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Oslw im Lckwsrrwsld

kreitsg, Z. November 1944

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Verrleiklmg üer Viäeirisnüer an allen Konten

Oie srsolgksiciie Lckilaciit om - >Vsitekiiin sciiweks Kämpfe um äis ^Iu6mönäungsli von ^oos-5cf»slc!e

Von unserer. LsrIIner SeNrlkllettung

. Berlin. 3. November. Unter dem Ein­druck der Verstärkung sämtlicher deutschen Fron­ten durch die Heranführung von Reserven und durch die Bersteifung des allgemeinen deutschen Widerstandes hat der Feind seine Großangriffe im wesentlichen eingestellt und nur örtliche Kämpfe sind zu verzeichnen. Die Tatsache, daß die Sowjets im Oktober durch Verbände des Heeres und der Luftwaffe 4 6S6 Panzer und 1562 Flugzeuge verloren haben, ist ein beredtes Zei­chen für die Verstärkung der deutschen Abwehr, die sich im vergangenen Monat daraus speziali­siert hat, den Ansturm aus dem Osten vernichtend zu treffen.

Inzwischen hat sich nämlich herausgestellt, daß die feindliche Offensiv-Operation am Narew nicht darauf hinzielte, gemeinsam mit den An­griffen an der Memelfront und an der mittleren Ostpreußenfront eine Umgehung der Ostpreußen­stellungen durchzuführen, sondern daß diese von zahlreichen Infanterie- und Panzerdivisionen vorgetragenen Offensivhandlungen den Ein­bruch in das Reich selbst bewerkstelligen sollten. Die sowjetische Truppenführung war tat- fächlich der Auffassung zahlreiche Beweise aus Vorgefundenen feindlichen Angriffsplänen liegen hierüber vor, daß es möglich sein würde, mit einem massierten Borstoß zwischen Sereth und Rozan in die Tiefe Ostpreußens vorzudringen, und somit -4>en kürzesten *Weg ans die Reichs­hauptstadt zu gewinnen. Parallel hierzu war der Angriff auf die Gauhanptstadt Ostpreußens, nämlich auf Königsberg, gedacht.

Als Voraussetzung für alle diese ^läne mußte man auf bolschewistischer Seite eine weitgehende Ausschaltung des deutschen Widerstandes anneh­men und insofern scheint man in den führen­den Kreisen der Sowjets tatsächlich ein Opfer der eigenen Agitati on geworden zu sein. Fest steht jedenfalls, daß sowohl auf sow,etischer Seite, als auch in den Kreisen der anglo-amcri- kanische« Truppenführung, die Versteifung des deutschen Widerstandes und die unbestreitbaren Abwehrerfolge eine Ueberraschung ausgelöst ha­ben. Wenn es bei unseren Feinden eine Ueber- zeugung gegeben hat, daß der Krieg in ihrem Sinne noch in diesem Herbst beendet werden kann, dann gründet sie sich im wesentlichen auf die Erwartungen der Sowjets im Monat Okto­ber. Stylt dessen hat die Erfindung der Pan­zerfaust gemeinsam mit der Versteifung des deutschen Widerstandes und der allgemeinen deutschen Volkserhebung Abwehrerfolge errungen, die alle feindlichen Voraussagen wider­legt haben. Der Krieg ist damit in ein Sta­dium getreten, das die Feinde vor neue Aufgaben stellt.

Unter den örtlichen Kampfhandlungen, die im gegenwärtigen Augenblick die militärische Lage beherrschen, ragt der Kampf um die Fluß­mündungen in Holland hervor. Hier hat die englisch-amerikanische Truppenführung sich darauf beschränkt, alle ihre Planungen auf die verhältnismäßig geringfügigen Erfolgsmoglich- leiten taktischer Vorbereitungskämpfe zu beschran­ken. Es geht immer noch um die Hafeneinfahrt von Antwerpen und um die KanalsteNnngen im mittelholländischen Raum. Gewaltige Massen an Menschen und Material werden vom Feinde ein­gesetzt, um beispielsweise den inzwischen aller­dings sehr stark eingeengten Brückenkopf von BreSkcns auszuheben und um die Insel Walcheren zu erobern

Der Feind machte alle nur erdenklichen An- strengungen. um unsere sperrenden Bollwerke zu zerschlagen. Durch den am Mittwoch morgen be­

gonnenen Landangriff gegen Walcheren will er nach mehr als dreiwöchigen verlustreichen Kämp­fen die Entscheidung erzwingen. Schon die Ueber- fahrt kostete ihn erhebliche Verluste. Trotz der vorausgegangenen schweren Luftangriffe und deckender Salven britischer Kriegsschiffe nahmen unsere Küstenbatterien die sich im Nebel nähern- den feindlichen Landungsboote unter Feuer und versenkten zahlreiche schwerhela- dene Landungsfahrzeuge. Weiter« Schifssverluste hatte der Feind durch hochgehende Minen, durch leichte Scestreitkräfte und Spreng- boote, die in der Scheldemündung, vor der nie­derländischen Küste und im Seegebiet vor Ostend« die übersetzenden feindlichen Truppen, bereu Ei- cherungseinheiten und Nachschub heranführende Schiffe erfolgreich angrikfen. Den ganzen Tag über schwemmte das Meer Trümmer versenkter Schiffe und Gefallene an Land.

Ein besonderes Moment des Kampfgeschehens

ist zu erblicken in den neuen Landungen des Feindes an der dalmatinischen Küste, wo englische Truppen mit bolschewistischen Bänden offenhar zusammengewirkt haben. Die deutschen Sicherungsverbände haben sich hier in diesem Ge- biet befehlsgemäß auf Sperrstellungen abgesetzt. Wie überhaupt die gesamten Kampfhandlungen auf dem Balkan noch der Klärung bedürfen, muß auch die Entwicklung der Kämpfe im dalmatinischen Raum abgewarket werden.

Ein UÄA-Ächlachlschiff und drei Kreuzer versenkt

Tokio, 3. November. Japanische Luftstreit­kräfte griffen auch am 1. November feindliche Seestreitkräfte in der Letzte-Bucht an, wo­bei sie ein Schlachtschiff oder einen Kreuzer so­wie drei Kreuzer versenkten. Drei weitere Schlachtschiffe wurden beschädigt. Seit dem l6. Oktoher führen japanische Luftstreitkräfte Nacht für Nacht Angriffe gegen den feindlichen Stützpunkt auf der Insel Morotai, im Molukken-Archipel, wobei die militärischen An­lagen auf den Flugplätzen schwer ssetroffen und zahlreiche Flugzeuge vernichtet wurden.

Im Kflsgsgekls* clsn Ostsee /

Von KontersckmirsI 6sckov

Zum drittenmal in kurzen Jahren trinkt die- er Boden deutsches und eingeborenes und ruf- 'ches Blut. An der Bahnstrecke erblickt man schon Behelfslager der Vertriebenen, der große Bahnhof selber sah noch vor kurzem das ganze Eleno der estnischen Flüchtlinge, die durch den Einsatz

Schwere kanadische Perluste an der Westfront

Oie ^sondier sollen LwanAsweis« verseluelct werden. Ltarlce Opposition dagegen

st. Stockholm, 3. November. Die große kana­dische Krise^ die wegen der besonders großen ka­nadischen Verluste an der Westfront entstanden ist, hat bereits zum Rücktritt des Kriegsministers Oberst Ralston geführt. Das kanadische Kabi­nett war zu einer Sondersitzung zusammengetre­ten, um zu der akuten Frage der Entsendung neuer Truppenverstärkungen an die Westfront Stellung zu nehmen. Im Laufe der Sitzung kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit denjeni­gen, die jetzt mit allen Mitteln versuchen, die kanadische Jugend zum Zwangsdienst in Uebersee zu bringen.

Zum Nachfolger des zurückgetretenen Kriegs­ministers ist der frühere Oberkommandierende der kanadischen Streitkräfte in Uebersee Me. Naugh- ton ernannt worden. Me. Naughton hatte vor eineinhalb Jahren seinen Posten als Oberbefehls­haber der kanadischen Streitkräfte in Großbritan­nien onfgeben müssen, weil er mit etwas allzu großer Energie den Standpunkt verfocht, daß die konadiscben Truppen gleichwertig zu setzen seien mit britischen Streitkräften und das ständige Unterordnen kanadischer Streitkräfte als eine Art Silfstruppc kür die britische Wehrmacht nicht zu- lästig sei. Er wurde damals von dem jetzigen Oberbefehlshaber der kanadischen Streitkräfte General Crerar abgelöst, der seither eine dem

alliierten Oberkommando gefällige Einsatzpolitik der kanadischen Streitkräfte führt.

Auf Grund des Berichts des bisherigen Kriegs- Ministers ist es im Kabinett zu langen Verhand­lungen darüber gekommen, ob man jetzt in An­betracht des dringenden Bedarfs an neuen kana­dischen Truppen für die Westfront nicht doch end­lich das bisherige Wehrgesetz in der Form ändern wolle, daß alle unter die Fahnen gerufenen kana­dischen Männer auch automatisch zum Dienst in Uebersee eingesetzt werden können. Diese Frage ist bisher infolge des energischen Widerstands der französischen Kanadier so geregelt worden, daß wohl eine allgemeine Wehrpflicht in Kanada besteht, daß aber der Einsatz in Uebersee nur auf einer freiwilligen Basis zustandekommen kann, ie in Kanada zzim Wehrdienst eingezogenen 000 Mann, die bisher den Dienst in Uebersee verweigert haben, sollen nun nach den Wün- scheu des Kriegsministers zwangsweise an die Fronten verschickt werden. Die Opposition ist dementsprechend sehr groß, und man berichtet aus Ottawa, daß es zu ei«r schweren Splitterung innerhalb des kanadischen Kabinetts gekommen sein soll, da eine Reihe von Mitgliedern auch weiterhin gegen eine zwangsweise Verschickung von kanadischen Wehrdienstpflichtigen nach lieber- see sich ausgesprochen hat.

Das sowjetische Märchen von Katyn widerlegt

Orotessts I-ÜA« dos klosstsuer Inkormstionsbürvs über dio Norde in Oslpreuüeii

Berlin. 3. November. Nachdem die Reaktion der amtlichen Stellen der Sowjetunion auf den star­ken Eindruck, den die deutschen amtlichen Ent­hüllungen über die bestialischen Morde der So­wjetsoldateska an unschuldigen Einwohnern ost­preußischer Ortschaften in der ganzen Welt hervorgerufen haben, zunächst betretenes Schweigen war, will sich nunmehr das amtliche Informationsbüro der Sowjetunion angesichts der vor der ganzen erfolgten Entlarvung der bolsche­wistischen Bestialitäten mit echt bolschewistischer Dreistigkeit in die groteske Lüge retten, daß es sich bei den ostprcußischen Opfern um bestellte deutsche Filmaufnahmen handeln würde. Außer­dem hätten deutsche Soldaten diese ostpreußischen Volksgenossen erschossen und dann fotografiert. Diese Lüge des sowjetischen Informationsbüros schlägt sich selbst. Hier wird das freche bolsche-

Der Spuk von Neusohl ist vorüber

das slowrdciseste Zentrum vo i Outsostis en and üolsoiiswisteu ausxerLuvkert: wurde

orsvtdsricvi unssre» kcorrsspangsnisri

k. Rcusohl, 3. November. Wie der OKW.-Be- richt meldete, ist am 27. Oktober Neusohl (stäüskä Systries), das Zentrum der bolsche» wistisch-tschecho-slowakischen Putschisten, von deut­schen Truppen genommen worden. Der 28. Ok­tober, der in den Träumen der Putschisten zum Geburtstag der bolschewistischen Tschechoslowakei auserlchen war. steht nun in ganz anderem Zei­chen. Nach dem Fall von Neusohl geht die Haupt­macht der Putlchisten. die in zwei Gebirgstälern nördlich der Stadt znsammengedrängt ist, ihrer Vernichtung entgegen. Als tags zuvor Soldaten der Waffen-von Südeil her in die Stadt ein- drangen, fanden sie nur noch wenig Widerstand.

Die mächtigen Panzersperren, die sie mit Bun- >ern und spanischen Reitern als Hindernisse zwischen Altsohl und Neusohl bezogen hatten, konnten in raschem Zugriff von einer ^-Kampf­gruppe überrannt werden. Zugleich zogen andere deutsche Truppenteile den Ring um die in zwei Täler nördlich der Stadt geflüchteten Streitkräste immer enger und marschierten gleichfalls in Nen- whl ein. Die Einnahme der Stadt kann nicht überschätzt werden. Sie bildete das letzte Wider­standszentrum der Putschisten und war vom Be- ginn des Aufstandes deren Hauptstadt.

Das schöne alte Bergstädtchen, das im Frieden l der Deutschen nur geringe Zerstörungen erlitten.

^aum 1580 Einwohner zählte, beherbergte während der Herrschaft der Putschisten 40 000 bis 60 000 Menschen. Hier lagen bis vor wenigen Tagen die Kommandostellen des Putichistenlagers, der sogenannte slowakische Nationalausschuh, das Hauptquartier der tschecho-slowakischen Putichisten- armee, das Hauptquartier der hauptsächlich unter bolschewistischem Kommando stehenden Partisanen und dieRegierungsdelegation" der Bene sch- E m i gr a ti o n.^Hier wimmelte es in den letz­ten Wochen von sowjetischen Agenten, NKWD.- Häschern. von Juden in führenden Positionen und Gesindel aller Art, das in dieser letzten Hochburg der Verräter zusammengeströmt war und das Volk drangsalierte. Hier, wenige Kilometer von Neusohl, lag auch der letzte Flugplatz der Auf­ständischen. Wir haben ihn besucht und ihn mit den Trümmern von Dutzenden slowakisch-sowje­tischen und amerikanischen Flugzeugen besät vor- gefunden.

Nun ist der ganze Spuk vorüber. Ncusohl kann nach acht Wochen des Terrors wieder frei atmen. Als die ersten deutschen Soldaten ein- zogen, schien es eine tote Stadt zu sein. Jetzt Pul­siert wieder reges Leben durch die Straßen, um den herrlichen deutsch gotischen Dom. Die Stadt l hat Infolge des überraschend schnellen Zugriffs

wistische Ableugnungsmanöver von Kathn wie­derhol».

Aber diese Frechheit hilft den Bolschewisten nichts. Ebenso wie in Katyn eine internationale Kommission einwandfrei die furchtbaren bolsche­wistischen Verbrechen festgestellt hat. so sind die bestialischen Mordtaten von Nemmersdort und den übrigen ostpreußischen Ortschaften durch die Untersuchung von Gerichtsärzten und einer internationalen Kommission, die umfangreiche Zeugenverhöre angestellt hat, als die Blutschuld der bolschewistischen Horden bestätigt worden.

Nimih schweigt sich aus

Berlin, 2. Nov. Der Obebefehlshaber im Pazifik, Admiral NImitz, hat endlich eine zusamenfassende Mitteilung über die zweite Schlacht bei den Philippinen bekanntgegeben. Der Sinn die­ser Mitteilung ist bemerkenswerierweise, der ameri­kanischen Öffentlichkeit mitzuteilen, daß sie über die eigenen Verluste nichts erfahren soll. Wörtlich wird gesagt:In der zweiten Schlacht bei den Philippinen, die vom 22. bis 27. Oktober dauerte, wurden mehrere nordamerikanische Schiffe beschädigt. Die Namen dieser Schiffe wer­den nicht veröffentlicht werden." Es würde RooseveltS agitatorischen Bedürfnissen unmittelbar vor der Präsidentenwahl zuwiderlaufen, wenn dar amerikanische Volk jetzt größere Verluste feiner Flotte erfahren müßte.

Die amerikanische Flotte hat in den Schlachten vor Formosa und vor den Philippinen in der Zeit vom 10 bis 26. Oktober Verluste erlitten, die auch im Verhältnis zu ihrer Stärke ungewöhnlich und nur sehr schwer zu ersetzen sind. Die Japaner haben eine Reibe von Siegen errungen, die aus die weitere Entwicklung der Operationen im Pazifik nicht ohne Wirkung bleiben werden.

Zwei neue Schwerlerlräger

dab. Führrrhauptquartier, 8. November. Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz an General der Infanterie Her­mann Recknagel, Kommandierender General eines Armeekorps (geboren in Etreuchmühle bei Hofgeismars und an Generalleutnant Mazimi lian Reichsfreiherrn von Edel Sh ei m, Korn- mandeur der ostpreußischen 24. Panzerdivision (geboren in Berlin).

von Kriegsschiffen und Transportmitteln aller Art dem Zugriff der östlichen Henker und Hör- den entrissen wurden. Fast ohne Pause gingen und gehen die Abtransporte aus der Bottnischen und Finnischen Bucht, aus den Häfen Kurlands und Livlands, und dann auch aus Memel, dem deutschen Hafen, dessen Rückkehr ins Reich wir im März 1940 festlich begingen. Aber fast

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alles, was hier an bedeutenden Plätzen jetzt wie­der in landfremde Hand fällt, kündet von deut­scher Herkunft oder Aufbauarbeit. Das schöne Reval mit seiner Ordensburg und dem oicken Wehrturm, den sieKiek-in-de-Kök" nennen, das schon einmal verwüstete Riga sind echte deutsche Gründungen.

In Riga hieß es damals wohl ironisch, als die neuen Bekanntmachungen an den Mauern erschienen:Gestern Kommissarii, heute Kom­missar!" Aber andere winkten ab: Wer hat uns im Vorjahr die ,^u gut" angezogenen Kinder von der Straße geholt, auf Nimmerwiedersehen? Vor wem mutzten wir unsere Mäntel und Klei­der verstecken, die wir heute unter den Deutschen wieder- anziehen? Wer jagte die Handwerker mit ihren Werkzeugen und Maschinen insArtel", die Bauern ins Kollektiv unter unfähigen Nichts­tuern und Schwätzern, entrechtete und plünderte die Kaufleute, oder hier, auf der Insel Oesel, wo soeben noch schwerer Kampf tobte. Als wir die alte Arensburg eroberten, hatten oie flüch­tenden Sowjets an die hundert Geikeln im tie- sen Burgverlies mit Steinen erschlagen, und letzt wurden die Leichen ausgelegt und die est­nischen Frauen und Mädchen suchten herzzerreißend nach ihren Männern. Damals kam kein Ver­sprengter der Feindtruppe heil aus dem Lande. An allen Brücken und Nehergängen stand est­nische und lettische Landeswehr mit der Waffe, und was dem Ertappten geschah, war kurz. In Libau, das böse zerschossen war, bauten wir die sowjetische Kriegswerft wieder auf, setzten In­dustrie und Handwerk wieder in Bewegung, schufen Arbeit hier wie anderswo.

Deutsche Kriegsschiffe kreuzen jetzt an dieser Küste, und suchen zu retten, was noch zu retten ist. und zu halten im schweren Kampf der Land­truppe, wo es möglich ist. Der Einsaybcfehl er­reicht den Verband, der schon beim Abtransport aus der Bottnischen Bucht aus Posten stand und bet Tukkum in der Rigaischen Bucht den Fla­schenhals zerschlagen half, der die Bewegung von Einheiten der Heeresgruppe sperrte. Jetzt geht es um neue Hilfe: Der Feind steht vor Me­mel; dumpfes Artilleriefeuer tönt vom Land herüber, abgerissene Nachrichten vom Stand der Dinge unterrichten nur ungewiß. Aber dann kommt die Bezeichnung der gewünschten Ziele durch, hier ein Waldstück mit sowjetischen Pan­zern und anderem, dort eine Wegkreuzung, ein Örtsansgang, eine Straße oder Batteriestellung Die Aufgabe ist nicht einfach, man weiß, da die eigene Truppe nicht gefährdet werden da Die Engländer und Amerikaner in der Normandie können davon erzählen, und die hatten die reich­sten Mittel der Luft- oder vorgeschobenen Erde beobachtungen sür sich.

Dann aber krachen die Salven, und die schweren Kaliber des Verbandes hageln in die hezeichneten Ziele und helfen der Truppe. Nachts geht die Beschießung w«iter Wieder brüllen die Rohre, glüht das rot-gelbe Mün­dungsfeuer und ziehen die schweren Vögel rau­schend ihren Weg ins Hinterland auf Bereit­stellungen und Kolonnen nnd feindbesetzte Ort-