4. Seite - Nr. 189

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Donnerstag, den 1t. August 1941

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Bier neue Heimschulen

nsg. Auf Grund sines ihm vom Führer erteilten Auftrages hat das Oberkommando des Heeres beim Reichserziehungsmini­ster die Einrichtung neuer Heimschulen für Kinder von Wehr­machtsangehörigen angeregt, die die höhere Schule besuchen. Be­vorzugt ausgenommen werden in die Heimschulen nicht nur die Söhne der auf dem Felde der Ehre Gefallenen und der Wehr­machtsangehörigen, sondern auch Jungen, deren Eltern an Orten ohne Oberschule oder in luftgesährdeten Gebieten wohnen, deren Väter als Beamte des Staates und Amtsträger der Partei häu­fig den Wohnort wechseln müssen oder in irgend einer Eigenschaft in den neugewonnenen Gebieten eingesetzt sind, sowie Söhne von Volks- und Ausländsdeutschen.

Da andere Bedürfnisse den Neubau von Schulen und Heimen während des Krieges nicht zulassen und sofort etwas getan wer­den mutz, werden in Württemberg schon im Herbst d. I. vier Heimschulen (staatliche Oberschulen für Jungen) und zwar :n Blaubeuren, Maulbronn. Schöntal und Urach eingerichtet. Autzrr- Lem wird der Dietrich-Eckart-Obersckmle in Rottweil ein staat­liches Schülerheim angegliedert. Sämtliche Heimschulen und oas staatliche Schiilerheim nehmen zum 15. September 1911 Schüler auf, und zwar Schöntal in die Klassen 3 und 4, Blaubeuren in die Klassen 5 und 6, Urach in die Klassen 7 und 8, Rottweil in sämtliche Klassen der Oberschule, ferner Maulbronn in die bei­den untersten Klassen der Oberschule in Aufbausorm (Aufbau­schule).

Stuttgart. (Verwundete Matrosen) Auf Einladung der Stadtverwaltung weilte dieser Tage eine Anzahl verwundeter Angehöriger der Kriegsmarine in Stuttgart. Während ihres hie­sigen Aufenthaltes hatten die Gäste Gelegenheit, Stuttgart unkr das Schwabcnland kennenzulernen. Nach unterhaltsamen Tagen der Entspannung und Erholung wurden die Mariueangehöngen vor ihrer Rückreise von Oberbürgermeister Dr. Strölin auf dem Rathaus empfangen. In seiner Begrüßungsansprache wres der Oberbürgermeister darauf hin, datz die Stiftung, die die Stadt Stuttgart zum Geburtstag des Großadmirals Raeder für ver­wundete Marineangehörige gemacht habe, nicht nur Ausdruck der besonders engen und kameradschaftlichen Verbundenheit der Stadt der Ausländsdeutschen mit unserer Kriegsmarine sei, son­dern auch Ausdruck unserer Bewunderung und Dankbarkeit für ihre heldenhaften Kämpfe und Erfolge.

Erwischter Einbrecher. In letzter Zeit wurden zur Nachtzeit und unter dem Schutze der Derdunkelungsmatznahmen aus hiesigen Gaststätten und Geschäftshäusern der Innenstadt fortgesetzt Einbruchsdiebstähle durch Einsteigen und Erbrechen von Behältnissen verübt, wobei aus den Schankräumen und Ee- schäftslokalen Geldbeträge, Lebensmittelmarken und Gebrauchs­gegenstände entwendet wurden. Als Täter wurde nun ermittelt und festgenommen der 20 Jahre alte Heinz Greiner, wohnhaft in Stuttgart, Seidenstratze 50.

Unfälle. Am 10. August stieß auf der Kreuzung Kölle- und Steinhausenstratze ein Kraftrad mit einem Lastkraftwagen zu­sammen. Der Lenker des Kraftrads erlitt einen komplizierten Unterschenkelbruch. In der Nacht zum 11. August ist in der Königstratze bei der Kanzleistratze ein 26 Jahre alter Mann von einem Personenkraftwagen angefahren worden. Er hat einen Bruch des Schlüsselbeins und des Wadenbeins erlitten. Nach­mittags haben auf dem Steinhaldenfeld in Bad Cannstatt einige junge Burschen ein Wasserleitungsrohr mit Musketenpulver ge­

füllt und die beiden Enden mit Erde verstopft. Ein 16 Jahre alter Junge, der die Ladung mit einem Streichholz zur Ent­zündung brachte, hat sich dabei eine schwere Kopfverletzung zu­gezogen.

Oberstenfeld, Kr. Ludwigsburg. (Verkehrsunfall.) Die 35 Jahre alte Emilie Lautenschläger, die sich, ein Kind an der Hand führend, auf der rechten Straßenseite bewegte, wurde von der Stoßstange eines Kraftwagens ersaht und mehrere Meter weit weggeschleudert, wobei sie Verletzungen erlitt, die ihre lleberführung in das Marbacher Krankenhaus erforderten.

Rottenburg a. N. (Opferstockmarder.) Am Sonntag schlich sich ei« Opferstockdieb in den Dom ein und entwendete dort einen Opferstock samt dem Inhalt. Da die Büchse tags zuvor geleert worden war, dürfte der Dieb keine reiche Beute gemacht haben.

Schwenningen a. N. (Im Badezimmer totaufgefun- den.) Eine in den 30er Jahren stehende Frau wurde in ihrem Badezimmer tot aufgefunden. Soweit die Ermittlungen ergaben, scheint die Frau, als sie nach einem Gegenstand greifen wollte, ausgeglitten zu sein. Eine hinzugekommene Herzschwäche dürfte an dem Erstickungstod mitgewirkt haben.

Vlaufelden. (Vorsicht an Bahnübergängen!) Von der Lokomotive erfaßt und eine Strecke weit mitgeschleift wurde an dem schrankenlosen Bahnübergang zwischen Wittenweiler und Vlaufelden ein von einer Frau gelenkter Kraftwagen. Die Fah­rerin, die in der Nähe des lleberganges von anderen Fahrzeugen überholt worden war und daher das Herannahen eines Personen­zuges übersehen hatte, kam mit dem Leben davon, während ihr Fahrzeug zertrümmert wurde.

Bondors, Kr. Saulgau. (Gemeinnützige Einrichtun- g e n.) Nachdem die Spar- und Darlehenskasse vor einiger Zeit schon ein Gemeindewaschhaus erstellt hatte, konnte dieser Tage auch ein elektrischer Backofen eingebaut und seiner Bestimmung übergeben werden, was von den Frauen des Dorfes mit Freu­den begrüßt wurde. Ferner wurde eine Dreschmaschine mit fahr­barem elektrischem Motor angeschafst. Auch diese Neuanschaffung wird dem ganzen Dorf zugute kommen.

Laupheim. (In der Kiesgrube verschüttet.) Ein schwerer Unfall, der einem acht Jahre alten Mädchen das Leben kr stete und dessen elf Jahre alte Schwester ebenfalls in Lebens­gefahr brachte, ereignete sich in der Braungerschen Kiesgrube. Die bei ihren Großeltern zu Besuch weilenden Schwesterchen Irmgard und Susi Lüdecke aus Stuttgart wurden beim Spiel in der Kiesgrube von einer überhängenden Fegsandschicht, die sich plötzlich löste und herabstürzte, begraben. Während die ältere Irmgard bis zur Schulter zugedeckt wurde und dadurch, daß bei ihr der Kopf von den Ermaßen freiblieb, dem sicheren Tode entging, mußte die achtjährige Susi die mit dem Gesicht na.ch unten und fast im Schoß der Irmgard liegend vollständig ver­schüttet wurde, in dem feinen Sand, der ihr in Mund und Nase eingedrungen war, elend ersticken.

Melchingen, Kr. Hechingen. (Vom eigenen Wagen überfahren.) Die fast 60 Jahre alte Frau Agnes Varler ge­riet während der Fahrt auf den Acker unter ihren Wagen und zog sich einen schweren Oberschenkelbruch zu. so daß ihre lleber- führung in die Tübinger Klinik erforderlich war.

Karlsruhe. (40jähriges Dienstjubiläum.) Am 15. August sind es 40 Jahre, seit Bankdirektor Dr. h. c. Senator e. h. Richard Betz, nachdem er verschiedene Stellungen bei anderen Banken innehatte, bei der Badischen Bank in Karlsruhe eintrat. Im Jahre 1908 erhielt er Prokura. Seit 1912 gehört er dem Vorstand an. Unter seiner Leitung vollzog sich die erfolgreiche

Umwandlung der Badischen Bank von der Notenbank zur regio­nalen Kreditbank, in deren Folge neben den bisherigen Nieder­lassungen in Karlsruhe und Mannheim, Filialen in Pforzheim und Freiburg und neuerdings auch im Elsaß, nämlich in Straß­burg, Kolmar und Mülhausen, errichtet wurden. Direktor Dr. Betz, ist außerdem kommissarischer Leiter der Allgemeinen Elsässtschen Bankgesellschaft in Straßburg, deren spätere Verschmelzung mit! der Badischen Bank im Zuge des Neuaufbaues des Bankwesens im Elsaß vorgesehen ist.

Heidelberg. (Der älteste Heidelberger.) Professor Dr. Adolf Mayer konnte am vergangenen Sonntag seinen 98. Ge­burtstag begehen.

Waldkatzenbach b. Mosbach. (FünfSöhnebeiderWehr- macht.) Fünf Söhne des Landwirts Eduard Schäfer von hier dienen zur Zeit dem Vaterland in der Wehrmacht.

Pforzheim. (Zuchthaus für Kriegsverbrecher.) In einer dritten Sitzung des Mannheimer Sondergerichts in Pforz­heim verurteilte dieses den verheirateten 36jährigen Gastwirt Paul Moros von hier wegen Schwarzschlüchterei, schwarzem Fleischbezug und Schlachtsteuerhinterziehung zu zwei Jahren Zuchthaus und 600 RM. Geldstrafe, sowie 1620 RM. Werlersatz. Moros stand in Verbindung mit den Schwarzschlächtereien der vorausgcgangenen Verhandlungen des Sondergerichts.

Eengenbach. (Ritterkreuzträger.) Mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde ein Eengenbacher, Ober­leutnant Huy, .Staffelkapitän in einem Luftgeschwader. Ober­leutnant Huy ist der älteste Sohn von Oberforstrat Huy.

Heidelberg. (Tod durch Insektenstich.) Der 14jährige , Sohn Heinz des Landwirts Ferdinand Engelhardt in Hoffenheinv 'ist an den Folgen eines Insektenstiches in der Heidelberger Kli­nik gestorben.

Handel und Vevkehv

Stuttgarter Börse vom 13. August. Der Einheitsmarkt war durch eine Reihe von Befestigungen, welche zahlenmäßig die Ab­schwächungen Überwegen, gekennzeichnet: Deutsche Lino 167 (166), I. G. Farben 214,75 (214), Knorr 292 (290), Ver. Filz 135 (134), WMF. 228 (227). Schwächer lagen Junghans mit 150 (152,d) und Kolb-Schiile 173 (175).

Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 12. Aug. Sämtliche Preise sind unverändert.

Ravensburger Vichpreise. Zufuhr: 2 Farren, 2 Ochsen, 2 Ar­beite oder Anstellochsen, 2 Külberkiihe, 4 Milchkühe, 3 träch­tige Kühe, 6 Kalbeln fühlbar trächtig. 8 Kalbeln hochtrachtig, 10 Anstellrinder von 612. Monaten, 3 Ansrellrinder von 1218 Monaten Preise für Farren 240340, Ochsen 550770, Kälöer- kühe 530, Milchkühe 340420, trächtige Kühe 530600, Kalbeln hochträchtiq 500680. Kalbeln fühlbar trächtig 420500, Anpell- rinder (612 Mon.) 130-180, Anstellrinder (1218 Mon.) 190 dis 280 RM.

Svovt

Handball

SKG. Hochdorf Jgd. TV. Wildberg komb. 4:3 (3:2)

Gestorbene: Philomena Zerweck, Witwe, Teinach; Marie Weber geb. Weber, Friedrichstal; Gustav Wahr, Mau­rer, 48 Jahre, Christophstal; Adolf Kurz, Erbhof­bauer, Hof -Lattenberg; Jos. Saiber, Schneider, 73 I.,. Bildechingen.

Druck u. Verlag bei«elellschasterr": S.W.Zatfer, Inh. Sari Uatier, zugl. Anzeigen- le'ter, heran, wörtlich.Scbristleilkr Frh Schlang, Naeold. Zzt. ist Pretilistevir.S güllii

Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten

Schmarotzer a» der Seife?

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Meistens kennen Sie diese Schmarotzer gar nicht, und doch fressen sie laufend an Ihren Seifenbeständen, einerlei, ob es sich um Stück» seife handelt oder um die Seife, die im Wasch­pulver enthalten ist. Sie selber sind daran schuld, daß die Seife immer so schnell zu Ende geht, ohne daß Sie es sich erklären können. Da ist zunächst der Schmarotzer Kalk. Sie wissen: erst wenn die Seife gut schäumt, kann sie auch gut reinigen! In vielen Städten Deutsch­lands, zum Beispiel in Berlin, Hannover, Vraunschweig, Leipzig, Köln, Stuttgart usw., hemmt das kalkhaltige Wasser die Schaum­kraft. Ein großer Teil der Seifenwirkung wird vernichtet. Man hat ausgerechnet, daß bis zu Pfund Seife in einem mittel­

großen Waschkessel bei hartem Wasser ver­lorengeht. Wenn man hier nichts tut, ver­liert man einen großen Teil seiner Seifen­bestände, ohne von der Seife eine Wirkung zu haben. Man muß deshalb das Wasser vor dem Waschen weichmachen, damit die Schaum­und Waschkraft der Seife entwickelt werden kann. Das geschieht mit Bleichsoda. Am Abend vor dem Waschtag verrührt man einige Handvoll davon im Waschkessel. Über Nacht wird das Wasser wundervoll weich. Morgens merkt man dann, wieviel besser die Lauge schäumt und um wieviel kräftiger sie reinigt.

Durch Weichmachen des Wassers kann man in einem mittelgroßen Haushalt im Jahre mehr als 10 Pfund Seife sparen!

Es gibt noch einen weiteren Schmarotzer an der Seife: das ist Teer, Ol, Schmier und ähnliches an den Händen. Sie haben's sicher schon mal ausprobiert, wie lange man reiben

muß, wenn man Teer und Ol von den Fingern kriegen will. Immer wieder ent­wickelt man ein warmes Schaumbad unkl der Teer bleibt doch dran I Auch das ist un­nötiger Seifenverbrauch. Ein Griff nach einem guten Scheuerpulver und schon löst sich auch der zäheste Öl- und Teerschmutz wie von selber. Da, wo schmutzige Hände gewaschen werden, soll stets ein bewährtes Scheuerpulver zur Hand sein.

Für das Scheuern von Fußböden, Fliesen und Fensterrahmen darf man heute aus keinen Fall Seife nehmen! Mit gebrauchter Waschlauge geht es genau so gut. Be! hart­näckigen Flecken nimmt man etwas Scheuer­pulver auf den Lappen. Die kostbare Seife hebt man für Gesicht und Körper auf l

Heute im Kriege heißt cs für alle: mithelfen» um durch richtiges und sinnvolles Arbeiten tm Haushalt sich selber und unsere Wirtschaft vor Verlusten zu bewahren.

Deutsche Volksschule Nagolä

Schülerausnahme 1941

Die Aufnahme der Schulneulinge findet am Montag, den 18. August 1941, vormittags 9 Ahr, im Hof der Präp.'Anstalt mit Flaggenhissung und kurzer Empfangs­feier statt.

Schulleiter Dahlinger.

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Vom 15. i^uAU8t ab lübre iok Oie

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Ihre Vermählung geben bekannt:

Franz Zimmermann

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München-JohanniSkirchen / Nagold, im August IS4I.

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Wer sagt derGesellschafter".

rsslski»»««», dsn 12. August 1941

>Vir srbisltsn dis trsurigs blackirickit,

/zWX daO unser iisüsr Latin und 3rdsr

ObergSkr.

im ^Itsr van 24 Aabrsn in sinsm V/atdgsksdit bsi Xsroii (V/1!ebsk) in soidstiscüsr kMcütsrlüliung ssin Ssbsn kür Süürsr, Volk unci Vatsrisnd küngab.

In kislsr Trauer:

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Osr Trausrgoktssdisnsk lindst am Sonntag IT. August nackin. 2 blür statt.

koln-llork, dsn 12. August 1941

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Sür alle Sisbs unci Tsiinakuns, dis wir aniäöiidi dss bsrbsn Vsriusiss unssrss lür das Vaterland gs- kallsnsn llsbsn Lokmss, Srudsrs und Hellen

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srlalirsn durlksn, danken wir lierrlidi.