff von 5999 B.- Registertonnen torpediert und in nächtlichem Kampf gegen die feindlichen Sicherungsstreitkräfte zwei Zerstörer des Geleitzuges versenkt. Die Briten verloren also in dieser Woche durch die deutschen U-Boote insgesamt 19 Handelsschiffe mit 191999 VRT., ferner 3 Zerstörer und ein Vewachungsfahrzeug. Zählt man dazu die Verluste, die die deutsche Luftwaffe der britischen Handelsschiffahrt im selben Zeitraum mit insgesamt 25 509 BRT. und einem mit einer Tonnage nicht genannten Handelsschiff zu- sügte, so beläuft sich die britische Einbuße an Handelsschifftonnage in dieser Woche auf mindestens 126 509 VRT.

Die deutsche Kriegsmarine setzte ferner ihre Verminung der britischen Häfen planmäßig fort. Ihre Artillerie beschoß mie Funkanlagen in Dover mit beobachteter Wirkung und schoß meh­rere britische Flugzeuge am Kanal ab. Im Osten setzte die deut­sche Kriegsmarine ihre Minenräumung im Schwarzen Meer und im Finnischen Meerbusen fort und griff mit ihrer Artillerie in den Kamps des Heeres und der Luftwaffe mit guter Wirkung ein.

Spendet Bücher für die SMMtt!

Reichsleiter Rosenberg und andere Reichsleiter sowie die Führer der Gliederungen und Verbände erlassen folgenden Aufruf:

,Miele Millionen Bücher wurden bisher durch dieVücher- sammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht" dem deut­schen Soldaten an die Front und in die Lazarette geschickt. Sie haben viel Freude bereitet und die Verbundenheit der Front mit der Heimat im Erlebnis durch das Buch zum Ausdruck gebracht.

Nunmehr kämpfen unsere Soldaten in entscheidenden schicksals­schweren Schlachten im Osten, die zur Vernichtung des ganz Europa bedrohenden Bolschewismus führen werde«. Den Einsatz v>er Front wollen wir in der Heimat mit allen Mitteln starkes, ihre Entbehrungen und Opfer mildern helfen. Auch dazu möge wieder das deutsche Buch seinen Beitrag leisten.

Ich rufe daher alle deutschen Volksgenossen und Volksgenos­sinnen auf, wiederum derBüchersammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht" durch zahlreiche Spenden zu helfen, den deutschen Soldaten im kommenden Winter Stunden des Kräfte­sammelns und der seelischen Erbauung zu schenken. Es kommt dabei nicht auf die Zahl allein an, sondern auf die Zahl der für den Einsatz geeigneten Bücher.

Diesem meinem Aufruf schließen sich die mitunterzeichneten Reichsleiter, Führer der Gliederungen und Verbände an. Damit hat stch die gesamte Bewegung in den Dienst dieser Sammelaktton gestellt, und viele tausende freiwillige Helfer werden sich erneut für das Gelingen dieser kulturellen Betreuung unserer Soldaten einsetzen."

Der Beauftragte des Führers für die lleberwachung der ge­samten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Rosenberg: Reichsorgani­sationsleiter Dr. Ley; Stabschef der SA. Lutze; Reichsführer ft Himmler; Korpsführer des NSKK. Hühnlein; der bevollmäch­tigte Vertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Möckel; Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink; Reichsdozentenführer Professor Dr. Schultze; Reichsstudentenführer Dr. Scheel; Gau­leiter und Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Wächtler; Korps­führer des NSFK., General der Flieger Christiansen; Reichs­arbeitsführer Hierl.

Dr. Goebbels zur Kriegsbuchwoche 1911

Der Reichsminister fiir Volksaufklärung und Propaganda und Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels, erläßt zur Kriegsbuchwoche 1941, die vom 26. Oktober bis 2. November durchgeführt wird, folgenden Aufruf:

Mas deutsche Volk schöpft aus den Werken seiner Dichter und Denker Mut und Kraft. Es trägt während der Kriegsbuchwoche 1941 das seinige dazu bei, um unsere Soldaten an allen Fronten mit guten Büchern zu versorgen; denn das Buch ist ein Schwert des Geistes. Wir sind stolz darauf, daß es im Kampfe unseres Volkes um sein Lebensrecht wiederum ein treuer Begleiter un­serer Soldaten geworden ist."

Sowjetflüchtlinge in der Türkei. An der kaukasischen wie auch an der iranisch-türkischen Grenze finden sött einigen Wochen ständiz ErenMertritte von Militärpersonen aller Grade der Sowjetarmee und auch von politischen Kommis­saren statt, die teilweise mit reichen Geldmitteln ausgestattet sind. 2n der Stadt Kars wurde von den türkischen Behörden ein Sammellager eingerichtet. In den Schwarzmeerhäfen Trapezunt, Samsun und Kiresum sind einige kleinere Schiffe eingelaufen, deren bolschewistische Besatzungen in der Türkei sogleich in Gewahrsam genommen wurden.

Arias nach wie vor in Haft. Wie aus Panama verlauter, wird Präsident Dr. Alias aus Befehl von USA. nach wie vor im Gefängnis in Christobal in Haft gehalten. Offenbar will man durch dieses brutale und erpresserische Vorgehen ihn zwingen, die seit langem vorbereitete Verzichterklärung zu unterzeichnen.

Vewasf,lungsoerbot für Panama-Schiffe widerrufen. Asso­ciated Preß erfährt aus Panama-Stadt, daß das Kabinett von Panama in seiner Samstag-Sitzung die Bewaffnung der Schiffe von Panama beschlossen habe, und daß das Be­waffnungsverbot, das der Präsident Alias kürzlich erließ, schleunigst widerrufen wurde. Noosevelt hat also für keine Dollars und Drohungen prompte Arbeit erhalten.