2. Seite Nr. 161

Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Samstag, den 12. Juli 1911

Sir John Wardlaw Mi Ins unterstrich, daß England im Augenblick nicht mehr als 78 v. K. seiner Arbeitskapazität aus­nutze. Mangel an guter Führung und nicht ausreichende Roh­stoffzufuhr seien ein Grund, daß die Industrie-Anstrengungen nicht hundertprozentig seien. Milne drang darauf, dag die Ar» beitgeber ihr Recht wieder bekommen sollten, um die Disziplin unter den Arbeitern aufrechtzuerhalten. Die meisten britischen Arbeiter seien zwar ausgezeichnet, aber diejenigen, die nicht ar­beiten wollten, müßte man entlassen können.

Das Parlamentsmitglied Henderson Stewart, der vor kur­zem nach mehrmonatigem Dienst in der Armee zurückgekommen war, berichtete, er habe in seiner täglichen Arbeit zahlreiche Tele­gramme aus dem Mittleren Osten bekommen, die wie ein Hilfe­ruf der kämpfenden Männer in Libyen, Griechenland, dem Irak und Syrien nach Tanks und Waffen aller Art geklungen hätten. Man habe aber offenbar in England noch nicht die Tragödie der verlorenen Divisionen im Mittler en Osten eingesehen. Es sei kein Trost, daß Großbritannien die höchste Produktion seiner Geschichte erreicht habe. Das Arbeitsergebnis pro Mann sei auf jeden Fall geringer als im letzten Krieg.

Litrvlnow-Finkelsteirr Verbindungsmann zur jüdischen Plutokratie

DRV Berlin, 11. Juli. Die englische AgenturExchange Tele­graph" meldet aus Moskqu, im Kreml wurde angedeutet, daß der frühere Außenminister Litwinow mit dem Ausbau der diplomatischen Beziehungen der UdSSR, zu England und zu den USA. betraut wird. Am Donnerstag fanden im Kreml eingehende Besprechungen zwischen Stalin, Molotow und dem britischen Botschafter statt, an denen auch zwei Mitglieder de» britischen Mission in Moskau teilnahmen. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß die in London von Botschafter Maisky auf­genommenen Besprechungen mit dem Vertreter Australiens zum Zweck dienen, die diplomatischen Beziehungen zwischen Austra­lien und der UdSSR, aufzunehmen.

Weitere Geheimdokumente gesunden

Entschleierung der bolschewistischen Angriffsvorbereitungen

Berlin, 11. Juli. In der Redaktion der kommunistischen Zei­tungTiesa" in Kowno wurde vor einigen Tagen eine weitere bolschewistische Eeheimzentrale entdeckt. Unter einem Wust von Schriftstücken fand eine deutsche Untersuchungskom­mission eine Reihe aufschlußreicher Agentenmeldungen und Ge­heimdokumenten. U. a. befanden sich unter den Papieren eine genaue Aufstellung der Offiziere der ostpreußischen Regimenter und Pläne von Kasernen und Flugplätzen, auf einem anderen Schriftstück waren die Wegeverhältnisse nach Danzig und Kö­nigsberg mit der Angabe der Tragfähigkeit wichtiger Brücken, genau beschrieben. Hetzplakate und Druckschriften in deutscher Sprache mit einem Appell an die oftpreußische Bevölkerung, sich den Anordnungen der Sowjetkommissare zu fügen, vervollstän­digten diese Sammlung.

Karotten steht auf

Tagesbefehl des Feldmarschalls Mannerheim

DNV Helsinki, 11. Juli. Der Oberbefehlshaber Feldmarschall Mannerheim erließ folgenden Tagesbefehl:

Im Freiheitskrieg 1918 sagte ich den finnischen und den Erenz-^Kareliern, daß ich mein Schwert nicht eher in die Scheide stecken werde, als bis finnische und die Erenz-Karelier frei sind.

22 Jahre haben die Provinzen Viena und Runus auf die Er- 'Allung dieses Versprechens gewartet. Anderthalb Jahre hat das finnische Karelien, nach dem ehrenvollen Winterkriege verödet, auf diesen Tag gewartet.

Kämpfer des Freiheitskrieges, ruhmreiche Männer des Win­terkrieges: meine mutigen Soldaten! Ein neuer Tag beginnt. Karelien steht aus. In unseren Reihen marschieren seine eigenen Bataillone. Die Freiheit Kareliens und ein großes Finnland schweben vor «ns.

Soldaten! Der Boden, den ihr betretet, ist mit dem Blute und den Leiden unseres Stammes getränktes heiliges Land. Euer Sieg wird Karelien befreien. Eure Taten schaffen Finnland eine große glückliche Zukunft.

In dem jetzigen Tagesbefehl des Marschalls Männer­st e i m wird an seinen Tagesbefehl an die Karelier am 23. Fe­bruar 1918 Bezug genommen. Darin hatte der Marschall dis tapferen Karelier, die so männlich gegen Lenins Anhänger und deren Handlanger gekämpft haben, gegrüßt und im Namen der finnischen Bauernarmee geschworen, daß er sein Schwert nicht eher in die Scheide stecken werde, bis eine gesetzmäßige Ord­nung im Lande herrscht.

England schikaniert Japaner in Indien

Tokio, 11. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Der Kapitän des japanischen DampfersLondon Maru", Tsunekawa, erklärte, in Indien seien Anzeichen für einen erhöhten Druck gegen Japan vorhanden. Er sagte, die Engländer hätten die Japa­ner, die beabsichtigten, das Land zu verlassen, gezwungen, die Genehmigungsgesuche 14 Wochen vor der Abreife einzureichen. Tsunekawa berichtete auch von einem Zusammenstoß zwischen Hindus und Mohammedanern der berüchtigte britische Ver­hetzungstrick, der während der Anwesenheit derLondon Maru" in Bombay stattfand und bei dem 409 Personen getötet oder verletzt wurden.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Ansgedehnte Brande in den Petroleumanlagen von Haifa -- Feindliche Flugzeuge auf Cypern zerstört Tobruk bombardiert

DNB No», 11. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgende» Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Flugzeuge habe« erneut den Flughafen von Nicosia (Cy- ziaruj bombardiert und feindliche Flugzeuge am Boden zerstört.

Andere Verbände haben die Petroleumanlagen von Haifa bombardiert, wodurch ausgedehnte Brände verursacht wurden, die noch lange Stunden wüteten.

In Nordafrika haben die Streitkräfte der Achse Anlage« und Ausrüstungen von Tobruk bombardiert und im Osten von Soll um englische Kraftfahrzeuge unter ME.-Feuer ge­nommen.

Der Feind hat Einflüge auf Bengali und Der«« unter­nommen.

In Ostafrika die übliche Tätigkeit in den vorgeschobenen Stellungen unserer Posten des Amara-Gebietes. Der Feind hat Einflüge in das Gebiet von Eondar versucht. Unsere sofort ein­greifenden Jäger haben zwei gegnerische Flugzeuge abgeschossen.

In der Nacht haben britische Flugzeuge neuerlich Neapel bombardiert. Starker Schaden an Privathäusern. Fünf Tote und 33 Verletzte. Der Einflug dauerte etwa drei Stunden,

Finnischer Luftangriff auf sowjetischen Flottenstützpunkt

DNB Helsinki, 11. Juli. Der Kriegskorrespondent der finni­schen ZeitungKarjala" gibt einen Bericht über ein Unterneh­men der finnischen Luftwaffe gegen den Stützpunkt Baltisch- port wieder. Die Besatzung einer Bombenmaschine erzählt, wie sie in einem überraschenden Angriff in das Hafengebiet von Baltischport eindrang und den dort stationierten Teilen der sowjetischen Flotte beträchtlichen Schaden zufügte. Obwohl be­reits aus weiter Entfernung eine starke Bodenabwehr einsetzte, führte die Maschine ihren Flug unbeirrt weiter. Eine Flottille von Motor-Torpedobooten war gerade am Auslaufen. Im Gleit­flug näherte sich die finnische Maschine den Booten und warf ihre erste Bombe aus verhältnismäßig niedriger Höhe ab. Sie traf ihr Ziel. Zwei Boote blieben auf dem Wasser liegen, die übrigen zerstreuten sich in größter Verwirrung und kehrten schleunigst an ihre Stützpunkte zurück.

Falangistenführer meldeten sich

DNB Madrid, 11. IM. Das Eeneralsekretariat der spani­schen Falange teilt mit, daß sich alle führenden Männer der Landesführung und der Eauleitungen der Falange als Frei­willige für die blaue Division gemeldet haben. Da es aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist, die Falange ihrer Führung zu ent. ,ßen, hat zunächst nur eine Gruppe von Fa- langeführern die Genehmigung zur Teilnahme an den Kämpfen gegen den Bolschewismus erhalten. Die Gruppe, welche später durch andere Falangeführer abgelöst werden soll, setzt sich aus folgenden bekannten Falangisten zusammen: Der Chef des Gene­ralstabes der Falangemilizen Nora Figueroa,der nationale Stu­dentenführer Miguel Euitarte und die Gauleiter von Leon, Valencia, Zamora, Cuenca, Granada, Toledo, Albacete sowie der Nationalrat Augustin Aznar, weiter Dionisio Ridruejo, Mit­glied des Nationalrates, der während des Bürgerkrieges Se­kretär von Serrano Suner war, sowie das Nationalratsmit­glied Eguila.

Smuts schweigt

Verhängnisvolle Folgen des plutokratisch-bolschewistischen Bündnisses für Südafrika

DNB Sa« Sebastian, 11. Juli. Die burische Opposition stellt in ihren erbitterten Anklagen gegen die englandhörige Regie­rung fest, daß Smuts, der doch sonst so redefreudig sei, zu der Frage des Bündnisses mit dem Bolschewismus bisher noch nicht Stellung genommen habe. Während Smuts schweigt, sprechen die Geschehnisse innerhalb der Südafrikanischen Union in den letzten Wochen eine umso lautere Sprache. Der Auftrieb der kommunistischen Bewegung Südafrikas äußert sich in einer äußerst regen Propaganda und in einer Welle von Versammlungen. In Kapstadt forderten unter ande­rem die Kommunisten auf einer Versammlung von der Regie­rung die Unterstützung der Sowjetunion mit allen Mitteln, die Zuerkennung demokratischer Rechte an alle Vevölkerungs- kreise, das heißt auch an die Farbigen und Schwarzen, sowie die Aufhebung des Einfuhrverbots für kommunistisches Propagandamaterial. Ein schwarzer Redner (!) betonte auf dieser Versammlung vor allem seinen Raffegenossen gegen­über, daß die Sowjets die Retter der Unterdrückten seien.

Schützen und Panzer stoßen zum Dnjepr vor

Ueverrafchender Vorstoß über de« Drut Weißruthene» helfen unseren Panzerjägern

Von Kriegsberichter Lutz Koch

DNV ..., 11. Juli. (PK) Wieder stehen wir vor zerstörten Brücken und langwierigen llebergängen. Was an der Szara und Beresina begann, setzt sich hier angesichts des Drut und des be­nachbarten Dnjepr mit stärkerer Betonung fort: Härtester Wi­derstand der bolschewistischen Divisionen, rücksichtslose Zerstö­rung aller Brücken und zäher Einsatz der Bomber trotz größter Verluste durch unsere schnellen Jäger.

Das erste Ziel unserer Panzerdivision, die als stählerner Keil dem Gegner immer tiefer in den Leib dringt, während Hunderte Kilometer rückwärts die zerschlagenen sowjetischen Armeen, eingekreist und zusammengehauen eine unwahrschein­liche Beute herausgeben müssen, ist der Uebergang über den Drut, der bei einer mittleren Stadt am Dnjepr, dort, wo beide sich vereinigen, das erste natürliche Hindernis für unseren Vor­marsch bedeutet. Panzern und Schützen fällt die Aufgabe zu, mit dem Schwerpunkt links der Stadt einen überraschenden Angriff zu machen, und das jenseitige Drutufer zu gewinnen.

Während eine Panzerspitze durch eine Furt nördlich der Stadt vorstößt, geht die Spitzenkompanie unseres Schützenbataillons am späten Nachmittag vor der sanften Anhöhe langsam durch das Morastvorland an den kleinen, sich in vielen Windungen durch das breite Tal hinziehenden Fluß heran. Wir betreten schwankende Flöße, die fast die ganze Breite des Gewässers ein­nehmen. springen von Baumstamm zu Baumstamm, sacken am

Wenn ich vom deutschen Volk Opfer, und wenn notwend- dig, alle Opfer fordere, dann habe ich ein Recht dazu, denn auch ich bin heute genau so bereit, wie ich es früher war, jedes persönliche Opfer zu dringen! Adolf Hitler.

12. Juli: 1868 Stefan George geboren. 1874 Fritz Reuter gestorben.

13. Juli; 1816 Gustav Freytag geboren. 1931 Vankkata- strophe in Deutschland.

*

Dv. van Geldevs letzte Sähet

Zur letzten Fahrt auf die stille Höhe unserer schönen Ruhe­stätte der Toten bei St. Remigius begleiteten gestern sehr zahlreiche Trauergäste aus allen Kreisen der hiesigen Einwoh­nerschaft, aber auch viele Auswärtige den so schnell aus dem Leben gerissenen, überall geschätzten Arzt, Dr. Dr. med. Friedrich Wilhelm van Gelder. Am offenen Grabe sprach Stadtpfarrer Wieland über Römer 1. 16. In treffenden Worten schilderte er den auf so tragische Weise Dahingeschie­denen nicht nur als stets hilfsbereiten Arzt, sondern auch als musikliebenden uno kunstbegabten, hervorragenden Menschen, einen Mann, dem nicht nur an der Gesundheit des Nebenmen­schen, sondern ebenso sehr auch am Glück und Wohlergehen der Menschheit gelegen war. Für das Reservelazarett Nagold, in dessen Dienste sich der Verstorbene sofort mit Beginn des Krieges stellte, legte Stabs- und Chefarzt Dr. Langebeck­mann am Grabe den verdienten Lorbeer nieder. Namens

jenseitigen Ufer knietief in Schlamm und Moor ein, bis wir schließlich in einen kleinen Wald untertauchen können. Vorher einige kitzliche Minuten, als fünf feindliche Bomber an der Einbruchstelle erscheinen, uns kurvend umziehen und dann ihre Last beim Erscheinen der ersten Me's auf uns abwerfen. Deut­lich sieht man das Ausklinken der Bomben, dicht bei dicht sto­ßen sie auf uns herab, aber keiner wird getroffen, da wir weit auseinandergezogen fest in den moorigen Untergrund uns hin­eindrücken. Nur wirbelnde Erdklumpen fallen auf uns nieder. Ein Glück, daß unsere Jäger zur rechten Zeit erschienen waren, sonst wäre der Abwurf wohl noch gezielter gewesen.

Langsam tasten wir uns an den genau nach Norden führenden Damm der großen Eisenbahnverbindung längs des Dnjepr heran. Aus der Ferne das langsame Tacken eines sowjetischen MG. Dann fliegen unter zwei geballten Ladungen die Schie­nenstränge der Bahn weit auseinander. Die Verbindung ist un­terbrochen. Hier rollen keine Verstärkungen gegen unsere Divi­sion mehr heran.

Langsam wird der Brückenkopf nach allen Richtungen erwei­tert. Rechts von uns die kleine Stadt, die vor wenigen Minu­ten unsere durchrollenden Panzer erlebt hat. Trotz des schwie­rigen Geländes ist es gelungen, auf einigen Floßsäcken drei Infanteriegeschütze und zwei Paks mit heriiberzubringen. Un­sere Panzerjäger wissen sich zu helfen. Als es mit Menschen­kraft nicht mehr weitergeht, sind schnell ein paar herumlaufends Pferde eingefangen und vorgespannt. Während die Stute schwer in den Seilen liegt und das Geschütz durch Morast und Sand vorziebt, läuft das Füllen mit lustigen Kapriolen hinterdrein. Oie Weißruthene n. die, durch das Vorgehen unserer Trup­pen überrascht, noch sämtlich in ihren Häusern sind, zeigen kei­nerlei Feindseligkeit. Zweimal erleben wir es selbst, wie dis Männer unseren GeschiU-n "'imen und helfen, sie aus dem Sandbett der Straße zu befreien.Bolschewiki kaputt!" Und dw bezeichnende Gebärde des Halsabschneidens zeigt nur zu deut­lich, was diese Menschen vomSowjetparadies" halten.

Vorsichtig betreten wir die ersten Straßen der Stadt. Es- wehrfeuer empfängt uns stoßweise aus allen Richtungen, und je weiter wir Vorkommen, um so heftiger wird der Artil­leriebeschuß, der sich wahllos streuend auf die kleine Stadt legt. Schon brennt es hie und da. Unsere Panzer rollen wieder nord­wärts aus der Stadt heraus. Die große Dnjepr-Vrücke ist ge- Iprengt, die Bildung eines Brückenkopfes an dieser Stelle für unsere Panzer unmöglich. Irgendwo weiter nördlich wird es an einer anderen Stelle erneut versucht werden müssen, den Fluß zu bezwingen.

Langsam wird in den langen Nachtstunden, in denen wir mit eingezogenen Köpfen in den Schützenlöchern liegen und dis Wut des gegnerischen Artillerieseuers und der Vombenwürze über uns ergehen lassen müssen, die Stadt, die wir durch einen überraschenden Vorstoß gewannen, ein Flammenmeer. Sengen­der Brandgeruch durchzieht die Gassen, die Weißruthenen fliehen unter dem Geschoßhagel der Bolschewisten, der ihre offene Stadt zerfetzt, während sich unsere Schützengruppen langsam dem Dnjepr nähern, auf dem wir von einer bewaldeten Anhöhe einen umfassenden Ueberblick haben. Hinten am Horizont blitzt es überall auf. Es sind die Abschüsse zahlreicher feindlicher Bat­terien, die unserem Vorgehen gelten. Der Drutübergang aber ist dennoch gelungen, und der Erfolg ist gesichert, als wir den Anschluß an ein rechts benachbartes Schütz'enbataillon gewinnen, das auf der rechten Flanke den Drut überschritt und in dis Stadt eindrang. Ueber uns lodern die Flammen, zerbersten Häuser in Glut und Rauch gleich gespenstigen Visionen. Eins Schreckensnacht für die kleine Stadt am großen Dnjepr-Strom, der unter unseren Augen entlangfließt. Unsere Schützen aber haben sich in Stunden härtester Erprobung mehr als bewährt.

Einsatz der Frau im Kriege

DNB Düsseldorf, 10. Juli. Die Reichsfrauenfllhrerin Frau Sch oltz-K link sprach am Mittwoch im Rahmen einer Großkundgebung des Frauenamtes der DAF. in der Städt. Turnhalle zu Düsseldorf vor mehreren tausend Frauen, Amts- walterinnen und Betriebsführern aus dem ganzen Eaugebiet über das ThemaEinsatz der Frau im Kriege". Ihre Ausfüh­rungen-beschloß die Reichsfrauenführerin mit den Worten:

Es muß heute, wo das ganze deutsche Volk bestrebt ist, Opfer zu bringen, festgestellt und gesagt werden, daß die Arbeit der größte Adel und die größte Kriegsauszeichnung ist, die eins deutsche Frau sich in diesem Krieg holen kann. Nichtstun ist die größte Schande, die nachher zeitlebens an denen haften bleiben wird, die diese Schande auf sich genommen haben. Es darf heute keine deutsche Frau geben, die sich aus der Kette der hel­fenden Hände ausschließt. Keine Frau darf vergessen, daß die deutschen Frauen in großen gefährlichen Zeiten und in Zeiten innerer Kraftproben immer nahe zusammengerückt sind. Jede deutsche Frau muß daher auch heute ihr Teil zur Errin­gung des Sieges beitragen. Der größte Kampf unse­res Volkes um seine endgültige Position in der Welt ver­langt eben von allen Opfer."

der Aerzteschaft, die in stattlicher Zahl der Trauerfeier bei­wohnte, sprach Dr. W e n g e r-Haiterbach. Er widmete dem lieben Berufskameraden einen herzlichen Nachruf. Tief empfundene Worte der Trauer und des Mitleidens fand auch Bürgermeister Maier. Der unfaßbare Tod des beliebten Arztes bedeute für die Einwohnerschaft einen großen Verlust. Aber auch die NSV. beklage seinen frühen Tod. Namens der Kreis­amtsleitung der NSV. in Calw danke er ihm besonders. In seiner segensreichen Arbeit habe er buchstäblich seine Kräfte verzehrt. Neben seiner ärztlichen Praxis habe er auch das Amt des Leichenschauers ausgeüb't. Der Redner brachte dann auch Dank und Wertschätzung der zahlreichen Privatpatienten zum Ausdruck und schloß mit der Versicherung, daß der Verstorbene in Segen und Ehren im Herzen der Nagolder weiterleben werde. Den Dank des Kath. Kirchensriftungsrates sprach Obergärtner Franz Köhler aus. Scholle auf Scholle fiel dann auf das blumen­geschmückte Grab des Verstorbenen, der von allen, die ihn kann­ten, unvergessen bleiben wird.

^uv-Gtadt Nagold

Bor 35 Jahren Wissenswertes um das Hotel Post

Auch jetzt im Kriege wahrt Nagold seinen Ruf als Luftkurort und Fremdenverkehrsstadt. Wenn woran nicht zu zweifeln ist nach der siegreichen Beendigung des-Krieges auf allen Ge­bieten ein gewaltiger Aufschwung einsetzen wird, wird auch der Fremdenverkehr in Nagold Ausmaße annehmen, die altes Bis­herige übertreffen. Unsere weitblickende Stadtverwaltung und

lttayold undAmgebuny