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slr. 215 Samstag, äen 13. September 1941 115. Jahrgang
weitere Schläge unserer Luftwaffe
Stets auf der Wacht: Gestern nachmittag 4 britische Flugzeuge abgeschoffen, Abschußzahl der vorletzten Nacht erhöhte sich auf 4 — Wuchtige Luftangriffe auf Leningrad «nd Suez
25'' '' Dampfer mit 155000 ART versenkt
Berlin, 13. Sept. Das) die deutsche Luftwaffe stets auf der Wacht bleibt, bewies der gestrige Nachmittag erneut. Bei Einslugsversuchen britischer Flugzeuge in das besetzte Gebiet wurden 1 englische Jagdflugzeuge vom Muster Spitfire von deutschen Jägern abgeschossen.
Berlin, 13. Sept. Die Versuche britischer Flugzeuge, in der vorgestrigen Nacht ins Reichsgebiet einzufliegen, stießen auf starke Abwehr. Die Zahl der durch Flak und Marineartillerie abgeschosscnen britischen Flugzeuge erhöhte sich auf vier. In der gleichen Nacht wurden der Hafen von Suez und weitere große Hafenanlagen in Aegypten von deutschen Flugzeugen erfolgreich angegriffen.
Berlin, 13. Sept. Im Osten erhält der Feind von unserer Luftwaffe weiter vernichtende Schläge. Feindliche Stellungen und kriegswichtige Ziele in Leningrad wurden in der vorletzten Nacht mit Erfolg angegriffen. Große Brände wurden in Leningrad als Folge der Angriffe deutscher Flugzeuge beobachtet.
Rollende Einsätze der Luftwaffe
DNB Berlin, 12. Sept. In der Ukraine richteten sich die Operationen der deutschen Luftwaffe am 11. September in wiederholten Angriffen auf die Gebiete zwischen dem Unterlauf des Dnjepr und der Krim und dem mittleren Dnjepr und der Desna. Während schnelle Verbände des Heeres an einzelnen Stellen schon weit über die deutschen Linien hinaus vorstießen, führten die Verbände der Luftwaffe rollende Einsätze auf Feldstellungen «nd Verbindungslinien der Sowjets durch, um den bolschewistischen Widerstand zu brechen, seine Bewegungen zu lähmen und den Nachschub zu verhindern. Deutsche Kampfflugzeuge vernichteten motorisierte Kolonnen mit zahlreichen Lastkraftwagen, Panzern «nd Geschützen. Sowjetische Artilleriestellungen und Munitionslager wurden durch Bombenvolltreffer zerstört. Bet erfolgreichen Angriffen im Raum Neshin-Tschkow wurden 28 EisenLahnzüge zerstört.
An der Abwehr der verschiedenen sowjetischen Landungsver- s«che auf dem Westufer des Dnjepr haben neben den Einheiten des deutschen Heeres die im Südabschnitt der Ostfront eingesetzten ungarischen Verbände einen beachtlichen Anteil gehabt. An einigen Stellen im Einsatzbereich der ungarischen Truppen gelang es den Bolschewisten infolge günstiger Umstände, das Westufer des Dnjepr zu erreichen. I» schnellem und erfolgreichem Gegenstoß warfen die Ungarn sie jedoch zurück. Die ungarischen Truppen machten in diesen Gefechten zahlreiche Gefangene und erbeuteten sowjetisches Kriegsgerät. Ungarische Jagdflieger haben in Lustkämpfen mit sowjetischen Kampfflugzeugen wiederholt ihre kämpferische Ueberlegenheit über die Sowjetflieger bewiesen.
Marineartillerie schoß britisches Flugzeug ab
Berlin, 12. Sept. Deutsche Marineartillerie schoß am 11. September ein britisches Kampfflugzeug ab, das versucht hatte, sich der Küste des besetzten Gebietes zu nähern.
Vernichtende Angriffe ans Transportzüge
DNB Berlin, 12. Sept. Vier deutsche Kampfflugzeuge erzielten am 10. September bei einem Angrisfsslug gegen Eisenbahnstrecken im südlichen Kampfabschnitt der Ostfront Volltreffer in sieben Transportzügen, die sämtlich schwer beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Ein Tankwagenzug geriet in Brand und wurde in kurzer Zeit durch Feuer vernichtet. Durch eine andere Gruppe von drei Kampfflugzeugen wurden ms einem Bahnhof zehn abgestellte Transportzüge angegriffen und schwer beschädigt. Ein außerhalb des Bahnhofs stehender Eüterzug wurde aus 30 Meter Höhe angegriffen und durch Bombentreffer gänzlich aus den Gleisen geworfen und zerstört. Die Flieger beschossen daraufhin noch die Lokomotive mit Bordwaffen und vernichteten sie vollständig. Einige im Zuge befindliche Tankwagen brannten, nachdem sie umgestürzt waren, aus.
Die Truppen des deutschen Heeres waren auch am 10. September in der Abwehrvereinzelter sowjetischerLuf t-
angrisse im Südabschnitt der Ostfront wiederum erfolgreich. Fünf Sowjetflugzeuge wurden bei Angriffsversuchen auf die deutschen Jnfanteriestellnngen lediglich durch das zusammenge- We Feuer aus den Infanterie-Waffen zum Absturz gebracht. Eine Kompanie eines Vaubataillons schoß hiervon ein Flugzeug durch Eewehrfeuer ab.
Der deutsche Wehrmachtsbericht
Schwere Schläge für Englands Schiffahrt
M WO VRT. durch U-Boote versenkt — 2100V VRT. durch me Luftwaffe vernichtet — Drei britische Schnellboote durch deutsche Vorpostenboote versenkt — Britischer Kreuzer beschädigt
DNB. Ans dem Führer-Hauptquartier, 12. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Osten gehen die An g r if f s op e ra 1 i on e n trotz Mechter Wetterlage und schwieriger Geländeverhältnisse
aut vorwärts.
Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, griffen Unterseeboote im Nordatlantik einen großen, durch Korvetten und Zerstörer stark gesicherten feindlichen Eeleitzug an, der aus über 4L Schiffen bestand. I« zähen mehrtägigen Kämpfen versenkten die Unterseeboote bisher 22 Dampfer mit zusammen 134 »08 VRT. Zwei weitere Schiffe mit 11 llvv VRT. wurden torpediert. Auch mit ihrem Verlust ist zu rechnen. Der feindliche Eeleitzug wird weiter angegriffen.
Im Kampf gegen dis britische Bersorgungs- »chiffahrt versenkte die Luftwaffe in der letzten Nacht südostwärts Great Sjarmouth aus einem gesicherten Geleitzug heraus drei Frachter mit zusammen 21 Ovo VRT. Im gleichen Seegebiet wurde ein leichter britischer Kreuzer und nordostwärts Almsick ein weiteres Handelsschiff durch Bombenwurf beschädigt. Andere Kampfflugzeuge erzielten im Tiefangriff Bombentreffer schweren Kalibers in einem Hochofenwerk bei Middles- borough und in Hafenanlagen an der Ostküste der Insel.
Im Geleitdienst stehende Vorpostenboote »ehrten im Kanal wiederholte Angriffe eines britischen Schnellbootverbandes auf das ihnen anvertraute Geleit ab. Sie versenkten drei der angreifenden Schnellboote. Küsten- vatterien der Kriegsmarine griffen in das Gefecht ein und vertrieben die übrigen Boote. Alle Fahrzeugs des Geleits erreichten unbeschädigt ihren Bestimmungsort.
Britische Flugzeuge griffen in der letzten Nacht mit geringer Wirkung das norddeutsche Küstengebiet an. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste an Tote« «nd Verletzten. Flakartillerie schoß zwei feindliche Bomber ab.
Weitere englische Schiffsverluste
Stockholm, 12. Sept. Nach einem amtlichen Bericht der britischen Admiralität ist das Hilssschiff „Tenbridge" versenkt worden. Die nächsten Angehörigen der untergegangenen Besatzung seien benachrichtigt worden.
Neuyorker Schiffahrtskreisen zufolge hat, wie Associated Preß meldet, ein deutscher Handelsstörer im Stillen Oezan das in englischem Dienste fahrende frühere holländisckw Motorschiff „Kola Nopan" (7322 BRT.) versenkt.
Ritterkreuz für beispielhaften Fliegeroffizier
DNB Berlin, 12. Sept. Der Führer und Oberste Befehlshaber derWehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen Hauptmann Schmid in einem Jagdgeschwader.
Hauptmann Johann Schmid, am 13. Januar 1911 in Eainfarn^ geboren, hat in harten Luftkämpfen im Einsatz an derKanal - küste bisher 25 Abschüsse erzielt, davon 13 in den letzten Monaten. Durch beispielhaften Einsatz hat er seine großen Kampf- erfolge errungen. . '
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh weiter auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: General der Infanterie Kienitz, Komman-
DNB. Berlin, 12. Sept. Die Einschließung von Leningrad und des Ladogasees durch die deutschen und finnischen Verbände beraube» die Sowjetunion zweier großer Verbindungswege «ach dem Murman-Gebiet. Der Ostsee-Weißmeer-Kanal, der Stalin- Kanal genannt wird, und die Murman-Vahn sind bei Schliissel- burg an der Newa und am Swir unterbrochen.
Der Stalin-Kanal stellte die Verbindung von der Newa über den Ladogasee und Swir zum Onega-See und von hier bis zur Mündung des Kanals in der Onega-Bucht des Weißen Meeres her. Die Murman-Vahn laust von Leningrad dem Süden des Ladogasees entlang nach Petrosawodsk am Westfer des Onegasees und weiter nordwärts über Kandalakscha nach Murmansk. Der Kanal und die Murman-Vahn waren die Hauptzusuhrwege für die Bevölkerung und Industrie von Ostkarelicn und dienten dem Abtransport der aus der Kola-Halbinsel gewonnenen wichtigen Jndnstriestoffe. Die Sowjctverbiinde, die in diesem Nordraum der Sowjets stehen, find nun ihrer wichtigsten Nachschubstraßen beraubt.
Vomöen auf Petersburger VersorgungsSeirlebe
Große Brände im Hafenvierlek
Von Kriegsberichter Martin Winkelmann
DNB ..., 12. Sept. Nach dem Fall der Stadt und Festung Schlüffelburg und damit des Ausflusses der Newa aus dem Ladogasee, ist die letzte Landverbindung des von den deutschen
Kkiegsnniterhilssmerk Mi/42
Front und Heimat eine in Treue verschworene Einheit
DNB. Berlin, 12. Sept. Der Führer hat folgende« Aufruf zu« Kriegswinterhilsswerk des deutschen Volkes 1941/42 erlasse«:
Aufruf!
Zum Kriegswinterhilsswerk des deutsche« Volkes 1941/42.
Znm neunten Male rufe ich das deutsche Volk auf, sei« srek- williges Opfer für das Winterhilfswerk z« bringe«.
I« einem gigantischen Ringe» kämpft in diese« geschichtliche« Tagen unsere Wehrmacht um das Sein oder Nichtsein der deutsche« Nation, ja darüber hinaus um die Erhaltung jenes Europas, das seit Jahrtausenden der Menschheit ei« Spender der Kultur und Zivilisation gewesen ist und in der Znknnft wieder sein soll.
Wie einst im Inner«, so haben sich in der uns heute feindliche» Welt der jüdische Kapitalismus «nd Bolschewismus vereint in dem Bestreben, das nationalsozialistische Deutsche Reich als ei« starkes Bollwerk dieses neue« Europas zu vernichte« und vor allem unser Volk auszurotte«.
Seit zwei Jahren setzt daher der deutsche Soldat sein Blut und sei« Leben zum Schutze unserer teuren Heimat und unseres Volkes ein. Augenblicklich kämpft er im Verein mit unseren Verbündeten vom nördliche« Teil Europas bis zu den Usern des Schwarzen Meeres gegen einen Feind, der nicht menschlich ist, sondern nur aus Bestie» besteht. Die Erfolge seines Opsers a» Blut und Schweiß, an Sorgen und Entbehrungen sind aber weltgeschichtlich unerhörte.
Möge sich die deutsche Heimat durch ihre Haltung «nd ihren eigenen Opfersinn de» Heldentaten dieser Söhne würdig er», weisen!
Ihr Einsatz soll das Wesen unserer nationalsozialistisch-« Volksgemeinschaft auch im Innern bekräftigen «nd die Front dadurch in dem Bewußtsein stärken, daß das ganze deutsche Volk hinter ihr steht und dich ihr Kampf daher kein vergeblicher ist, sondern mithilst, das große nationalsozialistische Gemeinschasts- ideal zu verwirklichen.
Die Welt aber mag daraus ersehen, daß Front «nd Heimat im Deutschen Reich eine i« Treue verschworene Einheit und daher unbesiegbar sind!
Führer-Hauptquartier, den 12. September 1941.
Adolf Hitler.
dielender General eines Armeekorps; Oberstleutnant v. Lenge r k e, Abteilungskommandeur in einem Reiterregiment; Oberleutnant Treffer, Kompaniechef in einem Kraftfahrbataillov.'» Leutnant Brandt, Kompaniechef in einem Infanterieregiment;* Veutnant Ewald, Zugführer in einem Pionierbataillon; Oberfeldwebel Axtmann, Führer eines Kompanietrupp« in einem Infanterieregiment.
SA.-Mann mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet
DNB Berlin, 12. Sept. Der Stabschef der SA. Viktor Lutzs hat dem Sturmmann OttoVu katsche k, der als Unteroffizier des Heeres vom Führer mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, in einem herzlichen Schreiben seine Glückwünsche ausgesprochen und ihn zugleich in Anerkennung seiner vorbildlichen Haltung zum SA.-Scharführer befördert. Unteroffizier Bukatschck hat hervorragenden Anteil am erfolgreichen Uebergang -seines Regiments über die Beresina am 1. 7. 41. In selbständigem Entschluß stürmte er mit den ersten Schützen auf die zur Sprengung vorbereitete Brücke vor. riß die erste bereits brennende Zündladung auseinander, löschte mit seinem Spaten das Feuer und fand noch Zeit, die ebenfalls schon brennende Zündschnur zur zweiten Ladung zu zerschneiden. Bukatschek ist der 27. Ritterkreuzträger aus den Reihen der SA.
Truppen eingeschloffenen Petersburg mit der übrigen Sowjetunion abgeschnitten. Sowohl der Wasserweg über Newa und Stalinkanal wie auch die letzte eingleisige Eisenbahn am Ufer des Ladogasees sind in unserer Hand.
- Auch die Luftwaffe hat, nachdem sie kn den letzten Tagen das Vorgehen des Heeres durch Angriffe auf Schlüffelburg und die Verbindungswege unterstützte, in diesen Endkampf eingegriffen. Unbehindert von der Abwehr der Sowjets warfen deutsche Kampfflugzeuge Bomben auf Hafenanlagen und Versorgungsbetriebe von Petersburg. Brände im Hafen und an verschiedenen Stellen der Stadt waren der auflohdernde Beweis dafür, daß die deutsche Luftwaffe ihre Ziele genauestens zu treffen weiß.
In mondheller Nacht fliegen wir über die Kampfstätten rund um die Stadt. Hin und her fliegen unter uns die roten und weißen Bälle der Granaten der Artillerie, untermischt von den Leuchtspurgarben der Maschinengewehre. Die Schlacht ist auch während der Nacht im Gange und wird keinen Augenblick mehr ruhen, bis das Ziel erreicht ist. Scheinwerferarme greifen in großer Menge nach uns, tasten sich bald von links, bald von rechts an uns heran, spiegeln in den Fenstern der Kanzel und wandern wieder ab. Wir drehen nach rechts, dort, wo greifbar fast, rote Flammen eines Erotzfeuers zum nächtlichen Himmel schlagen.
Klar und in allen Einzelheiten wie auf einem Stadtplan erkennbar, liegt Petersburg unter uns. Dort, wo sich weit die Dockanlagen ausbreiten, mündet die große Newa in den Finyi-
Sowjets um eine ihrer wichtigsten Aachschubstraßen beraubt
Die Bedeutung der Unterbrechung des Stalin-Kanals und der Murman-Bahn bei Schlüffelburg