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wohin ihn dieser Entschluß führen werde. Der gegenwärtige Krieg sei zugleich eine Revolution gegen den Kommunismus und den Kapitalismus, die sich für die Berteidigung einer verflosse­nen Gesellschaftsordnung verbündet hätten.

Der Botschafter fuhr fort, er erinnere sich an eine llnterhal- tung, die er Anfang 1933 mit dem damaligen USA.-Botschafter Vullitt gehabt habe. Wenn Frankreich, so habe Vullitt ihm gesagt, mit Deutschland in einen Krieg eintrete, würden die Ver­einigten Staaten hundertprozentig auf Seiten Frankreichs sein. Man dürfe sich jedoch keinen Illusionen hingehen, daß die Ver­einigten Staaten zweihundertprozentig gegen den Verbündeten Frankreichs, die Sowjetunion, seien. Welches Gesicht, so fragte de Brinon, müssen jetzt, wo Churchill erklärt, er werde alles tun, um Moskau zu helfen, diejenigen Amerikaner machen, die so wie Vullitt sagten.

Erfolglose britische Angriffe in Syrien

DNB Vichy, 30. Juni. Dem französischen Heeresbericht vom Sonntag zufolge blieben die britischen Anstrengungen, den fran­zösischen Widerstand zu brechen, erfolglos. Die britische Flotte hat die französischen Stellungen an der Küste bombardiert. In der gebirgigen Gegend des Südlibanon räumten die Franzosen einige vorgeschobene Posten unter Deckung ihrer Artillerie, die dem Angreifer beträchtliche Verluste zufügte. In Südsyrien haben die Briten Fühlung mit französischen Truppen in der Gegend von Nebek ausgenommen, während die gegnerischen Abteilungen, die nordwestlich von Damaskus in die französischen Stellungen eindrangen, mit großen Verlusten zurückgewiesen wurden. Obwohl die Garnison von Palmyra schwer von der bri­tischen Luftwaffe in der Frühe des 28. Juni bombardiert wor­den war, hat sie ihren zähen Widerstand fortgesetzt und lokale Gegenangriffe durchgeführt.

Spanisches Hoheitsgebiet verletzt

Von England planmäßig verletzt

Madrid, 30. Juni. Seit einiger Zeit wurden in Algeciras eng­lische Flugzeuge von Gibraltar kommend beobachtet, die über spanischem Hoheitsgebiet offensichtlich Erkundungsflüge ausführ­ten. Die mehrfache Wiederholung läßt einwandfrei eine plan­mäßige Verletzung des spanischen Hoheitsrechtes erkennen.

Als bei einem erneuten britischen Erkundungsflug über spa­nischem Boden das Flugzeug von der spanischen Flak unter Feuer genommen und anscheinend beschädigt zur Rückkehr gezwungen wurde, eröffnete plötzlich die englische Flak in Gibraltar das Feuer und beschoß die spanischen Flakstellungen. Die spanischen Batterien erwiderten das Feuer.

Die spanische Regierung hat wegen der Vorfälle schärfsten Pro­test erhoben.

England ist offenbar gewillt, mit der gewohnten Skrupellosig­keit gegen spanisches Territorium vorzugehen.

Aus den Fingern gesogen

Moskau erfindet zu feinen lächerlichen Aufrufen deutsche

Namen

Bukarest, 30. Juni. Der Moskauer Rundfunk bringt einen an­geblichen Aufruf des Gefreiten und Bordmechanikers einer Ju 88 der 1. Staffel, 1. Gruppe des 24. Geschwaders, Paul Hos- bauer, iy dem dieser seine KameradenEdgar Kühn aus Dres­den, Hermann Wawelski und Max Reder" auffordert,die Ty­rannei zu stürzen" und zu Sowjetrußland überzugehen. Die freche Verlogenheit der Sowjetagitation ist nicht zuletzt auch dem deut­schen Volk bekannt genug, als daß Moskau hoffen könnte, seinen lächerlichen Aufrufen mehr Nachdruck zu verleihen, wenn es Na­men von angeblichen deutschen Soldaten dazu dreist erfindet. De-. Schwindel ist zu plump und abgenutzt, als daß er auch nur einen Schein der Wahrheit trüge.

Kirchenverhöhmmg durch die Bolschewiken

Propagandatrick, um die Abneigung in England und den USA. gegen das bolschewistische Rußland zu überwinden

Berlin, 30. Juni. Englische und amerikanische Sender und Zei­tungen berichten ausführlich über Bittgottesdienste, die in der Moskauer Kathedrale und in zahlreichen anderen Kirchen der Sowjetunion stattgefunden haben sollen. Bei diesen Bittgottes­diensten wurde unter anderem der Patriarch Sergej gezwungen, unter Assistenz von 26 Priestern eine Messe für den Sieg der bolschewistischen Waffen und für eine Niederlage der Feinde der Menschlichkeit zu zelebrieren.

Diese erzwungenen Messen stellen wahrlich den Höhepunkt einer Verhöhnung der Kirche durch die Bolschewisten dar, von denen die ganze Welt weiß, daß sie in den vergangenen 24 Jah­ren nichts anderes taten, als Priester auf die grausamste Weise hinzumorden, ihre Kirchen anzuzünden oder zu zerstören. Die Kirche ist in der Sowjetunion stets auf das schärfste bekämpft und Priester sind stets verfolgt worden, denn Religion war für die Bolschewisten nichts anderes alsOpium für das Volk".

Im alten Rußland betrug die Zahl der Geistlichen 295 000 wie das offizielle Organ desVerbandes streitbarer Gottloser", Der Besbosnik", im Dezember 1938 geradezu höhnisch im Zu­sammenhang mit einer vergleichenden Berufszählung der Bevöl­kerung mitteilte. Die Ziffern für heute werden bei einem Ver­gleich nicht angegeben! Wo sind also diese fast 300 000 Geistlichen geblieben, die es vor der Oktoberrevolution noch in Rußland gab.

Die Frage ist einfach zu beantworten, wenn man einen der Programmpunkte des Bolschewismus kennt, den auch Stalin 1935 einer ausländischen Arbeiterdelegation gegenüber kurz und bün­dig äußerte:Völlige Ausrottung der reaktionären Geistlichkeit".

Daß dieser Programmpunkt mit aller jener Grausamkeit und Rücksichtlosigkeit, die den bolschewistischen Machthabern von jeher eigen war, durchgeführt worden ist, darüber bestehen keinerlei Zweifel, wenn auch stets nur einzelne der unvorstellbaren Tra­gödien früherer russischer Geistlicher bekannt geworden sind. Sie aber haben der Welt gezeigt, was der Bolschewismus unter Aus­rottung der Geistlichkeit versteht.

Wenn es die Bolschewisten jetzt angesichts dieser Morde an Hunderttausenden von Priestern wagen, eine Messe für denSieg des bolschewistischen Regimes" zelebrieren zu lassen, so soll damit in London und Asirshington der Eindruck erweckt werden, daß das gottlose Sowjetrußland gar nicht so atheistisch ist, wie man es in England und Amerika in Erinnerung hat. Mit diesem bestellten Propagandatrick soll die Abneigung der englischen und ameri­kanischen Öffentlichkeit gegen das bolschewistische Rußland und seine Untaten aus der Vergangenheit überwunden werden. Der Moskauer Patriarch Sergej ist unzweifelhaft eines der zahlrei­chen völlig hilflosen Werkzeuge in der Hand der Machthaber des Kremls. Die Welt aber wird über dieser Heuchelei die Schand­taten des Bolschewismus niemals vergessen.

Der erloschene Sowjetstern

Helsinki, 30. Juni.Svenska Pressen" schreibt im Leitartikel, vor einigen Tagen sei der sonst ständig brennende Sowjet­stern über dem Kreml im Zusammenhang mit der Ver­dunkelung gelöscht worden. Diese Tatsache habe geradezu sym -

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

bolische Bedeutung, donn damit werde auch ein Regime ausgelöscht, das die Welt in ständiger Unruhe hielt. Die deutschen Sondermeldungen hätten so ungeheure Erfolge offenbart, daß man sich auch in Moskau fragen werde, wie das möglich sei, nach­dem man viele Jahre lang eine systematische Aufrüstung mit modernsten Mitteln und ohne Rücksichtnahme auf Opfer betrie­ben habe. Die bolschewistische Panzerwaffe habe man in der Welt als furchtbar bezeichnet, die sowjetrussische Luftwaffe als zahlen­mäßig stärkste der Welt. Trotz alledem hätten die Deutschen nach wenigen Tagen schon große Teile dieser modernen Armee ein- geschlossen.

Sowjet-U-Boot westlich von Helsinki gesunken

Helsinki, 30. Juni. Die Nachrichtenzentrale der Regierung gab bekannt:Auf Grund von Beobachtungen ist es wahrscheinlich, daß ein sowjetrüssisches U-Boot in der Nähe westlich von Hel­sinki auf eine finnische Mine gelaufen und gesunken ist."

35 Sowjet-Flugzeuge über Finnland abgeschossen

Helsinki, 30. Juni. Wie die Nachrichtenzentrale der Regierung bekannt gibt, sind seit Beginn des Krieges über finnischem Ge­biet insgesamt 35, feindliche Flugzeuge abgeschossen worden, da­von drei allein am Sonntag.

Zwei britische Maschinen abgeschossen

DNB Berlin, 30. Juni. Deutsche Marineartillerie schoß in der Nacht zum 30. Juni aus einem britischen Flugzeugverband im norddeutschen Küstengebiet zwei Maschinen ab und zersprengte die einfliegenden britischen Kräfte.

London im Schmollwinkel

. Stockholm. 30. Juni. Der Londoner Nachrichtendienst findet, daßdie rem Oberkommando tcr Wehlmackl mröffeur'-chten großen Nachrichten gar nicht so eindrucksvoll gewesen seien".

Während ganz Europa über die SrwVermeidungen und damit über den Sieg der deutschen Wehrmacht tief befriedigt, ja be­glückt ist, sitzt London im Schmollwinkel und spielt, um seine Enttäuschung und Verärgerung zu verbergen, den Unbeeindruck­ten. Im Grunde zeigt es damit nur, wie sehr es zur Passivität verurteilt ist, während unter Deutschlands Führung ein neues Europa immer deutlichere Gestalt gewinnt.

Englands Hilfe für Moskau

Neuyork, 30. Juni. United Preß berichtet aus London, daß der Verkauf von Wodka in den vornehmen Westend-Bars (!) in der letzten Woche auf das Doppelte gestiegen sei. Tanzkapellen spielten das Lied vom Wolgaschiffer als Slowfox. Auch rote Krawatten seien wieder angängig."

Die Solidaritätserklärungen und Hilfeoersprechen Englands wirken sich, wie man sieht, bereits praktisch aus allerdings iv anderer Form als der normal Denkende sich vorstellt.

Dienstag, den 1. Juli 1841 Eine Ansprache Hoovers

Neuyork, 30. Juni. Der ehemalige Präsident Hodvcr nahm, laut Associated Preß in scharfer Form in einer Rundfunkansprach-e- aus Chikago Stellung gegen die Sowjets und nannte das- Sowjetregime die blutig st e Tyrannei der Geschichte^ Es sei eine Travestie, wenn die USA.-Nation in den Krieg' eintreten und damit die Sowjets unterstützen würde. Sowjetruß­land habe die Freiheiten der Demokratie ausgenutzt, um sie zu vernichten. Es habe zum Zerfall Frankreichs beigctragcn, schüre täglich den Klassenhaß in Amerika ünd bekämpfe im geheimen die USA.-2nstitutionciu

Aufruf an dänische Nationalsozialisten

Kopenhagen, 30. Juni. Zusammen mit dem von der Zeitung «Faedrelandet" veröffentlichten Aufruf, demFreikorps Däne­mark" beizutreten, das ebenso wie das RegimentNordland'' für die Sache des neuen Europas und Dänemarks gegen den Kommunismus kämpft, wird noch mitgeteilt, daß diejenigen, die nicht die Bedingungen für den Eintritt in das Freikorps Dänemark erfüllen, sich zum RegimentNordland" mel­den sollen. Für das RegimentNordland" sind neue Kontore in einer Reihe dänischer Provinzstädte eröffnet worden, so daß nunmehr insgesamt 21 Werbebüros eingerichtet sind. Wie sich aus den Reportagen inFaedrelandet" ergibt, dauert der Zu­strom von Freiwilligen zum RegimentNordland" an. Sie kommen in immer Verstärker Zahl aus allen Bcvölkerungsschich- ten, in allen Altersklassen und aus den verschiedensten politi­schen Lagern.

Der Stabschef der SA. der DNAP. (Dänemarks nationalsozia­listische Arbeiterpartei), Axel Juul, hat einen Aufruf erlassen, in dem u. a. gesagt wird: Zu diesem Kampf, in dem die nordisch­germanische Kultur und Rasse gegen das tödliche Gift des Kom­munismus verteidigt werden soll, soll und muß sich jeder waffen­taugliche Kamerad melden und mit seinem Einsatz das Recht des Vaterlandes auf einen würdigen Platz in dem neuen Europa behaupten. Aber ihr sollt euch nicht allein selbst melden, sondern auch überall Mitkämpfer werben für das RegimentNordland" und dasFreikorps Dänemark", so daß dieses ein mitbestimmen­der Faktor bei der Vernichtung des Bolschewismus sein *rnn.

BeaverLrook Bersorgungsminister. Wie Reuter meldet, hat der König von England der Ernennung von Lord Bea­verbrook zum Versorgungsminister und Sir Andrew Dun- rans zum Präsidenten of Trades zugestimmt. Beaverbrook verbleibt, wie Reuter weiter mitteilt, Mitglied des Kriegs­kabinetts. Oliver Lyttleton tritt von dem Amt des Präsi­denten des Board of Trades zurück und ist mit Spezialauf­gaben in klebersee betraut worden.

Nach der ersten Woche

Am achten Tag des Beginns unserer Kämpfe an der sowjet­russischen Grenze hat das Oberkommando der Wehrmacht durch Sondermeldungen die ersten überragenden Erfolge gegen die gewaltige Sowjetheeresmacht bekanntgegeben. Der überraschende und gerade noch rechtzeitige deutsche Eegenschlag kam den verrä­terischen Angriffsabsichten zuvor, stieß mitten in den feindlichen, Aufmarsch und vereitelte ihn. Nach mehreren siegreichen Grenz-o schlachten bahnten sich große operative Erfolge an, die beweisen, daß die zahlenmäßig außerordentlich starken und waffenmäßig gut ausgerüsteten, dichtgeballten Sowjet-Heeresmassen bereits sehr nahe an den Grenzen ausmarschiert waren. Nach ihrem Zu­rückweichen beginnen sich nun Kriegsereignisse zwischen Millio­nenarmeen abzuzeichnen, die mit ihren riesenhaften Angriffs- cperationen in der Weltgeschichte keine Vergleichsmaßstäbe fin­den lassen.

Zweck und Ziel der Zurückhaltung des Oberkommandos der Wehrmacht war, ist und bleibt, die feindliche Führung im un­klaren zu lassen und ihr keine Anhaltspunkte zu liefern, die ihr, durch ihren eigenen Nachrichtendienst noch nicht bekannt sind. Die nunmehr siegreich beendeten Grenzschichten bis zur An­kündigung operativer Erfolge und großer Entscheidungen bewei- jW wieder die ungeblure Angriffs- und Schlagkraft unserer, Heeresgruppen, die nach dem überraschenden Durchbruch an den Grenzen und der Zerschlagung jeden versuchten Widerstandes un­aufhaltsam in breitströmendem Vormarsch mit großer Schnell­kraft in das feindliche Land vorgestoßen sind.

Ohne Beispiel sind Geschwindigkeit und Ausmaß unserer ersten räumlichen Vorstöße. Wilna, das am zweiten Tag erreicht war, ist von Eydtkuhnen so weit entfernt wie Braunschweig von Berlin. Nach Dünaburg, wo zwei Tage später der Strom der Düna an mehreren Stellen überschritten wurde, ist es noch ein­mal so weit, d. h. insgesamt 300 Kilometer Luftlinie von der ostprsußischen Grenze. Der Raum von Minsk an der alten Straße des napoleonischen Vormarsches liegt von der am zweiten Kampftag gefallenen Festung Erodno 250 Kilometer weiter nach Osten. Vom San bis Rowno sind es ebenfalls 250 Kilometer nach Osten oder so weit wie von Berlin nach Hannover in der Luftlinie. Im Baltikum war am Donnerstag die Düna an mehreren Stellen überschritten und Dünaburg in deutscher Hand. Nachdem schon in den ersten vier Tagen der Massenauf­marsch der Sowjet-Panzerwaffe mit dem Verlust von 1300 Feindpanzern abgeschlagen war, wobei die deutsche Panzerwaffe und -abwehr sich endgültig durchsetzten, konnte ebenfalls am Donnerstag nördlich von Kowno nach zweitägiger Dauer eine gewaltige Panzerschlacht siegreich beendet werden, wobei mehrere Divisionen eingeschlossen und vernichtet und über 200 Sowjet­panzer sowie 150 Geschütze erbeutet wurden.

Das gewaltige Ringen auf der Erde ist untrennbar verbunden mit Kampf und Sieg der deutschen Luftwaffe, die sich schon am ersten Tage, Sonntag, 22. Juni, mit 322 Abschüssen und insgesamt 1811 vernichteten Sowjet-Flugzeugen die Luftherr­schaft erkämpft hatte. Sie hat an allen Kämpfen stärksten ruhm­vollen Anteil genommen, an der Front, durch die Dezimierung der großen Sowjet-Luftwaffe und vor allem auch dadurch, daß sie die aus der Tiefe des russischen Raumes immer neu heran­geführten Sowjettruppen stellte und angriff. In stolzer Dankbar­keit sieht das deutsche Volk, wie mit eigenen Verlusten, die sich Gott sei Dank durchaus in mäßigen Grenzen halten, dem Gegner entscheidende Riesenverluste schon in der ersten Woche beigebracht werden konnten.

40 000 Gefangene neben schwersten blutigen Verlusten haben die Sowjets schon in den ersten Tagen verloren, lieber 600 Ge­schütze wurden bisher als Beute gezählt, 2233 Panzerkraftwagen, darunter 46 schwerste Panzer von 52 Tonnen, find teils vernichtet, teils erbeutet. Diese und die Veutezahlen an sonstigem Material auf der Erde werden gewaltig anschwellen nach den Kapitula­tionen oder der Vernichtung der jetzt eingeschlossenen sowjet- russischen Armeen. Die deutsche Luftwaffe hat in der Luft und auf der Erde in sieben Tagen 4107 Sowjet-Flugzeuge Vernichter und dabei im gleichen Zeitraum 150 eigene Flugzeuge verloren.

Seit Donnerstag sind östlich Bialystok zwei Feind­

armeen von allen Seiten e i n g e s ch lo ss en, um die sich seit­her der vernichtende Ring trotz verzweifelter Durchbruchsversuche immer enger zieht. An diesem Kessel beiderseits verstoßend haben deutsche Panzer und motorisierte Divisionen den Raum von Minsk erreicht, und ein neuer großer Erfolg bahnt sich an. Süd­lich der Pripet-Sümpfe erlitten besonders ausgesuchte Armee­verbände der Sowjets ungeheure Verluste beim deutschen Vor­dringen auf Lemberg und bei den Vorstößen unserer Panzer­divisionen über Luck und bei Dubno nach Osten. Lemberg wurde am Montag genommen und Armeen eingeschlossen. Das deutsche Volk dankt den tapferen Soldaten der Wehrmacht, daß sie den Ruhm ihrer Waffen im Osten krönen, diesmal gegen einen einen zahlenmäßig ganz besonders starken, zäh in der Verteidi­gung und in seinen Gegenangriffen oder Durchbruchsversuchen wild kämpfenden Gegner. Deutschland dankt dem Führer, der durch seinen höchsten Entschluß und durch Umfang und Anlage der deutschen Operationen eine Gefahr von Europa gewendet hat, deren ganze Schwere sich hinterher vollauf bestätigt. Der Führer und seine Wehrmacht haben Deutschland, Mitteleuropa, ja ganz Europa und die abendländische Kultur vor einer tödlichen Be­drohung gerettet.

Grenznahe Flugplätze zerstört

Mehrere tausend Sowjet-Flugplätze standen zum Ueberkall

bereit

Berlin, 30. Juni. Zu der Vernichtung von 4107 sowjetrussischeu Flugzeugen in der Zeit vom 22. bis 28. Juni erfahren wir von unterrichteter Seite noch folgende Einzelheiten:

Es war schon seit längerer Zeit bekannt, daß die Sowjet-Regie­rung den Einfall ihrer Armeen nach Deutschland mit starken und ausgesuchten Verbänden von Kampf- und Jagdflugzeugen vorbereiten und unterstützen wollte. Seit dem Frühjahr dieses! Jahres wurden deshalb von ihr alle vorhandenen grenznahen Flugplätze im raschen Tempo ausgebaut, erweitert und gleich­zeitig stark belegt. Auf den in die Tiefe gestaffelten Flieger­horsten stieg die Velegungsstärke von Woche zu Woche, so daß schließlich in den Räumen von Bialystok und Lemberg sowie in de« baltischen Ländern mehrere tausend sowjetische Kampf- und Jagdflugzeuge zum Ueverfall auf Deutschland Lereitstanden.

Da die Sowjet-Kriegführung infolge der Ungunst des Gelän­des, weite Strecken im mittleren Erenzabschnitt sind bekanntlich versumpft, auf nur etwa 150200 Flugplätze unmittelbarer Grenznahe beschränkt war, wurden zur Durchführung der An­griffspläne der sowjetrusfischen Geschwader die verfügbaren Plätze besonders stark belegt.

So wurden bereits imNahmender erstenOperatio- nen von den deutschen Kampfgeschwadern und Aufklärungsver- bänden zahlreiche Flugplätze festgestellt, von denen einige mit bis zu 100 sowjetrussischen Flugzeugen belegt waren. In diese dichte Massierung stießen nun unsere Kampf­flieger und Sturzkampfverbände hinein. Ihre Bomben aller Ka­liber, teilweise aus niedrigster Höhe geworfen, richteten unter den sowjetrussischen Flugzeugen am Boden furchtbare Verhee­rungen an.

Zerstörerverbände und Jäger vollendeten durch kühn geführte Tiefangriffe mit Bordwaffen das Vernichtungswerk, nachdem sie in zahlreichen Kämpfen an allen anderen Frontabschnitten die feindliche Abwehr niedergekämpft hatten. So zerschlug unsere Luftwaffe bereits am ersten Tage alle Angriffsabsichten der Sowjet-Kriegführung, die sich gezwungen sah. sämtliche grenz­nahen Flugzeuge wegen totaler Zerstörungen der dort abgestell­ten Flugzeuge, Flugeinrichtungen und der Niederkämpfung der Flakartillerie zu räumen. Aber auch auf den weiter rückwärts gelegenen Fliegerhorsten war das Vernichtungswerk unserer Luftwaffe von nicht geringer Wirkung. Es gelang unseren Jä­gern und Zerstörern, die bolschewistischen Kampf- und Jagdflug­zeuge, die sich durch Rückverlegung dem deutschen Angriff zu ent­ziehen suchten, in steigendem Maße zu stellen und zu vernichten.

Wenn in den letzten Tagen die Abschußziffern geringer ge­worden sind, so ist das im ganzen nur ein Beweis dafür, daß dis Kriegsleitung der Sowjets einen großen, vielleicht den größten Teil ihrer einsatzfähigen Luftwaffenverbände durch das kühne, deutsche Zupacken bereits verloren hat.