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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Dienstag, den 8 . September 1941
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Wir wollen, ein hartes Geschlecht heranziehen, das stark ist, zuerlässig, treu, gehorsam und anständig, so daß wir uns unseres Volkes vor der Geschichte nicht zu schämen brauchen. Adolf Hitler.
S. September: 1935 Auf der planmäßigen 12. Südamerika- jahrt des „Graf Zeppelin" konnte dessen 100. Ozeanüberquerung verzeichnet werden.
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Die Frauen von Zelle 4 morgen 20 Uhr vollzählig Gewerbeschule.
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Morgen tritt die ganze Gruppe (mit BdM.-Werk) um 20 Uhr zum Grüppenappell an.
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Der Wüitt Kultminister gibt bekannt:
Die Entwicklung der Verhältnisse hat eine Neuregelung der Bestimmungen erforderlich gemacht. Mil Zustimmung der Eauleitung wird daln"- iolgendes bestimmt:
1 Am Morgen umy einem nächtlichen Fliegeralarm, der in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr stattfindet, beginnt der Unterricht in allen Schulen erst mit der dritten Unterrichts- stunde. keinesfalls aber später als 10 Uhr.
2 . Abweichungen davon können für die Schüler der Klassen 7—8 der Höheren Schule und die Schüler der Berufs-, Be- rufssach- und Fachschulen von den zuständigen Ministerialabtei- lungen zugelassen werden.
Die neue Regelung tritt ab 8. September 1911 >n Kraft.
Ale Wintersaaten durch Beizung schützen
Der unabänderliche Ablauf der Witterung während der Wachstumszeit übt wohl auf die Entwicklung" der Kulturen einen großen Einfluß aus, trotzdem besteht die Möglichkeit, durch erprobte Maßnahmen vieles zur Sicherung und Verbesserung der Ernteerträge zu tun.
Der Fruchtbarkeitszustand des Ackers wird verbessert, wenn der Boden nach der Ernte sogleich ordnungsgemäß bearbeitet wird, und wenn er etwa alle drei Jahre Stall, oder Gründung erhält oder durch Kulturen mit tiefgreifendem Wurzelnetz aufgeschlossen wird, wobei Pflanzen mit einer langen Beschattung während der warmen Jahreszeit den Wasserhaushalt des Bodens günstig beeinflussen, wodurch das Bakterienleben gefördert wird und sich so gerade auf den tätigen Böden die Handelsdünger gut auswirken können.
Die Kriegsverhältnisse ermöglichen nicht immer die restlose Durchsührung aller die Bodenfruchtbarkeit fördernde Arbeiten. Es muß aber dafür gesorgt werden, daß nicht durch Unterlassung eine zur Erntesicherung einflußreichsten Maßnahme, wie es zum Beispiel die Beizung des Saatgutes ist, der Ernteertrag stark gefährdet wird. Die Gerste, der Roggen und de: Weizen dürfen nur gebeizt in den Boden kommen, und es ist darauf zu achten, Laß heute nur vom Deutschen Pflanzenschutzdienst anerkannte Beizmittel, wie es die Germisan-Prä« parate sinds zur Anwendung gelangen.
Auf 50 kg Saatgut zu Weizen, Roggen und Gerste werden nur 100 g Ge'rmisan- Trocken beize, wie vom Deutschen Pflanzenschutzdienst amtlich anerkannt, benötigt, woraus die außerordentliche Wirtschaftlichkeit hervorgeht. Daß die Beizung des Getreides mit Germisan-Trockenbeize ohne jede Belästigung der Beschäftigten geschieht, ist auf die besonderen technischen Eigenschaften wie: geringe Stäubung, hohe Haftfähigkeit, vollkommene Eeuichlosigkei't zurückzurühren. Durch die Beizung wird das Saatgut intensiv blau gefärbt. Eine Verwechselung mit un- gebeiztem Saatgut ist nicht mehr möglich, was für die Vorrats- und Lohnbeizung wichtig ist.
Ebenso wirksam ist die Eermisan-Saatgut- Naßbeize Mgen alle mit chemischen Mitteln bekämpfbaren Brand- und Pilzkrankheiten des Getreides. Zu allen 3 Naßbeizoerfahren: Tauch-, Benetzungs. oder Kurznaßbeizverfahren ist die amtliche Anerkennung' erteilt. Angenehm empfunden wird die völlige Geruchlosigkeit und weitgehende Schonung der mit der Beize in Berührung kommenden Metallteile.
Alle Maßnahmen bet der Herbstbestellung zielen darauf ab, den Kulturen die beiten Wachstumsbedinaunäen zu verschaffen.
Ein schnelles und gleichmäßiges Auslaufen nach der Aussaat ist für eine kräftige und gesunde Entwicklung der jungen Saate». vor Eintritt des Winters von großem Wert für ihre Winter- festigkeit. Dieses schnelle und gleichmäßige Auflaufen kann man immer wieder bei mit Eermisan gebeiztem Getreide beobachten^ Somit übt die Beizung bereits unmittelbar nach der Aussaar einen günstigen Einfluß auf das Saatkorn aus, indem es dasselbe gegen das Auftreten pilzlicher Krankheiten schützt — ein Umstand, der sich bei der Ernte in hohem Maße auswirkt: reiche und gesunde Ernteerträge, der Wunsch und das Ziel eines jeden Bauern.
Zugvögel rüsten zur Abreise
Die Zeit des Vogelzuges ist herangerückt. Schon haben uns einige Vogelarren verlassen und die große Reise nach Süden angetreten. Aber man muß schon recht aufmerksam durch die Landschaft wandern, um jene seltsamen Erscheinungen zu sehen, die dem Vogelflug voraufgehen oder die den Flug nach dem Süden lelbst erkennen lassen. Sobald sich das Bild der Landschaft durch die zu Ende gehende Getreideernte verändert hat, sind für die meisten Zugvögel die Tage ihres Verbleibens in unserer Heimat gezählt. Stare. Mauersegler und Störche haben unsere Heimat bereits verlassen. Und nun folgt jetzt auch die Schwalbe. Häufiger findet man in diesen Tagen die Schwalben irgendwo auf den Dachgiebeln oder Telephonleitungen sitzen. Der Volksmund sagt, sie treffen letzte Reisevorbereitungen. Vielfach ist es jedoch so, daß es sich dabei um Schwalbenzüge handelt, die bereits einen längeren Weg zurückgelegt und sich nun zu einer kurzen Rast niedergelassen haben. Wenn man Glück hat, kann man in diesen Tagen auch Schwärme anderer Vogelarten zu kurzer Rast in den Fluren einfallen sehen. Noch finden die Tiere in unserer Heimat reiche Nahrung. Aber dennoch zieht es sie nach dem Süden, dorthin, wo sie die Monate des Winters verleben. Es ist ruhiger in der Landschaft geworden; der Herbst ist nicht mehr weit.
Die Farben des Herbstes
Wer darauf acht gibt, weiß, daß jede Jahreszeit ihre charakteristischen Farhen in der Natur hat. Sowohl was die Färbung der Wälder betrifft, als auch hinsichtlich der Blumen und Staudengewächse. Die Farben des Herbstes sind ausgesprochen gelb, rot und braun. Bei den Blumen findet man auch das Lila viel vertreten. In diesen Wochen herrscht in unseren Gärten das Gelb bei weitem vor. Es ist interessant,' daß sich hier eine gewisse Parallele zum ersten Frühjahr findet. So wie im Frühling gelber Krokus, die Forsythien, gelbe Ranunkeln und Tulpen, schließlich auch der Goldregen mit seinen leuchtenden Blüten den Blüten- und Farbenflor des Jahres einleiten, so sind es jetzt die gelben Sonnenblumen, die üppig wuchernden Eoldrauten und Eoldbällchen, sowie die Studentenblumen, die den Gärten die leuchtende herbstliche Farbenpracht schenken.
Man hat versucht, eine Erklärung für das Vorherrschen bestimmter Farben in bestimmten Jahreszeiten zu finden. Wahrscheinlich spielt hier die Einwirkung der Lichtstrahlen, aber mehr noch die Einstellung der Pflanze auf bestimmte Temperaturen eine Rolle. Das ist nicht nur bei den Blumen, sondern auch bei der Färbung der Blätter zu beobachten. So überraschen zum Beispiel die ersten jungen Blätter im Frühjahr oft durch eine dunkelrötliche Färbung. Man hat darin eine Schutzvorrichtung gegen die Lichtstrahlen erkannt, ehe sich das Blatt voll entfaltet hat. Zugleich aber dient dieser Schutz dazu, die aufgefangenen Strahlen in eine Temperatur umzusetzen, die dem Wachstum des jungen Blattes förderlich ist. Nur unter einem bestimmten Wärmegrad entwickelt sich im Blatte das Chlorophyll. Das Gegenteil davon erleben wir im Herbst. Sobald die Temperatur unter eine bestimmte Grenze sinkt, löst sich das Chlorophyll auf. An seine Stelle tritt dann allmählich eines der wichtigsten Abfallpigmente des Blattes, das Anthocyan, das allmählich die Bracht der Laubfärbung hervorruft.
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— Die Herbst- und Weihnachtsferien. Der württ. Kultminister ordnete an, daß die diesjährigen Herbstferien für die Volks-, Mittel- oder Haupt- und höheren Schulen an Orten mit ausgebauten höheren Schulen (Vollanstalten) vom 6. bis 11. Oktober je einschließlich und die Weihnachtsferien für alle Schulen vom 23. Dezember 1941 bis 3. Januar 1942 dauern.
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Zur gleichen Zeit saß Walter Wehrsdorf auf einer i Vank im Tiergarten, wo er sich mit Erna verabredet hatte. -Diesen öffentlichen Park hielt er für den besten Schutz. Mütter strickten und plauderten dabei neben ihren Kinderwagen. Kleine Jungen gingen mit noch unsicheren Schritten umher.
Erna mußte gleich kommen. Bald würde er ihre schlanke Md doch kräftige Figur und ihr strahlendes Gesicht sehen. Wenn sie mit ihren gewohnten schnellen Schritten herankam, würde sie lächeln. Er liebte sie so innig und tief. All die weichen Gefühle, die seit seiner frühesten Jugend brachgelegt worden waren, umfingen das blonde Mädchen, das dem Einsamen in seiner Not geholfen hatte.
Mit Sehnsucht sah er den Weg entlang. Der Platz neben ihm auf der Bank war noch leer. Gleich würde sie dort sitzen und mit ihm plaudern.
Aber nach einer Stunde war der Platz immer noch leer. Erna kam sonst immer so pünktlich! Nun, vielleicht eine einfache Verspätung!
Nach zwei Stunden war sie noch nicht da! Allmählich wurde Walter unruhig. Ob Erna vielleicht in der Villa ihrer Verwandten durch irgendein Ereignis festgehalten worden war?
Schließlich konnte er die quälende Ungewißheit nicht länger ertragen. Er stand auf und verließ den Park. Beim nächsten öffentlichen Fernsprecher rief er an.
Frau Linholt war am Apparat.
„Nein", antwortete sie auf Walters Frage. „Meine Nichte ist nicht hier. Sie ist bereits vor vier Stunden fortgegangen. Von wem darf ich etwas bestellen?"
Hastig hängte Walter den Hörer an. Jetzt war es klar. Erna war etwas zugestoßen!
Sofort erinnerte er sich an das, was sie gestern von Luermann gesagt hatte. Gewiß hatte der Detektiv sie irgendwohin gelockt und hielt sie fest, um vielleicht mit Gewalt aus ihr herauszubekommen, wo sich der angebliche Mörder versteckt hielt.
Bei diesem Gedanken packte ihn eine maßlose Wut. Er zweifelte nicht mehr daran, daß Erna in den Händen Luer- manns war. Das sollte dem Detektiv teuer zu stehen kommen!
Walter war sich klar darüber, daß er sich in die größte Gefahr begab; aber der Gedanke an Erna ließ kein Bedenken aufkommen. Mit der nächsten Bahn fuhr er zur Leipziger Straße.
Wäre er nicht so blindlings losgestürmt, dann hätte er gemerkt, wie ein Mann, der scheinbar müßig vor dem Hause auf und ab schleuderte, plötzlich im Eingang verschwand und die Treppen hinaufeilte.
Als JKalter schwer atmend vor der Tür des Detektivbüros stand, dachte er erst daran, daß er ohne Waffen war. Wie wollte er Erna befreien, wenn seine Feinde in der Überzahl waren?
Doch langes Zögern erschien ihm jetzt zwecklos. Entschlossen packte er den Türgriff und drückte ihn nieder. Ohne Widerstand öffnete sich die Tür.
Mit einem raschen Schritt trat er in die Mitte des Raumes. Die Tür zum nächsten Zimmer war weit offen. Dort stand Erna, die er suchte, und streckte ihm die Arme entgegen.
Er machte einen Schritt auf sie zu. Im nächsten Augenblick wurde die Tür zugestohen, zugleich erhielt er einen furchtbaren Schlag auf den Kopf. Ein Angestellter Luermanns warf sich auf Walter, der am Boden lag und sich nicht rührte. Er wühlte in seinen Taschen, anscheinend suchte er nach Waffen. Bromberger beugte sich über ihn, seine Mehrladepistole schußfertig in der Hand.
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Trauergottesdienst
Ebhausen. Die Eedächtnisgottesdienste für unsere Gefallenen bringen die Anerkennung des gebrachten Opfers, die Dankbarkeit der Heimat und die mitfühlende Anteilnahme durch guten Besuch zum Ausdruck. Am Sonntag galt das unserem Herbert Guhl, der am 5. August sein Leber: für den Bestand des Deutsches Reiches hingab. Pfarrverweser Lauffer sprach zu seinem Gedächtnis sehr liebe Worte und richtete die leidtragenden Eltern und Angehörigen mit einem tröstenden Psalmwort auf. Zwei text- und melodienschöne Lieder wurden vom Kirchenchor vorgetragen. Ein verdienter, ehrender Kranz seiner Altersgenossen(innen) schmückte den Altar. Wir ehren ihn mit dem Dichterwort: „Warft des Reiches Wehr und des Feindes Schreck; trugst dein deutsches Herz auf dem rechten Fleck. Warst ein ganzer Soldat, wenn auch noch jungdeutscher Mann, machtest Ehre uns und dem schwäbischen Stamm!"
Goldene Hochzeit
Wildberg. In diesen Tagen feierten ganz in der Stille Jakob Bohl und seine Ehefrau Jakobine, geb. Junger, von Gültstein bei Herrenberg gebürtig, ihre goldene Hochzeit. Der Jubilar ist 74 Jahre alt und noch so rüstig, daß er den ganzen Tag bei den Feldarbeiten in dem Bauernhof, in dem er schon viele Jahre arbeitet, mithelfen kann. Er ist gelernter Bäcker; hat aber diesen Beruf aufgegeben und ist Landwirt geworden. 8 Jahre lang versah er auch das Amt des Totengräbers in der Gemeinde. Seine Frau ist 71 Jahre alt. Schon mit 10 Jahren wurde sie elternlos und mußte die Zeit bis zu ihrer Verheiratung bei fremden Leuten zubringen. Ihr körperlicher Zustand ist so geschwächt, daß sie nur noch notdürftig ihren Haushalt versehen kann. Aus diesem Grunde mußte auch eine öffentliche kirchliche Feier unterbleiben Wir wünschen, daß dem Jubilar noch ein paar freundliche Jährlein in guter Gesundheit beschieden sein möchten!
Aus Haiterbach
Am Sonntag veranstaltete die NS.-Frauenschaft in der mit Blumen geschmückten Turnhalle einen festlichen Nachmittag für die seit einigen Wochen hier weilenden flämischenKinder. Selbstverständlich gehörten auch die Rheinlandkinder zu den Kafseegästen.stnd sie doch seit Frühjahr durch ihre ruhige, bescheidene Art jedem Haiterbacher ans Herz gewachsen. Die Jungmädelgruppe verschönte die Stunden durch gute Vorführungen. Bei Kuchen und Kaffee wurden die sonst hemmenden schwäbisch-flämischen Verständigungsschwierigkeiten restlos gelöst und das flämisch-rheinisch-schwäbische „Durcheinander" erhöhte noch die Stimmung. Die restlose Befriedigung der Gäste darf wohl als schönste Anerkennung gelten für die Veranstalterin, die trotz der hinter uns liegenden harten Erntewochen, die Arbeit nicht scheute, um Freude zu bereiten. >
Nach Abschluß der DRK.-S a m m l u n g e n ergibt sich ein gesammelter Gesamtbetrag von 9210.42 RM., gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von 1788.29 RM. Dieser Betrag entspricht dem Wert eines schönen Einfamilienhauses und rückt die tatkräftige Opferwilligkeit der Haiterbacher während der letzten vier Monate ins beste Licht.
Forstdirektor i. N. Stock gestorben Altensteig. Am 5. September starb im 97. Lebensjahr Forft- direktor i. R. Karl Adolf Stock. Der Verstorbene harte früher in Altensteig als Oberförster das staatliche Forstamt unter sich. Er hat als auswärtiges Mitglied der hiesigen Ortsgruppe des
Gesundheit ist Schönheit. Wenn wir durch richtige Zahnpflege die Zähne gesund erhalten, haben wir auch schöne Zähne.
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Luermann hatte in seinem Arbeitszimmer ruhig abgewartet. Er wandte sich nun mit einem liebenswürdigen Lächeln an Erna.
„Sie sehen, Fräulein Linholt, es ist uns gelungen! Ich muß Ihnen ein Kompliment machen. Ihre Anziehungskraft ist anscheinend unwiderstehlich. Wehrsdorf hat kaum geahnt, daß Sie hier wären, und schon kommt er her, obwohl er allen Grund hätte, mich zu meiden.
Und nun möchte ich Ihnen noch danken für den m»» schätzbaren Dienst, den Sie mir erwiesen haben. Ich muß Sie außerdem um Entschuldigung bitten für die etwas dringende Art, in der wir Sie zu uns einluden."
Luermann hatte bis jetzt einschmeichelnd und glatt, wenn auch voller Ironie, gesprochen; seine Stimme wurde nun hart und höhnisch.
„In diesem Gefühl der Dankbarkeit gegen Sie gebe ich Ihnen einen guten Rat! Empfehlen Sie sich schnellstens! Lassen Sie sich niemals wieder hier sehen! Erzählen Sie überhaupt niemand, daß Sie jemals hiergewesen sind! Das ist die beste Art für Sie, über dieses fatale Kapitel Ihres Lebens hinwegzukommen ... Wenn Sie diesen Rat nicht befolgen wollen", so fuhr er mit drohender Stimme fort, „dann habe ich nichts dagegen einzuwenden, daß Sie hier warten. Ich werde nämlich gleich die Polizei anrufen und Mitteilen, daß ich den gesuchten Mörder Wehrsdorf fest- halte. Wenn dann die Beamten kommen, um ihn zu verhaften, können Sie sich gleich dazu festnehmen lassen; denn ich werde dann erklären, daß Sie die Flucht des Verbrechers begünstigt hatten!"
Erna war blaß geworden. Noch vor einigen Stunden hatte sie fest an den baldigen Sieg geglaubt, und nun schien alles verloren. Sie ballte die Fäuste.
„Sie sind ein gemeiner Schuft!" schrie ste Luermann an.
Der Detektiv lächelte.
(Fortsetzung folgy