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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, den 16. August 1811

Kongreß gefunden habe, wo man sich jetzt schon cmsJa-Sagej gewöhnt haben sollte. Weit beachtlicher, ja, alarmierend sei abei die Tatsache, daß der Präsident überhaupt keine Anhänger untei den Eingezogenen des USA.-Heeres besitze. Wie das Kriegs! Ministerium wisse, begegneten die Reden Roosevelts oder seiner Wortführer eisigem Schweigen unter den Mannschaften.

Belauschte Gespräche ergäben, daß nicht einmal 10 v. A. der Mannschaften eine Atlantiküberquerüng durch deutsche Trup> pen für möglich hielten. Das Gefühl herrsche vor, daß der Krieg keine Angelegenheit der USA. sei.s In einem Tagesbefehl del Kriegsministeriums habe darum gegen ungebührliche Reden übet Roosevelt und Stimson Stellung gesidKmen'werden müssen./Da's Blatt schließt, die Moral der UMWWee sei gefährlich gesünkeK

Dünkirchen der Sowjets" bereitet sich vor

Rom, 15. Aug. Die römische Presse steht ganz im Zeichen der Sondermeldungen des OKW., von denen einzelne Tatsachen in Schlagzeilen herausgestellt werden. Militärisch und wirtschaftlich sei, wie die Blätter übereinstimmend feststellen, die Einkreisung von Odessa und Nikolajew sowie die Besetzung des größten Eisen­erzbezirks der Sowjetunion für den Feind ein außerordentlich harter Schlag.

Kopenhagen, 15. Aug. Das Bild der Nachrichtenseiten der Kopenhagener Blätter vom Freitag morgen ist geprägt durch die Veröffentlichung der Meldungen des Oberkommandos der Wehr­macht über die Umschließung der Schwarzmeerhäfen Odessa und Nikolajew und der Eroberung des Krywoi-Rog-Eebietes. Die Bedeutung der deutschen Erfolge auf dem Südteil der Ostfront wird in vielen Schlagzeilen der Morgenblätter gewürdigt, die vielfach davon sprechen, daß die Westukraine, praktisch gesehen, nunmehr in den Händen der Deutschen und ihrer Verbündeten sei. Gleichzeitig heben die Zeitungen den Zusammenbruch der sowjetischen Verteidigung dieses Gebietes hervor.

Budapest, 1L Aug. Auch von der Budapest» Freitag-Presse werden die Sondermeldungen des OKW. zum vorwiegenden Teil auf der Titelseite groß veröffentlicht. Dabei kommt übereinstim­mend zum Ausdruck, daß sich bei Odessa und Nikolajew für die eingeschlossenen Sowjetarmeen ein neuesDünkirchen" vor- dereite.

Agram, 15. Aug. Der kühne Vorstoß der deutschen und verbün­deten Armeen zum Schwarzen Meer sowie die Umzingelung von Odessa und Nikolajew haben in Kroatien Begeisterung ausgelöst und werden von allen Blättern in größter Aufmachung verzeich­net. Man ist überzeugt, daß sich in diesem Raume wiederum das Schicksal zahlreicher Sowjetdivisionen erfüllen wird.

Das Ausland zum Super-Versailles

DNB Rom, 15. Aug. Zu den durch Attlee im englischen Rund­funk verbreiteten Vereinbarungen zwischen Churchill und Roose- irelt schreibt der diplomatische Mitarbeiter der Stefani, der erste Gedanke, der unwillkürlich bei den verschiedenen Völkern aufkommen müsse, sei, daß es England und den Vereinigten Staaten recht schlecht gehen müsse, wenn sie sich zu solch leeren Versprechungen Hinreißen ließen, von denen sie wissen sollten, daß sie sie nicht halten können. Der zweite Gedanke sei dis Erinnerung an die jahrhundertealte englische Heuche­lei, in deren Fahrwasser sich heute auch Roosevelt bewege. Die Erklärung werde unweigerlich durch die englische Geschichte Lü­gen gestraft, die eine Geschichte des Verrats, nicht gehaltener Ver­sprechen und wirtschaftlicher Gewaltmaßnahmen sei. Fast die glei­chen Worte seien damals von Wilson und Lloyd George mit dem sattsam bekannten Ergebnis gebraucht worden

M essagero" weist besonders auf den Widerspruch zwischen der Feststellung, daß die Völker frei seien, ihre Regierungen zu wählen, und der Forderung nach Vernichtung des Nationalsozia­lismus hin. Diese Herrschaften, so schreibt das Blatt, vergessen offenbar, daß gerade der Nationalsozialismus ein Regime des Volkes sei, vergessen, daß Hitler auf Grund wachsender Wahl­erfolge, die schließlich die Form eines Volksentscheids annahmen, die Macht übernahm. Sie vergessen, daß auf sozialem Gebiet Na­tionalsozialismus wie Faschismus so fortgeschritten sind, daß die Demokratien das Beispiel ihrer sozialen Gesetzgebung fürchten.

Popolo d'Jtalia" spricht von der Anwendung eines neuen, noch grausameren und ungerechteren Super-Versailles mit der einseitigen Entwaffnung der Staaten des Dreimächtepaktes. Der englisch-nordamerikanische Plan enthalte nichts andreres als fol­gende drei Forderungen: 1. angelsächsische Beherrschung der Welt, 2. Entwaffnung der geknechteten Menschheit und 3. Unwandel­barkeit dieser Knechtschaft des Menschengeschlechtes unter der Hegemonie der Völker englischer Zunge, drei Forderungen, welche die menschliche Würde mit Entrüstung zurückwiesen.

DNB Sofia, 15. Aug.Der erste Eindruck von der anglo-ameri- kanischen Erklärung ist, daß sie von Anfang bis Ende erfüllt ist von Heuchelei. Roosevelt und Churchill mühen sich ab, die Welt erneut zu belügen." Mit diesen Worten verurteilt der bulga­rische Rechtsgelehrte Professor Genoss in der ZeitungUtro" das Ergebnis der tagelangen Beratungen zwischen Roosevelt und Churchill. Wenn schon von einer Bedrohung der Menschheit gesprochen werde, schreibt Genoff, so stelle sie gerade die angel­sächsische Herrschaft dar, die Hunderte von Millionen anderer Menschen, die nicht zur angelsäsischen Rasse gehörten, unterdrücke. Wenn wiederum von Selbbestimmung der Völker geredet werde, so genüge es, an die grausamen Diktate von Versailles, Trianon und Neuilly zu erinnern, um das wahre Wesen solcher Erklärung zu erkennen. Anstatt sich um Europa zu sorgen, sollten sie Indien und anderen englischen Kolonien und Besitzungen erst die Frei­heit gewähren.

Geteilte Aufnahme in den USA.

DNB Neuyork» 15. Aug. Die mit allen Mitteln propagandisti­scher Bühnenkunst aufgezogene und der Welt verkündete gemein­same Erklärung Roosevelts und Churchills löste in den Washing­toner politischen und Pressekreisen verschiedenartige Reaktionen aus. Viele hatten, nach dem Theaterdonner, der am Mittwoch einsetzte, gewisse konkrete Schritte erwartet und sind infolge ihres Ausbleibens enttäuscht. Die Roosevelt nahestehende Presse ist natürlich höchst begeistert und will schon in den Ueberschristen glauben machen, daß sich der Präsident und LhurchN überdie Kriegsziele geeinigt hätten, wobei als Hauptziel die Vernichtung des Nationalsozialismus herausgestellt wird. 2n Pressekreisen glaubt man, daß Roosevelt, was den Satz von der Entwaffnung der Achsenmächte betrifft, diese den Engländern versprochen habe, um sie bei der Stange zu halten. Der Neuyorker Vorsitzende des America« First Commitees, Flynn, nannte dis Erklärung einen Wortschwall. Man sollte dem USA.-Volk offen die Gründe des Zusammentreffens sagen und was tat­sächlich beschlossen worden sei. Das Volk wolle vor allem wissen, was Churchill gefordert und Roosevelt versprochen habe. Der Vorsitzende des militärischen Senotsausschusses, der Demokrat Reynolds, der zu den Opponenten desNew Deal" gehört, warf die Frage auf, warum England und Amerika die in der Erklärung erwähnten Freiheiten nicht sofort in der UdSSR, und in Indien durchführten. Der republikanische Abgeordnete Shafer, ein Gegner der Rooseveltschen Außenpolitik, nannte die Erklä­rung gleichklingend mit früherem altem Hausierergewäsch, hinter dem diesmal mehr Nachdruck wäre.

USA.-Parlamentarier: inspizieren

Neuyork» 15. Aug. Ein Sonderausschuß des Militärausschusses des Abgeordnetenhauses schiffte sich an Bord des Truppentrans­portersOriente" ein zur Inspektionsreise nach den von England abgetretenen Stütz: kten Bermuda. Antigua. St. Lucia Tri­nidad uyd Britisch-«^ nayana.

Der Söndermilitärausschuß des Abgeordnetenhauses, der sich mit Durchstechereien zu beschäftigen hat, verurteilte, wieNeu­york Telegram" meldet, in einem Bericht an den Kongreß sie zweifelhafte Betätigung des demokratischen- Senators Pep per» der bei der Vergebung von Asphalt­kontrakten seine Position dazu benutzt hat, um besonderen Firmen Aufträge zuzuschanzen. Pepper ist einer der schärfsten Befürworter Rooseveltscher Außenpolitik.

Mordanschlag aus einen Manischen Minder

Hiranuma verletzt Der Attentäter verhaftet

DNB Tokio, 15. Aug. Der Minister ohne Portefeuille Baron Hiranuma, der im zweiten Kabinett Konoye Innenminister war, wurde am Donnerstag bei einem Attentat verletzt. Der Attentäter war gewaltsam in die Wohnung des Ministers ein­gedrungen und hat Hiranuma durch einen Revolverschuß im Ge­nick getroffen. Der Täter heißt Nachiko Nishiyama. und stammt aus dem Dorfe Nakawa bei Schimonoseki. Die Polizei nahm ihn. kurz nach dem Attentat fest. Die Motive des Anschlages sind un­bekannt.

Kleine Nachrichten aus aller WM

Neue Truppenverstärkungen für die Azoren. Der Fahr­gastdampferLima" ist am Donnerstag erneut mit Jnfan- terietruppen zur Verstärkung der Garnisonen aus den Azo­ren von Lissabon aus in See gegangen.

Wegen Spionage hingerichtet. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Die vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilten Stanislaus Mania aus Soldau und Johann Jablonski aus Sensburg sind hin gerichtet worden. Die Verurteilten haben aus Gewinnsucht für den Nachrichtendienst einer feindlichen Macht Spionage getrieben.

Der Führer bssörderre csn Chef des Slabsyauptamixs des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums, Vrigadeführer Greiffeld, mit Wirkung vom 1. August 1941 zum ^-Gruppenführer.

Die östlichste deutsche Tageszeitung. Nach der Befreiung vom bolschewistischen Terror erscheint seit dem 5. August in Riga als östlichste deutsche Tageszeitung dieDeutsche Zei­tung im Ostland".

Vollstreckung eines Todesurteils. Am Freitag ist der am 3. Mürz 1912 in Alt-Malzkow geborene Franz Mietzke hin­gerichtet worden, den das Sondergericht in Stettin als Ge­waltverbrecher zum Tode verurteilt hat. Mietzke hat seine Frau ermordet, weil sie feinem liederlichen Lebenswandel im Wege stand.

Wechselfallsnbetrüger wandert ins Gefängnis

Stuttgart. Der 33jährige Karl Dammbach aus Mörsch. Kreis Karlsruhe, wurde vom Amtsgericht wegen Rückfallbetrugs zu einem Jahr zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Seine Ehefrau erhielt wegen Beihilfe drei Monate Gefängnis. Der Angeklagte hatte sich im vorigen Jadr in Stuttgart und Umgebung in einer Reihe von Fällen als O.chselfallenbetrüger betätigt, indem er Wirtschaften, Bäckereien, Metzgereien und andere Ladengsschäsfte heimsuchte, eine Kleinigkeit einkaufte und mit einem größeren Geldschein bezahlte, worauf er den Schein samt dem herausbek-nn- menen Wechselgeld wieder einstrich. Seine Ehefrau war ihm da­bei behilflich, indem sie die Geschäftsinhaber in ein Gespräch ver­wickelte und dadurch ihre Aufmerksamkeit ablenkte.

Zuchthaus für rückfälligen Heiratsschwindler

Stuttgart. Der 42 Jahre alte verheiratete Wilhelm Jung aus Rastatt wurde von der Strafkammer Stuttgart wegen eines Ver­brechens des Rückfallbetrugs zu einem Jahr zwei Monaten Zucht­haus und 100 RM. Geldstrafe verurteilt. Der bereits 22mal, varunter wegen Heiratsschwindel mit Zuchthaus vorbestrafte An­geklagte hatte im Herbst 1910 eine 43 Jahre alte Schneiderin aus Bad Cannstatt unter dem Versprechen, sie nach seiner Schei­dung zu heiraten, um rund 800 RM. Darlehen geschädigt, die er ihr zum Teil unter falschen Vorspiegelungen herausgelockt hatte Gleichzeitig unterhielt er mit einem anderen Mädchen, dem er sich als ledig ausgegeben, und dem er gleichfalls die Ehe ver­sprochen hatte, ein Liebesverhältnis.

Stuttgart. (Eröffnung der neuen Spielzeit.) Dis Würtr. Staatstheater eröffnen am 15. August ihre Spielzeit 1911/42 im Kleinen Haus. Auch für diese neue Spielzeit sind in beiden Häusern Vorbereitungen getroffen worden für einen in jeder Beziehung höchsten Ansprüchen genügenden Spielplan. Die Inszenierung der ersten neuen Werke der Spielzeit liegt in den Händen von Staatsschauspieler Kurt Junker, der am 31. August die Uraufführung derSensation in Budapest" von Karl-Georg Külb betreut und von Heinz Haufe, der denRichter von Zalamea" von Calderon in der Uebersetzung von Wilhelm von Scholz inszenieren wird. Eröffnet wird die Spielzeit am 15. August mitUeber allen Zauber Liebe" von W. von Scholz (Calderon). Es folgen Wiederaufnahmen vonLiebesbriefe", Brillanten aus Wien" undDer Gigant".

Stuttgart. (Unfälle.) Am 14. August ist in der Vahnhos- straße in Bad Cannstatt eine 38 Jahre alte Frau auf dem Geh­weg zu Fall gekommen und hat einen Bruch des linken Knöchels erlitten. Abends ist in der Neckarstraße eine 20 Jahre alte Frau oon der Straßenbahn abgesprungen und gestürzt. Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Nachmittags kam es in der lteckarstraße zu einem Zusammenstoß zwischen einem Lastkraft­wagen und einem Straßenbahnzug der Linie 1. Der Lenker des Lastkraftwagens und vier Fahrgäste der Straßenbahn erlitten leichtere Verletzungen. Der Motorwagen der Straßenbahn und Kr Lastkraftwagen wurden stark beschädigt.

Todesfall. In Degerloch ist der frühere Stadtpfarrer an »er Friedenskirche in Stuttgart D. theol. Friedrich Martin 8 ehle, gestorben. Er war einer der ältesten Einwohner Stutt- >arts und der älteste evangelische Geistliche nicht nur Württem­bergs, sondern ganz Deutschlands. Am 2. März 1844 wurde er ri Bietigheim geboren, ist also nahezu 9714 Jahre alt geworden, llls junger Geistlicher ist er 1870 mit den württembergischen truppen im Krieg gegen Frankreich ins Feld gezogen und war lls Felddiakon tätig. Im Jahr 1897 kam er, nachdem er vordem Stellungen als Geistlicher in Markgröningen und in Ebingen »ekleidet hatte, nach Stuttgart. Bis in sein höchstes Alter war »r von erstaunlicher körperlicher Rüstigkeit und bis zuletzt zei­tig frisch. Von seinen 21 Enkeln haben vier im jetzigen Lebens- lampf des deutschen Volkes ihr Leben für Führer, Volk und Vaterland hingegeben.

nsg. Höchste Geburtenzahl seit 20 Jahren. In seinem Vier- teljahresbericht gibt das Gauamt sür Volksgesundheit eine über­aus erfreuliche Uebersicht über den Gesundheitsstand in Württem- berg-Hohenzollern. Die Geburtenzahl ist im Mai in einem Aus­maße angestiegen, das jede Erwartung übertrisft. Die Zahl oon 5697 geborenen Kindern stellt die höchste Geburtenleistung dar, die seit 20 Jahren für diesen Monat ausgezeichnet wurde. Die Säuglingssterblichkeit ist wieder zurückgegangen und liegt in un­serem Gau noch wesentlich günstiger als im Reich. Während dis Kinderinfektionskrankheitcn etwas zugenommen haben, trat die Kinderlähmung nur in seltenen Einzelsüllen auf. Schutzimpfun­gen gegen Diphtherie und Scharlach waren von gutem Erfolg begleitet. Für die Unterbringung offen Tuberkulöser wurde neben den bisherigen Heilstätten und Krankheitsstationen in der staat­lichen Heilanstalt Weinsberg eine weitere geschaffen. Die Volks­röntgenuntersuchungen lausen reibungslos weiter. Es wurden die Kreise Eßlingen, Münsingen, Ulm, Heidenheim, Göppingen und Aalen erfaßt. Der Eesundheitsstand der Erwachsenen ist überaus gut und auch der Krankenstand in der Sozialversicherung außerordentlich günstig.

nsg Göppingen. (DieMilcherzeugungsschlacht.) Die Milchanlieferung bei dem Göppinger Filialmilchwerk der Würt­tembergischen Milchverwertung hat eine sehr starke Steigerung erfahren. Die Liefergemeinden haben im Jahre 1940 gegenüber dem Jahr 1931 das Doppelte an Milch abgeliefert und die But­tererzeugung konnte in diesem Zeitraum um 200 Prozent gestei­gert werden. Ein großer Teil der Milchanlieferung geht heute zur weiteren Verarbeitung an ein anderes Werk, weil das Eöp- pinger Milchwerk den starken Anfall nicht aufzunehmen vermag. Um den immer noch weiter steigenden Milchanfall aus dem Ein­zugsgebiet aufzunehmen, ist der Neubau eines größeren Milch­werkes in Göppingen vorgesehen.

Eßlingen. (Von der Frauenkirche.) Unter der Leitung ,on Architekt Ritter nahmen die Erneuerungsarbeiten an der kßlinger Frauenkirche einen schnellen Fortgang. Bekanntlich iahen Witterungseinslüsse und die Jndustriegase dem elsäsischen -andstein, aus dem dieses kostbare Kleinod der Gotik erbaut vurde, so schwer zugesetzt, daß die Kirche einer völligen Erneue­rung unterzogen werden mußte. Kreuzblumengeländer, Türmchen -nd Wasserspeier waren so verwittert, daß sie teilweise fast zu -teinmehl zerfallen waren und eine Gefahr sür die Fußgänger )arstell°ten. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1309. Die um­fangreichen und auch teueren Arbeiten ein Maßwerkfenster m Steinmetzarbeit kostet 2000 UM-, Bildhauerarbeit ist noch -eurer sind gründlich und vielseitig. Die Arbeiten im Innern )er Kirche und des Turms werden nocb Jakre beanivrucben.

nsg Ulm. (Gefallen.) Beim Einsatz gegen den Bolschewis­mus fiel der Leiter der HauptstelleAktive Propaganda" im Kreispropagandaamt Ulm, Kreishauptstellenleiter Berger, als Leutnant an der Spitze seines Zuges. Seine Vorgesetzten ehrten ihn in ihrem Nachruf alsvorbildlichen Kämpfer und Soldaten, als pflichtgetreuen, strebsamen und hervorragenden Führer, der durch persönliche Sauberkeit und Anständigkeit besonders her­vortrat und zum Vorbild wurde". Am 1. Januar 1938 war Otto Berger hauptamtlicher Mitarbeiter der Ulmer HI. geworden, rm 1. Juni 1939 hatte er die hauptamtliche Tätigkeit als Kreis­hauptstellenleiter der NSDAP, ausgenommen.

(mp) Altshausen, Kr. Saulgan. (Ehrung eines Ritter­kreuzträgers.) Zum Empfang des Ritterkreuzträgers Kapi­tänleutnant Metzler hatte die Heimat ein festliches Gewand angelegt. In feierlichem Zuge wurde Kapitänleutnant Metzler von den Verbünden und Gliederungen eingeholt und zum Rat­haus geleitet. Nach der Eintragung in das zu Ehren des Ritter­kreuzträgers angelegte Goldene Buch der Gemeinde entbor stcllv. Bürgermeister Benz herzlichen Willkommgruß, worauf Kapitän­leutnant Metzler aus vollem Herzen sür den eindrucksvollen Empfang,dankte. Im Saal des HotelsHirsch-Post" fand sodann eine Begrüßungsfeier statt, wobei eine Musikkapelle und die Hitlerjugend die Feier mit Märschen, Liedern und Gedichten um­rahmten. In einer Reihe von Ansprachen kam die Freude und der Dank der Heimatgemeinde Altshausen, der Stadt Saulgau und des ganzen Kreises über die hohe Auszeichnung Kapitän­leutnants Metzler zum Ansdruck. Er erzählte in spannender Weise von seinen Erlebnissen, von seiner letzten Feindsahrt, auf der er mit glänzendem Ersolg wichtige Aufgaben durchführte und auf der Heimfahrt aus einem Geleitzug 31000 BAT. ver­senkte, wie er, nachdem alle Torpedos verschossen waren, noch ein bewaffnetes Handelsschiff von 5000 VRT. auf tollkühne Weise durch Artillerie versenkte.

Wolkertswerler, Kr. Ravensburg. (JnderEüllengrube ; rtrunken.) Das etwa zwei Jahre alte Söhnchen eines Land­wirts in Rolgenmoos stürzte in die osfenstehende Eüllengrube und ertrank.

Hesselhurst. (Unfall beim Dreschen.) Bei Drescharbeitsn wurde der 18jährige Dreschmaschinist Wilhelm Strebe!, als er die Maschine anfaßte, durch Starkstrom getötet.

Waghäusel. (Vom Schnellzug getötet.) Beim Bahn­übergang wurden versehentlich die Bahnschranken kurz vor der Durchfahrt eines Schnellzuges geöffnet. Ein Fuhrwerk passierte in dem Augenblick, als der Schnellzug heranbrauste, den Bahnüber­gang, desgleichen der 11jährige Vahnbedienstete Simon Schweik- kert und sein Mhriges Töchterchen. Das Fuhrwerk wurde von der Maschine erfaßt und zertrümmert, der Wagenlenker jedoch konnte sich mit den Pferden in Sicherheit bringen. Dagegen wur­den Schweickert und sein Kind von der Maschine erfaßt und getötet.

Vom Vodensee. (Unbekannte Tote.) Wie die Kriminal­polizei in Lindau bekannt gibt, wurde am Montag gegen 13 Uhr im Bodensee in der Bucht beim Rangierbahnhof die Leiche eines )5 bis 10 Jahre alten Mannes gefunden. Der Tote, der völlig anbekleidet war, dürfte längere Zeit im Wasser gelegen haben. Am gleichen Tage wurde im Vodensee in der Nähe des sogenann­ten Hexensteins in Lindau die Leiche eines neugeborenen Mäd­chens im Wasser treibend aufgefunden. Das Kind dürste bereits einige Tage im Wasser gelegen haben.

Freiburg i. Br. (Zuchthaus für Feldpostpäckchen- Dieb.) Das Sondergericht Freiburg verurteilte den ledigen Ar­thur Oswald aus Fahrnau, wohnhaft in Emmendingen, wegen Amtsunterschlagung, schwerer Urkundenunterdrückung unter Aus­nutzung der Kriegsverhältnisse zu einer Eesamtzuchthausstrase von zwei Jahren und zu 200 RM. Geldstrafe; letztere gilt durch die Untersuchungshaft als getilgt.

Stühliuge« b. Waldshut. (Vom Auto totgefahren.) Das 4jährige Söhnchen des Buchbinders Paul Schwengle lief, als es die Straße überquerte, in ein Auto. Das Kind wurde ss schwer verletzt, daß es wenige Stunden später im Krankenhaus gestorben ist.

Böhringen b. Radolfzell. (Im Ortsbach ertrunken.) In einem unbewachten Augenblick fiel das 2jährige Kind des Fabrikarbeiters Heinrich Ritsche in einem Auslaus des hiesigen Ortsbaches und ertrank. ...

Schwarzhörer werden nochmals gewarnt. Immer wieder nml- sen Volksgenossen als Schwarzhörer verurteilt werden, weil sie in Unkenntnis der Bestimmungen Rundfunkempfänger ausstellen, ohne dazu berechtigt zu sein. Einen Rundfunkempfänger ausstel­len und benutzen darf nur derjenige, der eine von der Deutschen Reichspost ausgestellte Genehmigungsurkunde, das heißt, eine Rundfunkgenehmigung" besitzt.