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Nr. 160

Freitag, äen 11. Juli 1941

115. Jahrgang

Me Schlacht von Vialyftot und LNintt

Über 323 000 Gefangene

3332 Panzerkampfwagen, 1809 Geschütze und zahlreiche Mengen an sonstigen Waffen erbeutet oder vernichtet

DRV. Aus dem Führerhauptquartier, 16. Juli. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Mit der Doppelschlacht von Vialystok und Minsk ist nunmehr die größte Material- und Umsangsschlacht der Weltgeschichte ab­geschlossen. 323 898 Gefangene, darunter mehrere Kommandie­rende Generale und Divisionskommandeure, sielen in unsere Hand. 3 332 Panzerkraftwagen, 1869 Geschütze und zahlreiche Mengen an sonstigen Waffen wurden erbeutet oder vernichtet. Damit hat sich die Gesamtzahl der bisher an der Ostfront «inge­brachten Gefangenen auf über 466 666 erhöht. Die Zahl des erbeuteten oder vernichteten feindlichen Materials ist auf 7 815 Panzerkampswagcn und 4 423 Geschütze angewachsen. Die Sow­jetluftwaffe verlor bisher insgesamt 8 233 Flugzeuge.

Der deutsche WehrmachtsderW

Im Osten unaufhaltsam vorwärts Salla an der sinm- >chen Front genommen Bomben auf Tobruk und Js- mailia 21 888 VRT. durch die Luftwaffe versenkt Wieder britischer Ueberfall auf Bethel Heldentod des HauptmHiins Balthasar

DNV, Aus dem Führer-Hauptquartier, 10. Juli

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die OperationentmOften schreiten unaufhaltsam vorwärts. AnderfinnischenFront wurde am 8. Juli durch Umfassungsbswegungen finnischer Kräfte unterstützt, bas sehr stark befestigte Salla nach mehrtägigen Kämpfen durch deutsche Verbände genommen. Die dort kämpfende Sowjetdivision wurde zerschlagen.

In Nordafrika wurden örtliche Vorstöße feindlicher Panzer aus Tobruk abgewiesen. Deutsche Kampfflug­zeuge belegten am 8. und 8. Juli militärische Ziele des Ha­fens Tobruk und einen Flugplatz siidostwärrs Marsa Matrur erfolgreich mit Bomben. Nördlich Sollum erhielt ein briti­scher Zerstörer Bombentreffer.

Stärkere Kräfte deutscher Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht Flugzeughallen westlich Jsmailia am Suezkanal in Brand.

Im Kampf gegen die britische Versorgungs- > chifsahrt vernichtete die Luftwaffe in der letzten Nacht aus einem gesicherten Geleitzug nördlich Newquaq heraus fünf Handelsschiffe mit zusammen 21 080 BRT. und bombardierte wirksam Hafenanlagen an der Ost- und Südostküste der Insel. In der Nacht zum 9. Juli wurde nördlich Verwick ein weiteres großes Handelsschiff von Kampfflugzeugen schwer beschädigt.

An der Kanalküste schossen am gestrigen Tage Jäger 17, Flakartillerie und Marineartiellrie je ein britisches Jagdflugzeug ab.

Britische Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht verschiedene Orte Westdeutschlands. > Die Verluste der Zivilbevölkerung sind gering. Die Kranken- anstalt Bethel bei Bielefeld wurde abermals mit Brandbomben belegt. Bei diesen Angriffen verlor der Feind durch Jagd- und Flakabwehr vier, durch Marineartillerie zwei Kampfflugzeuge.

Hauptmann Balthasar, Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, der mit 48 Luftsiegen an den genannten Erfolgen der Luftwaffe hervorragend be­teiligt war, fand in siegreichen Luftkämpfen am Kanal den Heldentod. Mit ihm verlor die Luftwaffe einen ihrer tapfersten Jagdflieger. Das Andenken dieses heldenhaften Offiziers des Jagdgeschwaders Richthofen, der sich schon in der LegionCondor" durch todesmutigen Einsatz wieder­holt ausgezeichnet hatte, wird im deutsche Volk unvergessen bleiben.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Von sieben angreifenden englischen Flugzeugen sechs ab­geschossen Feindliche Abteilungen bei Sollum in die Flucht geschlagen Flugstützpunkte und Schiffe bombar­diert Briten griffen Sanitätsflugzeug an

DNV. Rom, 10. Juli. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Verbände unserer Luftwaffe haben den Flugstützpunkt Nicosia auf Cypern angegriffen und beträchtlichen Schaden sowie Brände verursacht. In der Nähe -er Küste von Cypern haben unsere Flugzeuge eineu 5666-Tonnen-Dampser torpediert.

Ein Sanitätsflugzeug ist in der Straße von Sizilien von britischen Jagdflugzeugen angegriffen worden. Südlich Sizilien haben unsere Jäger ein Hurricane-Flugzeug abgeschossen.

In Nordafrika wurde an der Sollum-Front eine feindliche, von Panzern unterstützte Abteilung in die Flucht ge­

jagt. Luftstreitkräfte der Achse haben in Tobruk aus der Reede liegende Schiffe sowie befestigte Stellungen bombardiert. Weiter wurden feindliche Flugstützpunkte östlich Sidi el Barani an­gegriffen. Es entstanden Brände. Auf einem der Flugstützpunkte wurden zahlreiche britische Flugzeuge zerstört.

Der Feind unternahm Luftangriffe auf Benghasi und Tripolis. Bei dem Angriff auf Tripolis wurden von den sieben angreifen­den Flugzeugen zwei von der Bodenabwehr und vier von den Jägern abgeschossen.

In Ostafrika wies die Besatzung eines Stützpunktes in Amhara einen feindlichen Annäherungsversuch auf unsere Stel­lungen glatt ad. Im Abschnitt von Uolchefit lebhafte Artillerie- rätigkeit.

Am Nachmittag des 9. Juli griffen britische Flugzeuge Sy­rakus im Tiefflug an. In der Nacht unternahmen britische Flugzeuge einen Angriff auf Neapel, wo 14 Tote und M Ver­wundete unter der Zivilbevölkerung zu beklagen sind.

25 britische Flugzeuge an der Kanalküste abgeschoffen

Berlin, 10. Juli. 2n den Mittagsstunden des Donnerstags versuchten britische Kampfflugzeuge, unter starkem Jagdschutz tus besetzte französische Gebiet au der Kanalküste einzufliege«. Der Gegner erlitt bei diesen Angriffsversucheu erneut schwere Ver­luste: lg Jagdflugzeuge vom Muster Spitfire und ein Kampf­flugzeug vom Muster Bristol-Bleuheim wurde» von deutschen Jägern abgeschoffen. Flakartillerie brachte außerdem zwei Spit­fire, zwei Bristol-Blenheim und ei« viermotoriges Kampfflug­zeug des Feindes zum Absturz.

Dem Eesamtverlust des Eeguers vo« 25 Flugzeuge« steh« zwei deutsche Verluste gegenüber.

Erfolg -er finnischen Land- und SeestreitkrSste

DNV Helsinki, 10. Juli. Wie das Oberkommando der finni­schen Wehrmacht Mittwoch abend bekanntgab, hat an der süd­östlichen Landgrenze hauptsächlich Erkundungstätigkeit und Störungsfeuer der Artillerie stattgefunden. Die finnischen Truppen erbeuteten acht Geschütze, eine Menge Maschinen­gewehre und andere Waffen.

DNB. Berlin, 10. Juli. Zu dem Angriff auf den britischen Flugplatz Abu Seir bei Jsmailia, der im Wehrmachtsbericht vom 16. 7. erwähnt wurde, liegen jetzt ergänzende Meldungen vor. Danach hatte das Bombardement des deutschen Kampsflie­gerverbandes eine geradezu vernichtende Wirkung. Heber 160 feindliche Flugzeuge modernster Bauart wurden am Boden zer­stört. Munitions- und Treibstofflager gerieten unter gewaltigen Explosionserscheinungen in Brand. Die gesamte Bodenorgani­sation des Platzes einschließlich der Werfteinrichtungeu wurden von Bomben schwersten Kalibers zerschlagen.

Zum Tode von Hauptmann Balthasar

DNB Berlin, 10. Juli. Hauptmann Balthasar, Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, der wie der heutige OKW-Bericht meldet in siegreichen Lust­kämpfen am Kanal den Heldentod fand, wurde am 2. Fe­bruar 1914 in Fulda als Sohn eines Oberförsters, der als Hauptmann am 23. Oktober 1914 vor Lille den Soldatentod fand, geboren. Auf der Oberrealschule in seiner Vaterstadt er­langte er 1933 das Reifezeugnis und trat als Freiwilliger am 1. April 1933 beim Artillerie-Regiment 5 ein. Als Oberfähn­rich (vom 1. Dez. 1934) schied er 1935 aus dem Heeresdienst aus und trat zur Luftwaffe über, wo er am 20. April 1935 zum Leutnant befördert wurde. Er nahm als Freiwilliger an den Kämpfen der Legion Condor teil und wurde wegen her­vorragender Leistung als Aufklärungs- und Jagdflieger am 18. Januar 1938 zum Oberleutnant befördert. Im Juni 1938 ins Jagdgeschwader Richthofen versetzt, kam er im selben Jahre als Staffelkapitän ins Jagdgeschwader 131 ynd wurde am 1. Dezember 1939 im Jagdgeschwader Nr. 1 zum Hauptmann befördert.

2m Juni 1940 wurde Hauptmann Balthasar, nachdem er 20 Gegner zum Absturz gebracht und 11 feindliche Flugzeuge am Boden durch Angriffe aus der Luft vernichtet hatte, in An­erkennung seines kühnen Angriffsgeistes das Ritterkreuz ver­liehen. Anfang Juli 1941, nach seinem 40. Luftsieg, wurde ihm vom Führer das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.

An der Ost grenze wurden die Kriegsoperatione« plan­mäßig fortgesetzt und einige Ortschaften besetzt. Die finnische« Seestreitkräste versenkten in den letzten Tagen fünf feindliche Fahrzeuge, darunter zwei große Transporter und einen Minen­sucher von etwa 500 Tonnen. Die finnische Luftwaffe bom­bardierte feindliche Flugplätze, Bahnhöfe «nd Transportzüge und verursachte durch Volltreffer große Schäden. Bis zum Abend des 8. Juli schaffen die finnische« Flieger und die Flak insgesamt 73 feindliche Flugzeuge ab. Vier finnische Flugzeuge kehrten nicht zurück.

*

Die finnische Fahne wieder über Salla

Telegrammwechsel zwischen Generaloberst von Falkenhorst und Feldmarschall Mannerheim

Helsinki, 10. Juli. Generaloberst von Falkenhorst sandte am Mittwoch, 9. Juli, ein Telegramm folgende» Inhalts an Feld­marschall Mannerheim:

Feldmarschall Freiherr Mannerheim. Salla erobert. Auf dem Gipfel des Sallatunturi weht die finnische Fahne.

von Falkenhorst."

Der Feldmarschall antkvortete dem Generaloberst von Falken­horst mit folgendem Telegramm:

Sende meine besten Glückwünsche anläßlich der nach schweren Kämpfen erfolgten Eroberung von Salla. Das finnische Volk und seine Wehrmacht freuen sich darüber, daß Sie, Herr Gene­raloberst, es zustande gebracht haben, daß die finnische Fahne wieder über dem geraubten Gebiet weht.

Feldmarschall Mannerheün.

Der ungarische Heeresbericht

Budapest, 10. Juli. Der Chef des Honved-Eeneralstabes meldet: Am 9. Juli setzten unsere schnellen Verbände den Kampf um die Erzwingung des lleberganges über den Zbrucz gegen die feind­lichen Nachhuten fort. Die Kampfhandlungen werden seit Mitt­woch im Zusammenwirken mit der deutschen Wehrmacht weiter­geführt. Bisher wurden 25 000 Gefangene gemacht. Gefangene, die ihre ukrainische Volkszugehörigkeit Nachweisen können, wer­den freigelassen.

Der Angriff kam für den Feind sichtbar völlig überraschend. Bei günstigsten Wetterbedingunge« «nd mondheller Nacht stieß der deutsche Kampffliegerverband auf den feindliche« Flugplatz im Gleit- und Sturzflng herunter. Sämtliche Bomben wurden aus niedrigster Höhe gezielt abgeworfe», infolgedessen wurden auch die weiträumig gegliederten Platzanlagen an allen wich­tigen Punkten gleichmäßig getroffen. Beim Abflug konnten die Besatzungen der deutschen Kampfflugzeuge die Feuersbrunst, von der die Einrichtungen des Flugplatzes erfaßt worden waren, noch auf mehr als 166 Klm. Entfernung beobachten.

Sämtliche deutschen Flugzeuge kehrten unbeschädigt zu ihren Stützpunkten zurück.

Die Gefangenen von Minsk

Bolschewistische Divisionen ziehen in deutsche Gefangenschaft

DNV ..., 10. Juli. (PK) Vor wenigen Tagen waren es bei Minsk erst einige Tausend, die sich geschlagen gaben. Die Zah­len find indessen in den letzten 48 Stunden in die Höhe ge­schnellt: 20 000, 50 000 und heute sind es schon über 80 000 der Sowjet-Armee, die zermürbt, ausgehungert, wankend den Weg in die Gefangenschaft «»treten.

Als zwei siegreiche Panzergruppen schon nach wenigen Tagen des Feldzuges gegen den Bolschewismus in Minsk sich die Hand reichten, erhielt diese etwa 30 000 Einwohner zählende Groß­stadt zum ersten Male Bedeutung in der jüngsten Geschichte. Während sich im Kessel um Vialystok der eiserne Ring um dis eingeschlossenen bolschewistischen Divisionen immer enger zog, war Minsk das erste weitgreifende Ziel unserer Operationen. Unter den Schlägen der Luftwaffe erzitterte die Stadt ebenso wie unter dem heftigen Ansturm unserer Panzerdivisionen.

Mins fiel in unsere Hand. Von hier aus wurden weitere kühne Operationen eingeleitet, deren Erfolg sich nun in so überwältigender Weise abzeichnet. Seit 72 Stunden reißt der Strom der Gefangenen nicht mehr ab.

In Zwölferreihen kommen sie über die breiten vom Krieg aufgewühlten Wege. Es ist ein gespensterhafter Anblick, dieses Heer der Geschlagenen. Müde, abgekämpft find ihre Schritte» stützten sie sich gegenseitig, oft trage« sie ihre Verwundetes

Dev Angriff am Gnez-ck^anaß

Vernichtendes Bombardement auf einen britischen Flugplatz Mer 1VV britische Flugzeuge

am Boden zerstört