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Ragolder TagblattDer Gesellschafter'

Dienstag, den 8. Juli 1811

Der Schleier fällt

ImVölk. Beobachter" schreibt Reichsminister Dr. Goebbels u. a.: Wir haben eine Kommission von Aerzten, Juristen, Jour­nalisten und Rundfunkleuten nach Lemberg geschickt. Sie kehrten zurück mit Grauen und gelben Gesichtern. Was sie dort sahen, läßt sich gar nicht beschreiben. Unsere Zeitungen bringen nur einen Bruchteil von dem, was sich hier unter der Schreckensherr­schaft des Bolschewismus abgespielt hat. Vor uns liegen wilder von hingemordeten Ukrainern und Ukrainerinnen, die wir uns weigern, der Oeffentlichkeit zu übergeben, weil wir befürchten müssen, daß der Beschauer überhaupt den Glauben an die Mensch­heit verliert. Angesichts der dort ersonnenen und praktizierten Tötungsmethoden muß es fast als Gnade empfunden werden, wenn eine bestialisierte Soldateska einer schwangeren Ukrainerin den Leib aufschlitzte und den Embryo an die Wand nagelt. Das menschliche Auge besitzt nicht Festigkeit genug, die lange Reihe dieser Bilder des Grauens bis zu Ende anzusehen. Es ist die Hölle auf Erden. Die Lehre, von der dieses Unheil allein aus­geht, kann nicht in einer Welt existieren, in der auch wir leben wollen. Sie mutz ausgebrannt werden.

Wir wissen, daß Mr. Churchill und seine feigen, gutbezahlten Soldschreiber unsere Beweise bagatellisieren oder in den Wind schlagen werden. Er sieht, was er sehen will, und was ihm nicht in den Kram paßt, das übersieht er. Aber das kann uns nicht hindern, vor die Welt hinzutreten und Anklage zu erheben. Der Krieg, den wir gegen den Bolschewismus führen, ist ein Krieg der gesitteten Menschheit überhaupt gegen seelische Fäulnis, gegen den Verfall der öffentlichen Moral, gegen den geistigen und phy­sischen Blutterror, gegen eine kriminelle Politik, deren Urheber auf Leichenbergen sitzen, um Ausschau zu halten, wen sie sich als nächstes Opfer auswählen sollen.

Sie waren eben im Begriff, in das Herz Europas vorzustoßen. Was es bedeuten würde, wenn sie mit ihren vertierten Horden Deutschland und den Westen dieses Erdteils überflutet hätten, das vermag die menschliche Phantasie sich nicht auszudenken. Der Marschbefehl des Führers an die deutsche Wehrmacht in der Nacht zum 22. Juni war eine welthistorische Tat. Sie wird wahr­scheinlich als die entscheidende in die Geschichte dieses Krieges eingehen. Die Soldaten, die nach diesem Befehl marschieren, sind in Wahrheit die Erretter der europäischen Kultur und Zivilisation gegen die Bedrohung durch eine poli­tische Unterwelt. Deutschlands Söhne find wieder einmal an­getreten, um mit dem Schutz des eigenen Landes zugleich auch den Schutz der gesitteten Welt zu übernehmen. In der Lehre des Nationalsozialismus geschult und gefestigt, ziehen sie in stür­mendem Heerbann nach Osten, zerreißen den Schleier vor dem größten Völkerbetrug, den die Geschichte kennt, und geben damit ihrem eigenen Volke und der Welt die Möglichkeit, zu sehen, was ist, und zu sehen, was kommen wird.

In ihrer erhobenen Hand halten sie die Fackel, damit das Licht der Menschheit nicht verlösche.

Bauernelend imSowjetparadies"

Kein Mensch kann behaupten, daß die Zarenregierung viel Mühe auf die Hebung der Landwirtschaft verwandt hat. Keine Lenkung, keine Leitung, keine Unterstützung, keine Organisation; und doch rollten vor dem Weltkrieg die Eisenbahnzüge in un­unterbrochener Folge zu den Hafenstädten der Ostsee und des Schwarzen Meeres und zu den Grenzstationen, um den euro-

Schlagballweitwurf: 1. Epple, Hilde, Freudenstadt 57 Meter: 2. Hafner, Amalie, VfL. Nagold 53 Meter; 3. Grammel, Maria, TV. Freudenstadt. 43 Meter.

188 Meterlaus (Jugend 6): 1 . Schmid, Heinz, VfL. Nagold 12 Sek.; 2. Kllbler, Walter. TV. Wildbad 12,1 Sek.; 3. Bühler, Gerhard, TV. Freudenstadt 12,2 Sekunden.

Kugelstoßen (Frauen 6, 4 Kg.): 1. Gehring, Marianne, TV. Neuenbürg 9,19; 2. Hafner, Amalie, VfL. Nagold 8,76; 3. Bauer, Berta, TV. Freudenstadt 7,67 Meter.

288 Meterlauf (Männer): 1. Keller, FC. Horb 24 Sek.; 2. Hausier, K. TV. Sulz 24,7 Sek.; 3. Macher, Fritz, TV. Sulz 25,6 Sekunden.

188 Meter (Jugend ä): 1. Beck, Roland, VfL. Nagold 11,7 ;

2. Blum, Gerhard, TV. Freudenstadt 11,9; 3. Hild, Wolfgang. TV. Calw 11,9; 4. Bott, Hans, TV. Wildbad 11,9 Sekunden.

188 Meter (Männer): 1. Keller, Horb 11j9; 2. Macher, Fritz, Sulz 12; 3. Bieg, Anton, Horb 12,2 Sekunden.

4 mal 188-Meterstasfel (Männer): 1. Sulz 48,4; 2. Horb 48,9;

3. Calmbach 50 Sekunden.

4 mal 188-Meterstasfel (Jugend -4): 1. Freudenstadt 47,7; 2. Calmbach 48,6; 3. Neuenbürg 49; 4. Calw 51 Sekunden.

4 mal 188 Meterstasfel (Jugend 8): 1 . Freudenstadt 51,6 Sek. Hochsprung (Frauen 8): 1. Gehring, Marianne, Neuenbürg 1,35; 1. Hafner, Amalie, Nagold 1,35; 2. Hennefarth, Lore, Calw 1,25; 2. Wagner, Hannelore, Freudenstadt 1,25; 3. Bührle, Margot, Freudenstadt 1,20 Meter.

188-Meterlaus (Frauen K): 1. Eruhler, Trudl, Calw 13,1; 2. Henßler, Eretel, Altensteig 14,1; 3. Steeb, Paula, Sulz a. N. 14,8 Sekunden.

Weitsprung (Frauen 8): 1. Gehring, Marianne, Neuenbürg 4.40; 2. Hafner, Amalie, Nagold 4.34; 3. Epple, Hilde, Freuden­stadt 4.28 Meter.

188-Meterlauf (Frauen 6): 1 . Adolf, Ruth, Calw 13,5; 2. Spindler, Deitj, Freudenstadt 14,0; 3. Gehring, Marianne, Neuenbürg 14,2; 4. Hafner, Amalie, Nagold 14,6 Sekunden.

4 mal 188-Meterstasfel (Frauen 7t): 1. VfL. Nagold 58,2; 2. FC. Horb 60,5 Sekunden.

4 mal 188-Meterstasfel (Frauen 8): 1 . Freudenstadt 57,7;

2. Calw 58,0; 3. Freudenstadt 61,4 Sekunden.

Kugelstoßen (Frauen): 1. Kurz, Horb 9,63; 2. Schuon, Elsbeth. Nagold 9,49; 3. Oertle, Erna, Freudenstadt 8,78 Meter.

Diskus: 1. Rößler, Gerda, Calw 26,45; 2. Eruhler, Trudl, 25;

3. Hornberger, Hanne, Freudenstadt 24,48 Meter.

Speerwerfen: 1. Schuon, Elsbeth, Nagold 26,5; 2 Eruhler.

Trudel, Calw 25; 3. Kurz, Maria, Horb 25 Meter.

Weitsprung: 1. Eruhler, Trudel, Calw 4,69; 2. Vößler, Gerda, Calw 4,45; 3. Kurz, Horb 4,36 Meter.

Hochsprung (Frauen K): 1. Bauer, Lore, Calw 1,45; 2. Geiger, Fränzel, Sulz 1,30; 3. Kipp, Eertrnde, Sulz 1,30 Meter.

1888-Meterlauf (Frauen K): 1. Hornberger, Hanne, Freuden­stadt 3,44,2 Min.; 2. Ripp Gertrud, Sulz 3,48,7 Min. Weitsprung (Jugend 8): 1. Schmid, Heinz, Nagold 5,67; 2. Rupp, Arthur, Lützenhardt 5,59; 3. Kllbler, W., Wildbad 5,46 Meter.

Schlagballweitwurf (Jugend 8): 1. Vogt, Kurt, Neuenbürg 85,3; 2. Rupp, Arthur, Lützenhardt 79; 3. Schweizer, Heinrich, Lützenhardt 75; 3. Harr, O., Lützenhardt 75 Meter.

päischen Westen mit Getreide, Schlachtvieh, Geflügel, Butter, Eier, Zucker und anderen Lebensmitteln zu beliefern. Das lag daran, daß die Schwarze Erde von einer Fruchtbarkeit ist, wie man sie in unserem Erdteil kaum zum zweiten Male findet. Dieser Boden braucht nur die Saat; alles andere vollbringt die üppige Kraft, die in dem Acker wirkt. Kann es in einem solchen Land, das früher die Kornkammer Europas war, überhaupt eine Hungersnot geben? Was niemand glaubte, haben die Sow­jets fertiggebracht: in dem reichsten Ackerland der Welt sind in Len letzten beiden Jahrzehnten Millionen von Menschen buch­stäblich verhungert.

Weg mit der systemfeindlichen privaten Arbeit! Weg mit den Bauern, den Trägern dieser antikommunistischen Wirtschaft!" Die Lehre des Sowjetpapstes Lenin war eindeutig und unerbittlich: Es gilt, einen Vernichtungszug gegen die Einzelbauern zu füh­ren; alles Land muß nach unsere^ Doktrin in große staatlich ge­leitete Güter, in die Kollektiv- und Sowjetwirtschaften eingeteilt werden." Die Trabanten Lenins gingen ins Land hinaus und arbeiteten im Sinn von Moskau; der Bauer sollte entpersönlicht und verstaatlicht werden, ja selbst Familie und Kinder wurden in das Kollektiv gepreßt.Kollektiv" war die herrschende Formel. Die Sowjets gingen scharf ans Werk; es galt den Widerstand der Bauern zu brechen. In diesem Kampf wurde der beste Teil der Bauernschaft, diejenigen, die mit ihrer Scholle ver­wachsen waren, die an ihrem Hab und Gut hingen, vernichtet. Sie wurden rücksichtslos zuKulaken" gestempelt, als Konter­revolutionäre verschrieen, Hunderttausende wurden hingerichtet, viele Hunderttauseiüie ihrer Habe und ihres Gutes beraubt und' in die schrecklichen Einöden des Eismeergebietes verschickt. Allein von den Wolgadeutschen Bauern schmachten heute noch nach Mel­dungen der Sowjetpresse über 80 000 in den Wäldern Sibiriens und Nordrußlands und gehen unterernährt und schlecht gekleidet in den grausamen Wintern allmählich zugrunde.

Ein Bauernaufstand nach dem andern wurde niedergeschlagen. Das Land lag brach, kein Samenkorn kam in die Erde; in uner­meßlich weiten Gebieten wuchs für lange Zeit kein Getreide. Der Hunger raste durch das ganze Land.Wir bleiben fest", rief Lenin den Moskauer Sowjets zu.Der Kollektivkurs wird bei­behalten, bis die Bauern nachgeben", rief Lenins rechte Hand Stalin,die Opfer sind nebensächlich; wenn ein Mann stirbt, ist.es Tragik, wenn zur Erreichung unserer Ziele Millionen Menschen sterben, so ist das Weltgeschichte, und wir Sowjets sind die neuen Herren der Weltgeschichte."

Der Terror wütete mit einer Macht, von der sich ein Europäer keine rechte Vorstellung machen kann. Nach unendlichen Flut­opfern begriff der russische Bauer, daß sein verzweifeltes un­organisiertes Ringen gegen die Maschinengewehre der Tsche- kisten erfolglos war, und dann stürzte er sich mit derselben Ver­zweiflung, mit der er sich vorher gewehrt hatte, in die Kollektive. Das ging lawinenartig schnell, und als die. Bauern klein bei- gaben, war für die Massenflucht in die Kollektive nichts vorbe­reitet. Da lag das Land weiter brach; der Viehbestand sank um mehr als die Hälfte; jeder Bauer hatte einen großen Teil seines Viehes verzehrt oder veräußert, denn von den Kollektiven bekam er nichts; sie enteigneten jeden Besitz ohne Entschädigung. Es war eine Tragödie, die sich im Land der Sowjets abspielte. Die Prarvda", das Zentralorgan der Sowjets, berichtete, daß bis zum Jahre 1928 nur 2 Prozent der Wirtschaften kollektivisiert war, im Jahre 1929 waren es 3 Prozent und dann gaben die Bauern den Widerstand auf. Im Jahre 1930 waren etwa 60 Pro-

1888-Meterlaus (Jugend 8): 1. Eaißer, Robert, Freudenstadt 3,09,2; 2. Rentschler, Karl, Oberhaugstett 3,10,5; 3. Großmann, Ernst, Pfalzgrafenweiler 3,11,2 Min.

Hochsprung (Jugend 8): 1 . Klima, Rolf, Freudenstadt 1,55: 2. Rupp, Arthur, Llltzenhardt 1,50; 3. Rau, Oswald, Oberhaug­stett 1,45 Meter.

408-Meterlauf: 1. Bester, Erwin, Neuenbürg 57,1; 2. Hild,

Polfg., Calw, 57,4; 3. Sättler, Oswald, Freudenstndt 60,8 Sek.

Keulenweitwurs (Jugend ^4): 1. Dengler, Kurt, Nagold 61; 2. Dupper, Egon, Dornstetten 58,5; 3. Rommel, Klaus, Calw 55,5 Meter.

Speerwerfen; 1.. Kallfaß, Kurt, Calmbach 42,75; 2. Rommel, Klaus, Calw 41,0; 3. König, Thilo, Calmbach 39,50 Meter.

Kugelstoßen (Jugend K): 1. Knüller, Eugen, Höfen 11,69; 2. Möhrle, Hans, Freudenstadt 10,21; 3. Dengler, Kurt, Nagold 10,17 Meter.

Hochsprung (Jugend K): 1. Bott, Hans, Wildbad; Schönthaler, Kurt, Neuenbürg 1,50 Meter; 2. Schirmer, Horb; Kallfaß, Kurt, Calmbach; Hilsbos, Helmut, Calw 1,45 Meter; 3. Schlotter, Werner, Sulz; Dupper, Egon, Dornstetten; Schweyer, Rolf, Dorn- stettcn 1,40 Meter.

Weitsprung (Jugend K): 1. Pracht, Norbert, Freudenstadt 5,70; 2. Blum, Gerhard, Freudenstadt 5,55; 3. Stickel, Alfred, Nagold 5,48 Meter.

1888-Meterlauf (Jugend K): 1. Keller, Walter, Calmbach 2,54,3; 2. Kienzle, Adolf, Calw 2,56,0; 3. Weikert, Werner, Freu­denstadt' Möhrle, Hans, Freudenstadt 2,57,5 Min.

888-Meterlauf: 1. Roser, Gerhard, Neuenbürg 2,13,3; 2. Abele, Alfred, Freudenstadt 2,19,1; 3. Wiest, Calw 2,24,0 Minuten.

Kugelstoßen (Männer): 1. Breuzwieser, Horb 12,10; 2. Küh­ler, Otto, Sulz 11,06; 3. Bieg, Horb 11,0 Meter.

Speerwerfen: 1. Rothenhäußler, Horb 44,5; 2. Bieg, Horb 44,0; 2. Mast, Erwin, Freudenstadt 44,0 Meter.

Diskus (Männer): 1. Bieg, Horb 35,50; 2. Kllbler, Otto, Sulz 35,0; 3. Kreuzwieser, Horb 34,90 Meter.

Hochsprung (Männer): 1. Hauser, Karl, Sulz a. N. 1,65; 2. Fessele, Erwin, Neuenbürg 1,60 Meter.

Weitsprung (Männer): 1. Keller, Horb 6,31; 2. Frautz, Wil­helm, Neuenbürg 6,18 Meter; 3. Hauser, Karl, Sulz 6,02 Meter

18 888 Meterlauf: 1. Finkbeiner. Freudenstadt 38,13,05; 2. Kienzle, Adolf, Calw 38,33,0; 3. Schweickhardt, Walter, Calw 39,54,0 Minuten.

1588 Meterlauf (Männer): 1. Roser, Gerhard, Neuenbürg 4,37,9; 2. Obele, Alfred, Freudenstadt 4,39,0; 3. Finkbeiner, M., Freudenstadt 4,42,0 Minuten.

488-Meterlaus (Männer): 1. Roser, Gerhard, Neuenbürg 58,4; 2. Pfeiffer, E., Calmbach 60,4; 3. Barth, F., Calmbach; Höfler, K., Calmbach 60,7 Sekunden.

Stabhochsprung (Männer): 1. Tröster, Richard, Nagold, 3,10 2. Auer, Eugen, Oberhaugstett 3,00; 3. Kllbler, Otto, Calw 2,80 Meter.

Ergebnis der Sommerspiele:

Korbball: Kreismeister Nagold.

Faustball der Männer (aktiv): 1. Sieger Nagold; 2. und 3. Sieger Calw und Frendenstadt.

Faustball (Jgd.): 1. Waldrcnnach 1; 2. Nagold; 3. Neuenbürg.

zent, nahezu 15 Millionen Bauernwirtschaften kollektivisiert. Das Elend wuchs. Dann ging die Bauernflut zurück. Die Parole war: heraus aus den Kollektiven! Mit einem Schlag ging der Anteil der Kollektivbetriebe auf 20 Prozent zurück. Das war wiederum das Signal für die Sowjets zu einem neuen General­angriff, der mit rigorosesten Mitteln durchgeführt wurde. Der Anteil der Kollektivwirtschaften stieg rapide auf 65 Prozent: die­ser Stand hielt sich etwa vier Jahre. Dann setzte die letzte Ztbangswelle ein, so daß beinahe alle Bauern ihre Selb­ständigkeit verloren hatten. Nur die Bauernhöfe, die abseits der Perkehrsstraßen lagen, behielten ihre eigene Wirtschaft. Etwa 60 Millionen Menschen wurden von den Kollektiven erfaßt. Ueberall da, wo sich Absplitterungengsbewegungen bemerkbar machten, hat der jüdische Volkskommissar Abaham Heister gründ­lich aufgeräumt. Zu dem grausamen Terror der Tjcheka kam die planmäßige Plünderung desAbtrünnigen" durch die Gesetz­gebung hinzu; der Einzelbauer mußte von seinem Boden 80 bis 100 Prozent mehr abliefern als die Kollektivbauern. So wurde dem Einzelbauern der ganze Ertrag seiner Arbeit abgcnommen: jede Zuwiderhandlung, jede Verzweiflungstat wurde mit furcht­baren Strafen geahndet und immer neue Bauernscharen-traten alsKlassenfeinde" den Weg in die Wälder und Tundren des Nordens an, aus denen es nach dem Willen der Sowjets keine Rückkehr gibt.

Aber auch das Elend der zu K-cuze gekrochenen Kollektiv­bauern ist unbeschreiblich. Unsere Soldaten, die jetzt durch die weiten Sowjetgebiete marschieren, sind die zuverlässigsten Augen­zeugen dafür. Was sie in dem angeblichen östlichen Paradies zu sehen bekommen, ist um ein Vielfaches schlimmer als das, was vor 25 Jahren die Weltkriegssoldaten staunend erlebten. Sie ziehen Vergleiche zwischen dem unbeschreiblichen und ungeziefer­starrenden Dreck in den Hütten des Sowjetlandvolkes und den sauberen Wohnverhältnissen in unserem Land; sie sehen die aufgeschlossene frohe und gesunde Jugend in Deutschland und ver­gleichen sie mit den lumpenumhüllten Kindern, die unter der Sowjetherrschaft mit stumpfen und freudlosen Gesichtern dahin­vegetieren; sie vergleichen ein einfaches deutsches Dorf mit den Haufen verfallener Katen, in denen die Menschen im Osten in fürchterlicher Enge ohne Licht und Luft zusammengesperrt sind; sie denken an die glatten deutschen Straßen, wenn sie bis an die Knöchel durch den Sand oder den Morast der Vormarschwege stapfen; sie vergleichen und sind die berufenen Zeugen im Kampf gegen das Lügengewebe der Sowjets, die eine Hölle als Para­dies ausgegeben haben. Ein Hundertmillionenvolk ist über ein Vierteljahrhundert das Experimentier-Objekt einer Horde von Doktrinären gewesen, denen die starre Parole alles und die lebendigen Menschen nichts bedeuteten. Es war eine mörderische Pest, die von Moskau ihren Ausgang nahm; sie mutz ausgebrannt werden, damit die ganze Menschheit ei« für alle­mal von dieser Gefahr befreit ist.

Fanatismus bis zum Aeußersterr

Die Auswirkungen der Moskauer Hetze

Von Kriegsberichter Karl-Heinz Balzer

DNB ..., 7. Juli. (PK) Seit drei Tagen ist Minsk, die Haupt­stadt Weißrußlands, fest in deutscher Hand. Es hat noch erbit­terte Straßenkämpfe gegeben, aber an den militärischen und po­litischen Tatsachen hat das nichts ändern können. Indessen habe« wir gerade in dieser Stadt an einer Vielzahl klassischer Beispiele die Methoden Moskaus studieren können. Jeder deutsche Soldat, der diese Tage hier durchlebt hat, weiß nun ganz genau, mit welchem Feind er es zu tun hat, daß der Gegner nicht mit den Maßstäben europäischer Kultur beurteilt werden darf. Dem bis zur Wahnsinnstat fanatisterten Sowjetsoldaten steht der Feldgraue gegenüber, der, seiner gerechten Sache bewußt, mit aller Schärfe seiner hervorragenden Waffen zuschlägt und uner­bittlich die meuchelnden Horden bis zur Vernichtung bekämpft.

Wie fanatisch die Anhänger Moskaus in diesem Kriege Vor­gehen, erlebten wir jetzt an folgendem Vorgang: Die Stadt Minsk war von einer Panzer-Division genommen. Deutsche Trup­pen rückten durch die schwelenden Trümmerhaufen in ihre vor­gesehenen Sicherungsräume. Der Divisionskommandeur hatte seinen Gefechtsstand vorübergehend in der Stadt an einem klei­nen Platz eingerichtet. Die immer wieder tätig werdenden Schüt­zen wurden einzeln unschädlich gemacht, die Säuberungsarbeir ging planmäßig voran, ohne die Operationen zu beeinträchtigen. Unbemerkt fuhr durch die Einfallstraße von Moskau her ein großer brauner Panzerkraftwagen auf den Platz zu. Einfeind- licher Panzer! Niemand weiß bis heute, woher er kam, dem c-r'ien Erstaunen folgte die blitzschnelle Tat.

Der Bolschewik wurde in Brand geschossen, die deutschen Pak- G'anaten drangen durch Turm und Wagenpanzer in das Innere. Aber wie ein waidwund geschossener Amokläufer schoß der Bol­schewik wild um sich. Er traf nicht gut im Fahren, aber immerhin gab es Verwundete auf unserer Seite durch Granatsplitter. Auf dem Platz angekommen unmittelbar vor dem Divisionsgefechts­stand, war es mit dem Wahnwitz zu Ende. Die Besatzung wollte mit letzter Kraft aus den Luken krauchen, sie verbrannte auf dem Kampfwagen.

Genauer betrachtet ist auch diese Episode aus dem Feldzug im Osten nur ein Beitrag zu dem Thema der maßlosen Hetze Mos­kaus, die allen Sowjetsoldaten, ja allen Bewohnern des sowjeti­schen Gebietes weißmachen will, die Deutschen schlügen jeden Bol­schewisten, gleich ob Soldat oder Zivilist, auf der Stelle tot. Rur so läßt es sich auch erklären, daß in unmittelbarer Nähe deutscher Truppen immer noch vereinzelte Schützen ihr Treiben fortsetzen, obwohl sie längst einsehen mußten, daß durch einen Gewehrschuß aus ihrer Büchse der deutsche Vormarsch nicht aufgehalten wer­den kann und daß sie dadurch nur ihr eigenes Leben verwirken. Vernehmungen von derartigen Verbrechern, die nur lebend in unsere Hände gelangten, weil ihre Munition verschaffen war, haben bewiesen, daß nur die Hetze, nur die Greuelpropaganda diese ekelste Form des Krieges verschuldet hat.

Wie es in Minsk ausfieht

Von Kriegsberichter Otto Nebelthau

DNB ..., 7. Juli. (PK) Wenige Stunden, nachdem die Nach­bardivision Minsk oder vielmehr die Trümmer dessen, was einst Minsk war, durchstoßen hatte, rückte unsere Division ein und ver­teilte sich sichernd nach allen Seiten, während der Stab selbst am

Damit hatte der Vormarsch, der seinesgleichen in der Geschichte suchen wird, ein vorläufiges Ende gefunden. Für die nächsten Rande der Stadt Quartier bezog.

Tage galt es, vom Angriff in die Verteidigung überzugehen und dafür zu sorgen, daß an unserem Abschnitt kein einziger Sowjet­soldat, der sich verzweifelt aus dem nunmehr geschloffenen Kessel herauswinden will, entweichen kann.

Merkwürdige Ruhe herrscht um uns. Wir haben die ersten Stünden, in denen wir ein wenig zur Besinnung kommen. Alle 24 Stunden der letzten acht Tage waren erfüllt von Marsch und Kampf und Kampf und Marsch ohne jegliche Unterbrechung.

Wir hatten uns auf Minsk gefreut. Dachten wohl alle, einmal

Bezirks-Leichlathletik-Meislerschaften

am 6. Juli 1941 in Nagold